Beiträge von Hanna1000

    Zitat von kowai

    Ich glaube aber auch, bzw. weiß es von "gesunden" FreundInnen, daß die sich das Drama einfach gar nicht so lange bieten lassen, sondern ganz schnell weglaufen, sobald BA-Anzeichen beim (potentiellen) Partner auftreten: Verabredung "vergessen" z.B. Da wird dann nicht lang gefackelt, sondern direkt gefragt, ob das Gegenüber es überhaupt ernst meint, und wenn dann die bekannten ambivalenten, widersprüchlichen BA-gesteuerten Aussagen kommen: Tschüß.



    Und genau DAS kann ich nicht, weil das Gefühl schon da ist und auch zu stark ist! Ich habe schon bei einigen Männern - und auch in der Anfangsphase – gemerkt, dass die Basis für eine Beziehung nicht da sein kann, der Mann sich mir in einer Weise präsentiert, verhält, das einfach "nicht geht". Aber ich habe mich trotzdem auf ihn darauf eingelassen und die Warnhinweise weggeschoben. Auch bei diesem, letzten Ex jetzt sind zum Teil unfassbare Dinge vorgefallen. Aber ich konnte keinen Cut ziehen, da ich schon verliebt war. Und heute noch hänge ich den schönen Erlebnissen mit ihm gedanklich hinterher, zum Teil ganz Alltägliches: wieviel Spaß wir beim Einkauf hatten, die Blumen an seinem Fenster, wir beide kuschelnd vorm Fernseher, jedes Zimmer bei ihm zu Hause sehe ich noch, wie wir im Auto i-wo herfuhren. Und würde er sich heute melden, ich würde mich freuen – obwohl dieser Mann mir schon viel angetan hat und ich weiß, er ist krank, vermutlich richtig krank!

    Zitat von Reni

    Ich bin kein Mensch, der sich schon nach 2-3 Treffen verliebt. Bevor ich mich verliebe, weiß ich immer schon eine ganze Menge über den jeweiligen Mann.


    Das läuft bei mir leider ganz anders (hatte ich ja auch schon zuvor beschrieben): Ohne viel von ihm zu wissen, geht es extrem schnell, wenn ich mal jemanden interessant finde. Ich "docke" sofort an "im Hafen", fast egal, wie er sich im weiteren Kontaktverlauf darstellt und ich ihn kennenlerne; das ist wohl i-wie nicht normal u. gesund, aber ich kann es nicht ändern.

    Zitat von SugarLea

    Oh weia, das klingt schwer nach meinen Beziehungen die letzten Jahre. Könnte ich geschrieben haben. Jede einzelne meiner Beziehungen, bei denen ich wirklich Gefühle hatte, waren von diesem Bild geprägt und auch das Ende wie bei dir. Meine jetzige ist die erste, bei der das nicht so ist. Es gibt also einen Weg raus :)
    Machst du eine Therapie für deine Verlustängste?


    Oh, bei Dir war es auch so ... Weißt Du, warum der jeweilige Mann dann irgendwann gegangen ist? Gab es Erklärungen? Nein, ich mache keine Therapie, hatte früher mal wg. etwas anderem, aber das ist lange her. Bist Du aktuell in Therapie o. warst Du wg. Verlustängste?

    Mein Muster/Beziehungsverlauf schreibe ich hier mal auf:
    Es kommt sehr selten vor, dass mir jemand gefällt. Wenn das so ist, dann bin ich allerdings in kürzester Zeit emotional ausgeliefert. Ich verliebe mich dann sehr schnell u. dieser Status quo ändert sich auch nicht mehr, das BLEIBT so; egal sich der Mann im weiteren Kontaktverlauf darstellt. Ich nehme seine Launen in Kauf, gebe ewig nach, man kann viel mit mir machen, lasse mich auch schlecht behandeln. Meine eigenen Werte, Vorstellungen, Dinge, die ich mag o. die ich gar nicht mag können innerhalb der Beziehung nicht mehr standhalten, verwässern; ich passe mich schon an, versuche, mich zu arrangieren.
    Grenzen setzen fällt mir sehr schwer, zu groß ist die Angst, der Partner könnte mich dann verlassen. Das Ende sieht i. d. R. so aus, dass ich verlassen werde. Ich leide sehr lange, trauere (viele Monate), oft länger, als die Beziehung eigentlich gedauert hat. Das ist in den letzten Jahren mehrere Male so geschehen :pale:

    Zitat von Reni

    Das ist auch so ein Problem von mir. Ich habe mich immer für Männer interessiert, die in ihrem Leben noch nicht viel erreicht haben. Weil ich eben auch nicht viel erreicht habe und mich nicht unterlegen fühlen wollte.


    Wie ist es, Reni, wenn Du Dich schon verliebt hast und dann erst etwas später erfährst, dass sie ziemlich gut im Leben stehen, also eigentlich kontra dem, was Du eigentlich "ertragen" kannst; erlischt dann das Gefühl in Dir, o. schaltet sich Dein Kopf ein und du nimmst Abstand, oder wie gehst Du dann damit um?


    Nein, das ist kein Quatsch! ;-) ! Und "jeder Mensch ist liebenswert" ist einfach eine Platitüde ... Klar, ein BÄ kann vllt nicht richtig lieben, aber ich hatte nicht nur BÄ. Ich kenne auch die psychologischen Theorien von wegen aussuchen und so, ... die dann genau das wieder bestätigen ... und viele andere. Aber psychologische Erklärungen treffen nicht immer und in jedem Fall zu. Wenn mir ein Mann gefällt, dann WEIß ich auch erst einmal gar nicht, wie er tickt. Du sagst selbst, Dir seien die Männer dann doch wieder davon gelaufen; und warum war das bei Dir so? Hast Du die Gründe erfahren?


    Doch, und genau das sehe ich eben doch so. Nicht in jedem Fall vielleicht, aber wenn es seit längerer Zeit mit verschiedenen Männern immer gleich abläuft, und zwar mit dem Ergebnis, dass ich am Ende verlassen werde, hat es mit mir zu tun! Nämlich, dass man für mich keine Gefühle haben kann, ich nicht liebenswert bin. Ein Muster kann gut parallel dazu ablaufen, aber dass man ein Gefühl für jemanden entwickeln kann o. nicht, das steht auf einem anderen Blatt :(

    Zitat von kowai

    Muster erkennen ist das A und O.


    Was ich meinte, ist: es liegt nicht an Dir - in dem Sinne, daß Du im aktuellen Fall etwas "falschgemacht" hättest, etwas Falsches gesagt o.ä. Das ist bestimmt nicht so.


    Natürlich ist die Auseinandersetzung mit sich selbst total wichtig, das ist ja eine große Chance, die in der Begegnung mit BÄlern liegt.



    Sorry, bei meinem letzten Beitrag ist was schief gelaufen; mein PC stürzt immer wieder ab ... Ich schreibe nachher noch etwas :-)

    Zitat von Sukramine

    Hanna, du sprichst da ein interessantes Thema an... Dieses Muster seh ich bei mir auch.


    Ob es an dir liegt? Ich weiß nicht, es ist wohl eher ein gesamtgesellschaftlich-soziologisches Problem. Denn du und ich und die anderen hier sind keine Einzelfälle, wo man sagen kann: Naja, kein Wunder, bei DER....


    Ich denke, was Beziehungen betrifft haben wir das Pech (oder Glück, wie immer man möchte) gerade in einer wahnsinnigen gesellschaftlichen Umbruchphase zu leben. Das alte Modell (er verdient, sie macht den Haushalt) gibt es nicht mehr. Aber wie was Neues aussehen könnte, das weiß halt auch niemand so richtig. Und gerade Männer sind sehr, sehr verunsichert.


    - Gesellschaftlich-soziologischer Aspekt - spielt eine große Rolle, sehe ich auch so.
    - Auch das Alter der Partner - es ist etwas völlig anderes, ob ich 20 bin oder mit Ü40 eine Beziehung eingehen möchte.
    - Aber auch hat es immer mit einem selbst zu tun, na, nicht immer, aber oft, und vor allem, wenn sich gewisse Dinge wiederholen - und hier meine ich auch MEIN Muster, MEINEN Beziehungsverlauf.


    Zitat


    Ich weiß auch nicht, was man da machen kann. Ich glaube, einfach nur ganz viel Geduld haben. Es treffen ja völlig verschiedene Weltbilder aufeinander. Ich glaube, mann muss sich halt erst mal sicher fühlen. Sehen, dass er auch respektiert und geliebt wird, wenn er Ängste hat. Sehen, dass man darüber sprechen kann, das dann nix schlimmes passiert. Es ist halt so, als ob eine Seite von ihnen, die sie ihr Leben lang versteckt halten mussten (oder glaubten, dies tun zu müssen) nicht so ganz entwickelt ist. Sehen, dass man eine glückliche Beziehung auch ohne festgelegte Schablonen und Rollenbilder führen kann. Sehen, dass es ihm auch besser geht, wenn er der "anderen" Seite in sich mehr Raum gibt - ich vermute, dann würden sich auch die Depressionen auflösen. Das braucht Zeit, vieeeeel Zeit. Und Geduld. Und Kraft leider auch. :-(

    Ja :):!:

    Ja, ich überlege auch, woran es an meiner Person gelegen hat - unabhängig davon, dass ein BÄ u.U. keinen Grund braucht bzw. sich den Grund i-wie zurechtzieht.


    Ich gehe in meinem Fall davon aus, dass er (auch wenn ein BÄ eben vllt keinen Grund braucht) einen Grund hat, und da schaue ich jetzt. Und bei mir läuft in Liebesdingen nämlich seit einiger Zeit alles nach dem gleichen Muster. Und ich habe keine Ahnung, warum das so ist, glaube mittlerweile, dass ich man für mich keine Liebe entwickeln kann. Aber warum nicht????


    Gesichert ist schon mal (das habe ich im Nachhinein auch erfahren), dass mich einige Männer UNTERschätzt haben, damit nicht klar kamen, mir intellektuell unterlegen zu sein. Gesichert ist auch, dass mich einige in meiner Lebensführung ÜBERschätzt haben: ich wirke recht gut im Leben stehend, finanziell abgesichert und ohne große Sorgen; das ist aber nun gar nicht der Fall, da bin ich fast jedem Mann sehr unterlegen.


    Mein BÄ nun hat mich auch kennengelernt. Er hat ein sehr schlechtes Selbstwertgefühl u. kein Selbstvertrauen, wie er mir selbst erzählte, dafür steht er ansonsten recht gut im Leben. Ja, vermutlich hat ihn das abgetörnt, dass ich finanziell schlecht dastehe u. im Leben überhaupt; somit war für ihn keine Augenhöhe. U. ich habe ihm viel recht gemacht, viel gefallen lassen; da hat er wahrscheinlich auch ein wenig den Respekt verloren. Auf der anderen Seite konnte er mir geistig nicht das Wasser reichen, und damit kam er wohl auch nicht klar (hatte er auch geäußert). Daneben gibt es natürlich noch viele andere Möglichkeiten, klar, aber woran es genau liegt, weiß ich nicht, nur dass es i-wie an mir liegen muss.

    Hat man es als Frau bei einem BA besonders schwer bzw. zieht er sich noch eher zurück, wenn er merkt dass die Frau z. B.


    - einen besseren beruflichen Status hat als er
    - ein höheres monatliches Einkommen
    - eine bessere Bildung/höhere Intelligenz
    - ... uva.?


    Wie seht Ihr das bzw. wie sind Eure Erfahrungen? Ich meine, Männer im Allgemeinen haben es ja lieber, wenn sie in einer Beziehung der "überlegene" Part sind; und ich denke, bei BÄ ist dies noch besonders ausgeprägt, ergibt sich ja quasi aus der Natur der Sache.