Ich antworte jetzt nicht für Nicov, möchte aber gerne etwas dazu sagen. 
Abgespaltene Gefühle sind weg. Die sind in Schubladen, an die man nicht heran geht und diese auch großflächig meidet.
Daher ist es ausgeschlossen, dass man diese Gefühle bei anderen nachempfinden kann. Dann müsste man ja die Schubladen öffnen und sich an die Gefühle erinnern.
Das darf meistens nicht sein.
Selbst wenn eine Empathie dadurch gar nicht ausgeschlossen ist… alleine das „wittern“ dieser möglichen Gefühle kann schon trigger sein. Und dann ganz unterschiedliche Reaktionen auslösen.
Wenn ich Menschen sehe, die zB krank sind oder eine Verletzung haben und deswegen etwas Trost möchten, bin ich früher wütend auf diese Menschen geworden.
Ich empfand sie als „Memmen“, als „Heuelsusen“ oder so. Und innerlich habe ich nur gedacht, sie sollen sich gefälligst nicht so anstellen.
Das war dem geschuldet, dass ich selber so behandelt wurde. Es gab keinen Trost.
Und weil es den nicht gab, und mein Kinderkopf das nicht kompensieren konnte, wurde das Bedürfnis einfach getötet.
Trost braucht keiner, man kann auch die Zähne zusammen beißen. EGAL wie stark der Schmerz und die Verletzung.
Dieses Werkzeug hat als 6jährige dazu geführt, dass ich mit einem gebrochenen Schädel in der Grundschule saß ohne mit der Wimper zu Zucken.
Ohne die Therapie würde ich das auch heute noch von meinen Mitmenschen erwarten.
Weil es weder Schmerz noch Trost geben darf.
Ich denke das könnte sich auch alles mögliche so übertragen lassen.
Was man selber nicht „darf“ dürfen dann natürlich auch die anderen nicht.