Beiträge von Mylo

    Hallo Shox,


    also ich hatte nie wirklich ein Gefühl der Erleichterung. Meine Ex-Freundin hat mir von Beginn an sehr gefehlt. Letztlich habe ich die Vernunft siegen lassen, auch um sie zu schützen und nicht in eine On Off-Dynamik zu rutschen, aus der wir am Ende beide als Verlierer rausgehen.


    Vermutlich bin ich da aber auch kein ganz typischer Fall. Ich reflektiere eben sehr viel und tappe daher nicht in jede BA-Falle.


    Viele Grüße


    Mylo

    Ich fürchte, darauf gibt es keine pauschale Antwort. In meiner vorletzten Beziehung habe ich viel Halt erfahren. Da bin ich dann zwar nicht aus der Beziehung herausgeflüchtet, sondern nur innerhalb der Beziehung geflüchtet.


    Macht es nicht unbedingt besser. Und ich denke, dass der Grat zwischen Haltgeben und Verlustangst relativ schmal ist. Ich kann zum Beispiel unglaublich viel Halt in einer Beziehung geben und mich dabei fast verbiegen und zwar dann, wenn ich gerade besonders verlustängstlich bin. Und genau diese Verlustangst sorgt beim BAler eben wieder für Panik.

    Was Nicnov über sein Empfinden in Bezug auf die Bindungsangst geschrieben hat, kann ich absolut unterschreiben. Geht mir relativ ähnlich.


    simone2384: Ich meine das jetzt überhaupt gar nicht negativ oder böse, jedoch würde ich Dir gerne Folgendes spiegeln, wobei ich Dich bitten möchte, dass inhaltlich für Dich zu prüfen: Bei mir hat sich in diesem und auch in Deinem anderen Thread der Eindruck ergeben, dass Du derzeit Dich noch sehr stark an Deinem Partner orientierst und nach einer Lösung für ihn suchst. Täuscht mich dieser Eindruck?


    Ich denke, dass es wichtig wäre, dass Du jetzt eher gut für Dich selbst sorgst und auf Dich achtest. Deinen Partner kannst Du nicht ändern, aber sehr wohl kannst Du Dich ab sofort stärker auf Dich selbst fokussieren, um Deine eigenen Bedürfnisse, Anteile und Wünsche zu spüren und zu prüfen.

    Liebe Lea,


    natürlich respektiere ich, dass Du Dich aus der Beziehung nicht lösen möchtest.


    Du schreibst allerdings, dass Du Dich nicht von Deinem Partner abhängig machen möchtest. Dass Du das nicht machen möchtest, ist vollkommen klar. Ich denke, dass will niemand von uns hier.


    Aber ich würde mal ein großes Fragezeichen daran machen, ob Du nicht schon längst von ihm abhängig bist!?


    Ich weiß, wie schwer es ist, sich so etwas selbst einzugestehen. Aber ich glaube, nur wenn man da ganz offen und kritisch sich selbst gegenüber ist, kann Entwicklung möglich sein.


    Für mich selbst habe ich erkannt, dass ich von meiner Ex im Grunde abhängig bin, denn anders lässt sich trotz Trennung von meiner Seite aus diese Sehnsucht nach ihrer Nähe nicht erklären. Und "abhängig" bin ich nur, weil ich zu mir selbst keine ausreichende Bindung habe.


    Nur wenn man eine Bindung zu sich selbst hat, kann Bindung im Außen gesund funktionieren.


    Viele Grüße


    Mylo

    Also: Ich nehme die Medikamente wegen meiner Depression und meiner Panikattacken in Bezug auf meine Angst ohnmächtig zu werden oder zu sterben. Da helfen die Medikamente insofern bedingt, als sie gewisse Panikspitzen abfedern.


    BA ist aber etwas sehr diffuses. In Bezug auf dieses Symptom helfen mir die Medikamente praktisch gar nicht.


    Insgesamt muss man bedenken, dass Antidepressiva inzwischen relativ umstritten sind. Im Bereich der Depression sollen sie beispielsweise standardmäßig laut Leitlinien nur noch bei Patienten zum Einsatz kommen, die eine klinisch schwere Depression haben. Bei einer mittelgradigen Depression kann ein Antidepressivum zum Einsatz kommen, muss es aber nicht, weil neuere Studien zeigen, dass es nur einen geringen Unterschied im Effekt zwischen Medikament und Placebo gibt.


    Überhaupt muss man bedenken, dass Antidepressiva lediglich eine Krücke sind, weil sie nur Symptome in einem gewissen Rahmen abmildern können (bei entsprechenden Nebenwirkungen). Zudem gilt es für neuere Antidepressiva, also SSRI und SNRI, als erwiesen an, dass es bei einer Reduktion der Dosis und beim Absetzen zu einem sogenannten Absetzsyndrom kommen kann. Man spricht zwar nicht von Abhängigkeit, aber die Effekte beim Ausschleichen eines Medikaments der neueren Generation gehen in eine ähnliche Richtung.

    Ich nehme auch seit Jahren Antidepressiva. Auf meine VA/BA haben sie nach meiner Erfahrung keine Auswirkungen. Sie puffern lediglich echte Panikattacken in einem gewissen Rahmen ab.

    Man muss natürlich dazu sagen: Hardcore-BAler können nicht in der Stichprobe gewesen sein, sonst hätten sie es wohl nicht vor den Traualtar geschafft. Leider hab ich keinen Vollzugriff auf die Studie. Mich würde ja interessieren, wie die im Screening abgeschnitte haben, also wie ausgeprägt die BA tatsächlich war.


    Und spannend finde ich auch, dass die Studie beide Seiten der Medaille betrachtet: Sicherheit bezüglich der Bindung (Verlustangst) und Autonomie in der Beziehung (Bindungsangst), was zeigt, dass die US-Amerikaner offenbar per se davon ausgehen, dass BAler beide Anteile in sich haben.

    https://journals.sagepub.com/d…10.1177/02654075221142000


    Möchte Euch gerne an den Ergebnissen dieser Studie teilhaben lassen. Sie umfasst insgesamt mehr als 300 Teilnehmer. Untersucht wurde, was es in einer laufenden Partnerschaft braucht, um BA zu reduzieren. Dabei wurden die Paare einmal kurz nach ihrer Hochzeit und dann nochmals ein Jahr später befragt. Dabei hat sich eine deutliche Reduktion der BA ergeben, sofern der Partner dem BAler sowohl Sicherheit gegeben hat als auch Freiraum für seine persönlichen Bedürfnisse.


    Wurde nur einer der beiden Punkte erfüllt, blieb die BA weitgehend unverändert.


    Für mich stützt das wieder einmal die These, dass sich weder zwei BAler noch ein BALer und ein VAler gegenseitig irgendwie Halt geben können.

    Liebe Lea,


    Ich kann sehr gut verstehen, dass es Dich triggert, wenn er ohne Vorwarnung in den Urlaub fliegt. Da würde sich selbst ein bindungssicherer Mensch sehr ärgern. Nun hast Du natürlich Deine Vorgeschichte und auch mit ihm speziell Deine Vorgeschichte... Ein bindungssicherer Mensch wäre einfach nur wütend und vielleicht etwas verletzt. Bei Dir triggert es nachvollziehbar die VA.


    Ich finde, Du hast offenbar in den letzten Tagen einige Dinge für Dich erkannt, die sehr wichtig sind, um Deine Muster noch besser zu verstehen. Das ist sehr wertvoll. Aber zugleich fürchte ich, dass ein echter Fortschritt mit diesem Mann für Dich nicht möglich ist. Damit meine ich nicht, dass ich Dir keinen Fortschritt zutraue! Im Gegenteil! Aber ich denke, dass es im Zusammenspiel mit ihm nicht möglich sein wird, echten Fortschritt für Dich zu erreichen. Er wird mein seinem fehlenden Commitment immer ein Trigger bleiben.


    Vielleicht wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt, aus dieser Dynamik mit Deinen gewonnenen Erkenntnissen auszusteigen. Ich glaube, dass das Deinem Selbstwert und auch Deiner Weiterentwicklung richtig gut tun könnte.


    Viele Grüße


    Mylo

    Schön, dass Du Dich nochmal meldest.


    Ich finde die Praktiken in diesem "Freundeskreis" mehr als bedenklich. Dabei bin ich ein sehr offener und toleranter Mensch. Gut finde ich, dass Du Dich innerlich ein Stück weit distanzierst, indem Du ganz klar sagst, dass diese Frauen für Dich keine Freundinnen sind.


    Von Dir wird da offenbar ganz viel Toleranz erwartet, umgekehrt scheint mir da sehr wenig Toleranz dafür zu sein, dass Du mit solchen Sachen nichts anfangen kannst.


    Wie würde es Dir damit gehen, wenn ihr Euch komplett aus dieser Gruppe zurückzieht?


    Freundschaften sollten ja ein Benefit im Leben sein und Dich bereichern. Das ist aber in dieser Konstellation offenbar nicht der Fall, was ich persönlich sehr nachvollziehbar finde.

    Liebe Lea,


    auch auf mich wirkt es so, als würdest Du das Unvermeidliche versuchen zu vermeiden. Du verbiegst Dich, um zu vermeiden, dass es wieder ins Off geht. Dein Unterbewusstsein weiß also offenbar sehr genau, dass die "Bindung" zwischen Dir und ihm auf tönernen Füßen steht.


    Um ihn bzw. das Bindungsminimum, was ihr beiden habt, nicht zu verlieren, vermeidest Du, ihn mit Deinen wirklichen Bedürfnissen und Wünschen zu konfrontieren.


    Du verlierst dadurch von außen gesehen wertvolle Lebenszeit. Ich verstehe, dass Du noch nicht bereit bist, ihn ziehen zu lassen. Aber je länger das zwischen euch dauert, desto schwerer wird es am Ende, sich von ihm zu lösen. Hemschemeier nennt das "Krümelbeziehung". Sie sind extrem toxisch, weil immer wieder kurze intensive Dosen Dopamin konsumiert werden. Dadurch erhöht sich die Abhängigkeit vom "Partner" noch mehr.


    Das ist kein Vorwurf. Und ich möchte damit weder Dich noch das, was ihr gemeinsam habt, abwerten. Es ist lediglich meine Wahrnehmung als Außenstehender, der selbst immer wieder mit Verlustangst zu tun hatte und hat. Ich kenne also den Struggle gut und muss mir auch immer wieder an die eigene Nase packen.


    Viele Grüße


    Mylo

    Liebe Lea,


    Ich glaube, dass es wichtig wäre für Dich selbst noch einmal zu klären, was genau Du von einem Partner erwartest und wie eine für Dich (!) glückliche Beziehung aussehen sollte.


    Seit Eurem "On" habe ich das Gefühl, dass Du Dich sehr stark anpasst und dabei total Deine eigenen Bedürfnisse missachtest, um ihn nicht zu "verjagen". Dadurch bist nicht authentisch und kannst vermutlich auch nur schwer mit Dir selbst in Bindung gehen. Das kann auf Dauer nicht gesund für Dich sein. Insofern finde ich es total verständlich, dass sich Dein Ego da meldet. Das, was er Dir gibt oder zu geben in der Lage ist, reicht offensichtlich nicht. Mir wäre das an Deiner Stelle auch zu wenig.


    Und ich finde, er ist erwachsen genug, um sich abzugrenzen. Wenn es ihm in eurer letzten Phase zu viele Treffen unter der Woche waren, dann hätte er das kommunizieren müssen. Es ist nicht Deine Aufgabe, seine Bedürfnisse zu antizipieren.


    Für den Moment würde ich Dir gerne empfehlen, einmal innezuhalten und für Dich zu prüfen, ob diese Art von Beziehung das ist, was Du Dir wirklich tief in Deinem Inneren für Dich auf lange Sicht wünschst.


    Viele Grüße


    Mylo

    Ich bin ja selbst BAler und möchte daher Inso an dieser Stelle nochmal ausdrücklich zustimmen:


    Löse Dich von ihm. Auch gedanklich. Es bringt Dich auf Deinem eigenen Weg keinen Schritt weiter, ihn verstehen zu wollen. Es ist verschwendete Energie.


    Vielmehr solltest Du auf Dich schauen? Warum kannst Du Dich nur so schwer lösen? Welche Muster sind da bei Dir aktiv? Warum gehst Du in Bindung mit Männern, die nicht erreichbar sind? Usw.


    Es sind immer zwei Menschen an einer solchen Dynamik beteiligt, so dass es sich extrem lohnen kann, auch auf die eigenen Anteile zu schauen.

    Radieschen hat absolut recht. Zu Beginn ist es oft ein Gefühl der Verlustangst, die den BAler zur Höchstform auflaufen lässt. Durch Überanpassung wird versucht, die Beziehung zu sichern. Diese Überanpassung wird dann aber irgendwann zum Boomerang. Nach dem Motto: "Die Geister, die ich rief...".


    Kleiner Tipp noch: Fass Deine Fragen künftig gerne in einem Thread zusammen. Das macht es für alle etwas übersichtlicher.

    Hallo jayjay,


    offenbar hängst Du noch immer in der toxischen Verbindung, von der Du hier schon einmal geschrieben hattest. Ich würde Dir dringend empfehlen, Dich auf Dich und nicht auf diesen Mann zu fokussieren.


    Egal wie die Antworten auf Deine Fragen hier ausfallen werden, sie ändern nichts an Eurer Dynamik. Die kannst nur Du verändern, indem Du Dich löst.


    Zu Deiner Frage: Bei mir passiert das zu unterschiedlichen Zeitpunkten und hängt von der Dynamik der Partnerschaft ab.

    Liebe Lea,


    das klingt doch in der Tat alles ganz zuversichtlich. Wichtig ist nur aus meiner Sicht, dass Du nicht zu sehr in die Anpassung gehst. Ich bin mir nicht sicher, ob Du das nicht gerade sogar schon tust.


    Denkst Du, ihr werdet Euch in Zukunft wieder häufiger sehen? Dir scheint das wichtig zu sein und diesen Wunsch solltest Du auch nicht unter den Teppich kehren.


    Dass Du insgesamt entspannter mit der Situation umzugehen versuchst, ist in jedem Fall sehr gut!


    Viele Grüße


    Mylo

    Könnte eine BA sein. Da Du aber bereits selbst schreibst, dass Du eine toxische Verbindung zu ihm hast, wäre meine Empfehlung: Raus da!


    Die Therapie wird dann auch noch besser greifen, weil Du Dich noch mehr auf Dich fokussieren kannst. Und ich finde es super, dass Du Dir therapeutische Unterstützung gesucht hast! Das ist ein großer und wahnsinnig wichtiger Schritt!

    Liebe Lebenleben,


    ich weiß nicht, ob Du den vollständigen Thread von Lea gelesen hast, aber ich kann hier keinen Fortschritt sehen. Kognitive Reflektion ist bei Lea immer wieder da und war früher sogar noch viel stärker da als aktuell.


    Das Problem, das wir alle sehen, und so auch Flogdok, dass keine Konsequenzen folgen aus dieser kognitiven Reflektion im Sinne eines gesunden erwachsenen Anteils, der mal dauerhaft das Ruder übernimmt.


    Wir haben hier alle eine Engelsgeduld mit Lea und schon unfassbar viele Hinweise zur Unterstützung gegeben. Und auch jetzt sorgen sich User wie Flogdok oder auch meine Wenigkeit, dass Lea wieder mit offenen Augen in ihr Unglück rennt.


    Selbst wenn Lea Fortschritte macht, ihr BAler macht sie eben nicht. Dadurch ist die nächste Enttäuschung vorprogrammiert.


    Viele Grüße


    Mylo