Wie kommt man an einen BÄ ran?

  • Hallo zusammen,


    ich bin wohl auch ein so ein BÄ-Exemplar geraten... ;-) Ich möchte mich hier an alle BÄ wenden, um zu erfahren, wie ihr Euch wünschen würdet, dass Euer Partner mit Euch umgeht.


    Ich (31) bin seit nunmehr ca. 1,5 Jahren mit einem Mann (36) zusammen, der - meiner Meinung nach - unter Bindungsangst leidet.


    Unser erstes gemeinsames Jahr war eigentlich sehr gut. Wir haben unter der Woche quasi Tür an Tür gewohnt. Wir haben viel Zeit zusammen verbracht, Sport, fast immer gemeinsam Abendessen. Er hat immer wieder meine Nähe gesucht, obwohl ich im immer offen und ehrlich die Möglichkeit gegeben habe, etwas alleine zu machen.


    Als er dann berufsbedingt in eine andere Stadt gezogen ist, hat er angefangen, sich von mir zu distanzieren. Er wollte sich so abweisend mir gegenüber verhalten, dass wir die Beziehung beenden. Ich habe ihm immer zu verstehen gegeben, dass ich ihn nicht fallen lassen werde, dass er sich aber trennen könne, wenn er das will. Sagen konnte er es nie...
    Bevor ich in dieser Situation von der Bindungsangst wusste, habe ich versucht ihn von unserer Beziehung mit langen Mails zu überzeugen - Quatsch, ich weiß. Als mir das mit der Bindungsangst dann klar geworden ist, habe ich versucht, ihm das zu erklären und habe ihm auch das Buch "Jein" gegeben (er wollte es - hat aber bislang wohl nicht reingesehen). Er hat gemeint, dass ich schon recht haben könnte. Er will sich aber wohl nicht damit auseinandersetzen.


    Ich war zweimal an dem Punkt, dass ich mich einfach nie wieder melde. Er hat dann aber jedes Mal nach spätestens einer Woche wieder Kontakt gesucht. Da ich ihn liebe und eine Beziehung mit ihm will, hatten wir dann wieder Kontakt. Mittlerweile sehen wir uns etwa einmal wöchentlich. Ich habe immer das Gefühl, dass er die Zeit mit mir genießt und es gern hat, wenn ich da bin. Wir reden viel (nicht über unsere Beziehung), lachen und haben Spaß. Er will mich oft gar nicht mehr gehen lassen. Ich habe das Gefühl, dass er durch unsere räumliche Trennung durch seinen Umzug das Gefühl hat, quasi die Kontrolle über mich verloren zu haben. Nicht falsch verstehen, er hat mich nie kontrolliert oder eingeengt. Ich glaube einfach, es hat ihm ein Gefühl von Sicherheit gegeben, zu wissen, dass ich in der Nähe bin. Nun, da das nicht mehr so ist, versucht er sich zu distanzieren, wenn ich nicht da bin, weil er Angst hat, mich zu verlieren. Wenn ich da bin, genießt er es und wenn ich wieder gehen muss und dann weg bin, macht es ihm wieder Angst. Wenn ich zu viel da bin, hat er das Gefühl, es erdrückt ihn.


    Gibts sowas?
    Wie würdet ihr wollen, dass Euer Partner damit umgeht?


    Ich will weder aufdringlich sein, noch mich zu rar machen - das würde wohl beides die Angst verstärken...
    Ich will aber auch nicht über uns reden, dann das würde mich an seiner Stelle auch nur nerven. Ich will ihm irgendwie das Gefühl geben, dass er mir vertrauen kann und ihm Sicherheit geben, dass er mich nicht verliert.


    Naja, hinzu kommt ein weiteres Problem... Ich weiß, dass er Kontakt zu seiner Ex sucht und sie treffen will - ich denke nicht für eine Beziehung, aber für Sex. Bislang kam es nicht zu einem Treffen, da sie weiter weg wohnt. Ich weiß auch, dass er schon mehrfach versucht hat, Frauen übers Internet für Sex zu treffen. Bislang hat es wohl nie geklappt. Er hat es im Grund auch nur halbherzig versucht... Ich glaube nicht, dass das etwas mit mir zu tun hat, aber es gibt ihm wohl das gute Gefühl, eine Option zu haben, wenn ich ihn fallen lasse. Ich hasse es trotzdem. Es verletzt mich. Kann ich Hoffnung haben, dass sich das gibt?


    Ich weiß irgendwie nicht mehr weiter... Ich brauche diesen Mann nicht. Ich habe ein eigenes erfülltes Leben mit Job, Familie, Hobbies und Freunden. Und dennoch, liebe ich ihn und träume von einem Leben mit ihm...


    Ich danke Euch, dass ihr meine wirren Gedanken gelesen habt und mir vielleicht antworten mögt.


    Liebe Grüße,


    LadyT

  • Hallo LadyTashina !


    Meine Gedanken dazu hatte ich - ganz allgemein dazu - hier gepostet.
    http://www.bindungsangst-forum…=2&t=5431&start=15#p66598


    Es hilft nichts.


    Er muss sich mit dem Thema BÄ auseinander setzen. Und zwar bei einem Therapeuten.


    Du solltest Rat bei einem Therapeuten annehmen.


    Grund : Angst


    Angst ist der schlechteste Ratgeber für euch beide. Angst verunsichert euch nur in euren Entscheidungen.


    Angst bekämpfen bringt nichts, es wird ein endloser Kampf, also müsst ihr beide lernen damit umzugehen. Das dauert, also müsst ihr euch beide Zeit geben.


    Jetzt ist die Frage, wie bringt man ihn als BÄ dazu sich auf einen Therapeuten einzulassen. Schwierig. Männer haben bekanntlich keine Angst, … meint Mann.


    Ich würde einfach mal etwas umfangreicher Info-Material aus dem Internet ausdrucken, dass möglichst auf seinen Fall zutrifft, und mal offen rumliegen lassen, dass er es auch findet und lesen kann. Und dann mal sehen, was Mann so macht. Auf Anfrage, hast du das für eine Freundin ausgedruckt. Und hier kann ein Gespräch gestartet werden.


    Männer mögen sich auch nicht mit dem Thema Psychologie auseinander setzen. Das ist langweilig, meint Mann. Und schon gar nicht mit BÄ. Viel interessanter sind da technische Dinge, das wird ja auch immer wieder am Symbol “Auto” oder “Motorrad” deutlich.


    Die Frage ist also erst mal, wie kann Mann für BÄ interessiert werden ? Gibt es hier Anknüpfungspunkte ?


    LG
    T1200