enttäuschende Freundschaft mit einem BÄ

Warum bist du dir so sicher, dass mit seiner Frau seit Jahren nichts mehr läuft? Solche Geschichten hört/liest man öfters, sie entsprechen nicht immer der Wahrheit.

Ob du die Freundschaft für immer beendest, ist natürlich deine Sache. Ich kenne den Mann nicht persönlich. Aber er scheint generell vor Frauen wegzulaufen, egal ob es eng wird oder nicht (siehe Affären). Du weißt also, dass du nicht viel von ihm erwarten kannst. Aber du kannst ihn trotzdem auf sein Verhalten ansprechen. Er ist erwachsen und sollte die Verantwortung für sich selbst übernehmen.

Zitat von podenca

Ich beende die Freundschaft ja nicht, weil er mir nicht beim Umzug hilft (das muss ja niemand!) aber durch die Art und Weise, dieses hinhalten und abtauchen etc.
Das geht einfach garnicht, wenn man sich auf einen Freund in einer so wichtigen Situation nicht verlassen kann... wenn er den Umzug nicht machen will/kann, dann soll er es bitte rechtzeitig ehrlich SAGEN.
Ich wollte mit ihm nochmal drüber reden, aber er geht mal wieder nicht ans Telefon... es nervt so sehr!

Ich kann dich so gut verstehen . Mich erinnert das immer mehr an eine alte BA-Freundin von mir, die auch öfters mal von sich aus irgendwas zugesagt hat und dann in den entscheidenden Momenten abgetaucht ist bzw. nicht erreichbar war.

Zitat von podenca

er PROVOZIERT mich damit, er will dass ICH ihm absage, ich kenne das von früher! Am Ende kann er sagen: ICH wollte ja helfen, aber DU hast ja abgesagt! .

Das ist ganz schön feige. Ich steh´ zu meiner Überforderung und riskiere damit auch mal Ärger, denn die passiv-aggressive Art ist absolut nicht mein Ding. Sag´ ihm nicht ab und warte mal, was passiert...

Zitat von podenca

na, weil er mir das erzählt hat. er schläft mit anderen Frauen. hat immer wieder Affären...

Och, es gibt auch Männer, die mit den Affären UND mit der eigenen Frau in die Kiste springen...

podenca, der Typ hat ein schwaches Selbstwertgefühl. Ich erzähle dir mal, wie Menschen mit Selbstwertproblemen behandelt werden möchten. Die haben meistens mehr Respekt vor Leuten, die sie hängen lassen als vor jemanden, auf den sie im Notfall zählen können.

Vorletztes Jahr im November wollte ich ein 2-tägiges Hallenfestival besuchen. Weil die Schlafplätze in der Gegend recht knapp sind, wollte ich schon im Juli ein Hostelzimmer buchen. Mein bester Freund (stark BA) hat mich davon abgehalten. Er schrieb mir, dass ein Kumpel von ihm ein 6er-Zimmer in einem Hostel reserviert und die letzten beiden freien Plätze ihm und mir angeboten hätte. Dieser Kumpel - nennen wir ihn mal selbsternannten Alphamann (selbsternannt, weil er für mich kein echter Alpha ist, sondern ein unreifer Rotzlöffel) - ist der einzige Mann in seinem Freundeskreis, mit dem ich Probleme habe. Trotzdem fand ich sein Angebot nett, hielt es für eine Art Friedensangebot, nahm es an und bedankte mich ganz höflich.
Im September schrieb mir mein bester Freund, er hätte eine E-Mail vom selbsternannten Alphamann bekommen. In der Mail hieß es, dass ich das Bett doch nicht haben könne, weil ein Mitglied aus seiner Band auch mitkommen wollte. Das fand ich natürlich nicht sehr nett. 2 Tage später kontaktierte ihn der selbsternannte Alphamann nochmal und erklärte ihm, dass auch er kein Bett bekommen könnte, weil die Freundin des selbsternannten Alphas ihre Absage rückgängig gemacht hatte und auch mitfahren wollte.

Wir standen also 2 Monate vor dem Festival ohne Zimmer da. Ich hab´ mich natürlich sofort darum gekümmert und alle möglichen Unterkünfte abtelefoniert. Alle Hostelzimmer waren schon ausgebucht. Es war nur noch ein 4-er-Zimmer in einem teuren Hotel frei und auch nur für die erste Nacht. Also machte ich mich auf die Suche nach zwei weiteren Mitstreitern, die ich zum Glück auch fand. Wir mussten für die erste Nacht viel Geld hinlegen und die zweite Nacht durchmachen.

Vor Ort erfuhr ich, dass der selbsternannte Alphamann auch den anderen 3 Freunden - und zwar genau 4 Tage vor dem Festival - die Übernachtung abgesagt hatte. Er und seine Freundin bekamen spontan von anderen Leuten ein Angebot, welches sie annahmen. Daraufhin stornierte er seine Reservierung komplett. Außerdem erfuhr ich, dass der Kerl schon seit Jahren in keiner Band mehr gespielt hat. Von wegen ich könne das Bett nicht haben, weil ein Bandmitglied mitkommen wollte... das war erstunken und erlogen!

Was ich komisch fand: Die ganzen Leute, die der selbsternannte Alphamann hängen lassen hat, kamen auf dem Festival trotzdem ganz normal auf ihn zu, nahmen ihn in den Arm und verbrachten Zeit mit ihm. Die waren überhaupt nicht sauer auf den Typen! Ich habe ihn ignoriert. Meiner Meinung nach wäre es an ihm gewesen, mich anzusprechen und sich bei mir für sein schäbiges Verhalten zu entschuldigen. Er ist aber genausowenig auf mich zugegangen wie ich auf ihn. Letztes Jahr haben wir uns nur auf einem Festival gesehen, aus der Ferne. Er kam wieder nicht auf mich zu und ich nicht auf ihn. Habe es nicht eingesehen.

Mein bester Freund konnte mich als einziger von den betroffenen Leuten verstehen. Beim letzten Treffen im Juli meinte er aber zu mir, ich müsse mich nicht wundern, wenn ich an Feiern wie z. B. Silvester nicht mehr eingeladen werde... wenn ich es nicht gebacken kriege, mit dem selbsternannten Alphamann gut auszukommen. Das fand ich hart. Das war bei weitem nicht die erste und einzige derartige Aktion, die dieser Kerl gebracht hat. Er hat sich nicht nur mir gegenüber diverse Respektlosigkeiten geleistet, sondern auch seine besten Freunde schon oftmals richtig mies behandelt. Doch die Leute verzeihen ihm wirklich alles, während ich, die gerecht, fair und respektvoll mit ihnen umgeht, von den Feiern ausgeschlossen werde.
Ich hatte im März dieses Jahres eine Aussprache mit dem selbsternannten Alpha, die aber nicht viel gebracht hat. Er warf mir u. a. Arroganz vor... ja klar, weil ich mir eben im Gegensatz zu den anderen nicht alles bieten lasse und Konsequenzen ziehe. Damit können Menschen mit schlechtem Selbstwertgefühl nicht umgehen.

In der gleichen Szene hatte ich mal eine sehr gute Freundin. Damals war ich auch mit ihrem Partner und ihrem Ex (mit dem sie seit der Trennung immer noch viel Kontakt hat) befreundet und hatte auch guten Kontakt zu anderen Leuten aus ihrem Umfeld. Ihr Ex ist ein sehr schwieriger Mensch. Er ist ein Choleriker, neigt zu Ausrastern, wüsten Beschimpfungen und Abwertungen. Er hat uns schon viele Treffen mit dem Freundeskreis durch sein Verhalten kaputt gemacht. Außerdem lügt er oft, hintergeht seine Mitmenschen und lässt sie im Stich. Ich habe mir das eine Weile angesehen und dann einen Schlussstrich gezogen. Als meine Freundin und ihr Partner zusammen ihre Geburtstage feierten, ist das Ganze eskaliert. Ihr Ex hat die beiden laut immer wieder mit Kraftausdrücken beschimpft, mit Gegenständen beworfen und Sachen kaputt geschlagen. Das konnte ich ihm nicht verzeihen, weil ich sein Verhalten dem Paar gegenüber total unverschämt fand. Ich habe ihm die Freundschaft gekündigt und der Partner meiner Freundin hat sich mir angeschlossen.

Mein Freundin hingegen war fuchsteufelswütend auf mich, hat mir eine bitterböse Mail geschrieben und mir die Freundschaft gekündigt. Ich war völlig fassungslos. Ich habe den Kontakt zu diesem Mann abgebrochen, weil ich ihr zeigen wollte, wie wichtig es mir war, dass sie respektiert wurde. Und dann hat sie mich aus ihrem Leben verbannt. Ihr Partner und die anderen Leute standen anfangs noch hinter mir, aber im Laufe der Zeit wurde der Kontakt zu ihnen immer seltener und lief irgendwann ganz aus. Meine ehemalige Freundin hat die Leute dermaßen bearbeitet, dass sie irgendwann wieder die Nähe zu ihrem Ex suchten, der inzwischen wieder richtig dazu gehört. Ich verstehe mich mittlerweile wieder gut mit den ganzen Leuten, aber der Kontakt beschränkt sich auf zufällige Begegnungen auf Konzerten. Mit mir befreundet sein wollen sie nicht mehr.

Dann hatte ich noch einen Kumpel, der mit dieser Szene noch nie was am Hut hatte. Dieser Mann ist vor einigen Jahren aus beruflichen Gründen nach München gezogen. Den Kontakt zu seinen alten Freunden hier in der Gegend hat er trotzdem regelmäßig gepflegt. Ich fand es etwas schade, dass wir nur noch telefonierten und schrieben, aber es keine persönlichen Treffen mehr gab. Er meinte, er würde eben nicht oft in seine alte Heimat fahren und die ganzen Kumpels, die er schon sehr lange kannte, hätten dann eben Vorrang.
Im Laufe der Jahre verschlechterte sich sein Verhältnis zu den alten Freunden immer mehr. Ständig beschwerte er sich bei mir über sie: Wenn er sie anrief und sie nicht rangingen, riefen sie nicht zurück. Sie antworten oft nicht auf seine Mails und SMS. Wenn er doch mal jemanden erreichte und ein Treffen vorschlug, wurde er mit der Ausrede Zeitmangel abgespeist. Seine Freunde meldeten sich von sich aus nur noch bei ihm, wenn im Herbst in München das Oktoberfest auf dem Programm stand und sie einen kostenlosen Schlafplatz in seiner Bude wollten. Einer war mal während dem Oktoberfest bei ihm. Mein Kumpel wollte nicht lange bleiben, weil er nach einer OP noch starke Schmerzen hatte. Sein ach so toller Freund war eingeschnappt, warf mit einem Bierkrug nach ihm und beschimpfte ihn als A-loch. Mein Kumpel war völlig fertig. Unsere Telefonate wurden immer länger, wir redeten jeden Monat einmal so um die 3-5 Stunden miteinander. Ich hatte das Gefühl, als ob unsere Freundschaft trotz nicht vorhandener Treffen enger geworden war. Also machte ich mir zunehmend Hoffnungen auf eine gemeinsame Unternehmung.

Dann standen die Weihnachtsfeiertage vor der Tür. Er wollte wie jedes Jahr zu den Eltern in die Heimat fahren. Auf meine Frage wegen Silvester kam die Antwort: "Du weißt doch, dass ich immer mit meinen alten Kumpels feiere. Diesmal nehme ich einige Leute mit zu mir nach München (u. a. den Kerl mit der Bierkrug-Story)." Er hatte sich nicht nur 1-2x, sondern ca. 2 1/2 Jahre lang bei mir immer wieder über diese Leute ausgekotzt und rumgejammert, sie würden ihn nur ausnutzen, usw. Und dann wollte er schon wieder mit ihnen Silvester feiern, während ich auf seiner Party unerwünscht war.
Und weil sich der Mann im Umgang mit mir kurz davor schon eine Respektlosigkeit geleistet hatte, brach ich den Kontakt ab. Er hat danach noch 2 Jahre Telefonterror bei mir gemacht, weil meine Entscheidung gewaltig an seinem Ego gekratzt hat.

So verhalten sich selbstwertschwache Menschen im Umgang mit Freunden. Ich bin sicher nicht "zu nett". Ich bin keine Frau, die immer "Ja" sagt und rund um die Uhr verfügbar ist. Aber auf mich können sich meine Mitmenschen trotz meiner BA verlassen. Ich behandle sie mit Respekt, nehme Rücksicht und lasse sie nicht im Stich. Leider habe ich noch niemanden kennengelernt, der das auf die Dauer zu schätzen wusste. Irgendwann schlichen sich immer mehr Respektlosigkeiten seitens meiner Mitmenschen ein, egal wie lange wir uns vorher gut verstanden hatten. Vielleicht kannst du dir den Respekt deines guten Freundes bewahren. In meiner Natur liegt es absolut nicht, andere Menschen schlecht zu behandeln, wenn sie mir nichts Böses getan haben. Deshalb bin ich gerade in Bezug auf mich nicht wirklich optimistisch...

Zitat von podenca

Vieles von dem, was du schreibst kommt mir bekannt vor, ich war früher auch mal in einer Art "Clique" und da kam es permanent zu Streits und Mobbing & ich habe auch beobachtet dass vielen anderen "die Gruppe" einfach viel wichtiger ist als Ehrlichkeit und Fairness etc.

Dieselbe Erfahrung habe ich mit mehreren Cliquen gemacht. Die Harmonie innerhalb der Gruppe ist wichtiger als das Wohl des Einzelnen. Wenn sich jemand einem anderen Mitglied gegenüber daneben benimmt, wird oft erwartet, dass die andere Seite das schweigend runterschluckt. Das liegt mir gar nicht.

Zitat von podenca

So bin ich gar nicht. Ich bin damit überhaupt nicht klar gekommen & pflege seitdem nur noch Einzelfreundschaften, damit fahre ich viel besser.

Ich mag auch lieber Einzelfreundschaften. Die meisten meiner Freundschaften haben als Einzelfreundschaften angefangen. Aber im Laufe der Zeit haben sich immer mehr Leute dazu gesellt, und meine Freunde haben nichts dagegen unternommen. Viele (auch Leute ohne BA) treffen sich generell nur mit mehreren Personen gleichzeitig, weil sie dadurch Zeit sparen und weniger planen müssen. Leider geht derzeit wirklich kein Mensch auf meinen Wunsch nach sporadischen Treffen zu zweit ein. Wenn ich Freunde sehen will, muss ich jedes Mal eine Gruppe ertragen oder drauf verzichten .

Zitat von podenca

Aber man muss auch manchmal Kompromisse eingehen und meistens hilft REDEN REDEN REDEN... wenn man Freunde hat, denen auch was an der Freundschaft liegt, dann kann man es oft wieder hinbiegen.

Mein Umfeld besteht aber größtenteils aus Männern, und welcher Mann redet schon gerne über Probleme? Ich kann mit den meisten Frauen wenig anfangen und lege Wert auf ein überwiegend männliches Umfeld. Das funktioniert immer eine längere Zeit richtig gut, und auf einmal rennen sie alle vor mir weg, grenzen mich aus oder wollen mich nur noch in der Gruppe treffen...

Zitat von podenca

Was mir auch gut tut ist etwas Abstand, also nicht sooo häufig sehen und telefonieren, dann ist fast jedes Treffen mit einem meiner Freunde/-Innen interessant und harmonisch.

Ich telefoniere gar nicht mit meinen Kumpels, sie mögen keine Telefonate. Und wir sehen uns auch nicht oft, vielleicht so alle 2 Monate... selten gibt es 2 Monate hintereinander ein Treffen.

Dieses respektlose Verhalten habe ich aber nicht nur in Gruppen erlebt, auch Einzelfreunde mit schwachem Selbstwertgefühl sind lieber Leuten nachgerannt, von denen sie behandelt wurden wie Fußabtreter.