Ich kann nicht mehr

  • nitamaus: Mein Bruder ist kein egoistischer Mensch. Er unterstützt seine Partnerin, Mitglieder aus unserer und ihrer Familie sowie gute Freunde immer, wenn sie ihn brauchen. Sie müssen keinesfalls nach seiner Pfeife tanzen. Diese Menschen führen allerdings das typische Mainstream-Leben, ich nicht.


    In meinem Hobby-Umfeld gibt es so einige Leute, die mit ihren Familien ähnliche Probleme haben und wegen ihres Lebensstils nicht so richtig akzeptiert werden. Deshalb habe ich mir gewünscht, dass wir wenigstens untereinander zusammen halten und uns in schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützen. Es gibt Menschen, die das genauso sehen wie ich. Aber viele sehen das anders und halten Personen, die in irgendeiner Weise benachteiligt sind, klein.



    @Babsi: Ausgenutzt fühle ich mich von meinem Bruder definitiv nicht, aber bevormundet manchmal schon. Er gibt meiner Mutter schon weitaus mehr Geld als ich, weil er eben mehr zur Verfügung hat. Im Gegensatz zu mir besucht er sie manchmal auch werktags nach Feierabend. Für ihn ist das einfacher, weil er im gleichen Ort wohnt wie sie und ein Auto hat.


    Meine Mutter weiß sehr wohl zu schätzen, was ich für sie mache. Sie hat sich in den letzten Jahren sehr zu ihrem Positiven verändert. Als sie noch berufstätig war, hat sie mir ab und zu etwas Geld für meine Veranstaltungen geliehen. Meine Mutter hatte immer Koch- und Putzjobs in Teilzeit und nie so viel wie mein Bruder.


    Er denkt, dass ich mein Leben nicht im Griff habe, weil ich seit ein paar Jahren für eine Zeitarbeitsfirma arbeite und ein anderes Leben führe als die meisten Frauen in meinem Alter. Dabei habe ich weder einen Schufa-Eintrag, noch Probleme mit der Polizei und konsumiere auch keine illegalen Rauschmittel. Alkohol trinke ich in Anbetracht der Tatsache, dass ich gerne feiere, echt wenig. Aber so ist das nun mal: Viele Menschen, die gut verdienen oder geerbt haben, denken Leute mit weniger Geld stehen unter ihnen und müssten sich ihnen unterordnen :( .

  • Mir ist noch etwas eingefallen, was mir im Umgang mit meinem Bruder große Schwierigkeiten bereitet: Mein Bruder legt großen Wert auf tadellose Manieren. Ich bin wegen meines Handicaps mit gewissen Dingen aber völlig überfordert. Z. B. kann ich anderen Menschen nicht lange am Stück zuhören. Und mein Bruder redet sehr gerne, viel und ausschweifend. Wenn wir in einer größeren Gruppe zusammen sitzen, z. B. mit meiner Mutter, seiner Freundin, ihrer Familie und gemeinsamen Freunden der Familie, dann redet zu 70-80% mein Bruder (oder seine Schwiegermutter, die ist auch so ein Fall). Wenn ein Mensch einen 10-minütigen Monolog hält, bin ich irgendwann gestresst und falle ihm automatisch ins Wort. Und das bringt ihn gewaltig auf die Palme. Er hat mich schon öfters in Gegenwart von anderen zur Schnecke gemacht. Wenn ich ihn unterbreche, reagiert er sehr aufbrausend. Ein Kommentar wie "Jetzt lass´ mich gefälligst mal ausreden!" ist da noch harmlos, es kamen auch schon heftigere Sätze wie "Jetzt halt doch mal dein verdammtes Sch... Maul! Merkst du eigentlich nicht, wie lächerlich du dich machst?" Und das vor den ganzen Leuten...


    Mein Bruder ist bei weitem nicht der einzige Mensch, der aggressiv wird, wenn man ihm ins Wort fällt (wobei er mir aber auch manchmal ins Wort fällt, aber ER darf das...). Meine Freunde und die Bekannten aus dem Hobby-Umfeld sind da gar nicht empfindlich, viele quatschen auch durcheinander und unterbrechen andere. Mich stört es übrigens nicht, wenn ich unterbrochen werde. Dann denke ich mir, dass ich viel zu lange geredet und meinen Gegenüber überfordert habe. Nur manche haben eben keinerlei Verständnis dafür. Manche reagieren nicht nur empfindlich auf Unterbrechungen, sondern werden auch sauer, wenn man unbewusst woanders hinschaut oder gähnt. Wenn ich nicht mehr folgen kann, mache ich das automatisch. Meine Vertretung im letzten Job war auch so eine, die ständig lange Monologe hielt und aggressiv wurde, sobald ich sie unterbrach oder wegschaute. Meine jetzigen Vertretungen sind da wesentlich lockerer und unterbrechen mich öfter als umgekehrt. Dafür habe ich in der Abteilung zwei männliche Kollegen, die sehr aufbrausend reagieren, sobald ich dazwischen quatsche. Auf der Arbeit weiß niemand was von meinem Handicap, mein Bruder aber schon... und er hat trotzdem null Verständnis und hält mich einfach nur für unverschämt.


    Meiner Erfahrung nach können zwei Menschen, die in diesem Punkt so unterschiedliche Ansichten vertreten, auf die Dauer kein inniges Verhältnis aufbauen. Zu groß ist der Ärger bei der Person, die unterbrochen wird.

  • Für mich ist es schwer nachvollziehbar, weil mein Bruder weder ein Nähe-Distanz-Problem hat noch sonst irgendwie ein komplizierter Mensch ist. Er pflegt ein herzliches Verhältnis zu anderen Familienmitgliedern, hat seit Jahren eine sehr gut funktionierende Beziehung, versteht sich bestens mit der Familie seiner Partnerin, hat enge Freunde, für die er immer da ist, er ist ein netter, zuverlässiger Nachbar für die Menschen in seiner Umgebung. In seiner Firma ist er sehr beliebt. Mit seinem Chef und der Chefin hat er auch privaten Kontakt, er geht bei ihnen ein und aus. Die Beiden werden zu seinen Geburtstagen eingeladen, grillen im Sommer mit ihm und seiner Freundin, usw. Auch in der Schule war er immer sehr beliebt, hatte weder mit Lehrern noch mit Mitschülern größere Probleme. Obwohl er nach dem Abi nichts abgeschlossen hat, konnte er sich zur Führungskraft hocharbeiten und hat beruflich mehr erreicht als ich. Und er sieht gut aus, obwohl auch er manchmal mit Gewichtsschwankungen zu kämpfen hat.


    Gefühlte 99% der Menschen, die meinen Bruder persönlich kennen, würden ihn als sehr angenehmen und unkomplizierten Zeitgenossen beschreiben. Es gibt nur ganz wenige Personen, die mit ihm nicht so richtig klar kommen. Dass ausgerechnet ich, seine einzige Schwester, zu diesen wenigen Ausnahmen gehöre, macht mich sehr traurig. Und diese Ablehnung geht definitiv eindeutig von ihm aus, nicht von mir. Mein Bruder geht mit fast allen Menschen sehr respektvoll um... aber eben nur "fast". Er schiebt z. B. einen aus meiner Sicht völlig unverständlichen Hass auf meine beste Freundin, obwohl er sie fast gar nicht kennt. Er hat sie vielleicht 5-6x gesehen, als wir noch zu Hause wohnten und sie mich besuchte. Sie hat ihm nie etwas Böses getan. Im Gespräch mit ihr war er immer sehr freundlich, hintenrum aber zieht er wirklich schlimm über sie her. Bei Familientreffen redet er oftmals ohne Anlass sehr verächtlich über sie: "Die X, die ist sooo dumm... ich hass´ die Frau! Die ist so klein, fett, hässlich und dämlich ohne Ende!" Seine Partnerin ist auch nicht so groß, weitaus fülliger als meine beste Freundin (die nur ein wenig pummelig ist, meine Schwägerin ist wirklich dick), und von der Persönlichkeit her sind sich die beiden Frauen recht ähnlich. Er betont auch immer wieder, wie sehr er sich wundert, dass meine beste Freundin nach jahrelangem Singleleben einen festen Partner gefunden hat. Mein Bruder war immer fest davon überzeugt, dass sie als ungeküsste Jungfrau sterben wird. Seine eigene Freundin hatte vor der Beziehung mit ihm auch nur eine kurze Sache von 2 Monaten und sonst keinerlei Erfahrung mit Männern.


    Es ist traurig, dass ein im Großen und Ganzen sehr lebensfroher, liebevoller, empathischer und unkomplizierter junger Mann ein paar wenige Menschen als Frustventil benutzt und nicht so respektvoll mit ihnen umgeht, wie er es mit 99% der Menschen in seinem Umfeld tut. Das passt halt nicht so wirklich zusammen. Andere Leute, die so eine Art an sich haben, springen mit fast allen Personen in ihrer Umgebung so um. Es ist ein mieses Gefühl, wenn der eigene Bruder zu fast allen Menschen immer nett ist, nur zur eigenen Schwester und paar wenigen anderen nicht. Aber es steht nicht in meiner Macht, etwas dagegen zu unternehmen. Auch das gehört zum Loslassen. Ich muss die Situation akzeptieren, wie sie ist und darf nicht davon ausgehen, dass wir eines Tages wirklich "eng" miteinander werden. Als ich mich damit abgefunden hatte, dass das Verhältnis zu meiner Mutter für immer kompliziert sein wird, geschah ein Wunder, an das ich absolut nicht geglaubt hatte. In diesem Fall glaube ich erst Recht nicht daran, weil meine Mutter doch gutmütiger ist als mein Bruder.



    Jetzt mal was anderes:


    Zitat

    Z. B. habe ich einen Bekannten, der mit fast 40 schon seit über 15 Jahren dauerarbeitslos ist, auf Kosten seiner Eltern lebt und nichts dagegen unternimmt.


    Diesen Mann habe ich gestern Abend spontan bei FB angeschrieben und gefragt, ob er mit mir in die Kneipe geht. Er sagte mir zu und war dann auch dort, zusammen mit einem seiner besten Kumpels, den ich schon lange vom Sehen kenne. Wir drei hatten einen unterhaltsamen Abend, ich hab´ mich bestens amüsiert. Der Kumpel meines Bekannten macht einen sehr angenehmen Eindruck auf mich und führt ein wirklich interessantes Leben. Ich kenne den Mann flüchtig seit Anfang des Jahrtausends, habe ihn aber noch nie mit einer Frau zusammen gesehen (schwul ist er nicht, das weiß ich *g*). Keine Ahnung, wie lange seine letzte Beziehung her ist und ob er überhaupt schon eine hatte. Wenn ich mir das alles durch den Kopf gehen lasse, was ich bisher über ihn weiß, sagt mir mein Gefühl, dass er auch zu den BÄ-lern gehört. Vielleicht schick´ ich ihm mal eine Freundschaftsanfrage bei FB, mehr aber auch nicht. Bei Männern, die den Großteil ihres Lebens als Single unterwegs waren, bin ich vorsichtiger geworden und beobachte sie lieber ein wenig, bevor ich versuche, einen Kontakt zu vertiefen. Auch das ist eine Strategie meines Loslassens: Ich möchte oberflächliche Kontakte nicht mehr durch Fragen nach Unternehmungen vertiefen, sondern lernen, die Leute erst aus der Distanz näher zu beobachten und mir ein Bild zu machen, bevor ich sie Stück für Stück in mein Leben lasse.

  • Jetzt ist es schon nach 2 Uhr, und ich schlafe immer noch nicht... sehr untypisch für mich. Die Situation in meiner Familie nimmt mich mehr mit, als ich dachte. Vor ein paar Monaten glaubte ich noch, ich hätte mit all den Sachen abgeschlossen, die in meiner Kindheit vorgefallen sind und die Vergangenheit losgelassen. War eigentlich auch so. Aber dieser Streit hat viele alte Wunden wieder aufgerissen. Mir ging es schon lange nicht mehr so schlecht nach einem Streit. Ich bin echt fertig, obwohl es schon fast eine Woche her ist. Das ist auch untypisch für mich. Mir geht es so dreckig, dass ich kurzfristig meinen Wellnesstrip abgesagt habe. Ich kenne mich zu gut und weiß, dass ich dort nur heulen würde. In Begleitung von netten Menschen würde ich schon fahren, aber alleine pack´ ich das gerade nicht. Vielleicht geh´ ich morgen wieder in die Kneipe, dienstags ist Tombola und in der Ferienzeit sowieso immer was los. Dann hab´ ich wenigstens einen netten vorletzten Tag des Jahres.

  • Ich war gestern nicht in der Kneipe, wollte bei dem Wetter lieber zu Hause sitzen. Dem netten Mann vom Samstag hab´ ich noch keine Freundschaftsanfrage bei FB geschickt. Mein Gefühl sagt, dass es noch etwas zu früh und zu nah sein könnte.


    Heute ist der letzte Tag des Jahres. Wie immer, sitze ich hier und mache mir einen Rückblick über mein Leben in den vergangenen Monaten. Insgesamt lief es in mancher Hinsicht doch klar besser als 2014. In Sachen Liebe hat sich aber nicht wirklich was getan.


    Ich habe diesen Thread eröffnet, um den Mann loszulassen. Als potenziellen Partner habe ich ihn längst abgehakt, aber ich denke trotzdem noch jeden Tag an ihn. Das liegt u. a. auch daran, dass er mich nicht loslässt, sich zwischendurch immer mal wieder meldet und bei den seltenen Treffen extrem anhänglich ist. Er sucht dann viel mehr Nähe zu mir als so mancher gebundene Mann zu seiner Partnerin. Aber er hat es bis heute nicht geschafft, sich mal mit mir zu treffen, nur um mich zu sehen... es muss immer ein Zusammenhang mit den Hobbys im Spiel sein, ebenso wie bei Treffen mit guten Freunden. Ich habe lange gehofft, eines Tages ein fester Teil seines Lebens zu werden, aber es hat nicht geklappt. Bei ihm stehen die Hobbys eindeutig an erster Stelle, dann kommt der Freundeskreis, danach Arbeit und Familie. Genauso verhält es sich bei seinen Singlekumpels, die sich gerne mal beschweren, dass sie keine Chancen bei Frauen hätten. Wenn sich nach Jahren nichts ändert, gibt man irgendwann die Hoffnung auf. Da ist der Leidensdruck noch nicht groß genug.


    Für das neue Jahr habe ich mir vorgenommen, auch weiterhin gut mit ihm auszukommen, aber ihm bei den Treffen nicht mehr so viel Aufmerksamkeit zu schenken. Das wird hart, weil ich eben selten von Männern die Beachtung bekomme, die ich mir wünsche. Dann bin ich glücklich, wenn ich auch mal etwas Nähe und Wärme bekomme... und es fällt mir schwer, diese nicht anzunehmen oder mich zwischendurch immer wieder davon zu lösen. Aber ich will und muss es schaffen, um aus diesem Dilemma wieder rauszukommen. Ich hatte das schon so oft: Leute, die in der Schule jede Frühstücks- und Mittagspause mit mir verbrachten und nach dem Unterricht mit mir zum Bus liefen, aber in ihrer Freizeit lieber mit Schülern unterwegs waren, die ihnen in der Schule viel weniger Beachtung schenkten als ich. Oder die ganzen Kneipenbekanntschaften, die jedes WE stundenlang mit mir am Tisch saßen... wir hatten eine tolle Zeit miteinander, aber je öfter ich stundenlang mit ihnen am Tisch saß und ihnen meine Aufmerksamkeit schenkte, umso weniger hatten sie Lust, sich konkret mit mir zu verabreden. Nicht zu vergessen die beiden Ex-Kumpels, mit denen ich jeden Monat 1-2x länger telefonierte, die aber mit der Zeit immer weniger und irgendwann gar nicht mehr für persönliche Treffen offen waren.


    Das gibt es nicht mehr. Wer sich nicht mit mir verabreden möchte, bekommt bei zufälligen Treffen auch nicht mehr die Gelegenheit, viel Zeit mit mir zu verbringen. Ich werde zwar weiterhin freundlich sein, aber die gemeinsame Zeit einschränken. Für mich war das immer selbstverständlich, meine Zeit mit Menschen zu teilen, die mir etwas bedeuten. Wer aber so erzogen wurde wie z. B. die Freundin von Leuchtfeuer und sich jede Minute Zeit mit geliebten Menschen (z. B. den Eltern) schwer erarbeiten musste, der kann das nicht wertschätzen, wenn man ihm Zeit schenkt, ohne dass er was dafür tun muss. In diesem Jahr habe ich einige Veranstaltungen, die ich sonst immer besuche, für andere Events sausen gelassen und bin auch nicht zur großen Sause seiner Clique gegangen, obwohl er mich gefragt hat. Und dann hat er Sachen für mich getan, die ich mir früher gewünscht und nie von ihm bekommen habe. Er respektiert mich definitiv mehr als damals, als ich mir ein Leben ohne ihn gar nicht vorstellen konnte und hier und da eine Veranstaltung dazu benutzt habe, um ihn etwas öfter zu sehen.


    Ich habe mich entschlossen, 2015 wieder öfter auszugehen, nette Männer kennenzulernen und Spaß zu haben. Damit meine ich nicht, dass ich jetzt ganz heiß auf irgendwelche Sexgeschichten bin. Ich möchte einfach wieder mehr unter Menschen sein und nicht mehr so oft traurig zu Hause sitzen. Wenn ich weniger Geld habe, geh´ ich halt in eine der Kneipen hier im Ort. 1-2 Getränke sind schon drin, ich muss ja nicht viel ausgeben. Ich möchte zwischenmenschliche Kontakte lockerer sehen, da ich wohl für die meisten Leute in meinem Umfeld ein Stück zu verbindlich bin. Wie der BÄ-ler vor Jahren einem anderen Kerl in unserem Stammforum bzgl. seiner Clique schrieb: "Bei uns werden Neulinge nicht einfach so aufgenommen. Viele Leute bei uns kennen sich schon eine Ewigkeit. Freundschaften müssen wachsen und sich entwickeln." Weil ich keine gleichgesinnten Freunde in der Nähe habe, wollte ich in der Vergangenheit leider zu vieles erzwingen und habe diversen Leuten Treffen vorgeschlagen, um sie näher an mich zu binden. Das kam dann natürlich verkrampft rüber und hat sie abgeschreckt. Ich möchte lernen, zwischenmenschlichen Kontakten - egal ob eine Liebesbeziehung möglich ist oder nicht - mehr Raum zu geben und nicht mehr die Leute mit der Brechstange für mich zu gewinnen.


    Ich wünsche euch allen einen angenehmen Start in das neue Jahr, lasst es euch gut gehen :flower: !

  • Danke, ich wünsche Dir auch und allen hier einen guten Rutsch ins neue Jahr 2015 ich gehe mit sehr guten und glücklichen Gefühl ins neue Jahr rein und bin gespannt, was mich das Leben erwartet :flower:


    Und danke das es Euch gibt, ihr seid echt super und bleibt wie ihr seid, das tue ich auch, lass mich nie mehr verbiegen :flower:

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • wünsche euch auch allen ein gutes neues jahr, vor allem gesundheit, glück, und daß wir endlcih den partner finden, mit dem wir einigermaßen zusammenpassen. ich gehe auch positiv rein, habe viel "gelernt", vor allem über mich und mein muster. das mit dem passenden partner finden, klappt noch nicht so ganz bei mir. aber die unpassenden aussortieren, geht schon recht gut. :flower::flower::flower:

  • Ich bin schön gemütlich bei meiner Mutter (bei ihr ist es nicht so laut wie hier) ins neue Jahr gekommen. Per SMS gemeldet haben sich meine beste Freundin, eine Tante und zwei Cousinen. Personen aus dem Hobbyumfeld: Fehlanzeige. Es ist der erste Jahreswechsel, dass sich kein einziger Mann bei mir gemeldet hat (wenn man von meinem Bruder absieht, der meiner Mutter am Telefon einen Gruß an mich ausrichten ließ). Nicht einmal mein bester Freund hat mir geschrieben. Früher hat er mir, wenn er um Mitternacht nicht simsen konnte, nach ein paar Stunden Schlaf eine Mail geschickt.


    Ich muss es akzeptieren, wie es ist: Die meisten Leute in meinem Umfeld ertragen viel weniger Nähe als ich, obwohl ich selbst nicht der klassische Nähe-Mensch bin und auch meine Freiräume brauche.


    Dass ich vom BÄ-ler heute nichts höre, war mir klar und enttäuscht mich nicht. Er hat mir noch nie an Neujahr geschrieben, ich ihm aber auch nicht. Dabei ist ihm Silvester schon wichtig, hat er mir selbst mal gesagt. Er hat mir auch schon mal ganz ausführlich erzählt, was er einmal am Jahreswechsel gemacht hat. Silvester verbringt er mit seinen langjährigen Kumpels. Und ich denke, daran wird sich in den nächsten Jahren auch nichts ändern. Heute sitzt er wie meistens den ganzen Tag am Rechner und liest in irgendwelchen Foren (hat aber noch nichts gepostet).


    Morgens nach dem Aufstehen ist mir etwas ganz Wichtiges bewusst geworden: Diese Sehnsucht nach häufigerem Kontakt mit Männern, die spüre ich nicht erst, seit ich mich in sexueller Hinsicht für Männer interessiere. Das war schon in meiner Kindheit der Fall. Dass mein Vater in mancher Hinsicht wie ein kleiner Junge war, habe ich schon mal geschrieben. Jetzt ist mir klar, dass auch er ein gewaltiges Problem mit Nähe hatte und immer mal wieder Dinge machte, um eine gewisse Distanz zwischen sich und seine Familie (d. h. meine Mutter und uns Kinder) zu bringen. Als kleines Mädchen habe ich viel geweint, weil ich ihn öfters vermisste.

  • Das neue Jahr hat so begonnen, wie das alte aufgehört hat: Ich bin unzufrieden mit meinem Leben, und das schon seit einigen Jahren. Ich hatte immer eine konkrete Vorstellung von meinem Alltag: Montag bis Freitag arbeiten gehen, nach Feierabend und samstags Haushalt und andere Pflichten erledigen sowie am WE viel Zeit mit Menschen verbringen... gegenseitige Besuche, Kneipen, Konzerte, Kino, Theater, Zoo, Party, Schwimmbad - egal was. Meine Unzufriedenheit ist keine Folge davon, dass ich keine Beziehung habe. Ich hatte auch schon als Single glückliche Phasen im Leben. Nur damals hatte ich eben viel öfter die Möglichkeit, mit anderen Leuten etwas zu unternehmen. Ich bin schon auch gerne alleine und pflege einige Interessen bewusst ohne die Gesellschaft anderer. Aber ich bin definitiv nicht der Typ Mensch, der sich am liebsten in sein Schneckenhaus verkriecht und nur ganz selten unter Leute gehen will.


    Leider kann ich mich selten dazu motivieren, außerhalb meiner Wohnung etwas alleine zu unternehmen. Ich verabrede mich gerne mit anderen, aber es kommt leider nur noch selten dazu. Manche Leute wie meine beste Freundin haben viele Kontakte, Verpflichtungen und entsprechend wenig Zeit, andere sind am liebsten die meiste Zeit alleine zu Hause. In dem Haus, in dem meine Mutter lebt, wohnt u. a. auch eine alte Mitschülerin von mir. Meine Mutter hat sich gewundert, dass eine Frau mit Ende 30 nur werktags zur Arbeit und sonntags in die Kirche geht, aber sonst die meiste Zeit alleine in ihrer Bude sitzt. Sie hat sie mal drauf angesprochen. Die Frau erzählte ihr, dass sie bisher nur eine kurze Beziehung hatte und das schon lange vorbei ist. Freunde hat sie keine und will sie auch nicht, sie ist am liebsten alleine und beschäftigt sich in ihrer Wohnung mit ihren Hobbys. Ihre Schwester wohnt im Haus gegenüber, die Eltern zwei Straßen weiter (das sind die Vermieter meiner Mutter) und der Bruder auch in der gleichen Stadt, aber gegenseitige Besuche sind eine Seltenheit. Irgendwie scheint es "in" zu sein, diesen Lebensstil zu führen. Das ist absolut nicht mein Ding.


    Wie gesagt, ich muss nicht jedes WE und v. a. nicht immer mit den gleichen Leuten unterwegs sein. Aber irgendwie wollen sich alle nur noch wenige Male im Jahr treffen und zwischen den Treffen kaum Kontakt pflegen. Die Lust auf Telefonate, Chatgespräche und E-Mails wird immer geringer. Und ich habe keine Lust, immer nur Pflichten abzuarbeiten und in meiner Freizeit alleine was zu machen. Mich zieht das total runter.


    Klar habe ich schon einiges versucht, um etwas an meiner Situation zu verändern. Ich habe viele Bekannte kontaktiert, mir Sachen überlegt, Vorschläge gemacht... Habe auch immer wieder probiert, neue Leute kennenzulernen, z. B. über new-in-town... hat auch nichts gebracht. Eigentlich bin ich ein fröhlicher Mensch, der gerne lacht, viele Ideen hat und mit großer Freude organisiert. Es macht mich fertig, dass die meisten Menschen nur wenig mit mir zu tun haben wollen :cry: .

  • Zitat von Reni

    Es macht mich fertig, dass die meisten Menschen nur wenig mit mir zu tun haben wollen :cry: .


    Ist das wirklich so? Drückst du diese Angst vielleicht unbewusst aus? Oder ist das eine Bedürftigkeit, die andere Leute abschreckt, weil du ihnen die Verantwortung für dein Glück übertragen willst? Wie siehst du selbst deine Ausstrahlung auf andere? Hast du Freunde, die dir aufschreiben könnten, wie sie dich empfinden? Oft hat man eine andere Wahrnehmung über sich selbst als andere (die viel besser ist, als man sie über sich selbst hat).

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Nun... also wenn ich ausgehe, stehe ich absolut nicht stundenlang alleine im Eck. Es ist definitiv nicht der Fall, dass ich nicht beachtet werde. Viele Menschen freuen sich immer wieder, wenn sie mich irgendwo treffen und unterhalten sich dann auch gerne mit mir. Aber wenn ich mit Menschen zusammen sein möchte, muss ich alleine was machen und irgendwo hingehen, wo Leute sind. Mir fehlt die Kontaktaufnahme seitens meiner Mitmenschen. Sie beziehen mich fast gar nicht mehr in ihre Pläne ein, wenn sie in "geschlossener Gesellschaft" etwas unternehmen. Ich habe sehr viele gute Bekannte, aber nur drei echte Freunde... und zwei davon wohnen weit weg. Bei Geburtstagsfeiern, Grillfesten, Silvesterpartys, etc. werden meistens nur Freunde eingeladen und keine Bekannten. Ich habe in den letzten Jahren immer mal wieder die Initiative ergriffen, Menschen nach Treffen an neutralen Orten gefragt oder sie zu mir eingeladen. Mit dem Ergebnis, dass die Mehrheit der Bekannten danach noch weniger oder gar keinen Kontakt mehr zu mir suchte. Aufgedrängt habe ich mich niemandem. Ich frage ein-, höchstens zweimal nach einem Treffen... nach dem zweiten "Nein" mache ich nichts mehr und warte, ob von der anderen Seite was kommt. Tut es aber fast nie.


    Meine Freunde habe ich auch schon gefragt, wie ich nach außen rüberkomme und warum ich so wenige Kontakte habe. Meine beste Freundin und ihr Partner meinen, es würde nicht an mir liegen. Immerhin hält unsere Freundschaft seit über 17 Jahren, obwohl sie ein ganz anderer Mensch ist als ich. Sie hatte schon immer viele Kontakte und verkehrt in einem Umfeld, in dem viel Nähe gelebt wird... aber eben auch viele Verpflichtungen, z. B. Babysitting, Aufpassen auf Haustiere, Betreuung von älteren Menschen, usw. Wenn sie Kontakt mit Freunden hat, ist oftmals eine Menge Stress im Spiel.


    Die Hobbyleute meinen größtenteils, ich könne froh sein, wenn ich meine Ruhe habe und würden gerne mit mir tauschen. Ich empfinde es nicht so, dass ich ihnen die komplette Verantwortung für mein Glück übertrage. Ich kümmere mich selbst um meine beruflichen Angelegenheiten, meinen Haushalte und andere Pflichten. Mir fehlt halt ein entspannter Ausgleich zum hektischen Job, d. h. mein Leben ist während der Arbeitszeit SEHR hektisch und im Urlaub oder an den meisten WE größtenteils langweilig. Beide Extreme sind nicht das Wahre für mich, ich wünsche mir mehr Ausgeglichenheit.


    Natürlich bin ich in gewisser Weise bedürftig. Ich erwarte sicher von keinem Menschen, immer für mich da zu sein. Manchmal will ich auch meine Ruhe haben oder bin zeitlich stark eingeschränkt. Aber dass ein so kontaktfreudiger, nicht schüchterner Mensch wie ich so selten von anderen kontaktiert wird, das macht mir ordentlich zu schaffen. Manchmal denke ich mir, dass einigen Leuten folgende Gedanken durch den Kopf gehen: "Ui, die Reni hat aber wenig soziale Kontakte... Eigentlich find´ ich sie ganz sympathisch. Aber wenn ich mich jetzt mit ihr treffe, klebt sie womöglich ständig an mir, weil sie nicht so viele Freunde hat und gerne unter Menschen ist. Dann halte ich sie lieber auf Abstand." Meinst du, da könnte etwas dran sein?


    Mir ist auch klar, woher meine Bedürftigkeit kommt. Als Kind und Jugendliche musste ich meine Freizeit überwiegend mit meiner stark klammernden Mutter verbringen, durfte nur selten mit Gleichaltrigen was machen und ewig keinen festen Freund haben. Da ist bei mir ein großer Mangel entstanden. In meinen 20ern habe ich vieles nachgeholt, was ich in jüngeren Jahren verpasst hatte. Nach diversen schlechten Erfahrungen bin ich viel wählerischer im Umgang mit Menschen, lasse nicht mehr jeden so einfach in mein Leben, habe gelernt, "Nein" zu sagen und springe nicht mehr sofort, wenn ich die Möglichkeit für ein Treffen habe. Ich war schon mal weitaus bedürftiger, als ich es heute bin. Und trotzdem werden meine Kontakte Jahr für Jahr weniger :( .

  • Zitat von Reni

    habe gelernt, "Nein" zu sagen und springe nicht mehr sofort, wenn ich die Möglichkeit für ein Treffen habe. Ich war schon mal weitaus bedürftiger, als ich es heute bin. Und trotzdem werden meine Kontakte Jahr für Jahr weniger :( .

    Das ist irgendwie ein Widerspruch. Du hast die Möglichkeit zu Treffen, nimmst aber nicht alle wahr (was du ja auch nicht tun musst) und auf der anderen Seite werden die Kontakte Jahr für Jahr weniger. Ist aber eigentlich auch
    ganz normal, weil viele Leute halt ihre Familie gründen und dort dann ausgelastet sind und Treffen mit Freunden weniger werden.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Die letzten Male, als ich "Nein" gesagt habe, lag es weder am Zeitmangel noch an Unlust meinerseits... da waren finanzielle Gründe im Spiel. Als ich jünger war, habe ich gar nicht auf mein Geld geachtet und jede Gelegenheit genutzt, um mit anderen Leuten Zeit zu verbringen. Das mache ich nicht mehr. Bei den Fragen nach Treffen in der letzten Zeit ging es übrigens nie um Aktivitäten im privaten Rahmen, sondern um öffentliche Veranstaltungen. Es ist schon lange her, dass mich jemand nach einer Unternehmung gefragt hat, die nur für gewisse Personen bestimmt war und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Ich habe es bei mehreren unterschiedlichen Einzelpersonen und Gruppen versucht, aus verschiedenen Regionen, in verschiedenen Hobby-Bereichen... keine Chance.


    Dass Menschen mit Kindern seltener verfügbar sind, ist mir klar. Deshalb habe ich mich überwiegend auf Leute ohne Nachwuchs konzentriert.

  • Aber vielleicht ist es auch ein generelles Problem, dass man mit fortschreitendem Alter immer schwieriger neue Freundschaften schließt - unabhängig ob mit oder ohne Familie - aber jeder hat irgendwie sein Leben zu regeln und da macht vielleicht schon der Faktor fehlende Zeit viel aus, dass sich engere freundschaftliche Bindungen nicht mehr so leicht wie früher aufbauen lassen. Es hat ja jeder so seine Erfahrungen gemacht und genau wie aufgrund von Beziehungserfahrungen lässt man sich vielleicht nicht mehr so schnell / leicht auf neue Leute ein.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Am Zeitfaktor ist mit Sicherheit etwas dran. Ich musste zu Hause nicht viel im Haushalt mithelfen und ging öfters nach der Arbeit weg... mit Freundinnen ins Kino, mit Kumpels auf ein Bierchen in die Kneipe, etc. Inzwischen bin ich meistens froh, wenn ich nach Feierabend in meiner Wohnung bin. Es geht nicht nur um Haushalt, Papierkram, Einkauf und das ganze Drumherum. Ich muss auch im Büro viel mehr arbeiten als in meinen 20ern.


    Aber ich versteh´ z. B. nicht, dass manche Leute nicht einmal, sondern schon öfters klar und deutlich die Bitte geäußert haben, mich bei ihnen zu melden... z. B. um sich vor einer öffentlichen Veranstaltung auf einen Drink in einer Bar zu treffen und dann entweder gar nicht reagieren oder mich mit einer Ausrede abspeisen, wenn ich sie anschreibe. Wenn ich sehe, dass sie andere Leute auch öfters dazu aufgefordert haben und sich dann auch wirklich mit ihnen treffen, bin ich sauer. Aber ich mache ihnen keine Vorwürfe, das ist mir dann auch zu blöd.


    Mit deinem letzten Satz hast du sicher auch irgendwo Recht. Ich bin nach schlechten Erfahrungen auch vorsichtiger geworden, aber für ein näheres Kennenlernen bin ich trotzdem noch offen.


    Was vielleicht auch eine Rolle spielt: Ich suche in erster Linie Kontakte zu Männern, auch auf platonischer Ebene. Ich fühle mich unter Männern viel wohler, und das wissen sie auch. Seit meiner Schulzeit ist keine meiner Frauen-Freundschaften in ein destruktives Verhältnis abgerutscht. Einige sind zerbrochen oder haben sich auseinander entwickelt, aber das Ende war nie wirklich böse und hat keine Spuren in meiner Seele hinterlassen. Ich habe niemals gelitten, wenn der Kontakt zu irgendeiner Frau viel weniger wurde oder nicht mehr existierte. Immer wenn ich gelitten habe, ging es um einen Mann - egal ob Liebe im Spiel war oder nur Freundschaft. Ich glaube, ich bin emotional immer noch zu sehr von Männern abhängig :( .

  • Zitat von Reni

    Was vielleicht auch eine Rolle spielt: Ich suche in erster Linie Kontakte zu Männern, auch auf platonischer Ebene. Ich fühle mich unter Männern viel wohler, und das wissen sie auch. Seit meiner Schulzeit ist keine meiner Frauen-Freundschaften in ein destruktives Verhältnis abgerutscht. Einige sind zerbrochen oder haben sich auseinander entwickelt, aber das Ende war nie wirklich böse und hat keine Spuren in meiner Seele hinterlassen. Ich habe niemals gelitten, wenn der Kontakt zu irgendeiner Frau viel weniger wurde oder nicht mehr existierte. Immer wenn ich gelitten habe, ging es um einen Mann - egal ob Liebe im Spiel war oder nur Freundschaft. Ich glaube, ich bin emotional immer noch zu sehr von Männern abhängig :( .


    Und falls diese Männer liiert sein sollten, sehen dich ihre Frauen vielleicht als Konkurrenz und sagen das ihren Männern oder die Männer wollen erst gar nicht in die Situation kommen, dass ihre Frau/Freundin eifersüchtig sein könnte.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Nein, diese Männer waren alle Singles. Es gab zwei männliche Freunde in meinem Leben, die den Kontakt zu mir stark zurückgefahren haben, weil ihre Frauen ihnen nur noch ganz selten den Kontakt zu anderen Personen erlauben... also nicht nur zu mir, sondern allgemein. Mit meinem alten Schulfreund treff´ ich mich noch 1-2x im Jahr, den anderen Mann seh´ ich selten auf irgendwelchen Veranstaltungen. Mit beiden Männern verstehe ich mich immer noch sehr gut, auch wenn ich sie kaum noch zu Gesicht bekomme. Mein Verhältnis zu ihnen war niemals destruktiv.


    Ganz besonders hart trifft es mich, dass sich auch das Verhältnis zu meinem besten Freund im letzten Jahr enorm verschlechtert hat (siehe nicht-öffentliches Forum). Er hat und will keine Beziehung, aber er spürt wie viel mir an unserer Freundschaft liegt. Deshalb fühlt er sich unwohl und verhält sich seit geraumer Zeit sehr ambivalent im Umgang mit mir. Es ist schwer das zu verkraften, wenn es 9 Jahre lang entspannt und unkompliziert gelaufen ist.

  • Meine beste Freundin hat mich heute angerufen. Haben ewig geredet, war schön von ihr zu hören :-D . Irgendwann kamen wir auf das Thema Männer und BA zu sprechen. Sie denkt - wie es in diversen Büchern zu lesen ist - ich würde mich im falschen Umfeld bewegen und deshalb manchmal so traurig sein. Sie glaubt, dass nur die klassischen Familienmenschen (also die "langweiligen" Leute) mir geben können, was ich mir wünsche... und hält Menschen, die sich verstärkt auf irgendwelche Hobbys konzentrieren, für zu instabil, launisch, ambivalent, unberechenbar, oberflächlich, etc.


    Mir ist da etwas aufgefallen: Vor lauter Grübeleien über BA und andere zwischenmenschliche Probleme habe ich in den letzten paar Jahren oftmals vergessen, mich meinen Hobbys in dem Ausmaß zu widmen, wie ich es früher mal getan habe... habe vorhin gemerkt, dass ich bei vielen Themen nicht mehr auf dem neuesten Stand bin und mich gar nicht mehr so gut auskenne. Heute hab´ ich mir hobbytechnisch etwas Schönes gegönnt, was nichts kostet und ich hier in meiner Wohnung machen konnte. Hab´ das auf FB geteilt und siehe da - mehrere Leute haben (ohne dass ich das erwartet hätte) auf mich reagiert und mich angeschrieben :-D .


    Ich überlege gerade, ob ich mich ein paar Tage krank schreiben lassen soll. Hab´ ich seit meinem Einstieg hier in Mai nicht mehr gemacht. War jetzt 3 Wochen mehr oder weniger zu Hause und hab´ nix so richtig hinbekommen, weil ich mich hauptsächlich mit Problemen anderer Leute beschäftigt habe. Ich bin wirklich gerne hier und unterhalte mich allgemein gerne über zwischenmenschliche Themen. Nur leider verliere ich mich dank meines Handicaps manchmal zu sehr in Details, dass ich bestimmte Verpflichtungen nicht mehr schaffe und meine Hobbys unabsichtlich vernachlässige. Das werde ich im neuen Jahr anders machen.

  • Gut Reni. Mein Vorsatz ist trotz Job und alleinerziehender Vater mehr Zeit für mich zu nehmen. Habe mir eine E-Gitarre gekauft und nehme Stunden. Neben meinem Bett liegen 5 Bücher, vor Gedanken und Liebeskummer , jetzt Beziehungsgedanken habe ich das Lesen komplett vergessen. Ich kam nicht zur Ruhe. Das hört jetzt auf.


    Ob krankschrieben richtig ist, möchte ich nicht beurteilen. Aber einen Moment der ruhe und Besinnung auf sich solltest Du die gönnen, nie verkehrt.

  • Lesen ist immer gut :-D . Ich war schon im Kindergarten eine kleine Leseratte und habe als Schülerin massenweise Bücher verschlungen. Als ich mit Anfang/Mitte 20 immer mehr soziale Kontakte hatte und meine ersten Erfahrungen mit Männern machte, hab´ ich manchmal monatelang kein Buch in die Hand genommen - Männer waren wichtiger. In den letzten paar Jahren habe ich sehr viel gelesen, aber gefühlte 8 oder 9 von 10 Büchern hatten mit der Psyche des Menschen zu tun... dabei mag ich auch Krimis, Thriller, Dramen, Geschichtsbücher, Sachbücher, die ganzen Klassiker aus den einzelnen Epochen der Literatur, Horror und viele andere Sachen. Das hab´ ich alles vernachlässigt, weil es mir in erster Linie wichtig war, an meiner Persönlichkeit zu arbeiten und andere Menschen von mir zu überzeugen.


    Seit ca. 2 Jahren steht ein Puzzle hier in meiner Bude. Hab´ ich mir selbst gekauft, an einem Tag kurz angefangen und danach nie wieder beachtet. Eines meiner Ziele ist es, das Puzzle fertig zu machen.


    Was meine Lieblingsmusik angeht, war ich bis vor wenigen Jahren immer bestens informiert. Seit dem Liebeskummer wegen dem BÄ-ler habe ich auch in dem Punkt manches vernachlässigt. Ein Instrument spiele ich nicht. Aber ich wusste immer gut über die Erscheinungstermine von Tonträgern Bescheid, habe mir vieles angehört, bestellt, usw.


    Ich mache weniger Sport, schiebe diverse Termine (Ärzte, Behörden, etc.) auf, lasse die Papierablage ewig liegen und vernachlässige allgemein so einige Dinge, wenn ich mit den Gedanken zu sehr bei anderen und zu wenig bei mir selbst bin. Das ist nicht gut.


    Ich bin nicht bei der Arbeit und gerade dabei, gewisse Sachen zu tun, die ich längst hätte tun können/sollen...