Glaube mir - ich kann Deine Hoffnung absolut nachvollziehen.
Es ist ja auch noch recht frisch und dauert seine Zeit.
Ich habe, obwohl ich es zuletzt beendet habe, auch 4 Monate nach unserer letzten gemeinsam verbrachten Zeit, noch immer irgendeine Hoffnung in mir (worauf auch immer). Ich glaube das ist eine Schutzstrategie.
Manchmal hält sie einen während des "Übergangs" am Leben. Damit es irgendwie machbarer wird.
Dennoch möchte ein paar Gedanke dazu mit Dir teilen.
Angst. Sie ist der Hauptgrund dafür, dass wir in diesem Forum sind. Ganz gleich, auf welcher der beiden Seiten wir uns bewegen: Wir alle haben Angst. Angst ist eine der hauptsächlichen Gründe für uns unsere disfunktionalen Beziehungen.
Und sie ist mächtig. Zumindest gefühlt.
Ein Großteil von uns versucht, seinen Ängsten zu begegnen und sich mit diesen auseinander zu setzen. Und selbst da rumpelt und hakt es ständig.
Ich schreibe das, weil ich oft das Gefühl habe, dass Du seine Angst als besonderes Merkmal hervorhebst. Als würde es Eure Geschichte insofern "begünstigen" als dass er sich ja "nur" seiner Angst bewusst und diese in den Griff kriegen müsste, damit es für Euch weitergehen könnte.
Im Grunde hast Du Recht.
Das wäre ein herausragender Meilenstein.
Aber wenn man sich das nüchtern und realistisch anschaut, ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass diesem Zustand in absehbarer Zeit eine signifikante Veränderung zuteil werden könnte.
Lass uns einfach mal kurz den Blick auf uns selbst richten...wie schwer fällt es uns zum Einen, unsere Ängste, klar aus dem ganzen Angst-Urwald, zu differenzieren und heraus zu filtern?! Und selbst dort, wo es uns gelungen ist, ihnen aufzuspüren, diese aufzulösen, um den Weg frei machen zu können?! Es gleicht ner wissenschaftlichen Arbeit, finde ich. Und dann muss da auch noch eine Willenserklärung, eine Entscheidung für sich selbst hinter stecken.
Was ich damit sagen will ist: Ja, er hat vermutlich aus Angst entschieden.
Das ist ja DER Grund schlechthin.
Bei uns allen. Und bei all unseren (Ex)Partnern.
Sie gehört aber zu ihnen.
So wie unsere Angst zu uns gehört.
Jemand der Höhenangst hat, wird von außen nicht zu überzeugen sein, um sich über eine Hängebrücke zwischen 2 Bergen zu begeben. Egal, wie nahe ihm die Menschen stehen, die ihn zu überzeugen versuchen.