Schmerz, wenn die eigene Liebe nicht angenommen wird von jemandem

  • Mich treiben meine Gedanken gerade um. Lag bestimmt schon eine halbe Stunde wach und wollte nun meine Gedanken doch niederschreiben, damit ich morgen nicht alles vergessen habe und weil es mir wichtig erscheint. Zum anderen Thema, das ich eröffnet habe, passt es nicht ganz, deshalb habe ich ein neues Thema eröffnet.


    Ich frage mich gerade, ob vielleicht gar nicht so sehr die fehlende Resonanz schmerzt, sondern ob es konkreter ausgedrückt auch darum gehen könnte, dass man sehr viel Liebe in sich hat und diese jemandem schenken möchte, aber die Person kann oder will die Liebe nicht annehmen und das schmerzt dann noch wesentlich mehr als das Gefühl, dass keine Liebe zurückkommt.

    Auf den Gedanken bin ich unter anderem gekommen, weil ich z. B. in Beziehungen oder anderen Begegnungen auf der körperlichen Ebene sehr viel für den Mann empfinde und es mich unendlich glücklich macht, zu sehen, wie es jemandem gefällt, wenn ich z. B. nur jemanden am Oberkörper berühre bzw. meine Energie dorthin fließen lasse und ich beim anderen positive Reaktionen spüre. Diese Erfahrung macht mich unbeschreiblich glücklich, ich vergesse darüber hinaus total, ob der andere sich um mich kümmert bzw. ob ich selbst etwas spüre durch Berührungen des Gegenübers.


    Gerade machte ich eine Art Klopfübung aus dem EFT und da kam ich auf den Satz, dass ich meine Eltern bzw. den Mann, um den es geht, weiter lieb haben darf. Das hat sich sehr entlastend angefühlt. Vorher drehte es sich ja eher darum, ob ich besser aufhören sollte, zu hoffen, z. B. die Liebe von meinen Eltern zu bekommen oder von diesem Mann. Nun hat es sich nicht mehr um die Frage gedreht, ob ich weiter auf etwas hoffen soll, sondern um die Frage, ob ich weiter lieben darf. Ich hatte gerade den Eindruck, dass ich noch eine Schicht tiefer gekommen bin bzw. es stellte sich eine Art Frieden ein, als ich mir erlaubte, weiter zu lieben. Nicht diese bedürftig-Abhängigkeit, sondern losgekoppelt davon, ob etwas zurückkommt. Es fühlte sich einfach sehr friedlich an. Ich stellte mir vor, dass ich meine Eltern lieben darf (durch den ganzen Schmerz hindurch, den ihre Entbehrungen für mich bedeuten), dass ich annehme, dass nicht das zurückkommt, was ich von ihnen gerne hätte, aber dass ich trotzdem meine Liebe dorthin geben darf und statt aber zu hoffen, dass sie mir das zurückgeben, dass ich in einer Art Dreieck mir selbst dann eine Resonanz gebe. Eigentlich vermischt es sich doch ein wenig mit dem anderen Thema und von den Worten her klingt es so wie etwas was ich schonmal geschrieben hatte, aber ich fühle es gerade auch. Das erstaunt mich. Ich glaube, bisher fehlte für mich immer das Puzzlestück, dass ich weiterhin lieben darf. Bei dem Mann, um den es gerade geht, schwankte ich ja auch ständig hin- und her zwischen extremer Sehnsucht und dann wieder dem Gedanken, dass ich mich komplett lösen sollte und in seine Richtung gar nichts mehr gebe. Das fühlte sich momentan nicht umsetzbar an. Die Idee, dass ich weiterhin meine Liebe dorthin geben darf, aber nicht davon ausgehe, dass etwas zurückkommt, fühlt sich stimmig an. Es entlastet mich sehr und nimmt auch die Verlustangst. Ich habe den Eindruck, wenn ICH weiter lieben darf, dass ich nicht in diese krasse Verlustangst falle. Ich mag niemanden dazu bekommen, mich zu lieben oder mich nie zu verlassen, aber könnte es wirklich sein, dass man keine Verlustangst mehr hat dadurch, dass man selbst lieben darf? (ungeachtet der Frage, was mit der Liebe dann passiert)


    Ich habe keine Ahnung, warum es mir so wichtig erscheint, dass ich meine Liebe dorthin geben darf. Es fühlt sich gerade sehr heilend an.