Hallo liebe Reni,
Zitat von ReniLiebe Hanna,
deine Schilderungen erinnern mich stark an meine Gedanken, nachdem ich das Buch "Nah und doch so fern" gelesen hatte. Dieses Buch hat mir erst so richtig verdeutlicht, dass auch ich zu den Menschen gehöre, die sich in mancher Hinsicht nicht so gerne festlegen. Hier sind einige Beispiele:
1.) Ich war die meiste Zeit meines Lebens bei Zeitarbeitsfirmen tätig. 2 feste Jobs hatte ich bisher, aber beide nicht soooo lange und beide waren der Horror für mich. Ich war es aus der Vergangenheit gewohnt, im Großkonzern viele Freiräume zu haben und konnte mich dann nicht an die strengeren Regeln in kleineren Firmen anpassen. Jetzt bin ich wieder über Zeitarbeit im Großkonzern und fühle mich wohl, denn das Gehalt ist mittlerweile nicht mehr so niedrig wie früher.
Ja, das habe ich auch lange Zeit getan. Ich wollte mich i-wie nicht festlegen auf eine auf Lebenszeit bzw. Jahre angelegte feste Arbeitsstelle; das war für mich damals unvorstellbar. Und zum Anderen war der Grund: als Angestellte einer Zeitarbeitsfirma bewegte ich mich sozusagen in einer Pufferzone; ich gehörte nirgendwo richtig zu. Die Leihfirma hat mich lediglich vermittelt, es bestand somit keine wirkliche Beziehung zwischen ihr und mir und der Kunde, der mich als Urlaubsvertretung, Krankheitsvertretung o. a. angefordert hatte, zu der Firma gehörte ich ja in Wirklichkeit auch nicht; ich war ja nicht deren Festangestellte, eben nur ausgeliehen. Dies gab mir ein Gefühl der Leichtigkeit, der Nichtzugehörigkeit, ein Zustand, in dem ich sehr gut leben konnte; alles andere war für mich zu viel Druck, festgelegt, eingeengt, ich hätte es nicht ertragen. Vom Kopf her war es mir i-wann bewusst, dass das eigenartig ist und klar, auch, dass man so keine gesicherte Zukunft aufbauen kann. Verdienstmäßig war es bei mir auch eher sehr bescheiden und es gab ja auch keine Weiterentwicklung. Lange Jahre habe ich so gelebt und mich damit fast selbst existentiell ruiniert - krass!
Warum hast Du es so lange in Zeitarbeitsfirmen ausgehalten?[quote]
Liebe Grüße, Hanna