Beiträge von Radieschen

    Keiner trennt sich von irgendwem oder irgendwas 100% gerne. Es sei denn es ist eine beidseitige Entscheidung, dann ist es weniger unangenehm. Trennungen sind doof. Egal, wie nah einem die Person stand. Vielleicht hift es dir, wenn du ihr den Grund dafür erklärst. Könnte mir vorstellen, dass sie sonst versucht sich zu "halten".

    in einem ähnlichen Strudel wie deines mit der Lehrerin stecke ich auch.
    Also, entfernt vergleichbar. Mein "Partner" hält mich manchmal MASSIV auf Abstand. Dann darf ich mir die übelsten Sprüche anhören "ich wäre für ihn nur Sex, wenn ich weg wäre, wäre er nicht traurig drum". Herbe Schläge, in mein kleines, verliebtes Ego. 1.000 Mal habe ich mir die Frage gestellt, warum ich bleibe. Sicherlich ist es auch die Hoffnung da langfristig etwas Anderes zu hören, oder zumindest zu fühlen. Ich hoffe, dass sich meine Veränderung, Öffnung ihm gegenüber auszahlt. Meine Therapeutin könnte dir aber in einer 100 Seiten Powerpoint-Präsentation genau erklären, warum meine verballerte Birne sich sowas reinzieht. :roll:


    Was mich bei dir "stört", ist dass du bei deiner kleinen "Problemdame" noch die Illusion im Kopf hast. Also, du hast sie ja nie live gesehen, oder? Dann ist es doch fast wie ein Buch, ihr Wahres ICH kennst du gar nicht. Vielleicht verwechselst du sie so noch leichter mit Alten Geschichten von dir. Weißt du, wie ich das meine? Das soll jetzt nicht zwingend heißen, dass du sie persönlich sehen musst. Ich meine nur, dass dir deine Fantasie so noch erschwehren könnte, diese Frau los zu werden. (Sofern du das denn möchtest).

    Zitat von Reflektierte

    @ Radieschen:
    "Jetzt hab ich dich schon 2mal gefragt, was es ist, was dir in einer Beziehung Angst macht, wenn er Zuviel Nähe erzeugt. Ist es die Angst davor, verletzt zu werden, wenn man sich mehr öffnet?"


    Es ist die Tatsache, dass ich Nähe nicht kenne. Ich kenne Bewunderung und Akzeptanz bei Erfolg oder Leistung, aber ich kenne keine Liebe für meine Person. Vielleicht von meiner Mutter, aber die ist gestorben. Danach gab es Zuwendung für Leistung. Das klappt bei ihm aber nicht, das interessiert ihn nicht. Das heißt in meinem Kopf bleibt nichts von mir übrig, was überhaupt liebenswert wäre. Zu viel Nähe ist nahezu jede Form davon. Sein Knie berührt mich, wenn wir auf dem Sofa liegen. Ich stehe auf und gehe OHNE ihm zu erklären was da in mir ab geht, weil ich Angst davor hatte vor ihm so auf zu machen. Ich pushe ihn weg, um "vermissen" zu können. Das ist das einzige was ich kenne. Und nein, ich bin weder Narzist, noch Borderliner.



    Zitat von Reflektierte

    "Und bei der Frau, mit der ich schreibe, seh ich da eben nur Widersprüche, keine Klarheit."


    Aber genau das meine ich. Was hält dich bei ihr? Du sagtest du bist Borderliner? Vielleicht bist du da auch in einem Muster "gefangen". Frag dich immer was du da suchst / brauchst / was dich hält. Versuch nicht Sie zu verstehen, sondern erst einmal dich.

    Hm...
    Ich will euch wirklich nicht böse aufstoßen. Nehmt das jetzt nicht falsch auf.


    Ich persönlich mag nur nach wie vor dieses stempeln nicht.
    Die Menschen sind wie sie sind. Alle Menschen entstehen aus Prägungen, Erfahrungen, Erziehung ... aber wer sie am anderen sind, entscheiden sie ein Stück weit selber. Ob nun Narzisten, BAs, Borderliner... etc.
    Ihr alleine entscheidet am Ende (ab einem gewissen Alter) mit wem ihr eure Zeit verbringt. Fürs glücklich machen sind wir alle selber verantwortlich. Da können andere Menschen mitmachen, aber den eigentlichen Hebel dazu habt ihr alleine in der Hand. Ich will überhaupt keine Diagnose haben. Weder für mich oder die Menschen, mit denen ich Zeit verbringe.
    Diagnosen können beruhigen, oft werden sie ander zu ausreden, und das ist gefährlich.
    Seht die Menschen wie sie vor euch stehen, und entscheidet, ob ihr sie so in eurem Leben wollt. Menschen die Schaden, müssen gehen. Ich ziehe dafür in meinen Kopf immer eine Art Bilanz, da kein Mensch ohne „Macken“ ist.
    Überwiegt das negative, wende ich mich zB von der Person ab.

    Ich persönlich würde mir das Ganze mal genauer anschauen. Also, wenn du das kannst / möchtest usw.
    Was du für sie bist, kann man ja herausfinden. Hier im Forum zu urteilen halte ich für gewagt.

    ... können wir hier bitte mal aufhören mit dem Narzisten-Stempel um uns zu schmeißen ?
    Nicht jeder Beziehungsängstliche Mensch ist ein Narzisst.



    Beim sexuellen hat es bei mir auch eine Weile gedauert.
    Bei manchen wünschen meines Partners habe ich zu Anfang der Beziehung geweint. Und ich bin aufgestanden und habe den Raum verlassen. Er hat mich zu nichts gezwungen, aber er hat nie aufgehört mir zeigen zu wollen dass ich keine Angst haben muss.
    Und irgendwann ... KLICK... und der Schalter lag. Und eine gigantische Tür öffnete sich. Eine Welt in der ich alle Bedürfnisse und Sehnsüchte nicht nur aussprechen, sondern auch einfordern kann. Absolut auf Augenhöhe, sehr vertraut, leidenschaftlich. Aber eben alles unter dem Schutzschild „Sex“. Dieses Schutzschild hilft mir unglaublich. Und da mein Partner nicht mehr möchte, und auch nicht fordert, verletze ich ihn damit auch nicht so stark.
    Natürlich möchte ich mehr. Natürlich sehe ich ihn nicht als Objekt. Ich habe die Hoffnung dass ich den Rest lerne wie auch den Sex. Mit Geduld, und vielen „Wiederholungen“. Aber eben step by step.

    Ich will nicht sagen typisch, aber ... typisch.
    Mache ich manchmal auch so. Alles rund um den Sex gibt mir Sicherheit, weil es so schön geht dabei.
    Bei mir heißt das nicht dass ich mein gegenüber nur als Objekt sehe, sondern dass ich mich einfach nur da traue.

    Ich als bindungsängstliche Frau kann ja mal berichten;


    Bei mir ist in der Kennenlernphase alles Tutti.
    Aber, nur wenn Mann sich ein bisschen geschickt verhält.
    Nach dem 1. Date ruhig warten, nicht sofort schreiben. Dann das Tempo leicht anziehen. Nicht drängeln mit weiteren Treffen. Keine Geschenke !!!!!!!! Keine Blumen, keine Schokolade... kleine Komplimente ok. Schöne Gespräche, aktive Dates. Lieber spazieren gehen / fahren als Essengehen. Bei mir ist knutschen, Sex usw. aufregend, aber schön. Nicht zum weglaufen. Kuscheln nach dem Sex ? Nein, danke. Zusammen übernachten? Nein, danke.
    Keine treffen zu früh abmachen (Date in 2 Wochen - der Killer), nicht zu früh Familie und Freunde treffen. Nicht zu viel von Beziehungen, Kindern, heiraten reden... oder besser gar nicht. Nicht zu viel über WhatsApp.

    Ich komme auf Singlebörsen /-apps nicht klar.
    Wenn ich Männer ive treffe hab ich eine sympathische Kodderschnautze. Ich bin super offen, ohne die kleinste Scheu, lustig, ausgesprochen charmant. Ich schaffe es beim Kennenlernen auf "offenem Feld" so zu tun, als wäre ich die Selbstsicherheit in Person. Bislang habe ich so Jeden überzeugt, bei dem ich es wirklich wollte. AHAHABER: Der Beschiss fällt schnell auf. Ich kann das nicht lange aufrecht erhalten.


    Wenn ich mit dem Mann jetzt vor dem 1. Treffen auch noch geschrieben habe und er mich nur von Bildern kennt, geht GAR nichts. Dann ist mein Druck in der Birne pauschal zu groß und ich versinke in meinen Komplexen, entschuldige mich, wirke sogar irgendwie abgeneig. Deshab vermeide ich solche "Dates", und auch die Apps / Foren etc. Da komme ich einfach nicht weiter :applause:
    ONS funktioniern besser, wenn mein Interesse an dem Mann nicht zu groß ist. Aber auch die hatte ich nie über entsprechende Seiten.

    Zitat von chmo

    Und dann wachsen die Schuldgefühle, dadurch die Angst, den Partner durch diese "Gemeinheiten" zu verlieren... und dadurch gibt es keinen Platz mehr für die Liebe.


    Absolut! Ich habe bei dem letzten Abservieren (Nicht ich habe abserviert, ich wurde abserviert, weil ich zu nahe getreten bin) meinem "Partner" auf eine 2-Zeiler-Schlussmach-Whatsappnachricht zB eine sehr verständnisvolle Nachricht geantwortet. Das ist dann zwar nicht so optimal, weil man Wut, Trauer und Frust für sich behält, aber positiv, wenn man die Beziehung behalten und verbessern möchte.
    Ich kenne diese Fluchtimpulse, ich kenne ahezu alle Tricks um Jemanden auf Distanz zu bringen. Und danach quält der Gedanke den Anderen verloren zu haben. Also habe ich mich zusammengerissen und meinem Partner geschrieben dass ich ihn verstehe. Dass ich die Impulse kenne, dass ich es kenne alles Kaputt machen zu wollen.
    (Ja, ein gefährliches Spiel Jemandem zu sagen dass er das was er da tut nicht muss. Die Trefferquote liegt da bei 50%. Es kann genausogut noch wütender machen.)

    Ich und er, beide Beziehungsängstler.



    Sexualleben ne Wucht!
    Es gibt keine Grenzen. Es wird offen kummuniziert, ausprobiert, und aber auch abgelehnt. Das ist der einzige Bereich, bei dem keine Ängste zu existieren scheinen.
    Und das konnte ich zum ersten mal mit diesem Mann, also einem Bezoehungsängstler so erleben.
    Macht´s noch schlimmer...also die Angst, dass er gehen könnte.

    Die Beiträge hier sind ja schon ein Paar Tage älter, trotzdem möchte ich auf die Ursprungsfrage gerne antworten.


    Kurz zur Situation: Ich + Kerl, beide ziemlich ordentlich bindungsgestört.
    Meine Angst wirkt sich mit starker Flucht, aber auch Verzweiflung, Angst, Klammern und vor Allem der provokation meines Partners zum Beenden der Beziehung aus.


    Ich flüchte aus persönlichen Situationen (Zusammen auf dem Sofa liegen und Fernsehen). Es kommt vor, dass ich ohne Vorwarnung aufstehe und gehe. Aber noch während der Flucht meinem Partner vorwerfe, dass er mic nicht liebevoll verabschiedet. Dann bin ich auf dem Heimweg todtraurig, dass er mir nicht richtig tschüss gesagt hat. Dabei bin ich doch geflohen?! Ich schreibe ihm also ellenlange Texte per whatsapp. Texte, die ich im persönlichen Gespräch NIE aussprechen könnte, und deren Antwort (wenn denn eine Käme) ich nicht ertragen könnte. Ich fordere von meinem Bindungsängstlichen Partner, vor dem ich eben noch geflohen bin mehr Nähe, ein Label auf der Beziehung. Ich weine mich in den Schlaf, die Angst verlassen zu werden ist lähmend und fühlt sich tödlich an. Als einzig logische Lösung in meinem Kopf: mehr Distanz! Also...weitere Texte. Eine Flutwelle von gefühlen prasselt auf ihn ein. Nächstes Treffen, wir essen zusammen. Auffällig freue ich mich über das Essen mehr als über ihn. Seine Nachfrae, ob das der Fall sei, ignoriere ich gekonnt. Er zieht sich zurück, ich spüre das. Und again; kaum zuhause eine Welle vorwurfsvoller Liebestexte per Whatsapp. So lange und so doll, bis er die Beziehung beendet. Ups...DAS wollte ich auch nicht. In den Momenten, in denen ich diese Texte per Kurzschluss schreibe, wirkt das wie eine wirklich gute Idee. In den Momenten, in denen ich auf seine Komplimente und Annäherungsversuche maximal oberflächlich regiere, hoffe ich, dass das eine angemessene Reaktion sei und er meine Unsicherheit nicht merkt. Schietendidi, und wie man das merkt. Will ich jemanden damit verletzen? Gott...NEIN!
    Begrüßung von Freunden, Bekannten, Familie.....gerne aus der Ferne winken, statt Umarmungen. Weil ich sie nicht mag? Nein, WEIL ich sie mag.

    Ich bin total zerstreut.


    Ein Teil von mir sieht den Fortschritt: Er redet mit mir darüber was ihm zu nah, zu eng ist. Das hat er nie getan. Er ist sonst einfach geflohen, manchmal über Tage/Wochen. Er ermöglicht es mir so seine Grenzen überhaupt zu sehen.


    Ein anderer Teil sieht die Ablehnung: Er will keine Beziehung mit mir, und alles was in diese Richtung geht. Dieser Teil von mir hat große Angst und ist total unsicher. Sieht schwarz.


    Und dann irgendwo zwischen diesen beiden Teilen, die Grauzone: Mein liebster Part. Vielleicht der Realist in mir. Die Grauzone beurteilt Fakten, ER hat mich nie "betrogen". Und egal wie sehr er mich schlecht redet, am Ende blieb er doch bei mir...


    Über all diesen Teilen steht meine Hoffnung, die in ihm diesen wunderbaren Mann sieht. Und das "Kind" mit fürchterlicher Angst.
    Aber er will mich nicht....


    Krasser Kampf im Kopf.