Beiträge von Radieschen

    Wie von Synne angeschnitten: Der untere Punkt bewahrheitet sich in Kombi mit einem VA schnell (unbewusst der Dynamik geschuldet). Der VA wird die Rückzüge „bemängeln“, die der BA aber als Überlebensstrategie braucht und der VA wird Klammern und taktieren und auf jeden Fall versuchen den BA zu „wenden“.

    Gleich und gleich gesellt sich gerne - überlege, ob das hier so zu trifft. Ich habe auch häufiger gelesen, dass BA eigentlich auf Unabhängigkeit stehen. Meinem Eindruck verkörpern oder vermitteln das VA aber eher selten. Frage mich, welche Muster da konkret unterbewusst laufen oder Anziehung triggern - bei VA kommt mir das spontan offensichtlicher vor.


    Den Punkt mit Mimik / Gesten finde ich spannend. Ob es da typische VA und BA auftreten gibt. Also ob man da als was von vorne weg erkennen kann, wenn man darauf achtet.

    BA stehen auf Kontrolle. Auf die absolut volle Kontrolle.

    Die Unabhängigkeit entsteht daraus, möchte ich behaupten. :)

    Es geht in Ba-Beziehungen ja schnell darum, sich nicht selber darin zu verlieren.

    Wie sich das anfühlt, wenn es doch passiert, muss häufig die VA-Seite erleben. Der Leidensdruck ist ja gewaltig. Während die BA Seite ihn kaum (oder gerne nur im Selbstmitleid) erfährt.


    Wenn wir jetzt mal gaaaaanz ehrlich sind, dann kristallisieren sich kleinere Signale schon sehr früh heraus.

    Ein Nebensatz. Ein Scherz. Eine Geschichte aus der Vergangenheit. Irgendwo fallen die ersten roten Flaggen.

    Und noch davor: Mimik/Gestik. Oder andere Menschen, die über diese eine Person reden.

    Richtig spannend scheint es für die VA Seite ja erst zu werden, wenn (sorry) da ein richtiger Problemfall zu sitzen scheint. Er/Sie hatte kaum Beziehungen, redet schlecht über vergangene Beziehungen, ist emotional verschlossen, seltsame Verhältnisse in der Familie, auffällige Verhaltensweisen, bestehende Beziehungen, ungeklärte Verhältnisse usw usw usw. Und der VA Part wittert sein nächstes Projekt. (Natürlich nicht bewusst). Eigentlich zeigen sich die ersten Warnsignale sehr früh.


    Mal hart gesagt, wenn jemand bislang keine stabile Beziehung geführt hat und sich danach nicht reflektiert hat, nicht an sich gearbeitet hat, dann wirds vermutlich auch zukünftig nicht sonderlich stabiler. Egal ob BA oder VA.

    Zur Therapie möchte ich sagen… der „Erfolg“ tritt doch (je nach Mensch) nicht nach so kurzer Zeit ein.


    Bei mir konnte ich mich die ersten 2 Jahre, also 200 Stunden nicht emotional darin öffnen bzw einlassen. Da war der Erfolg dann eben „nur“, dass ich mich nach 2 Jahren überhaupt darauf einlassen konnte.

    Sonst war da nicht viel.


    Und um ehrlich zu sein trat der große Teil des Erfolges jetzt erst ein. 6 Jahre später. Also 2 Jahre nach der Therapie und nach 400 weiteren Stunden.


    Und jetzt!

    Jetzt lebe ich ein vollkommen anderes Leben.

    Hätte ich nach so kurzer Zeit schon Fazit gezogen, wäre ich sicherlich noch in einer Beziehung, in der man mir an die Schnauze Haut.

    Verbundenheit ist keine Abhängigkeit.

    Jedenfalls möchte ich das klar trennen.


    Dass ich einen Menschen sehr liebe und einen Verlust (egal durch was) tief betrauere, gehört dazu.

    Dabei kann ich aber trotzdem das empfinden eines Erwachsenen Menschen haben, der selbstständig und eigenständig Leben kann.


    Die meisten Menschen, die emotional abhängig sind, kippen in ein fast kindliches empfinden.

    „Wenn der Mensch nicht da ist, kann es mir nicht gut gehen. NUR mit diesem Menschen geht es mir gut.“


    Ein unabhängiger Mensch weiß, dass dem nicht so ist.


    Das bedeutet ja lange nicht, dass Verluste nicht tiefen Schmerz verursachen. Nur eben keine existenzielle Not.

    Puncto emotionale Abhängigkeit: bis zu einem gewissen Grad ist diese wohl normal. Es gibt ein Buch, dass sich mit Bindungstypen auseinandersetzt: „warum wir uns immer wieder in die falschen verlieben“ oder so ähnlich lautet der Titel. Wurde hier auch schon im Forum empfohlen, glaube ich.

    Dort wird die emotionale Abhängigkeit fast in einem positiven Licht dargestellt.

    Meinst du, dass es grundsätzlich ein negativer Aspekt ist?

    Ich finde sie überhaupt nicht normal. Und würde sie auch niemals als sowas sehen wollen.

    Ich möchte auch keinen Partner für den das normal ist.

    Ich möchte in einer Beziehung Leben, die für beide Partner jeden Tag eine freie Entscheidung ist. Ich möchte jederzeit und immer wissen wollen, dass ich eine Trennung verarbeiten und überstehen könnte. Und dass ich es mir alleine auch sehr schön machen kann.


    Für mich kommt emotionale Abhängigkeit immer mit dem Risiko der Anpassung einher. Und das will ich in keiner Beziehung.

    (Bedeutet nicht, dass ich Kompromisse ausschließe. Die gehören für mich zur gesunden Beziehungsarbeit)


    Abhängigkeit = klare Redflag. Klare Baustelle.

    Es geht mir nicht ums Daten, oder darum, wann man damit wieder anfängt.

    Das ist total individuell.


    Es geht mir um die beschriebene Angst, man „könne mich ja gar nicht gern haben“.

    Ich finde es würde sich definitiv lohnen den Fokus darauf zu setzen, statt aufs Daten.

    Da Ist ja ganz offensichtlich ein Riesen Knick irgendwo.

    Und aus meiner Erfahrung heraus: wer mit dem

    Knick Daten geht und Menschen kennenlernt, kann ja quasi nur in einer raschen emotionalen Abhängigkeit landen, wenn dann doch Sympathien bestehen.

    Oder zumindest ist da für mich ein maximal gesteigertes Risiko.


    Bedeutet auch nicht, dass man nur mit vollem Selbstwert und frei von zweifeln Daten sollte. Ich glaube jeder Mensch hat irgendwo Zweifel oder Unsicherheiten.

    Aber nach einer solch stürmischen Geschichte plus diesen Zweifeln, lohnt es sich definitiv, da mal genauer hinzuschauen :)

    Je näher man bei sich selber ist, desto besser kann man dann auch bei anderen sein.

    Ohne deine Date Laune Bremsen zu wollen (jetzt kommt ein aber), aber hälst du es grade für ein gutes Timing?


    Dich beschäftigt die Dame, um die es hier im Forum geht ja offensichtlich noch sehr.

    Und da du schon weit vor dem Date so an dir herum kritisierst… ich weiß nicht.

    Das klingt für mich so aus der Ferne nicht danach, dass du dich grade mit dir wirklich wohl

    fühlst?!

    Eine Kleinigkeit ergänze ich!

    Die VA Rollen kommen nicht ins Forum weil sie bei sich Muster erkannt haben, die sie dringend bearbeiten wollen und müssen und der Leidensdruck da erkannt wurde.


    Sie kommen ins Forum, weil sie zu nahezu 100% über ihren Gegenpart sprechen wollen und auch mit dem Haupt Fokus dort klemmen.

    Er/sie ist das Problem. Und wäre er/sie doch nur anders, wäre alles gut.


    Exakt das machen die meisten BA Parts aber auch. Nur dass diese nicht Klammern und vermissen, sondern in den häufigsten Fällen den VA Part als heftig klammernd und too much empfinden. Aber die projizieren eben auch auf den anderen.


    Und so vermeideten beide so in den Tag hinein :)

    (Ich übertreibe bewusst. Natürlich sind hier viele Menschen, die Teils schon sehr hart und lange an sich arbeiten ❤️ ich wills nur verdeutlichen)

    Schnippisch könnte man also zusammenfassen dass Menschen, die sich hier anmelden von anderen Menschen keine Diagnose aufgedrückt haben wollen, während sie hier sind um anderen Menschen eine Diagnose aufzudrücken? :)


    VA ist keine Krankheit.

    Genau so ist es BA nicht. Hier im Forum betiteln wir Menschen gerne so. Fachlich massiv inkorrekt.

    Es gibt aber Gründe, warum Menschen hier mit einer Höchstform an Leidensdruck im Form nach Hilfe suchen. Und warum die Trennung manchmal unmöglich scheint.

    Und die Hintergründe dazu sind in meinen Augen die Arbeit immer Wert. In Form von Therapie oder oder oder.

    Selten ist der Unterschied von BA zu VA super groß. Manchmal kippen die Rollen schnell. Wie sagte Stahl? Ein vermeidender Mensch braucht nur einen vermeidenderen.


    VA sollte in meinen Augen nicht mehr oder weniger bearbeitet werden als BA.

    Und VA könnte man dann vermuten, wenn die Trennung einer offensichtlich unrunden Beziehung emotional nicht umsetzbar ist. Und das erlebt msn hier im Forum oft (ist ja auch nicht schlimm)

    Eine Therapie ist aber kein „Ich fände schön, wenn du den Toilettendeckel runter klappst“.

    Eine Therapie ist ein Riesen Ding.

    So groß, dass viele Menschen erhebliche Angst davor haben und innerhalb der Therapie richtig leiden.

    Du gehst darin - je nachdem wie du es kannst und zulässt - durch deine absoluten seelischen Höllenqualen.

    WENN du es zulassen kannst.

    Grundvoraussetzung ist, dass die Person die Therapie selber und aus eigenen Stücken möchte.

    Und selbst dann ist es kein Garant.

    Niemand, nicht einmal der Therapeut/ die Therapeutin weiß, was das Ergebnis der Therapie ist.

    Ich bin damals zur Therapie gegangen, und mein damaliger Freund hat gehofft, dass das die Beziehung rettet. Eine der ersten Maßnahmen war es dann, erstmal Schluss zu machen.


    NIE würde ich jemandem empfehlen in eine Therapie zu gehen, damit die Beziehung zu einer externen Person funktioniert.

    Warum ein Mensch beziehungsunfähig ist, kann so extrem unterschiedliche Gründe haben. Bindungsangst ist in der Psychologie keine Diagnose. Bedeutet dahinter klemmen Dinge, die ganz unterschiedlich sein können (auch wenn der Auslöser häufig Traumata sind. Häufig, eben nicht immer).


    Ich finde es absolut verständlich, wenn Menschen nicht in Therapien gehen können oder wollen. Und ich finde, das kann man als Außenstehender auch einfach mal akzeptieren.

    Es ist doch total ok, wenn man nicht zusammen passt. Wenn die Bedürfnisse nicht zusammenpassen. Warum muss man daran rum therapieren?

    Und auch BAs, die nicht in Therapie gehen (können/wollen) können auf ihre Art glückliche Beziehungen führen.

    Es gibt doch zig Möglichkeiten eine Beziehung ganz unverbindlich und locker zu gestalten. Wir Leben im Jahre 2025.


    Ich finde dass man Menschen erst einmal so annehmen muss, wie sie sich zeigen.

    Akzeptanz. Punkt.


    Aller bestes Beispiel ist die Reaktion der VA, wenn man hier im Forum versucht denen mal den Spiegel vor zu halten.

    Alle Betroffene könnten durchaus auch eine Therapie gebrauchen. Es hat ja schlichtweg Gründe, warum man sich an eine emotional nicht verfügbare Person klammert und diese auf ein Podest hebt ;)

    Und wie häufig kann man hier beobachten, dass alleine bei der Äußerung dieser Kritik die Firewall sofort hoch geht.

    Ich würde auch hinzufügen, dass man eventuell die Jahre gar nicht so vergleichen kann.

    Wir wissen nicht, wie viel du „damals“ richtig einordnen und reflektieren konntest. Wie viel wurde vermieden, weg gedrückt, geschluckt? Und wie nah warst du wirklich bei dir, weißte?


    Jetzt bist du Riesen Schritte weiter in deine Richtung gewandert. Hast hart gearbeitet um dich zu verstehen.


    Meine Erfahrung auf diesen weg war bislang: es wird schlimmer, ehe es besser werden kann :) vielleicht bist du auch an diesem Punkt vorbei spaziert, auf deiner Reise?

    Für mich ist das ein Widerspruch in sich.

    Ich kann nicht jemanden lieben wie er ist und gleichzeitig hoffen, dass sich was ändert.

    Überhaupt bezweifle ich, dass man einen Menschen mit ALLEN Facetten lieben kann und überhaupt muss. Wozu denn?

    Ich für meinen Teil würde immer empfehlen einen Menschen mit allen Facetten kennenzulernen und anzunehmen.

    Ja, da gibts dann Dinge die man lieben lernen kann und ganz absolut sicher aber auch Dinge, die man vielleicht nicht so gerne leiden kann.

    Am Ende ist nur entscheidend, was unterm Strich bleibt. Überwiegt das positive, oder das negative.


    Die meisten (oder einige) Forenuser kippen an dieser Stelle in eine Hoffnung. In etwas, das sie in einen anderen Menschen interpretieren, hoffen, sich wünschen. Denn betrachtet man die Beziehungen und das Verhalten der Personen mal ganz abgekühlt und mit Abstand, ist das Ergebnis unterm Strich eigentlich doch recht negativ.


    Die Dynamik gehört zu der Person. Die Art Beziehungen zu führen ist in den Moment die Realität. Und ja, mit den beiden Fakten ist es schlichtweg nicht möglich glücklich zusammen zu sein.

    Trotz positiver Eigenschaften überwiegt also klar das, was die Summe am Ende ins minus Rücken sollte.

    Bewahre es dir!

    Tank deine Akkus und Merk die die Orte, oder die Situationen, an und bei denen das gut geht. Dann kannst du dich daran erinnern, falls es mal nicht so toll läuft :)

    Herrlich, wenn man weiß, wo man sich selber und seine schönen Momente finden kann!

    Supergut

    Ich setze mal kätzerisch eins oben drauf (als Anregung, nicht als eine in Stein gemeißelte Tatsache)


    Solange wir Unvervügbaren nachjagen, taktieren, fokussieren, anpassen und Klammern, öffnen wir uns ja auch nicht.

    In einer BA Beziehung im klassischen Sinne öffnet sich meistens niemand. Beide schlucken ihre Bedürfnisse, Ängste und überhaupt Gefühle.

    Das einzig leicht zu kommunizierende scheint dieses „ich liebe nur dich und ich vermisse dich, lass uns zusammen an DEINEN Problemen arbeiten“. Das hat nichts mit Nähe zutun. Beidseitig.

    Vermeider trifft auf Vermeidender. ;)


    Bricht man aus dem Kreis nicht aus, laufen beide eben nur den Mustern nach. Das sollte klar sein.

    Schaut man sich die BA und VA Seite mal ganz genau an, zeigt sich keiner der beiden authentisch. Oder überhaupt.

    Und ja, ich halte die Ursachen allen Übels auch für ein sehr geringes Selbstwertgefühl.

    Um es mal krass auszudrücken: das Spektrum der Auswirkungen von Traumata aus der Kindheit ist so vielschichtig wie die Menschheit selbst.


    Für mich ist es schier unmöglich, das hier irgendwie runter zu brechen.

    Krass gesagt erstreckt es sich von leichten Symptomen Bishin zu schweren Psychopathischen Zügen und Störungen.

    Wie hat es die Benecke mal gesagt? Es gibt keinen Serienkiller ohne Kindheitstraumata. Aber natürlich Traumata ohne Serienkiller.


    Aber mal ehrlich… die „Diagnosen“ die durch Missstände in der Kindheit entstehen können, sind ja krass weitläufig. Und Bindungsangst nur ein Symptom davon.

    Es kann tausend Gründe geben, warum deine Wohnung grade nicht geht.

    Das Leben und die mentale Stabilität bzw Wohlbefinden verlaufen ja sowieso in Wellen.

    Bei Menschen mit psychischen Problemen teilweise sehr sehr deutlich.

    Ich würde mich darauf vielleicht nicht zu sehr fest beißen.


    Ich finde gut, dass du dir Bedingungen überlegst, dir für dich wichtig sind.

    Das ist ein toller weg für dich!

    Der Vogel hat die macht geliebt.

    Jut… der ist jetzt aber auch eher aus der Sadisten-Schublade.


    In seiner Wohnung war ich nichts.

    Ich durfte mir nicht einmal ein Glas Cola nehmen. Er bestellte sich Essen und trank dazu, worauf er Lust hatte.

    Was emotionale Abhängigkeit und „Safe Space“ eben so möglich machen.

    Grenzenlos…

    Diese Wohnungsthese gehe ich mal mit!

    Ultra spannend!


    Ich hatte auch mal so einen Kerl (den Vogel).

    Nach anfänglich problemlosem besuchen meiner 4 Wände wurde das später quasi zum verdammten Land. Er hat keinen fuss mehr in meine Wohnung gesetzt.


    Ich stelle mal eine weniger romantische These auf. Denn WÜRDE es um zu viel Nähe gehen, wäre es ja viel pfiffiger sich nicht beim Ba zu treffen, sondern eben in meiner bzw eurer Wohnung. Wenn „wir“ zum BA fahren… wie wird man uns los, wenns zu viel ist?

    Nein nein.., ich glaube es geht da um Sicherheit und Kontrolle. (Gar nicht mal böse gemeint).

    Aber in der Öffentlichkeit ist ja erstmal niemand zuhause. Viel Ablenkung, man kann dort nicht über Nacht bleiben wollen :D oder gar aus versehen auf dem Sofa einschlafen. Nach Zeit X wirds ungemütlich und man muss irgendwann wieder los.

    Voll praktisch.

    Beim BA zuhause ist dort dann klar sein Revier. Nichts ungewohntes, nichts, wo man sich einfügen müsste.