Liebe Lea,
auch auf mich wirkt es so, als würdest Du das Unvermeidliche versuchen zu vermeiden. Du verbiegst Dich, um zu vermeiden, dass es wieder ins Off geht. Dein Unterbewusstsein weiß also offenbar sehr genau, dass die "Bindung" zwischen Dir und ihm auf tönernen Füßen steht.
Um ihn bzw. das Bindungsminimum, was ihr beiden habt, nicht zu verlieren, vermeidest Du, ihn mit Deinen wirklichen Bedürfnissen und Wünschen zu konfrontieren.
Du verlierst dadurch von außen gesehen wertvolle Lebenszeit. Ich verstehe, dass Du noch nicht bereit bist, ihn ziehen zu lassen. Aber je länger das zwischen euch dauert, desto schwerer wird es am Ende, sich von ihm zu lösen. Hemschemeier nennt das "Krümelbeziehung". Sie sind extrem toxisch, weil immer wieder kurze intensive Dosen Dopamin konsumiert werden. Dadurch erhöht sich die Abhängigkeit vom "Partner" noch mehr.
Das ist kein Vorwurf. Und ich möchte damit weder Dich noch das, was ihr gemeinsam habt, abwerten. Es ist lediglich meine Wahrnehmung als Außenstehender, der selbst immer wieder mit Verlustangst zu tun hatte und hat. Ich kenne also den Struggle gut und muss mir auch immer wieder an die eigene Nase packen.
Viele Grüße
Mylo