Beiträge von Lebenleben

    Montez - Gehen oder bleiben

    Montez - Immer wenn ich gehen will

    Montez - Mond

    Noah Levi - Sonne oder Regen

    Lea - Wenn Du mich lässt



    :shock: :shock: Krass. D-A-N-K-E :!: Vor allem Montez spricht mich sehr an. Scheint wohl im Rap gar nicht so unüblich zu sein, über das Thema zu singen. Ich glaube, ich hab erst vor einem viertel Jahr begriffen, dass das, worunter ich leide, Liebeskummer ist, vorher hätte ich bestimmte Songs überhaupt nicht auf mich bezogen, aber so Texte wie die obigen hatte ich auch noch nie vorher gehört.


    Sehr berührend, dass es Menschen gibt, die diese Schmerzen in sowas Schönes wie diese Texte und Musik verwandeln können. <3 Schade, dass ich das nicht kann. Ich gehe momentan mal wieder in meinem Schmerz und meiner Sehnsucht unter.


    "Wenn du mich lässt" von Lea ist auch sehr schön. Erinnert mich sehr an meinen Ex-Freund. :cry:

    Seitdem ich zu Beginn meiner Beziehungen immer die Bindungsänstliche war und bei 'zu viel' emotionaler Nähe schnell Ängste bekam und auch schon aus Beziehungen flüchtete, hat es sich ja seit dem Ende meiner letzten Beziehung bzw. auch schon in der Beziehung dazu geändert, dass ich erstmals in dieser Beziehung den Wunsch hatte bzw. das Gefühl und die Sehnsucht danach spürte, mit einem Menschen eine Familie zu gründen und für immer zusammen zu sein (den Wunsch kannte ich vorher gar nicht). Ob ich diesen Wunsch nur deshalb entwickelt habe, weil da der Mann noch bindungsängstlicher war als ich, weiß ich nicht, nur ist es so, dass ich seitdem dieses Gefühl in mir kenne und es sich nun wie eine Sucht anfühlt. Die Beziehung ist mittlerweile beendet, weil es nicht funktionierte. Ich möchte seitdem unbedingt jemanden kennenlernen, mit dem es sich wieder so schön und vertraut anfühlt, mit dem ich an einem Ort, vielleicht auch in einer gemeinsamen Wohnung lebe, ich will einfach eine 'normale' Partnerschaft und habe auch eine große Sehnsucht nach gemeinsamen Kindern.


    Nun hab ich ja nach dem Ende der Beziehung (die zwei Jahre lief und danach im Fernmodus nochmal 2,5 Jahre on-off ohne Treffen nur über gelegentliche Mails) nach dann nochmal zirka einem halben Jahr Pause einen Mann kennengelernt, mit dem ich nur körperliche Nähe hatte, eine Beziehung kam von vornherein für beide nicht in Frage. Aber seitdem spüre ich noch mehr, dass ich mir eigentlich eine Beziehung wünsche, ich kam ja von diesem Mann gar nicht mehr los, habe auf ihn meine Beziehungswünsche projiziert und als er mir nach 3 Monaten eröffnete, dass er einen einjährigen Sohn mit einer Frau habe, mit der er angeblich nie zusammengewesen sei, konnte ich die Sache auch emotional deshalb nicht mehr weitermachen, weil es mich zu sehr geschmerzt hat, mit meinem eigenen Kinderwunsch konfrontiert zu werden.


    Ich denke, die Männer werden generell merken, dass ich mittlerweile sehr sehnsüchtig nach Kontakt bin und vermutlich klammere ich auch deswegen zu schnell, weil ich mir momentan im Leben wirklich fast nur noch das wünsche: Eine Familie und Kinder. Mein restliches Leben liebt praktisch in Trümmern, wobei da auch sehr viel eingestürzt wurde, was auf falschen Grundlagen aufgebaut wurde, z. B. war ich im Beruf fast nur fokussiert darauf gewesen, mir zu beweisen, was ich kann, es ging bei mir sehr viel um Leistung, weiterkommen usw. Bis auch dieses falsche Bild zusammengebrochen ist bzw. ich keine Kraft mehr hatte, das aufrecht zu erhalten. Die identitätsbildende Stütze "Beruf" ist bei mir weggefallen. Bislang habe ich es immer noch nicht geschafft, mir dahingehend was Neues aufzubauen. Etwas, wo ich nicht wieder eine Getriebene der äußeren Erwartungen (besser, erfolgreicher, Leistung usw.) bin. Früher hatte ich mich eigentlich hauptsächlich um meinen Beruf herum 'aufgestellt': Den Wohnort danach gewählt, und irgendwie so als Identität den Beruf gehabt und darum herum Dinge wie Hobbies angesiedelt. Ich fühlte mich noch nie so auf NICHTS zurückgeworfen. Seit mehreren Jahren fehlt mir diese Berufsidentität, ich habe sehr viel an mir gearbeitet, im Inneren wächst vielleicht seit einem Jahr etwas Neues, zumindest hab ich wieder ein kleines bisschen Hoffnung, nachdem ich mehrere Jahre in schweren Depressionen versunken war. Aber trotzdem habe ich nach außen nichts Vorzeigbares und diese Sehnsucht sitzt in mir, was mich bedürftig werden lässt.


    Die letzten zwei Jahre kreisten bei mir meistens darum, dass ich nur jemanden kennenlernen müsste und dann könnte ich mein Leben darum herum wieder aufbauen: Neuer Wohnort, gemeinsame Familie und nebenher etwas arbeiten, was ein bisschen Geld reinbringt und Selbstwert, aber eher nebenbei und die Familie als Hauptfokus. Offenbar funktioniert das so aber nicht, weil ich noch zu viel Leere in mir habe. Wenn ich nun noch ein paar Jahre 'warte', bis ich jemanden kennenlerne und das vielleicht nicht funktioniert, werde ich immer unglücklicher.


    Ich frage mich, ob ich stattdessen so tun sollte, als würde ich das Thema "Beziehung" und "eigene Familie" abhaken und mich stattdessen auf anderes konzentrieren? Zum Beispiel könnte ich eine Umschulung beginnen oder umziehen und mir ein neues Leben aufbauen. Aber ich hätte das Gefühl, dass ich mich dann meinem Wunsch, eine Partnerschaft und Familie zu haben, ja erst Recht abwende, denn vom Gefühl her wünsche ich mir die als Anker in meinem Leben. So wie andere Menschen auch eine Familie haben und dann eben ihren Beruf und alles andere drum herum gruppieren, aber die Familie ist als Stabilität da. So viele Leute sagen einem, man soll sich nicht so darauf versteifen bzw. das zu so einem wichtigen Thema machen,a ber ich glaube, es ist einfach ein wichtiges Thema, weil es was natürliches ist, dass man eine Familie gründet und zusammen lebt. Irgendwo wirkt es aber doch wieder falsch, dass ich mir meine Stabilität dadurch 'erkaufen' will, auf der anderen Seite ist es aber so, dass sicherlich ganz viele Menschen psychisch schwer einbrechen würden, wenn sie von einem Tag auf den anderen ihre eigene Familie nicht mehr hätten. Somit ist es vermutlich auch legitim, dass ich mir das auch wünsche. Vielleicht kann man auch ohne PArtnerschaft, eigene Familie stabil sein und ein erfülltes Leben führen, aber wenn das doch ein großer Wunsch von einem ist, wäre es doch Quälerei, wenn man sich permanent einredet, dass man das nicht brauchen würde, oder?

    Gibt es irgendeinen Mittelweg, wie man beides erreichen kann? Ich kann den Wunsch danach nicht verleugnen und ich halte ihn sogar zu einem gesunden Leben für dazugehörig (ich glaube, ich war lange so krank, dass ich den Wunsch gar nicht entwickeln konnte), aber wie kann ich es schaffen, mich nicht nur auf diesen Wunsch zu konzentrieren? Wenn ich mir nun etwas aufbaue, das eine Partnerschaft und Familie eher ausschließt (z. B. bei einem mehrjährigen Studium), habe ich Angst, dass ich mir dadurch dann meinen Wunsch erst Recht verbaue bzw. mich davon abwende. So als könnte ich mich nur entweder für das eine oder für das andere entscheiden. Wie geht das beides? Dazu bin ich auch nicht mehr die Jüngste, das heißt, die Zeit läuft auch gegen mich.

    Ich kann momentan einfach nicht sagen: "Okay, das mit der Familie funktioniert offenbar nicht, also konzentriere ich mich halt voll auf den Beruf." Das wäre einfach eine Lüge und ein Ablenkungsmanöver. Hat jemand Gedanken dazu, wie man vom Gefühl her offen für beides sein kann bzw. wie man beides parallel begrüßen kann? Ich denke ich muss definitiv weg von diesem "ich brauche nur den passenden Mann treffen, dann wird sich das alles fügen", denn damit setze ich mich und auch einen möglichen Mann unter Druck. Es wäre schon großes Glück, wenn das funktionieren würde. Besser wäre es, wenn ich irgendwie gelassener wäre, aber das fällt mir schwer, weil ich momentan den Zeitdruck im Nacken sitzen habe und tatsächlich sehr unzufrieden mit meinem Leben bin und mich einfach sehr leer und einsam fühle. Ich komme einfach nicht weiter und fühle mich seit mehreren Jahren (seit dem Wegfall der Arbeit) komplett blockiert. Letzte Woche war ich bei einer Heilpraktikerin, wo aber dieses Thema "Schockstarre/Blockade" nicht so sehr Thema war. Zwar fühle ich mich doch entlastet und etwas freier, aber immer noch sehnsüchtig. Ich würde gerne loslaufen, anfangen zu leben, Kontakte zu Menschen haben, aber ich weiß nicht wo und wie. :| ;( Und wenn ich dann mal jemanden kennenlerne, sauge ich das Leben geradezu in mich ein, schlage über die Stränge usw. Ich habe so eine verdammte Sehnsucht, zu leben.

    Es scheint mir fast so, als würde ich mich mit meinem Vater identifizieren und möglicherweise deshalb in eine Rolle gehen, in der ich auf Menschen treffe, die dazu tendieren, abzutauchen bzw. in die Rolle zu gehen, wo ich alles mit mir machen lasse?

    So, als wollte ich eigentlich, dass sich mein Vater wehrt, aber weil er es nicht kann, versuche ich es stellvertretend in Re-Inszenierungen? (in Partnerschaften leide ich ja wirklich aufs Extremste, wenn ich nicht die Nähe bekomme, die ich mir wünsche. In anderen Situationen kämpfe ich immer wieder gegen Leute, die am längeren Hebel sitzen.. ich frage mich, ob das auch nur eine Bearbeitung der Vergangenheit meines Vaters sein könnte... das wäre schrecklich, denn was wäre dann noch mein 'eigenes'?)


    Falls ja, so würde das bedeuten, dass ich meinem Vater seine Probleme selbst überlassen müsste und seinen Schmerz. Dass ich seine Verantwortung bei ihm lasse. Das war mir bis letzte Woche überhaupt nicht bewusst. Die letzten Jahre hatte ich mich immer nur mit der fehlenden Zuwendung durch beide Elternteile befasst, dass mein Vater dabei eine größere Rolle spielen könnte, war mir nie bewusst.


    Habt ihr, außer Familienaufstellen, eine Idee, wie man da weiterkommen könnte? Vermutlich ist es aber gar nicht so schlecht, dass mir das nun bewusst geworden ist. Ich frage mich nur, wie einem das jahrelang nicht bewusst sein kann bzw. warum es mir erst jetzt auffällt. Ich habe schon immer die traurige Stimmung von meinem Vater aufgenommen, aber dass das Auswirkungen auf meine Beziehungen hat, kam mir so nicht in den Sinn. In meinem Augen war immer meine Mutter die "Schuldige" in Bezug auf meine Traumatisierungen.

    Die ganze Zeit dachte ich eher an meine Mutter, die meiner Meinung nach ursächlich für meine Bindungsproblematiken ist (keine emotionale Zuwendung, keine Gefühlsäußerungen seitens meiner Mutter, kein Eingehen auf meine Bedürfnisse, keine Resonanz, meine Mutter ist selbst traumatisiert...). Über einen Beratungstermin wurde ein wenig das Familiensystem angeschaut und ich hatte auch Gelegenheit, die "Zustände" bei meinen Eltern aus nächster Nähe nochmal live zu erleben.


    Dabei bin ich ins Grübeln gekommen wegen der Rolle meines Vaters in Bezug auf meine Bindungsprobleme. Ich ertrage es kaum wie meine Mutter mit meinem Vater umgeht. Meine Mutter ist absolut kalt, berechnend, verletzend ihm gegenüber und sie ist wohl eher die Bindungsängstliche, die flüchtet, während mein Vater wie ein getretenes Tier wirkt, welches sich meiner Mutter andient, egal wie mies sie ihn behandelt. Mich hat es so entsetzt, das mit anzusehen, dass ich ihn alleine darauf angesprochen habe, wieso er das mit sich machen lässt und dass er sich wie einen Sklaven behandeln lässt. Er meinte, er fänd das gar nicht schlimm und wich dem Thema dann aus. Beim nächsten Zusammensein in der Familie piesackte und beleidigte meine Mutter ihn wieder und mein Vater fing wieder an, gegen sie zu schießen (er macht dann eher Vorwürfe, aber nur sehr indirekt bzw. über andere Themen). Ich merke aber extrem, wie es ihn kränkt. Mir gegenüber behauptete er aber, es würde ihn nicht stören. Ich denke, dass das eine Lüge ist, denn ich hatte schonmal sehr deutlich meine Mutter darauf hingewiesen, dass ihr Verhalten extrem beleidigend ist (da machte sie sich über die Sprachkenntnisse meines Vaters lustig) und damals meinte mein Vater dann auch gegenüber meiner Mutter, dass ihn sowas verletze).


    Ich verstehe nicht, warum ich da überhaupt den Vermittler spielen muss und warum mein Vater so unselbständig ist und sich wirklich wie ein Tier treten lässt und in seinem Leid aufgeht. Er betreibt auch 'gerne' Sportarten, bei denen er sich quälen kann, muss sich oft Dinge beweisen, macht sich den Körper damit kaputt usw. Er scheint mir sehr masochistisch veranlagt zu sein.


    Nun habe ich mich gefragt, ob sein Verhalten vielleicht nicht sogar noch ursächlicher für meine Bindungssachen sein könnte, als es das verletzende Verhalten meiner Mutter ist. Immerhin ist er ja der gegengeschlechtliche Part und ich suche mir ja als Frau auch Männer als Partner.


    Nun wundert es mich aber, dass ich mir Männer suche, die eher so distanziert sind, wie es meine Mutter ist. Trotzdem hab ich den Eindruck, dass ich mir das Verhalten meines Vaters viel zu wenig angeschaut habe. Es belastet mich einfach extrem, dass er sich nicht wehrt und alles mit sich machen lässt. Seht ihr da einen logischen Zusammenhang zu meinen Bindungsproblemen (früher Bindungsängste, Probleme mit zu viel Nähe, heute eher anklammerndes Verhalten bzw. Angst vor Verlust)? Beobachtet ihr bei euren Eltern auch so ein komisches Partnerverhalten? Neulich konnte ich auch beobachten, dass mein Vater offenbar extreme Ängste hat, meine Mutter zu verlieren, weil er total am Rad gedreht hat, als sie in der Stadt nach 5 Minuten nicht am vereinbarten Ort war. Es scheint bei meinen Eltern auf jeden Fall auch eine Bindungsproblematik zu geben (einer klammert, einer rennt weg).


    Was mir auch noch aufgefallen ist, ist Folgendes: Mein Vater erkennt mich als Mensch ebenso wenig an, wie meine Mutter es tut. Egal über was ich mich mit ihm unterhalte, er weiß prinzipiell alles besser, wobei er nicht großmaulig oder besserwisserisch auftritt, sondern es scheint für ihn einfach selbstverständlich zu sein, dass er alles weiß und ich nichts. Bei einer Sache wussten wir beide nicht weiter, ich recherchierte im Internet und sagte ihm dann, wie wir das Problem lösen können. Er glaubte es mir einfach nicht. Er brachte keine Begründungen, sondern meinte nur, dass das nicht sein könne und beharrte weiter darauf, dass das Problem nicht lösbar sei.

    Auch bei anderen Dingen bin ich meinem Vater mittlerweile inhaltlich weit überlegen. Das wird einfach ignoriert bzw. nicht darauf eingegangen, so als würde das, was ich weiß und sage, überhaupt nicht existieren. Ich sehe meine Eltern nur noch selten, aber dies ist mir beim letzten Treffen stark aufgefallen und ich weiß nicht, ob das jemals anders war, aber dieses Mal fiel es mir extrem auf. Egal was ich sagte, es wurde von meinem Vater nicht wirklich zur Kenntnis genommen bzw. er ging nicht darauf ein, sondern brachte allenfalls seine Sicht ein.


    Ich sehe da keinen direkten Zusammenhang mit meinen Bindungsproblematiken, jedoch mit Problemen, die ich im Alltag habe, wo ich ziemlich schnell getriggert werde, wenn man mir nicht glaubt. Eine Behandlerin brachte mich dann auf den Zusammenhang und meinte "so wie bei Ihrem Vater!". Das war mir vorher nicht bewusst. Ich habe das Gefühl, mir fehlt die Liebe von meiner Mutter, aber auch sowas wie die Anerkennung durch meinen Vater.


    Bin gespannt, was ihr darüber denkt bzw. wie das bei euch ist.

    Hallo Mylo,


    mit EFT habe ich auch Erfahrungen gemacht, aber ich 'vergesse' oft, dass es diese Methode gibt, wenn ich mitten im Trigger stecke. Bis jetzt habe ich EFT meistens bei Traurigkeit angewandt, wenn ich so zurücküberlege. Im ungeschützten Raum hab ich das noch nie gemacht und da kommt es mir für mich persönlich unpassend vor, meistens lag ich dabei im Bett und war tief verzweifelt, was sich durch EFT öfters in Traurigkeit gewandelt hat und sich dann auch recht schnell aufgelöst hat. Ich klopfe dabei immer auf die gleiche Stelle am Brustkorb (keine unterschiedlichen Punkte, dazu wäre ich nicht mehr fähig, wenn es mir schlecht geht).

    Wenn ich komplett aufgelöst bin und gar nichts mehr fühle bzw. überhaupt nicht mehr benennen kann, was ich gerade fühle, hilft mir EFT auch, wenn ich dabei auf die Oberseite meiner Hand klopfe.

    Es gibt aber viele Situationen, wo das EFT für mich irgendwie nicht passt, z. B. wenn ich draußen bin oder wenn ich einfach so ungeschützt im Raum bin. Irgendwie kann ich mich dort nicht drauf einlassen.


    Mir hilft noch, wenn ich mich erst einmal komplett zurückziehe und alleine bin (was bei Problemen mit Männern aber schwierig wird, weil ich es dann kaum ertrage, aus dem Kontakt zu gehen). Bei anderen zwischenmenschlichen Problemen ist das bei mir aber hilfreich. Wenn ich mich beruhigt habe und nicht mehr getriggert bin, kann es auch hilfreich sein, nochmal in den Kontakt zu gehen und die eigenen Bedürfnisse anzusprechen. Wenn man z. B. sehr wütend ist, ist es hilfreich, die eigenen Grenzen aufzuzeigen, das geht manchmal auch noch nachträglich. Das ist manchmal wirklich Selbstschutz, wenn man sich zurückzieht.


    Was mir auch schon geholfen hat, ist mit jemandem Unbeteiligten über den Auslöser zu sprechen, aber das kommt mir leicht missbräuchlich vor, weil ich die Personen dann als seelische Mülleimer missbraucht hatte.


    Was mir noch hilft, ist abzuwarten. Ich war mal unterwegs so dermaßen getriggert worden, wollte den Ort aber nicht verlassen, weil ich sehr viel Eintritt bezahlt hatte und zog mich dort dann komplett zurück und nach 2 - 3 Stunden ging es wieder halbwegs, d. h. irgendwie hatte ich mich dann von selbst ohne Zutun reguliert. Vermutlich regelt das Gehirn das selbst über Botenstoffe. In der Zeit zog ich mich zwar innerlich zurück, aber hab es nicht ausagiert mit Weinen usw., sondern versucht, mich zu entspannen, zu lesen usw. und hab mir nach außen wenig anmerken lassen (jedoch mit niemandem gesprochen). Zu Hause würde das bei mir nicht funktionieren, weil ich es kaum aushalte, nichts zu tun, wenn ich getriggert bin. "Nach draußen gehen" um aus dem eigenen Kopf rauszukommen. Das mache ich aber in solchen Momenten selten, weil ich mich eher gelähmt fühle.


    Sport hilft bei mir auch sehr gut.


    Ablenken mit Fernsehen, Lesen usw. geht bei mir, wenn es nur quälende Gedanken sind, wenn ich getriggert wurde, funktioniert die Form der Ablenkung bei mir nicht mehr.


    Rückblickend würde ich sagen, dass mir Neurofeedback sehr dabei geholfen hat, mich selbst zu regulieren. Das mache ich schon länger nicht mehr, aber ich bin der Meinung, dass sich damals doch einiges zum Besseren verändert hatte dadurch, weil mein gesamtes Anspannungslevel dadurch runtergegangen ist und ich jetzt viel früher merke, wenn ich gestresst bin.

    Mylo Danke dir! Hab mir den Song gerade angehört. Hammer. Es hat mich an meine letzte Beziehung erinnert, vor allem die Parts von Casper spiegeln meinen damaligen Freund sehr gut. Bei uns ging es damals oft darum, dass wir es beide nicht ertragen konnten, wenn es sehr schön war bzw. aus Verlustangst kam nach jedem Hoch immer der totale Absturz. Immer wieder haben wir uns damals alles sabotiert. Ich spüre immer noch die Liebe zu ihm und es tut immer noch so weh. Und das, obwohl wir seit fast 4 Jahren keine Beziehung mehr haben. Letzte Woche war ich der Meinung, ich sollte mich nach einem Jahr Funkstille nicht mehr bei ihm melden, nun kommt der Impuls hoch, es doch zu tun. Ich muss wohl doch aufpassen mit meinen Emotionen, offenbar aktiviert das Lied eine Sehnsucht bzw. leitet sie gerade um von dem Mann, mit dem ich eine lockere 'Affäre' hatte auf meinen Ex-Freund. Verwirrt mich gerade. Ergibt aber keinen Sinn mit meinem Ex-Freund, da mit ihm keine Beziehung möglich ist. Und doch vermisse ich die tausende von schönen Momenten mit ihm so sehr.

    Ich hab auf einem ganz seltsamen Umweg dieses Jahr die Musik einer Künstlerin kennengelernt und merkte erst rückwirkend, dass mich das Thema selbst betrifft. Die Texte sprachen mich sofort an, aber erst vor kurzem ist mir ja das Thema "Verlassenheitsangst" sehr bewusst geworden bei mir und auch dass meine ganzen Partner bisher vermutlich Verlustängste hatten.


    Vielleicht kennt ihr auch Musiktexte, in denen es um Bindungsangst geht? Ich poste hier einfach mal den Namen: Raphi rote Mütze. Praktisch in jedem ihrer Lieder geht es um Bindungsängste.


    Eigentlich bin ich momentan interessiert daran, ob es noch mehr Künstler/innen (eigentlich bezogen auf die Musik, aber gerne auch Kunst im Allgemeinen) gibt, die sich mit dem Thema beschäftigt haben. Vermutlich muss man auch aufpassen, dass man sich nicht zu sehr damit identifiziert, aber ich bin sehr dankbar, dass ich die Musik von Raphi kennengelernt habe.

    Mich treiben meine Gedanken gerade um. Lag bestimmt schon eine halbe Stunde wach und wollte nun meine Gedanken doch niederschreiben, damit ich morgen nicht alles vergessen habe und weil es mir wichtig erscheint. Zum anderen Thema, das ich eröffnet habe, passt es nicht ganz, deshalb habe ich ein neues Thema eröffnet.


    Ich frage mich gerade, ob vielleicht gar nicht so sehr die fehlende Resonanz schmerzt, sondern ob es konkreter ausgedrückt auch darum gehen könnte, dass man sehr viel Liebe in sich hat und diese jemandem schenken möchte, aber die Person kann oder will die Liebe nicht annehmen und das schmerzt dann noch wesentlich mehr als das Gefühl, dass keine Liebe zurückkommt.

    Auf den Gedanken bin ich unter anderem gekommen, weil ich z. B. in Beziehungen oder anderen Begegnungen auf der körperlichen Ebene sehr viel für den Mann empfinde und es mich unendlich glücklich macht, zu sehen, wie es jemandem gefällt, wenn ich z. B. nur jemanden am Oberkörper berühre bzw. meine Energie dorthin fließen lasse und ich beim anderen positive Reaktionen spüre. Diese Erfahrung macht mich unbeschreiblich glücklich, ich vergesse darüber hinaus total, ob der andere sich um mich kümmert bzw. ob ich selbst etwas spüre durch Berührungen des Gegenübers.


    Gerade machte ich eine Art Klopfübung aus dem EFT und da kam ich auf den Satz, dass ich meine Eltern bzw. den Mann, um den es geht, weiter lieb haben darf. Das hat sich sehr entlastend angefühlt. Vorher drehte es sich ja eher darum, ob ich besser aufhören sollte, zu hoffen, z. B. die Liebe von meinen Eltern zu bekommen oder von diesem Mann. Nun hat es sich nicht mehr um die Frage gedreht, ob ich weiter auf etwas hoffen soll, sondern um die Frage, ob ich weiter lieben darf. Ich hatte gerade den Eindruck, dass ich noch eine Schicht tiefer gekommen bin bzw. es stellte sich eine Art Frieden ein, als ich mir erlaubte, weiter zu lieben. Nicht diese bedürftig-Abhängigkeit, sondern losgekoppelt davon, ob etwas zurückkommt. Es fühlte sich einfach sehr friedlich an. Ich stellte mir vor, dass ich meine Eltern lieben darf (durch den ganzen Schmerz hindurch, den ihre Entbehrungen für mich bedeuten), dass ich annehme, dass nicht das zurückkommt, was ich von ihnen gerne hätte, aber dass ich trotzdem meine Liebe dorthin geben darf und statt aber zu hoffen, dass sie mir das zurückgeben, dass ich in einer Art Dreieck mir selbst dann eine Resonanz gebe. Eigentlich vermischt es sich doch ein wenig mit dem anderen Thema und von den Worten her klingt es so wie etwas was ich schonmal geschrieben hatte, aber ich fühle es gerade auch. Das erstaunt mich. Ich glaube, bisher fehlte für mich immer das Puzzlestück, dass ich weiterhin lieben darf. Bei dem Mann, um den es gerade geht, schwankte ich ja auch ständig hin- und her zwischen extremer Sehnsucht und dann wieder dem Gedanken, dass ich mich komplett lösen sollte und in seine Richtung gar nichts mehr gebe. Das fühlte sich momentan nicht umsetzbar an. Die Idee, dass ich weiterhin meine Liebe dorthin geben darf, aber nicht davon ausgehe, dass etwas zurückkommt, fühlt sich stimmig an. Es entlastet mich sehr und nimmt auch die Verlustangst. Ich habe den Eindruck, wenn ICH weiter lieben darf, dass ich nicht in diese krasse Verlustangst falle. Ich mag niemanden dazu bekommen, mich zu lieben oder mich nie zu verlassen, aber könnte es wirklich sein, dass man keine Verlustangst mehr hat dadurch, dass man selbst lieben darf? (ungeachtet der Frage, was mit der Liebe dann passiert)


    Ich habe keine Ahnung, warum es mir so wichtig erscheint, dass ich meine Liebe dorthin geben darf. Es fühlt sich gerade sehr heilend an.

    Ich frage mich momentan auch, ob die Lösung nicht lautet "gerade dann in den Kontakt gehen, wenn die Verlustangst am allergrößten ist." Aber wenn das Gegenüber gar nicht in Kontakt gehen will oder kann? Wie kann man lernen, die Resonanz woanders zu suchen, statt dort zu hoffen, wo wenig zu holen ist? Leider ist meine Sehnsucht nach ihm gerade sehr groß. :(

    Oder muss ich doch eher an der Angst vor dem Verlassenwerden arbeiten? Ich wünsche mir ja sehr, gesehen zu werden, aber suche mir doch immer Männer, die das nicht erfüllen können. Verstehe gerade wieder nicht, was mich da genau blockiert. Vielleicht die Angst, die Resonanz wieder zu verlieren? Irgendwie habe ich aktuell keinen wirklichen Fahrplan in Bezug auf die Verlustangst.

    Ich wollte mal allgemein in die Runde fragen, ob ihr glaubt, dass es heilend sein kann über Resonanzerlebnisse wieder beim eigenen Ich anzukommen bzw mehr Selbstwert zu entwickeln.


    Bei einem Gespräch kam für mich nämlich vor Kurzem raus, dass meine größte Wunde die fehlende Resonanz durch meine Mutter war. Die Therapeutin fragte daraufhin, wo ich im Alltag Resonanz erlebe.

    Als Beispiel fiel mir die krankhafte Symbiose mit Männern ein, die sie aber eher positiv kommentierte.


    Ich frage mich deshalb allgemein, ob der Wunsch nach 'gesehen werden' natürlich oder doch krankhaft ist oder ob nur das Ausmaß bei mir krankhaft ist. Und wie ich diese Wunde heilen kann. Denn in diesen Symbiosesachen zerbreche ich früher oder später.


    Konkrete Frage wäre vielleicht: Gibt es auch gesunde Formen von Resonanz? Wie könnten die aussehen?

    Hallo liebe Lalilala


    da ich früher auch einige Zeit auf der Seite der Bindungsängstlichen stand, kann ich die Frage

    Wie gehen Bindungsängstller(in) eigentlich damit um, wenn nach anfänglicher Verliebtheit die Verliebtheitsgefühle aufgrund der zunehmenden Nähe plötzlich weg sind, oder sich gar ins Gegenteil verkehren?

    aus meiner Sicht so beantworten:


    Ich bin komplett psychisch abgestürzt, konnte nicht mehr klar denken, wollte nur noch aus der Situation weg, aber das schien mir auch nicht wirklich möglich, weil ich überhaupt nicht benennen konnte, was mein Problem ist. Ich konnte die Vorstellung nicht mehr ertragen, die Person je kennengelernt zu haben, ich bekam Suizidgedanken, es war die komplette Verzweiflung.


    Rückblickend würde ich sagen, dass ich mich extrem unter Druck gesetzt hatte, dass es sich immer nach Verliebtheit anfühlen muss. Gab es nur kleinste Anzeichen von 'separat sein' bekam ich es mit der Angst zu tun (vermutlich da auch schon Verlassenheitsangst), aber es ging dann immer in die Richtung "Flucht vor der Bindung". Teilweise war ich auch so gestresst und nervlich am Ende, dass ich mir nur dadurch Erleichterung verschaffen konnte, in dem ich der Person die Freundschaft, Beziehung usw. aufgekündigt habe bzw. dann so Dinge geschrieben habe wie "ich denke, es wäre besser, wenn wir uns trennen" usw.


    Vielleicht war mir damals auch gar nicht zu wenig Nähe da, sondern das Problem, dass ich dachte, ich dürfte für mich keinen Raum haben. Die Angst, sobald ich mir Raum für mich nehme, dass die Bindung verschwinden würde. Ich hatte vermutlich keinerlei Vertrauen darin, dass die Person bei mir bleiben würde, wenn ich mir etwas Raum für mich nehme.

    Das wird mir aber auch erst alles jetzt so bewusst, seit ich über die Bindung zu einem Mann nachdenke, mit dem ich dann die extreme Verlassenheitsangst erlebt habe und er den Part des Bindungsängstlichen übernommen hat. Bei ihm ist es augenscheinlich, dass er sich nicht den Raum nimmt, den er braucht, dass er nicht seine Bedürfnisse anspricht, dass er die Wünsche von anderen ganz extrem erfüllen will und erfüllt, ihn das aber gleichzeitig wütend macht und er dann flüchtet. So in etwas dürfte das bei mir früher auf der Seite der BÄ auch gewesen sein.


    Ich weiß nicht, ob du damit etwas anfangen kannst? Versuchst du, dir ein Verhalten aus deinem eigenen Leben damit zu erklären? Ich denke, die Reaktionen und Motive können da sehr unterschiedlich sein.