Panische Angst vorm Schluss machen

  • Hallo,


    das hört sich jetzt sicher komisch für die meisten an. Ich bin damals hier ins Forum gekommen, weil ich glaubte, dass ich mit einer Beziehungsangst lebe. Ich weiß, dass ich selber eine widersprüchliche Person sein kann und oft nicht mehr ganz auf meine Gefühle und den Bauch höre, aber nach 1,5 Jahren bin ich mir jetzt sicher, dass mein Freund einfach nicht der Richtige ist. Dass ich keine Liebesgefühle für ihn habe und die Beziehung im Moment nur noch halte, weil ich Angst vor dem letzten Gespräch habe. Angst wieder schwach zu werden und Angst ihn und seine verletzten Gefühle jeden Tag auf der Arbeit zu erleben. :(


    Vor 1,5 Jahren sind wir zusammen gekommen. Ich war grad frisch getrennt und noch in der Trauer phase und er war da für mich. Jetzt glaube ich fast, dass er nur der Mensch war, der mich durch meine Trauer gezogen hat und ich hätte es niemals soweit kommen lassen dürfen. Nach ca. 3 Monaten in der Beziehung bekam ich Panikattacken. Dann zogen wir zusammen, weil wir dachten, dass es dadurch besser wird. Aber es wurde schlimmer und wir wir trennten den Haushalt wieder. Die Panikattacken hörten auf aber jedes sexuelle Verlangen nach him verstummte. Ich merkte auch immer mehr, dass er gar nicht mein Typ ist und es tut mir so weh zu sehen, wie sehr er mich liebt und oft mals sogar sich so beugt, nur um es mir recht zu machen, dass ich ihm schon extra sagen muss, dass er sich mal etwas Selbstachtung schenken sollte. Vielleicht ist es auch das, das meine Liebe zu ihm erloschen hat, dass er sich zu sehr an mich und mein Leben hängt.


    Nunja, lange rede kurzer Sinn, seit zwei Woche habe ich nun den festen Entschluss gefasst die Beziehung zu beenden, um uns beide nicht länger zu quälen, der er Liebe von mir erwartet, die ich ihm nicht geben kann. Darüber haben wir schon oft geredet und er meinte auch, er würde nicht mit mir Schluss machen, egal was ich mache. Was auch nicht grad förderlich war.


    Wovor habe ich Angst? Ich habe Angst vor seiner Traurigkeit, weil ich selber erlebt habe, was da mit einem passiert, durch was für eine Hölle man geht und dann ist ja auch noch das Problem, dass ich jetzt, wegen Arbeitsumstrukturierung auch noch ihm genau gegenüber sitze auf Arbeit. :( Als wir zusammen kamen, waren wir in verschiedenen Abteilungen und das ging gut. Aber so...


    Ich weiß, es gibt einfach keine einfache Lösung fürs Schluss machen, ehrlich sein und es durchziehen, das ist mir bewusst. Ich weiß auch, dass ich mich danach erleichtert fühlen werden, aber dieser letzte Schritt, der fällt mir so wahnsinnig schwer. Ich habe auch Angst davor, was mit ihm dann passiert, denn lieb hab ich ihn ja trotzdem noch.


    Ich hoffe ihr zerpflückt mich jetzt nicht gleich. Und ja, ich bin sicher, dass es keine Bindungsangst ist. Selbst die Psychologin hat zu mir gesagt, dass es auch einfach nicht der richtige Partner sein kann und ich das wohl auch akzeptieren muss anstatt ewig an der Beziehung rumzudoktern. :( Hat ja auch alles nix gebracht. Wir hatten vor Monaten den letzten Sex und sehen uns auch nur einen Abend in der Woche (am Tag natürlich auf arbeit) aber alles zurückziehen von seiner seiner Seite hat mir nicht geholfen meine Gefühle für ihn zurück zubekommen.


    Ich schreibe das hier wohl mehr auf, um es mir von der Seele zu reden, aber über jede hilfreiche Antwort bin ich sehr dankbar.


    Kara

    Die Augen reden mächtiger als die Lippen.
    Gerhart Hauptmann (1862 - 1946)

  • Danke für eure Antworten. Ich habe es heute endlich gemacht. Ich fühle mich erleichtert und traurig zugleich.

    Die Augen reden mächtiger als die Lippen.
    Gerhart Hauptmann (1862 - 1946)

  • tja schade! ich gebe wiesenblume recht und finde, dass du ganz eindeutig bindungsangst hast! das ist nur meine meinung!!!! normalerweise schreiben ja die leute irgendwelche konkreten punkte warum der partner zu einem nicht passt: z.b: "ich bin aktiv, er ist nur zuhause"...oder "wir weichen von intellekt und/oder temprament ab"...oder..."er behandelt mich schlecht"
    naja und du hast eigentlich genau das beschrieben, was ein bindungsängstlicher so fühlt wenn er sich gefangen und eingeengt fühlt.
    ich glaube, dein freund liebt dich zu sehr, daher hattest du panikattacken. und dass du keinen sex mit ihm willst, ist ja auch klar..er ist dir zu nah gekommen!


    ich finde, du solltest weiter an dir und deiner angst arbeiten, sonst wirst du immer weglaufen... und das ist auf dauer keine lösung!

  • Ich habs ja schon gesagt, warum ich es nicht so genau verstehen kann.


    Wenn ich jemanden nicht mehr liebe, auch wenn ich ihn noch lieb habe, dann habe ich keine Angst, wieder schwach zu werden und ihn und seine verletzten Gefühle zu sehen.


    Zitat

    Dass ich keine Liebesgefühle für ihn habe und die Beziehung im Moment nur noch halte, weil ich Angst vor dem letzten Gespräch habe. Angst wieder schwach zu werden und Angst ihn und seine verletzten Gefühle jeden Tag auf der Arbeit zu erleben.


    Es ist nicht nur dieser einzige Satz, sondern das alles gemeinsam. Es passt irgendwie für mich nicht zusammen. Natürlich kann man auch traurig sein, das eine Beziehung nicht mehr funktioniert. Aber bei Karame klingt es für mich ( also in meinen Ohren ) sehr widersprüchlich. In erster Linie bin ich eben nicht traurig, wenn ich eine Beziehung beende, die in meinen Augen schon lange nicht mehr funktioniert, ich auch schon lange keinen Sex mehr habe, es nur noch eine gewisse Angst ( siehe oben ) vor verletzten Gefühlen beim anderen ist, die mich hielt.
    Ich kanns nicht so gut nachempfinden, jeder ist da ja auch anders.


    Vielleicht kann Karame ja auch noch was dazu sagen?

    **oft muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden**

  • Komisch, oder?


    Ich hatte noch nie oder eigentlich kaum Schuldgefühle deswegen, ne Beziehung zu beenden.
    Ich hatte nur diese Schuldgefühle, als mein vorheriger Ex MIT MIR Schluss machte.
    Verdrehte, verrückte Welt von Wiesenblume!! :)


    Normalerweise oder empathischerweise müsste es ja umgekehrt sein. Das gibt mir wieder mal zu denken über mein Verhalten so an sich. Heute kann ich es nicht mehr so ganz nachvollziehen, was mich da geritten hat, aber Santana ( du weißt es ja noch von mir ) es war schon sehr stark und lange Zeit vorhanden. Heute kann ich es mir natürlich mit Abstand sehr viel besser erklären, was da alles zusammengekommen ist.


    Und vielleicht ( nur ganz vielleicht, da muss ich noch mal ein bißchen darüber nachdenken ) erinnert mich Karame und ihre Art zu schreiben und zu handeln auch ein bißchen an meinen Ex. So diese Art und Weise, selbst so sehr moralisch handeln zu wollen, den anderen nicht leiden lassen wollen, aber dennoch so handeln usw.
    Ich weiß nicht, wie ich es gerade beschreiben soll. Es ist nur ein Gefühl.

    **oft muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden**

    Einmal editiert, zuletzt von wiesenblume ()

  • Na gut, ok, euch gings genauso. Ich weiß ja!


    Ps. Puh!!!! :-D Gott-sei-dank!!! ( sorry, aber da fühlt man sich doch gleich nicht ganz so doof, wenns andere auch verdrehen im Gefühlsleben )


    Catherina, wie? Ignorieren? Wie meinst denn des? War keine Absicht!!!!

    **oft muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden**

    Einmal editiert, zuletzt von wiesenblume ()

  • Naja, jetzt eigentlich nicht mehr.

    Anfangs, also nach der Beziehung schon. Da hab ich gar nix kapiert. Wenn dann nur unterbewusst. Verstand und Bauch funktionierten überhaupt nicht mehr im Einklang.
    Das war schon sehr verwirrend.

    **oft muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden**