Trauerverarbeitung

  • Ein sehr schöner Text aus dem Netz:



    "Trauerverarbeitung


    Ein sehr schmerzhaftes Thema.
    Du "darfst" nicht nur trauern, Du "musst" sogar, wenn Du heilen möchtest.
    Und weder Du selbst, noch jemand anders kann Dir Trauer wirklich verbieten.
    Kaum etwas tut wohl weher, als einen geliebten, einen wichtigen Menschen zu verlieren, egal auf welche Weise.
    Der von mir hochverehrte Dr. phil. Mathias Jung sagte neulich auf einer seiner Lesungen:
    "Trennung ist eine der tapfersten seelischen Leistungen unseres Lebens. Denn sie ist schmerzhaft, sie ist Amputation bei lebendigem Leib" - wie wahr ....
    Und wer will solch schreckliche Gefühle schon haben?
    Viele versuchen, sich selbst auszutricksen, und da gibt es ja viele Möglichkeiten:
    In der Wut steckenbleiben, Entwerten des Verlustobjekts, Bagatellisieren, Ausradieren, Betäuben, Ablenken, Kaputtschlagen, Fortlaufen und... und... und...
    Aber selbst Nitzsche sagt:
    "Wenn ein Mensch vergessen werden soll und zu diesem Zweck im Gedächtnis ermordet wird, so erinnert der Gedanke der Verwesung um so mehr an ihn".
    All diese Abwehrtechniken sollen doch nur gegen diese grauenhafte Ohnmacht helfen und gegen die Wehmut.
    Wir fühlen Weh-Mut und es braucht auch wirklich Mut, dieses Weh zuzulassen, sich damit zu beschäftigen, es nicht zu blockieren.
    Auch tief unter der Wut oder anderen darübergeschütteten Gefühlen liegt dennoch die Trauer begraben und die bekannten "Trauerphasen" müssen leider durchlitten werden, alle nacheinander, egal, auf welche Weise der bewusst oder unbewusst betrauerte Mensch verloren wurde.
    Auch Trennung ist ein " Tod".
    Trauer-ARBEIT ist nötig, denn damit kann der Heilungsprozeß endlich beginnen.
    Die Stadien der Trauer sind:


    Verdrängung
    Ärger, Wut, Protest
    Trauer, Verlust
    Panik
    Rationalisierung
    Akzeptanz
    Vergeben, Verzeihen
    Neuorientierung
    Dankbarkeit


    Trennungen reißen Wunden, ob wir das nun wollen oder nicht - danach werden wir nicht gefragt.
    Und Heilung kann nur bedeuten, dass sich diese Wunden wieder schließen.
    Wo Trennung auf ihren inneren Sinn befragt, in ihrem Schmerz ausgehalten und durchgearbeitet wird, nur da erhält sie einen normalen Platz im Leben.
    Es gibt regelrechte Trennungsrituale, über die ich selbst anfangs eher ein wenig geschmunzelt habe, aber sie helfen!
    Sie helfen auch besonders da Abschied zu nehmen, wo der andere nicht (mehr) gesprächsbereit oder tasächlich bereits gestorben ist.


    Dagmar Minor"

    Quelle: http://www.schotterblume.de/index.php?navid=115&pos=326

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"