Zitat von kowai
Ich meine auch nicht Anpassung, sondern: Darauf-Eingehen. Das ist doch was völlig Normales in einer Beziehung, ob mit oder ohne BA. Ich mißverstehe das vielleicht, aber aus manchen postings lese ich heraus, daß sich aktive BÄler vor allem zu wünschen scheinen, daß der Partner quasi superstark sein soll, in sich ruhen...wie eine Statue? Ich unterstelle, weiß nicht, ob zu Unrecht, daß das so ist - wenn es so ist - , weil es einem dann das Weglaufen erleichtert, das schlechte Gewissen reduziert, denn man will ja niemanden verletzen, und wenn man sich dann vorstellt, daß der Partner ja sowieso so stark ist und in sich ruht, daß ihm der Verlust gar nichts ausmacht.... na ja. Vielleicht sehe ich das so, weil ich selbst ja doch jedes Mal sehr verletzt war, wenn wieder ein BÄler weglief.
nein, darum geht es nicht, stark zu sein, weil einem dann ein verlust nichts ausmachen würde.
natürlich gibt es in jeder beziehung dinge, wo man sich anpasst oder kompromisse.
wenn mir mein partner aber sagt, er habe nicht gewusst, wie er sich verhalten soll, damit ich nicht wieder in meinen "modus" gerate, dann ist das etwas, das sich für mich falsch anfühlt.
ich kann es irgendwie noch nachvollziehen, es ist (bzw. war ;-)) für ihn nie schön, wenn ich mich im "modus" aus vermeintlichem selbstschutz ihm gegenüber ablehnend verhielt.
aber indem er die situation vermeidet nimmt er mir die möglichkeit, den umgang mit für mich schwierigen situationen zu lernen und diese irgendwann ohne "absturz" zu meistern.
wir haben anfangs nicht mal so selten gestritten. wir mussten unsere vorstellungen, wie eine beziehung zu sein hat, mit dem realen menschen, mit dem wir eine beziehung haben, in einklang bringen. und eines seiner "streit-muster" war, dass er irgenwann sagte, er könne das nicht mehr, dann müsse ich halt den rest meines lebens alleine verbringen...
zur erinnerung, ich bin diejenige mit verlustangst, er ist bloss manchmal etwas stur
für meine verlustangst war das natürlich speziell am anfang der blosse horror, ausgerechnet dieser satz.....
heute bin ich dafür fast dankbar, ich habe auch dadurch die erfahrung gemacht, dass mich zumindest der gedanke daran, verlassen zu werden, nicht mehr komplett aus dem konzept bringt. wie ich reagiert hätte, wenn er tatsächlich mal gepackt hätte....keine ahnung.
in sich ruhen heisst manchmal auch, umbequem sein, wenn man für sich einsteht.
und das ist, was ich ganz persönlich von meinem partner wünsche, dass er weiss, wer er ist, was er will, und dass er sich dafür auch gegen allfälligen widerstand einsetzt.
das hat für mich nichts mit der möglichkeit zu tun, ohne schlechtes gewissen wegrennen zu können. das ist nicht mein thema, als mensch mit verlustangst kann ich gut mit nähe umgehen.