Beiträge von saso

    Zitat von Reni

    Hallo, mir ist bzgl. meiner Verlustangst etwas aufgefallen: Ich habe Probleme damit, wenn sich die äußeren Umstände in einer Beziehung oder Freundschaft verändern. Wenn ich mich an etwas gewöhnt habe und mir das gefällt, dann würde ich das am liebsten für immer so beibehalten und wenig bis nichts daran ändern. Wenn aber mein Gegenüber eines Tages nicht mehr mitmacht, krieg´ ich die Vollkrise.


    Beispiel: Ich bin in einer Beziehung, wir haben täglich Kontakt. Irgendwann ändert sich das auf einmal, ohne dass was Konkretes vorgefallen ist. Der Mann will plötzlich nicht mehr täglich Kontakt und ist auch mal 3 Tage nicht erreichbar. Ich reagiere nervös und gereizt, will eine Erklärung für sein Verhalten und stresse rum, wenn ein Spruch á la „Das ist jetzt halt so, ich will nicht mehr ständig Kontakt“ von ihm kommt. Bei mir war das bisher IMMER der Fall, dass die Männer Schluss gemacht haben, wenn sich ihr Kontaktverhalten ganz plötzlich total verändert hatte. Deshalb auch diese Verlustangst.


    Das finde ich aber völlig normal. Ihr Kontaktverhalten ändert sich, weil das Interesse nachgelassen hat.


    Andere Gründe wären: Tatsächlich Stress, gerade viele Überstunden oder Elternteil schwer krank. Aber wenn nichts in der Art vorliegt, ist es naheliegend, dass das Interesse nachgelassen hat.

    Zitat von Stempel


    In dem Sinne ist übrigens Ignoranz eine der schlimmsten Abwertungen eines Menschen überhaupt - zumindest in dieser Quantität.


    Ich muss aber sagen, dass ich doch den Eindruck hatte, dass es bei ihr ein Abrutschen in dieses Muster war, das sie selbst irgendwann bemerkt hat und dann versucht, sich anders zu verhalten. Ähnlich wie z. B. bei Menschen, die schnell ausrasten und schreien und sich dann dessen bewusst werden und sich dann versuchen zusammenzureißen. Abrutschen ins Muster und dann dagegen ankämpfen.


    Zitat


    Bei mir war es am Ende übrigens so, dass sie an der Reihe war, mir zu sagen, was mit ihr los ist (das hatte sie versprochen). Sie hat mich stattdessen bei zwei Treffen massiv abgewertet, mir dafür die Schuld in die Schuhe geschoben und sich dann ganz schnell den Nächsten gesucht - daraufhin folgte auch bei mir nach fast 4 Jahren der erste "richtige" Kontaktabbruch ihrerseits (inklusive brutalem Nachtreten was für ein schlechter Mensch ich bin), der mittlerweile seit 6 Monaten Bestand hat...


    Das ist ihre Art, uns ihre Liebe zu zeigen...


    Ist ja wirklich so, bei Menschen, die ihnen nichts bedeuten, machen sie einen ganz normalen Eindruck. Da beherrschen sie auch Umgangsformen, z. B. dass man antwortet, wenn man gefragt wird, bitte und danke.


    Schon gruslig, diese BA.

    Vorhin habe ich mal über WA gefragt, wie es ihr geht und sie hat geantwortet! Gut geht's ihr, super (Daumen hoch). Ja, ist klar :-D , deshalb antwortet sie auch jetzt nicht mehr, nachdem ich gefragt habe, ob sie sich über was geärgert hatte oder einfach Ruhe brauchte und mich für ihr Foto bedankt habe.


    Ich habe mir gerade überlegt, ich lasse die ganze Taktiererei und verhalte mich ganz normal wie gegenüber einer guten Freundin. Verlustangst habe ich nicht mehr, denn in ihrer jetzigen Verfassung ist eine Beziehung sowieso nicht möglich. Vielleicht desensibilisiert sie ja auch etwas durch diese "Konfrontationstherapie". Eine Freundschaft könnte ich mir vorstellen. Entweder antwortet sie oder nicht. Und da man es bei BÄs sowieso nicht richtig machen kann, kann ich ja nichts falsch machen.

    Und bei BÄs ist das Kribbeln am stärksten, weil die VA am stärksten ist.


    Und bei denen, die geradeaus sind und keine Nähe-Distanz-Spielchen spielen...


    Ich werde in Zukunft wohl versuchen, starkes Kribbeln als Alarmsignal zu sehen.

    Zitat von SugarLea

    Für mich ist das Kribbeln eher ein Verliebtheitszeichen oder Schwärmerei und hat (bei mir) mit der "echten" Liebe so gar nichts zu tun. Wenn ich mal meine Beziehungen so anschaue, dann hat das bei mir nur wirklich gekribbelt als ich es mit BA´s zu tun hatte. Wahrscheinlich auch eine Mischung aus Angst und Gefühle und ständiger Unsicherheit.


    Stefanie Stahl bezeichnet Verliebtheit als eine Mischung aus Hormonen und Verlustangst und als stark überbewertet.

    Zitat von Stempel


    Ignoriert sie dich denn nur in oben beschriebenen Szenarien?


    Oder z. B. bei WA ein einfaches "guten Morgen" (Ausrufezeichen habe ich extra weggelassen) nicht erwidern.


    Zitat


    Bei mir war es am Ende übrigens so, dass sie an der Reihe war, mir zu sagen, was mit ihr los ist (das hatte sie versprochen). Sie hat mich stattdessen bei zwei Treffen massiv abgewertet, mir dafür die Schuld in die Schuhe geschoben und sich dann ganz schnell den Nächsten gesucht - daraufhin folgte auch bei mir nach fast 4 Jahren der erste "richtige" Kontaktabbruch ihrerseits (inklusive brutalem Nachtreten was für ein schlechter Mensch ich bin), der mittlerweile seit 6 Monaten Bestand hat...


    Das ist ja wirklich hart. Wir waren ja zum Glück noch nicht wirklich zusammen.

    Zitat von Stempel

    Erfolgen denn die Kommunikationsabbrüche "einfach so" oder nur, wenn ihr Meinungsverschiedenheiten habt?


    Der jetzige Kontaktabbruch ist der erste richtige. Für mich war es in dem Moment "einfach so", aber ich vermute ja, dass sie sich in einen anderen verknallt hatte und dann auch nicht mehr wusste, wie sie mit mir umgehen soll.


    Sonst war es eher demonstratives Ignorieren (dafür so gut wie keine Abwertungen, von denen andere hier oft schreiben) in der Form, dass z. B. jeder im Raum etwas Aufmerksamkeit bekommt, nur man selbst nicht.

    Der Gedanke kam mir auch schon mal. Wie ein kleines Kind. Vielleicht mal mit erwachsen werden versuchen.


    Und sie hat einen anspruchsvollen Beruf, bei dem durchaus Sozialkompetenz nötig ist. Bringe die "beiden Personen" einfach nicht zusammen...

    Ihr seid also nicht jetzt zusammen, und seine BA ist nicht auf ein erträgliches Maß geschrumpft, weil Du nur genug Geduld hattest?


    So hatte ich Dich erst verstanden. Das wäre ja mal eine positive Erfahrung gewesen und entgegen dem, was hier so gut wie alle raten.

    Tja...


    Wenn das so ist, wie ich es ahne, hatte sie einen völlig verrückten Plan, abseits jeder Realität. Genausogut hätte ich in meiner Jugend in die Disko gehen können, um dort eine Freundin zu finden. :-D Habe ich nicht gemacht, weil mir klar war, dass mir das nichts als Frust und Verletzungen bringen würde.


    Das hatte begonnen, bevor ich wirklich "aktuell" war. Nichts an sich Verwerfliches, wenn nicht Mehrgleisigkeit gewesen wäre. Ich war dazwischengekommen und passte da nicht rein. Sind aber auch nur Spekulationen, von denen ich wohl nie erfahren werde, inwieweit sie stimmen.


    Nun ärgert mich aber doch wieder, wie sie mich in die Warteschleife geschickt hat. Und wie sie sich dann ganz schnell verknallt und mich abgeschossen hat (wenn ich die Puzzleteile richtig zusammengesetzt habe), obwohl sie genau wusste, woran sie bei mir war.


    Danke für Deinen Denkanstoß!

    Zitat von zahirch


    bindungsängstliche vermeiden es in der regel, etwas von sich preiszugeben, sich zu zeigen, wie sie sind.


    Aber man kann es sehen. Die ganze Kaputtheit, das zerstörte Selbstwertgefühl, das durch etwas in ihrem Leben gebrochene Rückgrat. Das ist es auch, was das Loslassen so schwer macht. Ich kann auf meine gerade nicht mal mehr sauer sein, obwohl ich wohl ziemlichen Grund dazu hätte, wenn ich nicht durch die Schale sehen könnte. Ich kann mir denken, wie es ihr gerade geht. :cry:

    Zitat von Stempel

    Nichtsdestotrotz kann ich nachvollziehen, warum du Unstimmigkeiten gerne geklärt haben möchtest - so geht es mir auch. Aber auch hier muss man einfach lernen, ob es sich dabei um Lapalien handelt oder wirklich elementare Dinge - das versuche ich momentan.


    Warum sie von einem Moment auf den anderen nicht mehr mit mir kommuniziert, wüsste ich schon gern.


    Nach zwei Tagen habe ich sie noch mal über WA gefragt, was ist - keine Antwort. Dann habe ich angerufen, da sagte sie, sie hätte keine Zeit gehabt zu antworten. "Ich hatte keine Zeit, dir eine Kurznachricht als Antwort zu schreiben", heißt ja auf deutsch: LmaA.


    Und da muss ich sagen, dass meine Verlustangst doch weniger geworden ist. Früher hätte ich mir das Hirn zermartert, was ich wohl falsch gemacht habe und womöglich gestalkt. Jetzt denke ich hauptsächlich: So verhält man sich nicht gegenüber jemandem, der einem irgendwas bedeudet, auch nicht gegenüber entfernten Bekannten.

    Und mach Dir klar, was die eigentliche Ursache für Dein starkes Verliebtheitsgefühl ist: Nach Stefanie Stahl ist Verliebtheit eine Mischung aus Hormonen und Verlustangst und da hat sie Recht, finde ich, auch damit, dass Verliebtheitsgefühle überbewertet werden. Für eine spätere Partnerschaft spielen sie keine Rolle, da sie im Normalfall irgendwann wieder verschwinden. Und BÄs erzeugen mit ihrem ambivalenten Verhalten eine starke Verlustangst.

    Ist sie sich ihrer BA denn bewusst?


    Redet Ihr im Moment miteinander? Ich würde ihr vielleicht sagen: "Du weißt, ich mag Dich wirklich sehr, aber dieses Hin und Her ertrage ich auf Dauer nicht, das macht mich kaputt. Ich habe mal etwas von Bindungsangst gelesen, da verhalten sich Menschen so wie du. Wärst du denn bereit, eine Therapie zu machen, um etwas dagegen zu tun? Ich würde dich dabei unterstützen, wie es nur geht, aber so, wie es jetzt ist, ertrage ich es nicht."


    Und dann aber darauf bestehen, dass sie es wirklich macht, sich vielleicht auch nachweisen lassen, dass sie Therapie macht. Bindungsängstler sagen gern viel zu, wenn der Tag lang ist, aber eine Woche später sieht alles wieder ganz anders aus. Am besten einen Termin festlegen, an dem bestimmte Schritte gegangen worden sein müssen und wenn es nur für Dich selbst ist, um Dich nicht endlos zu verzetteln und vertrösten zu lassen und am Ende stehst Du wieder mit nichts Konkretem da wie vorher.