Beiträge von zahirch

    Zitat von Hesse1981

    Ich habe ihre ganzen Macken kennengelernt, aber auch ihre Seele gespürt und in die habe ich mich verliebt ... sowas in dieser Form hatte ich noch nie ...


    bindungsängstliche vermeiden es in der regel, etwas von sich preiszugeben, sich zu zeigen, wie sie sind.
    sie sind gewissermassen die ideale leinwand für alle deine projektionen.
    das, was du gesehen hast waren wohl eher deine wunschvorstellungen.....

    Zitat von saso


    Ebenso wie man einem Alkoholiker nicht helfen kann, solange er nicht selbst erkannt hat, dass er ein Problem hat und nicht selbst bereit ist, etwas zu tun. Man hilft ihm nicht, indem man sich alles bieten lässt und ihn immer wieder entschuldigt, indem man sagt: Eigentlich ist er ja nicht so, er verhält sich nur wegen seines Alkoholproblems manchmal so hässlich. Damit bestärkt man ihn sogar noch in seiner falschen Haltung, dass es ja gar nicht nötig ist, etwas zu ändern.


    das nennt sich co-abhängigkeit und hilft dem betroffenen (alkoholiker oder bindungsängstlichen) meist vor allem dabei, seine "sucht" aufrecht erhalten zu können....


    mich haben nicht die leute weiter gebracht, die verständnis für mich hatten (wobei das auch immer mal wieder nett war ;-)), sondern die, die mir kritische fragen gestellt haben oder schlussendlich auch der eine mann, bei dem ich bindungsangst vermute, als er mich sitzen gelassen hat....

    Zitat von Hesse1981

    ich habe die Hoffnung, dass sie mir eine zweite Chance gibt, erkennt, dass ich mich um die Thematik BA kümmere und mich informiere und auch, dass ihre BA nicht so extrem ausgeprägt ist und ich sie dabei unterstützen kann diese zu bewältigen ... ich bin sogar bereit dazu gemeinsam eine Therapie zu machen ...


    wieso kümmerst DU dich um das thema bindungsangst? du bist ja selbst nicht betroffen, oder?


    bindungsangst ist nur dann heilbar, wenn der/die betroffene an sich selbst arbeiten will, von aussen hast du keine chance.


    was ist deine motivation, warum bleibst du so lange dran? warum willst du sie heilen? was springt dabei für dich raus?
    hoffst du, dass sie dir so dankbar ist, dass du sie geheilt hast, dass sie deswegen ein leben lang bei dir bleiben will?

    das "analysieren" von früheren beziehungen hat meiner ansicht nach hauptsächlich den zweck, sich die frage stellen zu müssen: warum habe ich mir das so lange bieten lassen.


    bindungsängstliche menschen sind als partner mit ihren abwertenden verhaltensweisen sehr oft richtig fiese arschlöcher (sorry an alle BAs...)
    jeder normal bingungsbegabte mensch würd in diesen situationen doch sagen: der kann mich mal!
    menschen mit verlustangst haben oft das gefühl, dass sie mehr nicht verdient haben und bleiben.
    und nicht selten kommt noch ein bisschen helfersyndrom dazu: wenn ich ihm nur lang genug zeige, dass er auch wirklich liebenswert ist, dann können wir ein leben lang glücklich sein zusammen.
    dass das ein trugschluss ist, zeigen die vielen geschichten. selbst wenn der bindungsängstliche dadurch seine bindungsangst verlierern könnte, nur dankbarket deswegen wäre die falsche basis für eine beziehung.


    ich habe jetzt absichtlich nicht ganz nett und überspitzt formuliert.

    hallo stempel,


    da hast du sicherlich auch recht, man muss da schon aufpassen.


    aber gerade deshalb ist mir der eine, oben von mir zitierte satz von saso aufgefallen.
    dieser satz hat meine ohren läuten lassen, er beschreibt eine verhaltensweise der mutter, bei der ich mich nicht wundern würde, wenn das kind verlustangst-tendenzen entwickeln würde.
    liebevolles mütterliches verhalten ist es jedenfalls nicht, das kind einfach zu ignorieren.
    und dass verlustangst ja perfekt zu bindungsängstlichen partner "passt", das wissen wir ja auch alle....

    Zitat von saso

    Nein, wollte Dich nicht angreifen. War eine allgemeine sarkastische Bemerkung. Mein Humor ist - besonders schriftlich - nicht immer gleich als solcher zu erkennen.


    Bei ihnen sollen wir immer für alles Verständnis haben, schließlich werden sie doch von uns getriggert. Damit sind wir ja eigentlich auch selbst schuld an ihren Reaktionen. Aber wenn wir mal empfindlich reagieren, oha.


    jau, sarkasmus ist in der schriftform eher schwer erkennbar :-)


    ich bin absolut nicht der meinung, dass man für bindungsängstliche überaus viel verständnis haben sollte.
    klar, der mechanismus funktioniert so, dass sie das verständnis einfordern, und ich bin auch in diese falle getappt.
    aber wenn man als betroffene(r) von der bindungsangst loskommen will, dann muss man aus dem opferdenken rausfinden. ausschliesslich ich selbst bin für mein leben und meine reaktionen verantwortlich, niemand sonst.


    zum veständnis, falls du meine geschichte nicht gelesen haben solltest (was absolut okay ist :-)): ich habe (hatte) einen guten anteil verlustangst und bin vor einigen jahren an einen mann geraten, bei dem ich (im nachhinen betrachtet) starke bindungsangst vermute. sein verhalten hat mir aber mein thema der verlustangst aufgezeigt, wofür ich ihm irgendwie dankbar bin.

    Zitat von saso


    Ach ja, stimmt. Wir dürfen ja gar keine Trigger haben. Das Recht, Trigger zu haben, haben ja die BÄs exklusiv für sich gepachtet. :wink:


    angriff ist die beste verteidigung?


    jeder hat so seine punkte, an denen er empfindlicher ist.
    die frage ist, wie man damit umgeht: jeder dieser triggerpunkte macht uns auch empfindlich und irgendwie auch abhängig von verhalten anderer.
    ich persönlich stehe auf dem standpunkt, dass man solche empfindlichkeiten nicht einfach hinnehmen soll, sondern diese soweit bearbeiten, dass sie nicht mehr das ganze leben dominieren.
    ob du das schon getan hast erschliesst sich mir aus deinem text nicht.


    ich lese in letzter zeit hier nur noch quer und kenne daher die hintergrundgeschichten meistens nicht.
    ich stelle einfach fragen, wenn mir etwas auffällt, ob das angenommen wird oder nicht ist für mich nicht wichtig.


    nur ein angebot, über etwas nachzudenken, mehr ist es nicht :-)

    Zitat von saso


    Und ich bin jemand, der immer unbedingt alle Unstimmigkeiten geklärt haben will, vielleicht, weil meine Mutter mich gern mit Nichbeachtung gestraft hat. Ich dachte schon manchmal: Hätte sie mir lieber eine Tracht Prügel verpasst, nach der die Sache dann aber erledigt und abgehakt gewesen wäre, als dieses manchmal tagelange Nichtbeachten und kurz angebunden sein.



    das ist mir aufgefallen.
    ist das ein punkt, bei dem du gerne getriggert wirst?

    Zitat von SugarLea


    Ich hab noch nie, auch hier im Forum nicht von jemandem gelesen wo es Probleme gab mit der Bindung zu einem Kind.


    da muss ich dir leider widersprechen:
    der mann, bei dem ich bindungsangst vermute, hatte auch zu seinen kindern (die bei der von ihm geschiedenen mutter lebten) ein von bindungsangst geprägtes verhältnis.
    zwischen den beiden wohnorten war eine gewisse distanz, und einem der pubertierenden kinder war es mal zu mühsam, den weg für ein wochenende auf sich zu nehmen.
    seine reaktion war: wenn der jetzt nicht kommt, dann braucht der gar nie mehr zu kommen, sowas brauch ich nicht...
    dennoch glaube ich, er liebte seine kinder sehr....


    liebe schlafloos, ich hoffe das schreckt dich jetzt nicht allzu sehr ab.
    allerdings kann ich dir auf deine frage auch keine vernünftige antwort geben, ich frage mich auch immer mal wieder, ob meine verlustangst die beziehungen zu meinen kindern beeinflusst haben könnte. sie sind jetzt beide erwachsen und aus meiner sicht ist es gut raus gekommen. ob es spätfolgen gibt wird erst die zeit zeigen (und auch von ihrer bereitschaft zur auseinandersetzung mit sich selbst abhängen...)

    Zitat von podenca

    Ja ich gebe dir recht, wenn man sich gewisse Dinge zu lange bieten lässt, dann hat das ganz sicher mit dem eigenen Selbstwertgefühl zu tun.
    Ich glaube allerdings nicht, dass andere Leute denken, dass ich nicht liebenswert bin. Das denke ich höchstens selbst.
    Das hat mit anderen DIREKT nur sehr wenig zu tun... außer eben mit solchen BÄ Partnern, die einem dieses Gefühl irgendwie dann bestätigen... das vertraute Scheiß-Gefühl, was man aus der Kindheit kennt. :evil:


    ja, genau, man sucht sich unbewusst die partner, die einem dieses vertraute gefühl aus der kindheit wieder vermitteln, dass man nicht genügt....
    und wenn man an menschen gerät, die einem zeigen, dass man liebenswert ist, dann glaubt man denen nicht...


    mit den anderen im obigen beitrag meinte ich spezifisch die bä-partner, die wir uns ja aussuchen, und die uns abwerten.
    und die, wie du ja schreibst, das gewohnte fühlen und denken aus der kindheit bestätigen.

    Zitat von podenca

    Da ist schon sowas wie "Liebe" für ihn, aber leider kein echtes körperliches Verlangen.... das war bei meinen BÄ Männern immer RIESIG. Und ne Beziehung ohne körperliches Verlangen?
    ich komme immer wieder an diesen Punkt... :pale:


    und wieso war da dieses grosse körperliche verlangen für männer, die du nicht haben konntest?
    oder auch, warum ist kein körperliches verlangen da bei männern, die dir nahe kommen könnten?

    Zitat von podenca

    hm, ich verstehe nicht ganz, was das mit anderen zu tun hat?
    ob man den Fuß in der Tür duldet, das hat ja meist nur mit einem selbst zu tun, mit der eigenen HOFFNUNG, dass sich doch was verändern könnte etc. meist weiß kein anderer davon...


    irgendwie hat alles auch immer mit anderen zu tun. wir leben ja nicht in einem luftleeren raum.
    was ich meinte, und vielleicht habe ich mich ja nicht verständlich ausgedrückt, ist, dass wir uns zu oft noch davon beeinflussen lassen, was andere über uns denken. und manchmal auch glauben, dass sie recht haben. dass wir nicht liebenswert sind, oder was auch immer.
    dass man den fuss in der tür duldet heisst eigentlich, dass man nicht glaubt, es wert zu sein, nicht hingehalten zu werden.
    ja, es hat mit einem selbst zu tun. aber nicht mit der hoffnung, sondern mit dem wert, den man sich selber gibt.

    Zitat von podenca


    Zumal die BÄ Männer es einem nie leicht machen, einen klaren Schluss-Strich zu ziehen. Sie lassen meist noch einen Fuß in der Tür und machen einem weiterhin Hoffnung...


    die männer lassen nur deshalb den fuss in der tür, weil du es zulässt!
    wenn du dir das nicht mehr bieten lassen würdest hätten die kerle niemals eine chance...


    ich denke der punkt ist, ob man aktiv für sein eigenes leben die verantwortung übernimmt, auch bei den gefühlen und bewertungen, oder ob man sein leben danach führt, was andere über einen denken oder sagen...

    Zitat von banita

    Einem bindungsunfähigen Mann Grenzen setzen? Wie meinst du das?


    indem du dich nicht so behandeln lässt, wie er dich behandelt. du bist mehr wert und hast mehr verdient.
    und wenn er das nicht kann, dann ist es sein pech ;-)


    eine beziehung kann nie so wichtig sein, dass man sich selbst dafür aufgibt!

    Zitat von banita


    Das Grundproblem ist, dass ich eine sehr lieblose Kindheit hatte, mit einer Mutter, die mich nicht haben wollte, der ich es nie recht machen konnte und für die andere Kinder immer lieber, netter, fleissiger waren. Ich war in ihren Augen faul, bockig und habe nichts getaugt. Auf dieser Grundlage habe ich immer um Liebe gekämpft, leider vergeblich. Ich denke, das Muster zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.


    hatte deine mutter recht? warst du faul und bockig?
    oder könnte auch sein, dass deine mutter es falsch gesehen hat? und du durchaus etwas wert bist und liebenswert?


    vielleicht magst du dich mal in diese richtung informieren: wie kannst du es schaffen, dinge, die andere über dich denken und sagen, nicht persönlich zu nehmen und nicht zu GLAUBEN.
    anders gesagt, wenn dir jemand sagen würde, dass du dumm bist, hast du zwei möglichkeiten zu reagieren: du kannst dir sagen, dass dieser mensch mehr wert ist als du und sicher recht hat, und dich somit auch dumm fühlen.
    oder du kannst dir sagen, was glaubt dieses a... eigentlich wer er ist, ich weiss ganz genau, dass ich nicht dumm bin!


    verstehst du, wie ich meine? es geht um die eigene bewertung von aussagen oder verhaltensweisen anderer.
    bisher scheinst du die wertung anderer zu übernehmen.


    dies bei der eigenen mutter zu können ist sehr schwer, denn als kind ist man darauf programmiert, das, was die mutter sagt, immer als heilige wahrheit anzusehen. mütter werden von kindern immer auf ein podest gehoben, egal ob sie es verdient haben oder nicht.
    als erwachsener mensch ist man aber nicht mehr existenziell von der mutter abhängig, daher kann man das relativieren.
    man muss seine mutter nicht lieben, nur weil es die eigene mutter ist....



    Zitat von banita


    Was mich verzweifeln lässt, ist, dass ich weiß, warum ich Bindungsangst habe, "schlechte" Männer erkenne und mich trotzdem nicht abgrenzen kann.


    weil die ursache zu kennen die eigenen verhaltensweise noch nicht sofort ändert. es braucht zeit, ist aber ein erster, wichtiger schritt :-)
    vielleicht wären manche männer auch gar nicht mehr so schlecht, wenn du ihnen mehr grenzen setzen würdest?



    ich frage deshalb, weil ich den eindruck habe, dass du möglicherweise noch nicht bis zum grundproblem vorgestossen bist, aber vielleicht irre ich mich da auch bei deinem eher kurzen text :-)


    deinen letzten satz würde ich an deiner stelle noch vertieft betrachten. da scheint viel von dem drin zu stecken, das zu deiner etwas unglücklichen partnerwahl führt.


    ich würde dir die bücher von steffi stahl empfehlen, sie enthalten meiner meinung nach gute ansätze, wie man von diesen verinnerlichten glaubenssätzen (bei dir vielleicht "liebe ist nur etwas wert, wenn ich darum kämpfen muss") abändern kann.


    fühlst du dich liebenswert (im wörtlichen sinn), so wie du bist?

    was hast du bisher denn alles gelesen?


    was du beschreibst klingt für mich sehr typisch: die auswahl der männer, die auf dich anziehend wirken, bietet dir die sicherheit, dass es niemals zu einer funktionierenden beziehung kommen kann.wovor hast du angst? fühlst du dich liebenswert? wie sieht dein selbstwertgefühl aus?


    bietet dir die "helferrolle" eine gewisse sicherheit, nicht verlassen zu werden, da du gebraucht wirst?