Also zu allererst will ich anmerken, dass es mich freut, dass ich dieses Forum gefunden habe. Der offene Umgang mit dem Thema - auch durch die BAler selbst - bringt Zuversicht, ob durch die Erfolgsgeschichten einer "Heilung" oder des sich Arrangierens mit der Angst.
Ich selbst verspüre allzu häufig Bindungsangst. Ich bin mir sicher, dass sie durch meinen nicht-bindungsfähigen Vater ausgelöst wurde, der noch dazu sehr autoritär war. Ich habe mich ständig unter dem Zwang gefühlt, mich anderen Menschen anpassen zu müssen. Und bei Freunden bin ich mir heute immer noch nicht sicher, ob sie mich wirklich mögen... obwohl das Freund-sein letzteres beinhaltet!
Ich hatte in meinem Leben noch keine Beziehung mit einem Mann. Ich bin bis jetzt immer davor zurück geschreckt. Ich weiß auch nicht wirklich, wie es sich anfühlt, sich allmählich in jemanden zu verlieben. Bis jetzt war ich immer nur in unerreichbare Typen verschossen, oder habe es mir durch meine Eigenarten immer schon zuvor zunichte gemacht, dass ich jemandem näher kommen kann. Stefanie Stahl beschreibt in ihrem Buch, dass BAs manchmal eine Aura des Unnahbaren habe. Ich habe das Gefühl, dass das so ist bei mir.
Ich habe bereits einige Ansätze zur Überwindung der Problematik ausprobiert. Durch Entspannungsübungen und auch durch das Focusing bin ich tatsächlich auf meine Gefühle gestoßen. Es hat mich schon um Einiges weiter gebracht, v.a. bei der Kommunikation mit Menschen. Andererseits sind in mir aber immer noch die Mechanismen in meinem Kopf vorhanden, die mich daran hindern, auch mal etwas "Nahes" zu machen. Z.B. eine spontane Umarmung aus Zuneigung.
Ich will aber weiter üben. Ich will das mit dem Focusing weiter betreiben und ich will mit dem inneren Kind arbeiten.
Ich hoffe, es fruchtet. Weil ich das wirklich, wirklich will!
LG, Vera
