Beiträge von zahirch

    Zitat von Griselda


    Menschen, denen Schmerz zugefügt wird (egal ob bewusst oder unbewusst), verdienen Mitgefühl und nicht den Fingerzeig auf ihre eigene Verantwortung. Und dann Hilfe, um mit Schmerz und Leid umzugehen. So sehe ich das und so handele ich auch.


    mitgefühl ist schön und gut, hilft aber meistens nicht weiter.
    das bewusstmachen von verantwortung ermöglicht einem dann auch, seinen eigenen handlungsspielraum zu erkennen und die schmerzhafte situation zu verlassen.


    ich persönlich betrachte das eher als hilfreich, als lähmendes mitgefühl.

    Zitat von Griselda

    Es ist eben keine freie Entscheidung. Sie ist genaus wenig frei, wie die Entscheidung, sich mal eben lässig aus einer Firma zu verabschieden, wo man gemobbt wird. Die Rechnung, Wenn ich mitmachen trage ich 50 Prozent der "Schuld" an dem Schlamassel, geht so nicht auf...


    doch, grundsätzlich ist es immer eine freie entscheidung. nennt sich, glaube ich, verantwortung übernehmen für sein eigenes leben ;-)


    ich würde die schuld nicht quantifizieren wollen, generell nicht von schuld sprechen wollen. eher von verantwortung für sich und seine handlungen.
    aber jeder mensch hat die freiheit, sich aus einer situation zu verabschieden, die ihm nicht gut tut, unabhängig davon ob firma oder beziehung.
    sicher ist das manchmal nicht einfach und kann angst vor der zukunft auslösen, aber man hat immer und überall die möglichkeit, auszusteigen!

    Zitat von Reni

    zahirch: Hast du diese VA erst gespürt, als der Kommentar mit den Löwen fiel oder auch schon, als deine Eltern ohne dich verreist sind? Ich war als Kind nicht in der Situation, dass beide Eltern ohne uns Kinder Urlaub gemacht haben. Mein Vater ist zwar manchmal mit anderen Personen auf Heimatbesuch gefahren, aber meine Mutter war immer bei uns. D. h. es gab nur einmal den Fall, als meine Eltern zwecks Ernte im Herbst in die Heimat mussten. Mein Bruder durfte mit, weil er noch im Kindergarten war. Ich ging in die Grundschule, hatte Unterricht und wurde während dieser einen Woche bei Freunden untergebracht. Das hat mir aber nichts ausgemacht. Allerdings hatte ich in der Schulzeit mal eine Freundin, deren Eltern fast immer ohne die Kinder in den Urlaub fuhren. Sie hat ihre Eltern total bewundert und wollte jede Sekunde mit ihnen auskosten, weil sich ihre Eltern nicht so sehr um sie gekümmert haben.


    ich war damals noch zu klein, um mich überhaupt daran zu erinnern.
    ich denke aber so im rückblick, dass das möglicherweise einer der gründe für meine verlustangst war.
    bestimmt nicht der einzige. es ist vermutlich zufall, aber eine meiner ersten erinnerungen ist die, dass ich beim spielen bei mich betreuenden nachbarn so doof gestürzt bin, dass mir nachher eine kopfwunde genäht werden musste.
    ich will das jetzt auch nicht überbewerten, meine eltern waren sicher in den allermeisten (not)fällen für mich da.

    es gibt da diese geschichte in meiner familie: meine eltern flogen für einen urlaub nach afrika ohne uns kinder. ich muss damals erst ein paar jahre alt gewesen sein.
    irgendwer muss als witz gesagt haben, sie würden in ein paar woche zurück sein, wenn sie nicht von löwen gefressen würden.
    ich kann mich selber nicht mehr daran erinnern, aber es wird erzählt, ich hätte daraufhin heftig geweint.
    das ist wohl meine erste prägende begegnung mit verlustangst....


    reni,


    danke fürs kompliment. du schaffst das auch, bist auf gutem weg! :-)

    ich glaube bei mir war das das erste buch, das ich zum thema verlustangst und bindungsangst gelesen habe.
    soweit ich erinnere wars manchmal echt hart und hat mich auch zum weinen gebracht, das heisst bei mir so einiges.....


    ist jetzt einige jahre her, und wenn ich den weg betrachte, den ich seither zurückgelegt habe, die veränderung, die ich geschafft habe, dann denke ich, dass es eine gute grundlage ist.
    es lohnt sich, diesen steinigen weg zu gehen!

    hi reni,


    ich denke im menschlichen zusammensein beruht viel auf gegenseitigkeit.


    in deinem konkreten beispiel würde ich das so sehen: du bist in vorleistung gegangen, hast deinen nachbarn den müll mit nach oben gebracht, und hattest die berechtigte erwartung, dass sie dies für dich auch tun.
    dies ist ausgeblieben, irgendwie haben da die nachbarn schon auch recht, sie müssen das nicht tun.
    die einzige sinnvolle reaktion darauf ist in meinen augen, ihren müll in zukunft auch nicht mehr hoch zu bringen.


    vor solchen enttäuschungen kann man sich nicht schützen, solche dinge passieren.
    und ich fände es auch eine traurige welt, wenn es nicht immer wieder menschen geben würde, die in solchen situationen anderen entwas zuliebe tun.


    vermutlich hilft nur eins: nicht zu denken, dass der andere mich damit abgewertet hat, sondern, dass der andere einfach ein asoziales a.....ist? ;-)
    oder um es anders zu sagen: du kannst die verhaltensweisen von anderen nicht ändern, aber deine denkweise darüber!


    liebe grüsse


    zahir

    Zitat von SugarLea


    Exit und CO. sind übrigens wahnsinnig teuer. Da kannst gleich mal mit 10.000 - 15.000 Euro rechnen wenn du nicht mindestens drei Jahre Mitglied bei denen warst und dann noch entsprechend deiner Lebensjahre Geld gezahlt hast. Dazu musst du in der Schweiz leben, also einen festen Wohnsitz haben oder einen schweizer Pass besitzen ( den bekommst du frühestens nach 15 Jahren in der Schweiz arbeiten und leben in manchen Kantonen) Bei psychischen Leiden ist es noch schwerer, das Exit einem hilft. Das ist verschwindend gering durch zu bekommen.


    die bedingungen sind, soweit ich auf die schnelle gesehen habe, bei dignitas anders. ich habe mich aber nicht vertieft damit auseinander gesetzt.
    zum selber lesen:


    http://www.exit.ch und http://www.dignitas.ch


    Die Geldbeträge stimmen wohl in etwa, aber auch hier schreibt dignitas, dass, wenn es sich jemand nicht leisten kann, darüber verhandelt werden kann. steht alles auf deren webseite.


    wie gesagt, ich habe mich nicht vertieft mit dem thema befasst, sterbehilfe für ausländer in der schweiz ist aber definitiv möglich, da war ein fall vor wenigen tagen in den zeitungen. eine britin, die zudem noch nicht offensichtlich todkrank war und trotzdem zu sterben in die schweiz kam.


    zahir

    sowiel ich weiss spielt die nationalität keine rolle, um in der schweiz aktive sterbehilfe in anspruch nehmen zu können.
    vielmehr ist es eine preisfrage, für ausländer ist es, wegen aufwändigeren abklärungen, wesentlich teuerer.
    allerdingst gibt es, glaube ich, auch da reduktionen für menschen, die es sich sonst nicht leisten könnten.
    einfach mal schauen und lesen: die bekanntesten, die mir grad einfallen, sind exit und dignitas.


    alles gute


    zahir

    was ich mich schon gefragt habe: ist diese erhöhte sensibilität, speziell was zwischenmenschliche emotionen angeht, vielleicht auch erlernt?
    und hat ihre ursache in einer kindheit, in der man (ich) gelernt hat, genau zu erspüren, was eine geliebte person will, um es ihr dann recht machen zu können, um von ihr wahrgenommen und geliebt zu werden?

    pink floyd, the wall


    wie überbehütung und zu starre regeln in die unsicherheit und angst vor sozialen kontakten führen kann, so dass eben eine mauer um sich gebaut wird.
    bezeichnend auch der titel "comfortably numb": wie man es angenehm empfinden kann, nichts (mehr) zu fühlen.

    vielleicht ist maske nicht immer der ganz passende begriff.


    wenn hier gesagt wird, jeder habe masken, dann denke ich, in diesem zusammenhang sollte eher von rollen gesprochen werden.
    jeder mensch ist je nach situation in einer anderen rolle. so verhalte ich mich natürlicherweise ganz anders, ob ich in der rolle der mutter mit meinen kindern interagiere, oder ob ich als freundin mit anderen frauen abhänge und mir einen drink genehmige.
    dies alles sind anteile meiner persönlichkeit, die ganz normal zu mir gehören und je nach situation zum tragen kommen.


    ob es allerdings wirklich sinnvoll ist, sich in einer rolle zu verstecken?

    hallo zusammen,


    falls es jemanden interessiert:
    es gibt sehr wohl einen grund, warum ich mich mit den fragen, die mir gestellt wurden, nicht so intensiv befassen konnte wie ich es gerne getan hätte.
    meine mutter käpfte die letzen monate gegen ihre krebserkrankung. heute morgen ist sie gestorben.


    zahir

    Jojo:


    ja was jetzt, möchtest du eine reaktion auf deine antwort (die ich gegeben habe, wenn auch nicht dich persönlich angesprochen) oder nicht?


    wie ich weiter oben schon geschrieben habe ist es nicht meine absicht, abwertend zu wirken durch meine fragen.
    meine fragen sind eine einladung dazu, über etwas nachzudenken.
    dass du das als abwertend empfindest liegt nicht in meiner verantwortung, wie sukramine ja auch schon schrieb. fragen an sich sind wertfrei.


    damit betrachte ich das thema für mich als abgeschlossen.

    ich nehme eure sichtweisen zur kenntnis.
    da es allerdings auch andere sichtweise gibt nehme sehe ich für mich keine veranlassung, mein verhalten zu ändern.


    interessant auch, dass ich beschuldigt werde vom eigentlichen thema abzulenken.
    ich hatte hier anfangs zum thema etwas geschrieben ( Jojo, sorry, dass ich dafür einen satz von dir benutzt habe, der hat mich offensichtlich getriggert), seither werde ich nur aufgefordert, endlich eine antwort auf fragen aus andern threads zu geben. schon spannend, wie man das gleiche auf ganz verschiedene art wahrnehmen kann.

    nuja, nicht antworten wollen verbietet ja das fragen nicht per se ;-)


    wie ich schon gesagt habe respektiere ich selbstverständlich, dass du meine fragen nicht beantworten willst.
    deswegen stelle ich die fragen trotzdem, vielleicht findet sie ja jemand anderes auch interessant...?

    Zitat von Griselda

    Vorstellungen über Liebe aufs Auhe drückt, auf nachfrage wie man es denn nun genau meint, sich aber anscheinend ohne Grund zurüch hält. Das ärgert hier einige..


    nein, ich habe gesagt, dass es gründe gibt, nicht dass ich ein problem habe.
    ich bin zurzeit in eine vorfasnachtsveranstaltung involviert und habe einfach nicht die zeit, längelang zu schreiben oder auch mich vertieft mit themen auseinander zu setzen.


    @all:


    mir geht es, wenn ich frage, nicht darum, dass ich eine antwort bekomme.
    meine intention ist, einzulade, über diese frage nachzudenken.
    für mich spielt es keine rolle, ob mir dann jemand antworten möchte oder nicht, da habe ich also überhaupt kein problem damit, wenn mir jemand nicht antworten möchte.


    Jojo: sicher, gegenfragen können ein ausweichmanöver sein. müssen es aber nicht. allerdings habe ich momentan wirklich nicht die zeit, dazu allzuviel zu schreiben, siehe oben.
    ich habe meine absichten oben beschrieben. abwertend zu sein gehört ganz bestimmt nicht dazu. woher kommt das, dass du das so empfindest?

    Zitat von Babsi

    Dann habe ich auch eine Baustelle :wink:
    Mich nervt es auch wenn jemand nie richtig antwortet , aber betont das er diskutieren will und nur Gegenfragen stellt .


    zahirch ich bin ende dreißig und habe Kinder .
    Und ich bin weiblich :mrgreen:
    Und das ist meine Antwort auf alle Fragen :applause:


    :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:


    gut möglich, dass du da auch eine baustelle hast.
    warst du ba-partnerin?
    kennst du ein ähnliches verhalten vom ba-partner?


    nur weil zwei menschen ein problem mit mir haben heisst es noch lange nicht, dass das problem bei mir liegt ;-)


    im übrigen ist das glaube ich bei therapeuten eine gängige praxis, dass sie nur fragen stellen und nichts von sich preisgeben....
    natürlich bin ich kein therapeut, aber ich denke die methode ist für ihre gesprächspartner sehr hilfreich.