Und wie ich das kenne! Das ist etwas, was sehr typisch für mich ist und sich quasi durch mein ganzes Leben zieht. Ich habe schon einige Dinge mit großer Begeisterung angefangen und vorzeitig abgebrochen.
Da fällt mir gleich mein Studium an der FernUni ein. Habe mich im ersten Semester ordentlich reingekniet und eine hervorragende Klausur geschrieben. Aber damals war ich ein paar Monate arbeitslos und hatte massig Zeit. Als ich wieder zu arbeiten anfing, bekam ich im Studium nichts mehr auf die Reihe. Das lag einerseits an den verschieden Jobs als Zeitarbeiterin, hatte ständig wechselnde Arbeitszeiten und lange Anfahrtswege, dazu war ich noch auf einen Nebenjob angewiesen. Außerdem verliebte ich mich im 2. Semester in meinen BÄ-ler und war dann lange auf ihn fixiert. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass eine Weiterbildung für mich erst wieder ein Thema ist, wenn ich eine unbefristete Festanstellung habe und mir die Zeiten besser einteilen kann.
Habe auch schon diverse Volkshochschulkurse angefangen und nicht zu Ende gebracht. Z. B. gab es da einen Sprachkurs, bei dem ich nur einmal erschienen bin, obwohl ich das unbedingt machen wollte. Aber wegen privater Probleme konnte ich mich nicht dazu aufraffen, es durchzuziehen. Oder der Theaterworkshop, der auch über die VHS lief. 3 oder 4x war ich dort, war auch richtig interessant. Mir fällt es schwer, nach Feierabend noch etwas zu machen, wenn ich einen sehr stressigen Job habe. Einmal habe ich bei der VHS einen Kurs "Sport für übergewichtige Frauen" gebucht. Das war richtig klasse, aber nach ca. 7 oder 8 von 14 Terminen ging ich nicht mehr hin, weil mein Heuschnupfen mir zu schaffen machte und ich nach Feierabend nicht mehr die Wohnung verlassen wollte.
4 Jahre lang war ich Mitglied einer privaten Theatergruppe. In den ersten 2 bis 2,5 Jahren lief es super. Danach ließ das Interesse der meisten Teilnehmer immer stärker nach. Anfangs waren wir immer so 6 bis 8 Leute pro Treffen, später kamen oftmals nur 3 Personen. So ähnlich war es auch im Literaturkreis. Wenn ich abgesagt habe, lag es meistens am Wetter. Bei starker Hitze oder minus 10 Grad Kälte hatte ich nach Feierabend keinen Nerv mehr für eine Aktivität.
Den Tanzkurs für Erwachsene habe ich auch nicht beendet. Den Grundkurs A habe ich noch zu Ende gemacht, aber im Grundkurs B kam ich schnell an meine körperlichen Grenzen und ließ es nach etwa de Hälfte der Zeit komplett bleiben.
Vor ein paar Monaten habe ich mir einen Ergometer gekauft. Ich hatte schon mal einen und war damals richtig oft auf dem Gerät. Aber damals hatte ich einen Job in meiner Nähe, kam täglich zwischen fünf und halb sechs nach Hause, jetzt bin ich meistens erst gegen 19 Uhr daheim und habe danach selten Lust, noch Sport zu machen. Weil ich eben auch noch was für den Nebenjob machen muss. Ich brauche jeden Tag eine gewisse Zeit, um mich zu erholen. Und wenn ich wegen dem Hauptjob lange außer Haus bin, habe ich abends oft keine Kraft mehr für andere Sachen.
Das einzige Hobby, welches ich seit Jahren durchziehe, ist die Musik. Aber selbst die habe ich ein wenig vernachlässigt, als ich damals wegen meinem BÄ-ler so schlecht drauf war.