Also ich habe 4 Jahre die Tiefenanalyse gemacht und da war alles gut und zu der Therapeuten bin ich ja auch jetzt ein paar Stunden zur Beratung gegangen. Ich würde sagen damals wäre Verhaltenstherapie auch das falsche gewesen (auch weil es zu wenig Stunden gewesen wären, ich hatte ja 300 oder sowas). Einfach mal reden können und gerade auch der Raum, der einem da gelassen wird waren erst mal das Richtige. Dass auch viel zugehört wird. Und nicht gleich mit Ratschlägen, Tipps, Hausaufgaben, Verhaltensvorschlägen auf kleine, sich leise hervortrauende Versuche mich selbst zu verstehen draufgeballert wird. Für mich zumindest. Aber ich würde erst mal auch nicht noch eine machen.
Schon am Ende der Therapie kam in mit der Wunsch auf, eine andere Form zu versuchen. Nicht weil die Analyse nicht gut war, sondern weil ich nun nach dieser Zeit weiter bin und ich denke ich spüre schon was ich bräuchte um wieder weiterzukommen und nun suche ich etwas das so ist. Ich habe dann dennoch eine Pause gemacht, sind ja auch viele Termine und ich fand es auch schön mal wieder mehr Zeit für anderes zu haben. Und nun möchte ich eben weitermachen und die Schematherapie versuchen.
Aber ich würde mich bei dem Therapeuten nie öffnen können. Er gibt mir nicht das Gefühl gut aufgehoben zu sein und übergeht schon jetzt für mich wichtige Punkte. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich nicht nur gekommen bin um ihm alle traumatischen Erlebnisse meines Lebens zu erzählen, sondern auch um etwas über ihn und die Therapie zu erfahren. Und nun habe ich drei Stunden da gesessen und bin noch immer nicht schlauer. Und das habe ich in allen drei Stunden bereits angesprochen.
Er hat mir heute wieder gesagt, er hat das Gefühl ich will ihm nicht antworten, dabei habe heute wieder nur ich geredet, eine Frage nach der anderen beantwortet, 50 Minuten lang und ich habe heute wieder nichts erfahren. Und ich verstehe nicht was für ihn so schwer daran zu verstehen ist, dass es mir schwer fällt das alles so komprimiert zu erzählen. Und wenn ich versuche zu erklären wiesoweshalbwarum, aber eben nicht so in einem Satz, dann wird er ungeduldig, unterbricht mich etc. Das ist aber kein Schultest hier, sondern ich mache es so gut ich kann und ich habe eigentlich oft das Feedback bekommen, dass ich mich gut ausdrücken kann und Dinge gut auf den Punkt bringen kann. Und er hat nun schon zweimal gesagt, ich könnte ja die Therapie machen wenn ich stabiler bin und ich habe ihm gesagt, dass ich nie stabiler war als jetzt und an solchen Punkten werde ich echt sauer.
Dann fragt er mich, ob ich sicher sei, dass ich damals (1. Therapie) überhaupt Depressionen hatte, weil das für ihn nicht so wirkt (weil ich mein Leben nicht habe schleifen lassen, sonder funktioniert habe, aber das WAR ja vermutlich der Grund, warum ich depressiv geworden bin - immer funktionieren müssen, auch wenn man nicht mehr kann.) Ich bin kein Arzt, also wie sicher soll ich da sein? Ist auch nicht wichtig wie ich finde, ich finde wichtig ist wie man sich fühlt und warum und wo da eine Lösung sein kann. Meine Psychoanalytikerin hat mir die "Diagnose" nie gesagt, mir den Grund dafür genannt als ich gefragt habe, ich konnte ihr da gut zustimmen. Für mich hat es sich stimmig angefühlt.
Ich weiß, dass ich HEUTE keine Depressionen habe. Und ich würde wirklich lieber über alles was JETZT ist reden. Über die Trigger. Und in dem Zusammenhang kann man auch über die Ursache, Hintergründe etc. reden. Es fühlt sich an, als wäre er überfordert mit mir und als würde er ziemlich schwarz-weiß denken und als gäbe es z.B. nur eine Form von Depressionen und soweit ich weiß gibt es mehrere Formen. Und es fühlt sich so an als würde ich ihn auch triggern, weil er so gereizt und ungeduldig reagiert. Und das kann gerade für die Form der Schematherapie keine Basis sein, er muss mich ja anleiten, also muss ich mich ihm anvertrauen und auch ein Stück weit auf ihn verlassen können. Und dafür sind diese ersten Stunden ja auch da um zu testen ob die Chemie stimmt. Und das Gefühl hatte ich in keiner der drei Stunden.