Beiträge von Reni

    Und wie ich das kenne! Das ist etwas, was sehr typisch für mich ist und sich quasi durch mein ganzes Leben zieht. Ich habe schon einige Dinge mit großer Begeisterung angefangen und vorzeitig abgebrochen.


    Da fällt mir gleich mein Studium an der FernUni ein. Habe mich im ersten Semester ordentlich reingekniet und eine hervorragende Klausur geschrieben. Aber damals war ich ein paar Monate arbeitslos und hatte massig Zeit. Als ich wieder zu arbeiten anfing, bekam ich im Studium nichts mehr auf die Reihe. Das lag einerseits an den verschieden Jobs als Zeitarbeiterin, hatte ständig wechselnde Arbeitszeiten und lange Anfahrtswege, dazu war ich noch auf einen Nebenjob angewiesen. Außerdem verliebte ich mich im 2. Semester in meinen BÄ-ler und war dann lange auf ihn fixiert. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass eine Weiterbildung für mich erst wieder ein Thema ist, wenn ich eine unbefristete Festanstellung habe und mir die Zeiten besser einteilen kann.


    Habe auch schon diverse Volkshochschulkurse angefangen und nicht zu Ende gebracht. Z. B. gab es da einen Sprachkurs, bei dem ich nur einmal erschienen bin, obwohl ich das unbedingt machen wollte. Aber wegen privater Probleme konnte ich mich nicht dazu aufraffen, es durchzuziehen. Oder der Theaterworkshop, der auch über die VHS lief. 3 oder 4x war ich dort, war auch richtig interessant. Mir fällt es schwer, nach Feierabend noch etwas zu machen, wenn ich einen sehr stressigen Job habe. Einmal habe ich bei der VHS einen Kurs "Sport für übergewichtige Frauen" gebucht. Das war richtig klasse, aber nach ca. 7 oder 8 von 14 Terminen ging ich nicht mehr hin, weil mein Heuschnupfen mir zu schaffen machte und ich nach Feierabend nicht mehr die Wohnung verlassen wollte.


    4 Jahre lang war ich Mitglied einer privaten Theatergruppe. In den ersten 2 bis 2,5 Jahren lief es super. Danach ließ das Interesse der meisten Teilnehmer immer stärker nach. Anfangs waren wir immer so 6 bis 8 Leute pro Treffen, später kamen oftmals nur 3 Personen. So ähnlich war es auch im Literaturkreis. Wenn ich abgesagt habe, lag es meistens am Wetter. Bei starker Hitze oder minus 10 Grad Kälte hatte ich nach Feierabend keinen Nerv mehr für eine Aktivität.


    Den Tanzkurs für Erwachsene habe ich auch nicht beendet. Den Grundkurs A habe ich noch zu Ende gemacht, aber im Grundkurs B kam ich schnell an meine körperlichen Grenzen und ließ es nach etwa de Hälfte der Zeit komplett bleiben.


    Vor ein paar Monaten habe ich mir einen Ergometer gekauft. Ich hatte schon mal einen und war damals richtig oft auf dem Gerät. Aber damals hatte ich einen Job in meiner Nähe, kam täglich zwischen fünf und halb sechs nach Hause, jetzt bin ich meistens erst gegen 19 Uhr daheim und habe danach selten Lust, noch Sport zu machen. Weil ich eben auch noch was für den Nebenjob machen muss. Ich brauche jeden Tag eine gewisse Zeit, um mich zu erholen. Und wenn ich wegen dem Hauptjob lange außer Haus bin, habe ich abends oft keine Kraft mehr für andere Sachen.


    Das einzige Hobby, welches ich seit Jahren durchziehe, ist die Musik. Aber selbst die habe ich ein wenig vernachlässigt, als ich damals wegen meinem BÄ-ler so schlecht drauf war.

    Ja, bei mir ist das so. Mein Näheproblem bereitet mir auch im Berufsleben Probleme. Obwohl ich meine Kollegen mag, würde ich am liebsten in einem Einzelbüro sitzen. Aber sowas gibt es in der heutigen Zeit nur noch selten. Wir ziehen demnächst in ein Großraumbüro und dann habe ich auf der Arbeit noch weniger Privatsphäre.


    An manchen Tagen gehe ich mittags mit meinen Kollegen essen, manchmal aber auch nicht, weil ich Ruhe brauche und alleine im Büro sein möchte. Das sage ich den Leuten vor Ort aber nicht, weil ich sie nicht verletzen möchte. Auf ihre Fragen antworte ich mit "Ich habe was zum Essen dabei" oder "Bin schon heute Abend privat verabredet" und gut is.


    Ich arbeite für eine Zeitarbeitsfirma und wurde jahrelang als Sekretärin/Teamassistentin eingesetzt, momentan arbeite ich als Sachbearbeiterin und hoffe, dass das auch in Zukunft so bleiben wird. Im Sekretariat fand ich das unheimlich anstrengend, alle paar Minuten von anderen Leuten angesprochen zu werden, die irgendwas von mir wollten. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mich gegen Kinder entschieden habe. Ich hasse es, wenn ich etwas mache und alle paar Minuten von einer anderen Person unterbrochen werde. Das nervt mich so sehr...

    Ich habe auch noch lockeren Kontakt mit meinem Ex-BA. Weil wir ein gemeinsames Hobby und viele gemeinsame Bekannte haben, werden wir uns immer mal wieder begegnen, wenn auch unregelmäßig (er wohnt 100 km entfernt). Silvester hatten wir ein längeres Chatgespräch. Von BA redet er in Bezug auf sich nicht, aber er hat von sich aus zugegeben, dass er sich mit Mitte 30 immer noch wie ein Kind fühlt und noch nicht dazu bereit ist, das Leben eines erwachsenen Mannes zu führen.


    Wir haben auch darüber gesprochen, warum er und ein paar andere Leute aus seinem Freundeskreis mir immer mal wieder in Aussicht gestellt haben, mich in ihre Gruppe aufzunehmen, was aber bis heute nicht passiert ist. Er und diese anderen Leute hätten sich wirklich darüber gefreut, mich in ihrem Kreis zu haben. Aber sie haben in der Gruppe diesbezüglich nichts zu melden. In dem Kreis gibt es ein paar wenige Personen, die sich als Alphatiere sehen. Nur diese Personen entscheiden, wer bei ihnen aufgenommen wird. Mich wollen sie nicht dabei haben. Sie kennen mich flüchtig vom Sehen, wollen mich aber nicht näher kennenlernen. Er und die anderen Leute, die mich mögen, wollen den Kontakt zu mir keinesfalls verlieren und sind weiterhin für gemeinsame Unternehmungen offen - wenn die sog. Alphatiere nicht anwesend sind. Der Mann hat auch zugegeben, dass manche Leute in seinem Freundeskreis schwierige Persönlichkeiten sind.


    Früher konnten wir über solche Themen gar nicht reden. Er ist deutlich offener geworden und steht zu seinen Defiziten. Ich denke, wir werden in Zukunft schon miteinander klar kommen, wenn wir uns mal irgendwo sehen :-D .

    Willkommen in der Welt der BA!


    Ich bin einiges älter als du (Anfang 40) und habe mich damals im Forum registriert, weil ich in einen Mann mit BA verliebt war und weil Männer generell vor mir flüchteten, sobald ich ihr Interesse erwiderte. Bisher hatte ich nur zwei Beziehungen, die nicht allzu lange hielten und mehrere kurze "Beziehungsversuche" von ein paar Tagen bis maximal 3 Wochen. Und fast immer waren es die Männer, die auf einmal ganz plötzlich nicht mehr sicher waren, keine Gefühle mehr hatten, vor mir flüchteten, usw. Erst als ich eine Weile hier im Forum gelesen habe, ist mir klar geworden, dass meine Erfolglosigkeit in Beziehungen nicht nur von den Männern verschuldet wurde.


    Es ist schon mal gut, dass du dir Gedanken über das Thema machst und einiges darüber gelesen hast. Vielleicht hast du dir schon mal überlegt, ob du sehr viel Nähe magst oder ob du dich eher schnell eingeengt fühlst - und zwar nicht nur in Beziehungen, sondern allgemein. Wie ist das Verhältnis zu deinen Eltern, Geschwistern und anderen Verwandten? Pflegst du viel Nähe mit ihnen oder hältst du sie auf Abstand? Wie ist dein Freundeskreis, überwiegt dort eher Nähe oder Distanz? Wie sieht das Vorleben deiner BA-Freundin aus, hatte sie schon mal eine glückliche stabile Partnerschaft oder nur schwierige On-Off-Geschichten, viele Affären oder war sie noch komplett unerfahren, bevor ihr ein Paar wurdet?


    Die Antworten auf diese Fragen verraten dir, zu welchem Typ Mensch du dich im Hinblick auf eine Beziehung hingezogen fühlst. Wie meine Vorschreiberin meinte, würde ich dir zusätzlich eine Therapie empfehlen. Ich habe wegen meiner unregelmäßigen Arbeitszeiten noch keinen Platz gefunden, aber solange ich noch keinen Job mit besseren Arbeitszeiten habe, stehe ich nicht still und arbeite weiterhin an mir. Eine erfüllte Partnerschaft habe ich immer noch nicht, aber zumindest kann ich Menschen mit offensichtlicher BA jetzt viel schneller erkennen und rechtzeitig auf die Bremse treten, bevor ich mich wieder in eine unglückliche Liebesgeschichte stürze.


    Für die Zukunft kann ich dir nur den guten Rat geben, dich von solchen Personen fernzuhalten, wenn du erkannt hast, dass es sich um einen Menschen mit BA handelt. Unverbindlicher Sex ist ok, aber du solltest dich auf gar keinen Fall verlieben und erst Recht keine Beziehung mit ihr eingehen. Solange dieser Mensch nicht erkannt hat, wo das Problem liegt, wird sich auch nichts ändern.

    Zitat von SugarLea

    Dürfen sie gerne haben. Aber in ihren eigenen vier Wänden. Bei dir zu Hause, haben sie dein Hausrecht zu waren. Ganz einfach. Das ist deine Wohnung und die kannst du so halten wie du es möchtest.


    Klar logisch. Ich habe meiner Mutter sofort jegliche Einmischung untersagt, als sie das erste Mal in meiner alten Bude bei mir war und mir sofort erzählen wollte, was ich alles anders machen müsste :wink: .

    Zitat von SugarLea

    Das wäre mir egal was andere zu meiner Wohnung sagen. Es ist ja eben MEINE Wohnung und wem es nicht passt, der darf gerne draußen bleiben :)


    Meine Freunde sagen diesbezüglich gar nichts. Aber meine Family hat schon gewisse Ansprüche. Bei meiner Mutter, der Mutter von meiner Schwägerin und diversen anderen osteuropäischen Frauen der älteren Generationen kann man vom Fußboden essen, so steril sieht es dort aus.



    Zitat von SugarLea

    Nicht nur da. Mein Mann hat sogar seine besoffenen Kumpels in seinem Bett schlafen lassen und hat selbst auf dem Sofa gepennt, wenn die bei ihm gefeiert hatten.


    Nach Konzerten und Partys habe ich schon öfters bei anderen Leuten übernachtet, aber ich habe es noch nie erlebt, dass der Gastgeber sein Bett für die Gäste geräumt hatte. Das kenne ich nur von der Verwandtschaft aus dem Ausland.


    Zum Thema Rauchen in fremden Wohnungen fällt mir ein: Meine Mutter und meine Schwägerin rauchen ja bei mir draußen vor der Haustür. Am Sonntag kam die Frage: "Reni, wo ist dein Aschenbecher?" Nun, ich bin seit 1,5 Jahren Nichtraucherin und besitze deshalb keinen. Ich hatte auch keinen in meiner alten Wohnung. Dann haben sie gemeckert, dass sowas doch nicht sein könne und in jeden ordentlichen Haushalt ein Aschenbecher gehört. Wo bitte schön steht denn sowas geschrieben? Ich bin doch nicht verpflichtet, mir einen Aschenbecher zu besorgen, nur damit die Gäste rauchen können. Abgesehen davon, können die auch die paar Meter zum Vordereingang laufen und die Kippen irgendwo ums Eck wegwerfen. Ich habe ihnen gesagt, dass sie mir gerne beim nächsten Besuch einen mitbringen können, aber ich sicher nicht ihnen zuliebe einen Aschenbecher kaufen werde. Außer meiner Mutter und meiner Schwägerin (und dem BÄ-ler, aber ich glaube nicht, dass sein geplanter Besuch bei mir noch stattfinden wird) raucht aus meinem Umfeld niemand... die restliche Verwandtschaft und meine ganzen Freunde sind Nichtraucher.

    Zitat von SugarLea

    Da bin ich genauso. Ich hab deswegen quasi nie Besuch über Nacht. Nachts und vor allem morgens will ich meine Ruhe und mich nicht um Gäste kümmern müssen.


    Bei mir dürfen Freunde gerne übernachten, müssen aber akzeptieren, dass ich ein Morgenmuffel und nach dem Aufstehen nicht unbedingt gesprächig bin. Wobei so ziemlich alle meine Freunde deutlich länger schlafen als ich.



    Zitat von SugarLea

    Ohne zu klingeln kommt bei mir eh schon keiner ins Haus - ich hab Hunde, da ist der Bock fett ;)


    Ich hab´ keine Hunde, mag aber auch keinen Besuch ohne Vorankündigung. Einfach deshalb, weil ich Wert drauf lege, dass meine Wohnung sauber und aufgeräumt ist, wenn Besuch vorbeikommt. Ich würde mich unter Druck gesetzt fühlen, wenn die Bude mal bissl unordentlich wäre und dann jemand an der Tür klingeln würde.



    Zitat von SugarLea

    Das kenn ich. Die kroatische Mutter meiner Schwiegermutter hockt sich auch drei Monate im Jahr bei ihr auf dem Sofa den Arsch platt bzw belagert deren Schlafzimmer. Die benimmt sich dazu dann aber auch noch unter aller Sau, respektlos und qualmt als Kettenraucherin eine ganze Nichraucherwohnung zu. Die nimmt nicht mal Rücksicht drauf, dass meine Schwiegermutter in Schicht arbeitet und nach der Nachtschicht auch mal schlafen muss, - ne die kommt nach Hause und bedient von früh bis spät ihre Alte.


    In südeuropäischen Familien ist das fast immer so, dass die Gastgeber ihr Schlafzimmer für die Gäste räumen und auf dem Sofa schlafen, solange die Gäste da sind. Das war in unserer Wohnung auch so, und auch unsere Verwandten haben für uns ihre Schlafzimmer geräumt. Meine Freundin und ihr Partner (der im 3-Schicht-Modell arbeitet) können natürlich keine 10 Wochen Urlaub nehmen, wenn seine Eltern ankommen. Auch sie räumen dann immer ihr Schlafzimmer und pennen im Wohnzimmer. Das ältere Ehepaar sitzt dann auch jeden Abend bis spät in die Nacht vor der Flimmerkiste, obwohl der Sohn und die Schwiegertochter eigentlich schlafen wollen, weil sie am nächsten Tag wegen Arbeit früh raus müssen. Aber keiner sagt was, obwohl der Partner meiner Freundin sonst sehr selbstbewusst und gar nicht auf dem Mund gefallen ist. Der hat sogar schon mal zu einem Chef gesagt, dass der ihn kreuzweise am A.... lecken kann. Meine Freundin kann sonst über alles mit ihm reden und auch mit ihm streiten. Nur wenn es um seine Eltern geht, hält sie den Mund. Sie hat sich mit der Situation arrangiert.


    Bei einem anderen Freund von mir saß jedes Jahr die inzwischen verstorbene Schwiegermutter 3-4 Monate bei ihm und seiner Frau. Die mussten dann entweder aufs Sofa oder zu den Kids ins Kinderzimmer ausweichen, damit die alte Frau auf dem Ehebett nächtigen konnte. Er war allgemein sehr genervt von der Situation, aber seine Frau ließ nicht mit sich reden. Weil eben viele Südländer das so machen, hielt sie das für normal und richtig.


    Wenn es ums Rauchen geht, sind viele Südeuropäer ziemlich uneinsichtig und rücksichtslos. Der Vater dieses besagten Freundes war mal ziemlich beleidigt mit mir, weil ich ihn in meiner alten Wohnung nicht rauchen lassen wollte und er vor die Tür gehen musste. Meine Mutter hat ja in meiner Kindheit ständig am Esstisch geraucht, auch wenn mein Vater (hat nie geraucht) und wir Kinder gerade beim Essen waren. Noch schlimmer fand ich ihre Qualmerei im Auto, wenn wir in den Urlaub gefahren sind. Damals gab es in Ex-Jugo noch keine Autobahnen, wir sind 12 Stunden in eine Richtung gefahren. Mein Vater, der die ganze Strecke alleine gefahren ist, war natürlich auch genervt, wenn die ganze Zeit der Qualm vom Beifahrersitz in sein Gesicht blies.


    Das sind so typische Macken von älteren Leuten aus diesen Ländern, die kann man nicht mehr großartig ändern...

    Hmm... also ich hab´ kein Problem damit, wenn Freunde mal bei mir übernachten. Wenn es nur 1-2 Nächte am Stück sind, geht das schon. Es ist aber was anderes, wenn jemand bei mir wohnt. Ich mag es nicht, wenn jemand in die Bude kommt, ohne vorher zu klingeln. Beim gemeinsamen Wohnen haben natürlich alle einen Haustürschlüssel und können reinkommen, wann immer sie wollen.


    Langzeitbesuche mag ich auch nicht. Meine Freundin ist mit einem Spanier zusammen. Seine Eltern sind nach der Rente in die Heimat zurückgegangen und besuchen die Beiden alle 2 Jahre. Und dann bleiben sie immer so ca. 10 Wochen. Das ist für mich eine Horrorvorstellung und auch ein Grund, warum ich früher Südeuropäer als Partner ausgeschlossen habe... hatte keine Lust auf ständig anwesende Verwandte.

    Ich muss gestehen, dass der Gedanken an ein Zusammenleben mit einem anderen Menschen nicht schön für mich ist. Eine WG z. B. war für mich niemals ein Thema. Wenn ich eine Beziehung hätte, würde ich mir mit einer gemeinsamen Wohnung auf jeden Fall Zeit lassen.


    Und ich weiß auch, woran das bei mir liegt. Die nicht vorhandene Privatsphäre in der elterlichen Wohnung war einfach too much.

    Zitat von SugarLea

    Ich finde also die Chance für aktive BA, die sich wirklich helfen lassen wollen und das dann auch tun höher, als für Leute, die mit einem aktiven BA zusammen sind mit diesem dann auch glücklich zu werden.


    Das auf jeden Fall.


    Neulich hat mir der BÄ-ler was über dieses verheiratete Paar erzählt, was ich noch gar nicht wusste: Die Beiden sind seit knapp 3 Jahren ein Paar und seit Ende 2016 verheiratet. Aber sie leben bis heute noch in getrennten Wohnungen (in der gleichen Stadt). Laut BÄ-ler wollen sie schon eine gemeinsame Bude suchen. Dass er zu ihr oder sie zu ihm zieht, ist anscheinend wg. Platzmangel nicht möglich. Ich bin mal gespannt, ob und wann sie zusammenziehen... und wie das gemeinsame Leben verläuft, wenn sie sich drauf eingelassen haben. Eine gemeinsame Wohnung bedeutet doch auch irgendwie mehr Nähe.

    Hallo Tine,


    ich hatte so eine heimliche Nicht-Beziehung. Zwar hat mich der Mann in der Öffentlichkeit nie versteckt und sich überall gerne mit mir gezeigt, egal ob in seinem oder meinem Wohnort oder ganz woanders. Ich durfte auch seinen Freundeskreis und einen kleinen Teil seiner Familie kennenlernen. Nur seinen Eltern hat er mich niemals vorgestellt, weil die sehr konservativ sind und eine Frau in Begleitung ihres Sohnes gleich als seine zukünftige Ehefrau betrachten.


    Weil er sich niemals offiziell zu mir bekannt hat, durfte ich auch keine Ansprüche stellen. Erst vorgestern habe ich mal ganz offen über meine Gefühle mit ihm geredet. Und obwohl er sehr viel intensive Nähe zu mir gesucht hat und auch bissl mehr zwischen uns gelaufen ist, behauptet er jetzt, dass er schon immer nur eine platonische Freundschaft mit mir wollte und ich mir sein Interesse nur eingebildet habe. Dabei spricht vieles dafür, dass es sehr wohl der Fall ist. Meine Freunde haben einiges mitbekommen und sind ganz meiner Meinung.


    Es ist das Beste, wenn du von einem Menschen mit starker BA die Finger lässt. Es macht einfach keinen Sinn, wenn der Mensch nicht einsieht, dass er ein Problem hat und nicht daran arbeiten möchte.


    LG
    Reni

    Die Geschichte, die ich hier aufschreiben möchte, hat mir mein BÄ-ler selbst erzählt :-D . Es geht um einen seiner besten Freunde. Der Mann ist jetzt 47 oder 48 Jahre alt. Bis vor etwa 5 Jahren war er genauso ein Dauersingle wie der BÄ-ler. Er war zwar immer mal wieder verliebt, aber keine der Frauen erwiderte sein Interesse. Der Mann hat ständig irgendwelche unerreichbaren Frauen angehimmelt. Mit 42 Jahren hatte er dann seine erste richtige Freundin. Ich habe sie niemals persönlich kennengelernt, aber ihre Fotos auf FB gesehen. Die Frau war verdammt hübsch. Nicht nur ihr Partner, auch der BÄ-ler und andere Männer aus dem Freundeskreis posteten immer mal wieder auf ihrer Chronik. Sie bekam ständig Komplimente und war schon so etwas wie der weibliche Star in dieser Clique. Leider stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass sie charakterlich ein sehr schwieriger Mensch war. Die Beziehung war von Anfang an kompliziert. Es gab viel Drama, zahlreiche Trennungen und Versöhnungen, das typische BA-On-Off halt. Das war so heftig, dass auch schon mal die Polizei anrücken musste. Irgendwann kam es schließlich zur endgültigen Trennung. Der Mann war mit seinen Kräften am Ende, er konnte nicht mehr.


    Nach ein paar Monaten wollte ihn eine gute Freundin mit einer ihrer Freundinnen verkuppeln und arrangierte ein Treffen. Die neue Frau war durchaus von ihm angetan und wollte ihn näher kennenlernen. Der Mann hatte aber kein Interesse, weil diese Frau vom Aussehen überhaupt nicht sein Typ war und er sie optisch immer wieder mit seiner Ex verglich, mit der sie absolut nicht mithalten konnte. Die gemeinsame Freundin brachte die Frau zwar immer mal wieder zu den Treffen der Clique mit, aber der Mann blieb bei seiner Meinung. Danach versuchte sie, ihre Freundin mit diversen anderen Männern zu verkuppeln und hatte auch da keinen Erfolg. Eines Tages war die Frau mal wieder bei einer Unternehmung der Clique dabei, und der Mann kam zufällig mit ihr ins Gespräch. Er fand die Unterhaltung so toll, dass er Lust bekam, sie wieder zu sehen - um zu reden. Na ja, und so kam es, dass die Beiden sich immer öfter trafen und es letztendlich doch auf beiden Seiten funkte. Sie wurden ein Paar und führten eine schöne, gefestigte Beziehung ohne diese ständigen Aufs und Abs, wie man sie von Leuten mit BA kennt. Vor ca. einem 3/4-Jahr haben sie geheiratet und sind immer noch glücklich.


    Ich halte es durchaus für möglich, dass ein Mensch mit BA eines Tages eine gesunde, stabile Beziehung führt. Es kommt drauf an, wie stark die BA ausgeprägt und wie hoch der Leidensdruck des Betroffenen ist.

    Zitat von Griselda

    Das ist ein extremes Beispiel, aber ich glaube es gibt es auch in weniger drastischer Form und was Reni so schreibt über den BÄ hört sich ein bisschen danach an.


    Von anderen Männern weiß ich, dass sie im Umgang mit einer interessanten Frau abweisend sind, wenn diese Frau schon anderweitig vergeben ist oder sie glauben, keine Chance bei ihr zu haben. Bei meinem BÄ-ler denke ich, dass es einfach so war, wie er es gesagt hat. Er war überfordert. Der Mann war es gewohnt, dass Frauen nicht auf ihn stehen und er grundsätzlich abgewiesen wird. Von daher konnte er mit meinem Interesse nicht so richtig umgehen. Außerdem hatte er große Probleme damit, dass ich schon immer männliche Kumpels in meinem Umfeld hatte.


    Wenn es nicht um mich bzw. Liebesgeschichten allgemein geht, ist er ein umgänglicher und unkomplizierter Mensch. Er hat schon gut 15 Jahre den gleichen Freundeskreis, der aus über 20 Personen besteht, wobei er aber nur mit 2-3 Männern wirklich eng befreundet ist. Auch im Beruf ist er definitiv kein Typ, der bei irgendwelchen Leuten aneckt. So schräg, wie er sich damals mir gegenüber verhalten hatte, ist er sonst gar nicht. Ich kannte ihn ja schon einige Jahre, bevor ich mich in ihn verliebte und hatte bis dahin einen sehr positiven Eindruck von ihm.


    In den letzten Jahren hat er sich auf jeden Fall zum Positiven verändert. Vielleicht hat er im täglichen Kontakt mit den Frauen im Büro etwas besser gelernt, wie man mit Frauen umgeht.

    Zitat von SugarLea

    Wenn der Partner dann auf den fahrenden Zug wieder aufsteigt, macht der BA eine Vollbremsung aus voller Fahrt und zwar genau dann, wenn man auf dem Höhepunkt seiner Gefühle angelangt ist und sich in völliger Sicherheit wägt, zusammen am Bahnhof anzukommen.
    Eine Haltestelle vor dem Wunschbahnhof, entzieht er einem dann den gültigen Fahrschein und wirft einen aus dem Zug und der Partner rennt dann dem fahrenden Zug hinterher, kann ihn aber nie einholen....


    Diese Metapher erinnert mich so sehr an das Verhalten meines langjährigen Kumpels. Wir hatten vor 2-3 Jahren unsere Probleme, die wir letztes Jahr aber gut in den Griff bekamen - dachte ich zumindest. Ich war total froh, erleichtert und glücklich, dass wir uns wieder so gut verstanden und wähnte mich in völliger Sicherheit. Bis er sich Anfang Dezember wieder eine Gemeinheit leistete und ich deswegen ausrastete. Seitdem bin ich für ihn die Böse, unser Verhältnis existiert nur noch oberflächlich, eine Freundschaft will er derzeit nicht mit mir führen. Ich habe einiges probiert, damit wir uns wieder vertragen. Manchmal schien es, als würde er einen Neuanfang wollen... aber dann kam unerwartet ein Rückzieher und die nächste dumme Aktion seinerseits.


    Jetzt habe ich keinen Bock mehr. Mein BÄ-ler (dem ich nicht die ganze Story erzählt habe, sondern nur paar wenige grobe Stichpunkte) hat mir den Tipp gegeben, andere Leute generell zu ignorieren, wenn sie sich immer wieder unmöglich benehmen und erst dann wieder offen für einen Neuanfang zu sein, wenn sie ihre Fehler eingesehen haben und ihr Verhalten aufrichtig bereuen. Er sagte, dass viele Leute ihren Frust an anderen Personen auslassen, wenn sie gerade Probleme mit sich selbst haben. Das wusste ich schon vorher, aber das ist keine Entschuldigung für schlechtes Benehmen.

    MissAnn12: Nein, wir sind nicht zusammen. Wir waren noch nie zusammen, der Mann hat mit Mitte 30 noch keine Beziehung gehabt.


    Am WE habe ich mich mit ihm getroffen. Wir haben u. a. über sein Verhalten von früher geredet. Es ist ihm schon bewusst, dass er ein Problem hat. Er hat die ganzen Schwierigkeiten zwischen uns auf seine Kappe genommen. Allerdings geht es doch nicht um unterdrückte Wut, wie ich vermutet hatte. Er behauptet, er wäre sehr unreif und überfordert gewesen und hätte sich wie ein Depp benommen. Ich habe in seinen Augen nichts falsch gemacht.


    Aktueller Stand: Wir treffen uns ca. 2x im Monat (wohnen über 100 km auseinander) und unternehmen was Schönes, haben auch sonst mehrmals in der Woche Kontakt (meistens Facebook). Er bemüht sich sehr, will mich jetzt stärker in seine Familie einbinden, seine Freunde kenn´ ich schon länger.
    Problematisch ist es mit dem Körperkontakt. Am Anfang waren nicht mal normale Umarmungen/leichte Berührungen möglich. Wenn er mich ganz leicht berührte und ich das erwiderte, zuckte er voller Panik zusammen und riss sich erschrocken von mir los. Das hat sich mittlerweile gebessert, aber Sex hatten wir immer noch keinen. Er ist sehr ambivalent, wenn es um Zärtlichkeiten geht. An manchen Tagen ist er sehr anschmiegsam, will kuscheln und küssen, und an anderen Tagen so wie letztes WE will er das gar nicht. Freitag bis Sonntag gab es nur Anlehnen im Bus/Zug/Taxi und er hat mit meinen Haaren gespielt.


    Wir hatten schon problematischere Zeiten. Da gab es manchmal 3 Monate am Stück keine Treffen, weil er angeblich keine Zeit hatte. Er meldete sich wochenlang nicht, hielt seine Konzertplanung geheim (damit wir uns nicht so oft sehen mussten) und bestand beim Weggehen immer auf streng getrennte Rechnungen (auch das Teilen, was er jahrelang verweigert hat, ist auf einmal gar kein Problem mehr für ihn). Auf FB ignorierte er mich komplett. Während er heute immer mal wieder was von mir liked und kommentiert, gab es das früher gar nicht. Wenn ich ihm was auf seine Pinnwand schrieb, hat er das gelöscht.


    Früher war emotional sehr von ihm abhängig. Das hat sich im Laufe der Jahre gelegt. Ich kümmere mich um meine Pflichten und Hobbys, vernachlässige nichts mehr seinetwegen. Ich war schon krass drauf, kannte kein anderes Thema mehr außer ihm und beschäftigte mich nicht mal mehr mit diversen Hobbys, die ich zuvor jahrelang intensiv gepflegt hatte.

    Mein BA-Mann und auch einige Männer, mit denen ich befreundet bin, haben schizoide Züge an sich. Ich habe die Männer über ein Hobby kennengelernt, bei uns in der Szene gibt es viele Nerds. Viele Typen sitzen in ihrer Freizeit stundenlang am Laptop und saugen jede noch so kleine Info über ihre Hobbys auf. Sie haben zwar schon Freunde, aber der Kontakt ist nicht so eng. Den Großteil ihrer Freizeit verbringen sie am liebsten alleine zu Hause im Internet. Wenn man sie nicht so gut kennt, wirken sie nach außen eher kühl und distanziert. Sie haben wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit anderen Menschen, man sieht sie selten in der Öffentlichkeit flirten.

    Ich habe ein Anliegen für alle hier, die gerade mit aktiven BÄ-lern am Kämpfen sind und nicht so richtig weiterkommen. Und zwar ist mir klar geworden, dass es nicht unbedingt immer nur BA sein muss, die für das ambivalente Verhalten eines Menschen verantwortlich ist.


    Als ich mich vor über 3 Jahren hier registriert habe, war meine Lage völlig aussichtslos. Damals war ich schon über 3 Jahre in einen Mann verliebt, der mich extrem auf Abstand hielt. Er ist ein Festivalbekannter, der auf Festivals und Konzerten total anhänglich war, aber private Treffen nur sehr selten zugelassen hat. Wann, wo, wie oft und wie lange wir uns trafen, bestimmte ausschließlich er. Je mehr Zeit verging, umso seltener wurden unsere Treffen. Irgendwann vergingen mehrere Monate zwischen den Begegnungen und wir hatten auch zwischendurch lange keinen Kontakt, weil er Telefonate nicht mag und im Laufe der Zeit immer weniger geschrieben hat. Ich hatte auch keine Chance, ihn auf Konzerten/Festivals öfter zu sehen, weil er seine Aktivitäten auf FB nicht mehr regelmäßig postete und seine Entscheidungen meistens erst traf, nachdem ich mich entschieden hatte (bei Zusagen meinerseits sagte er ab und umgekehrt).
    Bei den Treffen war er meistens sehr lieb und anhänglich, aber er verhielt sich auch sehr egoistisch. Genervt war ich von seinen kindischen Faxen, wenn er mich ohne Grund total feindselig anschaute und so.


    Im August/September 2014 hatte ich keine Kraft mehr und entschied mich für einen Rückzug. Ich meldete mich nicht mehr und reagierte nicht mehr, wenn er mich anschrieb. Ich habe sogar einige Konzerte spontan abgesagt, wenn ich erfuhr, dass er dort sein wollte. Ich wollte ihn so selten wie möglich sehen und endgültig vergessen.


    Nach über 2 Jahren ohne direkten Kontakt und nur ganz wenigen zufälligen Begegnungen mit seltsamer Stimmung kam er im November letzten Jahres auf mich zu und bat mich, nach der letzten Band mit ihm etwas trinken zu gehen. Wir hatten eine Art Aussprache, schlossen Frieden und verstehen uns seitdem so gut wie noch nie. Der Kontakt ist beständig, die ersten Monate war er noch locker, seit Ende April ist es intensiver und wir daten uns tatsächlich. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass ich zu den hoffnungslosesten Fällen hier im Board gehörte. Und nein, ich muss mich nicht komplett nach seinen Bedürfnissen richten, wir sind zwei gleichberechtigte Menschen auf Augenhöhe.


    Was mir zu denken gibt ist die Tatsache, dass sich der Mann um 180 Grad gedreht hat. Den egozentrischen Ich-Menschen, der mir böse Blicke zuwarf, alles bestimmen wollte und nur an sein eigenes Wohl dachte, gibt es nicht mehr. Er zeigt sich höflich, interessiert, aufmerksam und gibt sich wirklich Mühe. Für mich sind Sätze wie „Ich hab´ dich vermisst“ oder „Du hast mir gefehlt“ aus seinem Mund kleine Wunder, weil ich jahrelang mit sowas nie und nimmer gerechnet hatte.


    Natürlich habe ich mich gefragt, wie es denn genau zu so einer krassen Veränderung gekommen ist. Dass er eine Therapie gemacht hat, glaube ich nicht. Es wäre schwierig, das mit seinen Arbeitszeiten zu vereinbaren. Es spielt mit Sicherheit eine Rolle, dass ich entspannter geworden bin und er spürt, dass ich unterschwellig keinen Erwartungsdruck mehr ausübe. Einer seiner Langzeitsingle-Kumpels ist inzwischen glücklich verheiratet. Aber ich denke, dass der Hauptgrund für seine Veränderung woanders liegt. Er war ja nie der Typ BA-Mann, der mich mit Sprüchen wie „Ich kann dir nicht geben, was du brauchst“ usw. vertröstet hat. Und auch sonst entsprach sein Verhalten nicht den typischen Mustern, die man immer wieder hier im Forum liest. Ich vermute, dass er sich lange über mich geärgert hat (den Grund dafür weiß ich nicht) und mit seinem ambivalenten Verhalten in erster Linie seine Wut äußern wollte.


    Mir ist aufgefallen, dass bei weitem nicht alle Menschen mit Wut so umgehen wie ich. Wenn ich wütend bin, dann äußere ich das in dem Augenblick, in dem ich die Wut spüre. Und dann sage ich auch ganz deutlich, warum ich wütend bin. Viele Leute schlucken ihre Wut im ersten Moment runter und sagen nichts. Dafür kommt dieses Gefühl zu einem späteren Zeitpunkt wieder hoch, und sie lassen es auf eine andere Weise raus. Manche brüllen ihr Gegenüber wegen Kleinigkeiten an, andere grenzen es aus/strafen es mit Ignoranz, wieder andere sticheln schön fies, etc. Ich habe schon mehrmals die Erfahrung gemacht, dass in der Vergangenheit irgendwas vorgefallen sein muss, wenn ein Mensch nett zu mir ist und zwischendurch immer mal wieder gemein wird.


    Aus diesem Grund möchte ich euch nahe legen, in euch hineinzugehen und darüber nachzudenken, ob es vielleicht etwas geben könnte, worüber sich euer Partner womöglich ärgert. Der Mann, den ich date, hat sicher irgendwie BA, sonst wäre er mit Mitte 30 kein Dauersingle. Aber ich schätze, dass seine BA nicht so stark ist wie ich die ganzen Jahre gedacht habe. Sonst wäre so eine starke Veränderung ohne professionelle Hilfe nicht möglich.

    Zitat von SugarLea

    Für mich ist auch ein Telefon, Chat, Facebook und Co eine Form der Kommunikation und um ehrlich zu sein, ziehe ich diese Arten der Kommunikation auch mittlerweile fast schon vor, einfach weil es mich flexibler sein lässt und ich einfach viel zu müde bin ständig mit den Leuten irgendwo rumzurennen.



    Mit denen hab ich aber jeden Tag Kontakt. Mit meiner besten sogar ständig, quasi rund um die Uhr.


    Das ist ein springender Punkt. Meine Metal-Freunde mögen ja bekanntlich weder Telefonate noch Chats bzw. nur, wenn es etwas ganz Wichtiges zu besprechen gibt und dann auch nur ganz kurz. Meine anderen Freunde haben nichts gegen Telefonate, aber die sind mit ihren Kindern usw. sehr beschäftigt und schwer zu Hause erreichbar. Mit der Freundin, die letzten Sommer gestorben ist, habe ich jede Woche 3-5x gechattet und manchmal auch telefoniert. Sie fehlt mir schon sehr, weil es abgesehen von meiner Mutter und meinem Bruder niemanden mehr gibt, mit dem ich jede Woche mal reden kann.



    Zitat von SugarLea

    Tiere können sich mehr mitteilen als so manche Menschen. Vielleicht nicht mit Worten aber auf ihre Art. Ich liebe meinen Hund über alles, der ist mir nah wie sonst kaum was in meinem Leben. Klar, die Oma, der Mann und Freunde. Aber anders eben. Mit dem verbringe ich 24 Stunden, der schläft in meinem Bett an mich gekuschelt. Der hat nen eigenen Kopf, zeigt was er will und was nicht und er ist eine treue Seele, der mich verteidigt wenn er denkt, dass ich in Gefahr bin...Und wenn du mal erlebt hast, wie ein Hund ausrastet vor Freude, weil er dich vermisst hat wenn du weg warst, dann gibt dir das verdammt viel....


    Das glaube ich dir :wink: .

    Zitat von SugarLea

    Ist ja auch kein Verbrechen unter Leute gehen zu wollen. Vielleicht wäre das auch nicht mehr so hoch im Kurs bei dir, wenn du einen Partner hättest mit dem du Zeit verbringst. Das alleine macht einen oft auch schon viel häuslicher finde ich.


    Ich bin nicht der Typ Mensch, der 95% seiner Freizeit NUR mit dem Partner (oder alleine) verbringt. Deshalb ist es mir wichtig, dass ein potenzieller Partner eigene Freunde hat und diese nicht nur 1-2x im Jahr sieht (aber es muss auch nicht das andere Extrem sein, dass ihm die Freunde wichtiger sind als ich). Meine Eltern hatten immer Freunde. Wir bekamen fast jedes WE Besuch oder haben irgendwelche Verwandte oder Freunde von meinen Eltern besucht, manchmal auch unter der Woche. Meine Eltern waren niemals Partymenschen, hatten aber tagsüber immer viel Kontakt mit anderen Leuten. Bei uns in der Straße haben viele Jugos gewohnt, der regelmäßige Kontakt war eine ganz natürliche Sache. Unsere ganzen deutschen Nachbarn hingegen wollten das nicht, die waren meistens nur auf Partner und Kinder konzentriert. Besuch gab es nur 1-2x im Jahr. Das kam so selten vor, dass es meinen Eltern so ziemlich jedes Mal aufgefallen ist, wenn bei denen jemand vorbei kam.


    Um ehrlich zu sein war mir das schon etwas zu viel, wie es früher bei uns war. Mein Bruder und seine Frau haben nach meinem Empfinden auch zu oft und zu viele Leute um sich, so 5-6x die Woche bestimmt. Ich bin kein Mensch, der jede Woche und schon gar nicht mehrmals die Woche Menschen um sich braucht. Andererseits bin ich auch kein introvertierter Mensch, der immer alleine sein will und nur alle paar Monate die Kommunikation mit anderen Personen wünscht. Ich bin ein "Mittelding" und finde, dass es für Menschen mit meinem Charakter deutlich schwieriger ist, einen Partner und gute Freunde zu finden als für richtig extro- oder introvertierte Menschen.



    Zitat von SugarLea

    Glaub mir, wenn du diese Gefühle hättest, die ich zu meinen Tieren habe, würde dich Urlaub wahrscheinlich gar nicht mehr interessieren :D


    Mein Hund geht natürlich mit in die Ferien. Wenn er wo nicht mit hin darf, dann geh ich da nicht hin. Ich will gar nicht mehr ohne ihn sein und mein Mann auch nicht. Also stellt sich die Frage gar nicht erst, was mit dem passiert wenn wir wegfahren. Der geht natürlich mit.


    Ich hatte noch nie diese starken Gefühle für Tiere, wie es bei dir und vielen anderen Menschen der Fall ist. Da bin ich typisch BA und habe immer im Hinterkopf, dass ein Tier meine Freizeitplanung stark einschränken würde und ich nicht mehr die Freiheiten hätte, die ich jetzt habe. Eine Freundin von mir sagt immer: "Tiere geben dir sooooo viel zurück!" Mein Problem an der Sache ist, dass ich hyperaktiv bin und somit meine Zeit am liebsten mit netten Gesprächspartnern verbringe. Tiere können aber nicht sprechen, so will es die Natur. Und deshalb werden Menschen bei mir immer Vorrang haben. Aber ich respektiere es natürlich, wenn jemand Tiere liebt und seine Freizeit gerne mit ihnen teilt.