Beiträge von Lebenleben

    Ich denke auch, dass man vorsichtig sein sollte mit diesen Zuordnungen und ich will damit auch niemanden stigmatisieren oder abwerten. Es ist eher für mich selbst ein Versuch, so ein Verhalten besser einstufen bzw. 'bewerten' zu können und mich dann möglicherweise auch selbst besser vor Verletzungen schützen zu können. Es gibt ja durchaus auch gute Bücher, die sich an Angehörige richten, aber auf hohem Niveau fachlich geschrieben sind, z. B. von Sachse Literatur zu verschiedenen PS.

    Ich finde beide Aspekte die ihr beiden nennt, passend, gerade auch das was Lea schreibt, dass das Selbstwertgefühl so beschädigt sein kann, dass sich ein BA eventuell gar nicht vorstellen kann, dass er gemocht wird und jemand es als Verlust erleben könnte, wenn er nicht mehr da ist etc.


    Ich fand es mehrmals z. B. sehr erstaunlich, als ich gemeinsam ausprobieren wollte, wie er gerne berührt werden will, dass sowas kam wie "keine Ahnung, ich bin schon froh, wenn du mich überhaupt berührst" und solche Dinge in die Richtung, die für ein wirklich schlechtes Selbstwertgefühl sprechen. Aber faktisch hatte er es teils auf mich oder andere abgespalten und mehrmals probiert, mich und andere Frauen über körperbezogene Bewertungen abzuwerten, obwohl ich meinen Körper mag.


    Mir fiel zuletzt häufiger diese extrem krasse Tendenz zur Abspaltung auf. Er macht was, aber ich bin schuld. Ging bis dahin, dass er mit dem Rad gegen die Fahrtrichtung über eine rote Ampel fuhr und dabei mit mir telefonierte und ich wäre angeblich schuld und wurde deswegen angebrüllt. Als hätte ich entschieden, wie er handelt. Für mich ist das sehr verstörend und mir fehlt da noch ein Puzzlestein. Antisoziale PS passt nicht ganz, aber was ist das? Das ist doch wesentlich mehr als Bindungsangst, dieses Abspalten etc.


    Vielleicht wirklich in Richtung Narzissmus, wobei auch das für mich nicht ganz passt, aber vielleicht lese ich doch nochmal ein Buch über Narzissmus, weil ich mich so krass auf diese Bindubgssachen fokussiert habe und mich deswegen vielleicht wirklich zu schlecht geschützt habe. Ich glaube, wenn ich wüsste, dass er ein Narzisst ist könnte ich mich besser schützen, aber warum ist es so relevant für mich, wie die Sache heißt? Vielleicht wieder die Frage "was sind seine Beweggründe" und im einen Fall kann ich Verständnis aufbringen, im anderen nicht.

    er wird einfach dauerhaft und weiterhin den - für ihn- leichtesten Weg wählen. Und das ist eben dieser, dass man sich damit nicht weiter auseinandersetzt. Dann wird lieber weiter ignoriert, verdrängt und das eigene Leben fortgesetzt als wäre nie etwas passiert. Auf meine Kosten.

    Schön für ihn- wenn es für ihn einfacher ist. Aber man selbst sitzt da, zerbricht sich Tag und Nacht den Kopf darüber und weiß nicht, wie man mit der ganzen Scheisse fertig werden soll, während der andere einfach glücklich sein Leben lebt als wäre nichts passiert.

    Ich bin mir nicht sicher, ob es der Person darum geht, den "leichtesten" Weg zu wählen, weil das danach klingt, als ginge es nur darum, es sich möglichst einfach zu machen. Mir kam vor zwei oder drei Wochen der 'Gedanke' (eher ein Erkenntnis in Form eines Eindrucks/Gefühls), dass es den Personen möglicherweise darum geht, Schmerz (!) zu vermeiden. Dass es für sie aufgrund vergangener Erfahrungen/Erziehung usw. schmerzhaft ist, mit bestimmten Dingen konfrontiert zu werden, dass sie sich dadurch in ihrer Existenz und Stabilität zu sehr bedroht fühlen und es zu einem existenziellen Schmerz führen würde, bestimmte Dinge zu erkennen.

    Seitdem ich das so in mir 'weiß', hat sich in mir etwas geändert. Es ist, als wäre es vom Denken in einen anderen Teil des Verstehens in mir gerutscht und ich fühle mich seitdem weniger persönlich getroffen und auch kaum noch getriggert, sondern hab eine Art Frieden damit geschlossen, dass der andere so ist wie er ist und es nicht in dem Sinne als böse Absicht meint, sondern sein Bedürfnis, nicht mit seinem Schmerz konfrontiert zu werden, extrem viel höher ist, als sein Bedürfnis, anderen (!) keinen Schmerz zuzufügen. Für mich ist das eine Tatsache, die wirklich irgendiwe Frieden in mir gestiftet hat. So kann ich das irgendwie besser integrieren, weil es ja wirklcih an sich wahnsinnig ist, dass jemand nicht verhindern kann, mich zu verletzen. Ich dachte immer, er WILL nicht verhindern, mich zu verletzen. Ich denke, sie können es nicht.

    Den Gedanken, dass Schmerz für Menschen unerträglich ist, kann ich nachvollziehen, deshalb kann ich nachvollziehen, dass die Schmerzvermeidung eine sehr starke Motivation bei Menschen sein könnte.


    Damit ist die Sache zwar immer noch nicht 'erledigt', weil ich mich immer noch in seinem Dunstkreis befinde, aber immerhin ist es mir dadurch gelungen, mich durch ihn nicht mehr persönlich attackiert und getriggert zu fühlen. Die Enttäuschung und Traurigkeit blieben, aber dieses Anspringen und vollkommene Abstürzen ist dadurch weggegangen. Das erstaunt mich immer noch.

    Und es wäre gut, wenn ich das auf andere Lebensbereiche übertragen könnte. Dieses Gefühl, dass Menschen mich eben in erster Linie NICHT mit ihrem Handeln vernichten wollen oder alles auf mich bezogen ist, sondern dass sie vieles tun, weil sie ihren eigenen Schmerz vermeiden wollen. Deswegen Verdrängen, Lügen usw. :| Schön ist das auch alles nicht, aber wenigstens ist das für mich eine Art Gerüst, mit dem ich mir die Sachlage ziemlich widerspruchsfrei erklären kann.

    Ich sehe da auch das Problem bei der Verantwortungsübernahme. Die Personen scheinen extrem selbstunsicher zu sein, es nicht gelernt zu haben, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen (das sehe ich auch in anderen Zusammenhängen, wo es immer die anderen sind, wenn irgendwas schief läuft bei ihm) und eine Heidenangst vor Ablehnung und Kritik zu haben. Mein EIndruck ist, dass Kritik und Unstimmigkeiten komplett verhindert werden, weil es nicht ausgehalten werden kann. Schon eine Meinungsverschiedenheit oder Argumentation kann nicht ausgehalten werden. Ich hab das mal probiert und mir wurde praktisch das Wort verboten und es dann so hingedreht, dass ich das ja sicher so nicht wolle, aber eigentlich ging es darum, dass ER etwas nicht wollte, meine Worte und meine eigene Meinung zu hören, aber es nicht als sein Bedürfnis formulieren konnte, sondern es mir unterschieben wollte.

    Als würde da wirklich eine Unfähigkeit bestehen, aus sich selbst heraus in die Welt zu treten, zu kommunizieren, selbst Dinge zu initiieren. und auch das Gegenüber als ein separates Wesen anzusehen. Meiner Meinung nach sind das gravierende Defizite bei der Selbst-Wahrnehmung und dem Kontakt zum eigenen Ich. Wie gesagt, ich bin in vielen Punkten nicht viel besser, aber ich spreche über mich genauso direkt und offen, deshalb benenne ich das auch so klar, was ich wahrnehme.


    Ich persönlich würde das auch gar nicht mehr bewerten, es ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung (meist auf beiden Seiten), aber wenn einer da nicht ran will oder kann, kann man ja nicht viel tun, außer die Schritte zu gehen, die man selbst gehen kann für die eigene Entwicklung.


    Mir hat die Auseinandersetzung schon irgendwie geholfen, weil es mittlerweile auch körperlich-gefühlsmäßig in mir angekommen ist, dass er (oder andere Personen) es nicht auf mich abgesehen haben und ich weniger bzw. teilweise gar nicht mehr dadurch getriggert werde, sondern ich es irgendwie kapiert zu haben scheine (ich habe wohl ähnliche Probleme damit, andere als eigenständige Menschen zu sehen), dass andere Menschen getrennt von mir sind und eigene Beweggründe haben und nicht alles nur auf mich bezogen ist und darauf, mich zu verletzen. Irgendwie ist das erfahrungsmäßig mittlerweile in mir angekommen. Zwar ist immer noch eine Trauer bzw. ein Bedauern da und auch Schmerz, dass es nicht anders ist, aber dieses krasse getriggert-Sein ist bei mir weggegangen. Einfach weil mein Fokus nicht mehr nur noch ausschließlich darauf liegt, was mir angetan wurde und wird, sondern weil es mir doch mittlerweile gelingt, die Perspektive zu wechseln bzw. irgendwie aus der Situation zurückzutreten.

    Mich hält momentan dennoch etwas, wahrscheinlich die Ahnung um die tiefe Sehnsucht, die das Gegenüber in sich trägt und dass ich es nicht übers Herz bringe zu gehen, weil sich das Gehen von anderen Menschen damals bei mir zwar auch sehr erleichternd anfühlte, aber weil es trotzdem jedes Mal wie ein eigener Tod war, da ich davon extrem getriggert wurde. Ich will dieses schlimme Gefühl dem anderen nicht zumuten. :|

    Vielleicht wäre es auch interessant, hinzuschauen, warum man glaubt (falls das bei dir auch so ist), dass das Gegenüber an einer bestimmten Sache zerbrechen würde oder ein bestimmtes Gefühl nicht aushalten könne. In meinem Fall mit dem Mann gibt es schon deutliche Anzeichen dafür, dass er Gefühle nicht aushält, weil er z. B. trinkt und Drogen nimmt, Themen abrupt wechselt, Telefonate auflegt, wenn es schwierig wird etc. Aber mit meinem Vorgehen bestärke ich ihn ja eigentlich nur darin und melde ihm subtil und unbewusst zurück, dass ich nicht an ihn glaube, dass er bestimmte Dinge aushalten wird. Vielleicht würde es ihm mehr helfen, wenn man ihm (die ihm wohl selbst fehlende) Zuversicht schenkt, dass man daran glaubt, dass er mit bestimmten Dingen umgehen kann und man ihm das zumutet. Damit würde man auch signalisieren, dass man ihn als eigenständige Person sieht. Bei meinem Gegenüber ist es nämlich so, dass er wohl niemals wirklich ein gefestigtes eigenes Ich entwickeln konnte und sich schon schwer damit tut, seine eigenen Bedürfnisse und sich selbst wahrzunehmen. Wenn man ihm dann auch noch ständig unterschwellig rückmeldet, dass man eh nicht glaubt, dass er mit einer 'Trennung' zurechtkommen würde, bedient man ja nur weiter dieses Muster. :/ Keine Ahnung, das wird jetzt auch sehr theoretisch und geht sehr auf die Ebene der psychologischen Hintergründe, während ich eben noch eher auf der spirituellen Ebene 'dachte'.

    Vielleicht hilft man dem anderen dadurch, in dem man ihm durch das eigene Verhalten zeigt, dass man ihn als eigene Person sieht?

    Ich muss mir aber selbst mal überlegen, warum ich ihm nicht zutraue, bestimmte Dinge auszuhalten bzw. warum ich seine Lösungsmöglichkeiten (Drogen zur Bewältigung der Gefühle) nicht akzeptiere. Er wird möglich zu dieser Bewältigungsmöglichkeit greifen, wenn ich mich von ihm abwenden würde, aber ich bin dafür ja nicht verantwortlich, ich trage nicht die Schuld daran, dass er diese Bewältigungsmechnismen hat, die ihm womöglich schaden. Vielleicht schaden sie ihm ja gar nicht, sondern helfen ihm momentan. Ich spiele aber wieder mal Gott und glaube von außen alles beurteilen zu können und nehme dem anderen gleich noch die Verantwortung für sein ganzes Leben ab. Auch etwas, was wohl beide seine Elternteile in extremem Ausmaß tun, nämlich ihm die Verantwortung für praktisch alles abnehmen, einschließlich der Finanzen etc. Dieses Muster bediene ich wohl leider auch und vielleicht sollte ich drauf achten, warum ich das tue. Warum ich so vereinnahmend bin und glaube, das alles besser zu wissen und für ihn tragen zu müssen. Das verstehe ich nicht wirklich, wo es herkommt.


    Ich hoffe, dass die Gedankengänge meinerseits nun nicht zu umfangreich und 'philosophisch' geworden sind Haaasi Dein Schreibstil hatte etwas in mir angesprochen und ich habe gerne auf der Ebene meine Gedanken sich ausbreiten lassen und freue mich, wenn es vielleicht auch jemand anderem wiederum dient. Für mich fühlt es sich gut an, wenn man auch mal auf dieser philosophisch-spirituellen Ebene einfach die Gedanken in den Raum aussprechen darf. Es muss ja nicht gleich alles gelöst werden, sondern eher im Sinne einer Resonanz, ein "ja, ich denke und erlebe manchmal auch so".

    Wenn es aber in Zeiten, wo keine Distanz herrscht anders ist, dann ist doch irgendwo hinter dem „Verpiss dich!“ doch vielleicht ein Fünkchen „geh nicht“, oder? Und dann?

    Ich stehe jetzt da, wo früher bei mir wohl Andere standen. Und man kann nichts tun, für einen Menschen, den man so gern hat. Das ist furchtbar. Und manchmal denke ich, das ist Karma. Das, was ich vielleicht Anderen damit angetan hab, muss ich nun selbst durchleben.

    Hallo,


    ich glaube, ich kann dich sehr gut verstehen. Aber ich denke nicht, dass das Karma ist oder sowas wie eine Bestrafung, sondern dass du nun praktisch als 'Lehrer' auftreten darfst bzw. dir die Entwicklungsaufgabe auf dieser Stufe zugemutet wird, wie man nun auf der anderen Seite damit umgeht. Vielleicht auch, um die schon bei dir erfolgte Gesundung (der erste Schritt, das "aus den Mauern rauskommen") abzuschließen? Manchmal erkennne ich selbst bei mir den Fortschritt erst dannn, wenn ich Verhalten bei anderen sehe, was ich früher auch gezeigt hatte.


    Ich hab dann aber auch oft den Impuls, helfen zu wollen und dem anderen auch die Entwicklung 'anschieben' zu wollen, die ich selbst durchgemacht habe. Das ist vermutlich ein Fehler, denn man kann einfach Entwicklung nicht erzwingen. Da man aber glaubt zu wissen, wie sich das anfühlt, die Situation in der der andere steckt, wäre es vielleicht besser, die Situation so akzeptieren und dem anderen dafür nicht noch Vorwürfe machen. Aber ich sehe auch nicht wirklich eine Lösungsmöglichkeit. Man hätte bei mir damals vermutlich sagen und tun können, was man wollte (vermutlich), ich war da auch noch nicht so weit und hab (und tue es ja immer noch) ständig Leute angezogen, die mir die Hand nur halb reichen konnten und es wäre zu gefährlich gewesen, sie ganz anzunehmen, weil ich noch nicht so weit war und weil die andere Person mich eh nicht hätte halten können. Es ist auch so oft eskaliert, auch von Seiten der anderen Person, die da ihre blinden Flecken hatte und mich tatsächlcih genau an den Stellen dann 'angegriffen' bzw. verletzt hatte, wo ich am verwundbarsten war. Auch durch Therapeuten und professionelle Helfer. Deshalb weiß ich nicht, ob es dann für jemanden, der außen steht, überhaupt ein Verhalten gibt, das 'richtig' oder 'falsch' ist im Sinne einer 'Lösung des Problems'. Vermutlich gibt es schon Verhalten, das dem Anderen in dem Moment besser tut und weniger gut tut, aber irgendwie glaube ich, dass es sein könnte, dass die Person die Hand, die man ihr über die Mauer hinweg reichen will, eben einfach momentan nicht annehmen kann. :| Man zieht dann einfach die Leute an, wo beide etwas lernen können und das 'Problem' löst sich erst mit der Zeit bzw. ist vielleicht gar kein 'Problem', sondern einfach eine sehr große Entwicklungsaufgabe, die das ganze Leben über dauert und nichts, was repariert werden muss, sondern es gehört erstmal zu einem dazu und ist anzunehmen? Ich weiß es nicht genau, bin gerade selbst sehr melancholisch und schreibe deshalb eher auf einer abstrakten Ebene.


    MIch zerbricht das momentan auch bzw. führte mich noch eine Stufe weiter zurück in meiner Vergangenheitsbewältigung, wo mir nochmal so richtig bewusst wurde, dass ich wohl früher, bevor ich wohl schon als Baby komplett dicht gemacht habe und in mir selbst verschwunden bin, auch ein kurzes Zeitfenster gehabt haben musste, wo ich meiner Mutter bildlich gesehen die Hände entgegengestreckt habe, aber dann eben auch nur Ablehnung zurückkam. Und dieser Schmerz wird bei mir momentan aktiviert, wenn ich jemandem die Hand reichen möchte, der sie aber nicht haben will. oder nicht annehmen kann. Ich hab dann das Gefühl, dass das 'Gute' in mir, das 'geben-Wollende' und nur 'Sein-Wollende' verstoßen wird, weil es mich doch mittelstark triggert. Daran kann man vermutlich selbst auch etwas lernen.


    Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, für die Person zu beten und das an Gott abzugeben. Besonders gut gelingt mir das vermutlich nicht. Aber ich glaube, dass es schonmal gut ist, wenn man sich selbst nicht mehr durch die Rückzüge der Person komplett gekränkt fühlt. Wenn einem das gelingt, hat man bei sich vermutlich schon einiges aufgearbeitet. Ob man dann trotzdem in der Situation bleiben will oder gehen soll, weiß ich selbst nicht. Es gibt ja dann für einen selbst irgendwie nichts mehr 'zu holen'. Mich hält momentan dennoch etwas, wahrscheinlich die Ahnung um die tiefe Sehnsucht, die das Gegenüber in sich trägt und dass ich es nicht übers Herz bringe zu gehen, weil sich das Gehen von anderen Menschen damals bei mir zwar auch sehr erleichternd anfühlte, aber weil es trotzdem jedes Mal wie ein eigener Tod war, da ich davon extrem getriggert wurde. Ich will dieses schlimme Gefühl dem anderen nicht zumuten. :|


    Momentan versuche ich in meinem Fall zu akzeptieren, dass es eine Mauer an bestimmten Stellen gibt, ich erkläre mir das mit Resonanz. Dass an bestimmten Stellen zu bestimmten Zeiten mit der Person keine Resonanz möglich ist. Ich übe, damit umzugehen, was das bei mir auslöst. Warum ich permanente Resonanz brauche. Und bin noch am einsortieren, ob es mir gut tun würde, in der Situation zu bleiben (auch wenn zeitweise keine Resonanz zurückkommt) oder besser tun würde, zeitweilig oder ganz aus der Situation rauszugehen. Jedenfalls ist mir bewusst, dass ich selbst ein Problem mit der fehlenden Resonanz habe (also wenn die Person eine Mauer hochzieht, obwohl sie vorher sehr offen war) und da lohnt es sich ja schon, weiter bei sich selbst hinzuschauen und damit zu 'experimentieren'.


    Der Text des Songs ist ansonsten sehr krass. Schreib den doch in den Song-Thread, falls er da noch nicht drin steht! :) Da können solche Songs gesammelt werden. Ich höre auch Sachen von Lotte, den Song kante ich noch nicht, muss ich mal schauen, ob es ein neues Album gibt. Ich könnte den Text auch 1:1 auf den Mann übertragen, um den es immer noch bei mir geht. Da hab ich auch teilweise den Eindruck, dass er so tief verletzt wurde und sich bei gewissen Themen hinter allem verschanzt, um nicht noch tiefer verletzt zu werden, nur ist es ihm in diesen Momenten (und in anderen auch?) offenbar nicht möglich, zu erkennen, wie er mit seinem Verhalten wiederum auch andere verletzt. :| Ich sehe dennnoch permanent das 'Gute' in ihm, weil ich meine, ihn erkannt zu haben über den Blick in seine Augen und seine Seele. Ich glaube, dass sein Verhalten wirklich sowas ist, wie es teilweise bei Borderlinern vorkommt, dass man weggestoßen wird, aber eigentlich wünscht sich die Person so sehnlich Kontakt. Im Prinzip ist das unlösbar und die Sache ergibt vielleicht wirklich erst dann Sinn, wenn man von der 'Lösungsebene' weggeht und noch in Liebe IST.

    Aber ja, ich werde auch diesen Tag überleben, so wie ich alle hässlichen Tage überlebt habe in den letzten bald 40 Jahren...

    Das klingt danach, als würdest du dich ziemlich stark bemitleiden und eigentlich Trost suchen. Nur muss ich sagen, von außen hab ich überhaupt keinen Impuls mehr, dir Trost zu spenden, vielleicht ist das auch etwas, was du auf andere projizierst.. Dieses 'ich bin ja eh ein armes Schwein und keiner will mich'. Da hat man dann auch nicht mehr wirklich Lust, sich dir groß zuzuwenden. Zumindest bei mir ist das so.

    Wo soll ich mir was vormachen? Ich habe keine Beziehung, deswegen habe ich auch keine ungesunde Beziehungsdynamik mehr... :/

    Eine ungesunde Beziehungsdynamik verschwindet doch nicht dadurch, dass man gerade keine Beziehung hat. :/


    Und so schlau zu Hause bleiben zu wollen war ich schon, nur leider ist diese eine Pflichtveranstaltung, bei der ich sowohl mein Zeugnis, als auch meine Berufserlaubnis ausgehändigt kriege.

    Ich kenne es von anderen Ausbildungen so, dass einen niemand zwingen kann, zu so einer Abschlussveranstaltung zu gehen und man ein Abschlusszeugnis auch im Sekretariat abholen kann. Was ist denn z. B. mit jemandem, der an dem Tag tatsächlich krank ist, bekommt der dann sein Zeugnis vorenthalten, weil er nicht auf der feierlichen Veranstaltung war? Das kann unmöglich so sein, aber wenn es bei dir so ist, dann musst du da wohl durch.

    Eine ungesunde Beziehungsdynamik hab ich zwar nicht

    Bist du dir sicher, dass du dir an der Stelle nicht selbst etwas vormachst? :shock:

    Ich freue mich schon auf unsere Abschlussfeier im Juli, wo ich wieder als Einzige alleine da stehen werde, weil ich wie immer keinen Partner und keine Familie vorweisen kann. Ich würde am liebsten direkt zu Hause bleiben, nur damit ich dieses verdammte Gefühl dann nicht auch noch erleben muss.

    Wieso eigentlich immer dieser Zynismus? Wenn das Leben darin besteht, was man anderen vorweisen kann und du meinst, nichts vorweisen zu können und am liebsten zu Hause bleiben würdest, wieso machst du es dann nicht einfach? Wenn dir diese Feier nicht gut tun würde, dann geh nicht hin! Wieso erfüllst du die Erwartungen anderer Menschen?

    Haha, ich tanze dann halt mal wieder nicht. Bin ich ja schon gewohnt,

    Ich glaube, du kommst einfach nicht aus deinem Film raus, der lautet "ich habe kein Glück verdient". :( Wenn du das selbst glaubst, dann wird es auch so sein. Selbsterfüllende Prophezeiung.

    Danke. Das bringt nochmal das Thema 'Angst' ins Spiel, was bei BA wohl ein sehr großes Thema ist, aber mir eher entgleitet und ich sehe das nicht, weil das Verhalten des BA (in meinem Fall mein Gegenüber) so gar nicht nach 'Angst' aussieht und das auch nie thematisiert wurde. Außer vielleicht die Angst, meine Erwartungen nicht erfüllen zu können.

    Den Liedtext hat wohl ein BA geschrieben, der sich seiner selbst sehr bewusst und reflexionsfähig ist. Beneidenswert, wenn man an diesem Punkt ist, dass man das so akzeptieren kann, wie es ist und nicht verdrängen muss (auch gegenüber dem eigenen Gegenüber nicht). In der Realität kommt das wohl leider kaum so vor, aber es tröstet mich trotzdem.

    Wieso soll das komisch klingen? Der Stundenumfang ist genau der selbe, nur dann eben auf 5, statt der 4 Tage verteilt. Ihm wären die 4 Tage lieber, aber man könnte drüber sprechen. Und ja, ich habe da eine Wahl. Genauso darin, ob ich 100 oder die von mir gewünschten 80 % arbeiten will :-)

    Es klang für mich komisch, weil du alles so übertrieben positiv dargestellt hast und da werde ich bei dir meistens hellhörig.

    Dass dein Vorstellungsgespräch super gelaufen ist, freut mich!


    Hast du denn den Laden auch 'geprüft' oder bist du einfach nur unglaublich dankbar, dass dich dort jemand will? Dieses vermeintliche Angebot, statt der 4 Tage lieber 5 Tage zu arbeiten (deinem Hund zuliebe) würde für mich z. B. komisch klingen. Bist du dir sicher, dass dir das wirklich deinem Hund zuliebe angeboten wurde (und du eine Wahl hast), oder weil der Firma der Personaleinsatz so günstiger ist?


    Das mit dem Probearbeiten find ich richtig super, ich würde das sogar über einen Tag hinaus ausdehnen, wenn die Firma zustimmt. Da bekommt man meist noch mehr Einblicke, die relevant für eine Entscheidung sind.

    SugarLea

    Das mit dem "Minusgeschäft" klingt ja wirklich böse. Was war denn der Anlass für dieses Gespräch? Hast du die Ausbildung bestanden und müssen sie dir jetzt mehr bezahlen oder was wollen die mit dem "Minusgeschäft"? Es wird ja dann in der Tat ein Minusgeschäft, wenn du woanders eine Stelle hast, denn dann haben sie dir deine ganze Ausbildung bezahlt und haben nichts von.:D Oder bist du durch die Ausbildung gefallen und deshalb haben die das gesagt? Hoffentlich hast du keinen Vertrag, der dich nach der Ausbildung noch an den Betrieb bindet.

    Klingt ganz nach dem neoliberalen Müll, der seit ein paar Jahren fast überall abgeht. Ich bin auch kaputtgegangen, als die Leitung ersetzt wurde und dazu noch Beratungsgesellschaft soundso allen möglichen Shit neu eingeführt hat, der total für die Tonne war. Innerhalb von ein paar Monaten war das Klima so schlecht, dass sich alle gegenseitig an den Hals gingen. Es müssten wesentlich mehr Leute solchen Firmen den Stinkefinger zeigen und kündigen, bis sich etwas an den Bedingungen ändert.

    Das ist jetzt schon mal der Anfang, denn in so einem Unternehmen, dass so mit Mitarbeitern umgeht (und damit bin ich weiß Gott nicht die Einzige gerade, was mir so zu Ohren kam) will ich gar nicht mehr arbeiten. Ich lass mich so nicht mehr behandeln und damit fange ich jetzt an!

    :thumbup: Das find ich top! Aber pass auf, dass du trotzdem noch diplomatisch bleibst und nicht im Bösen dort gehst. Den Fehler hab ich nämlich gemacht. Manchmal kommt man vielleicht in die Situation, wo man wieder zurück will/muss und dann ist es schlecht, wenn man sich alles verbaut. Aber wenn du eine Zusage für die neue Stelle hast (oder eine andere neue Stelle) dann würde ich dort bei der Kündigung auf jeden Fall sagen, dass du dir einen wertschätzenderen Umgang gewünscht hättest! Prüfe am Besten die neue Stelle auch sehr genau! Stell dir vor, dass der Arbeitgeber der Bewerber ist, den du auf Herz und Nieren prüfst. Und nur wenn er gut genug ist (und die Stelle besser ist, als die alte) würde ich wechseln! Ich hab nämlich damals den Fehler gemacht, dass ich vom Regen in die Traufe gekommen bin, nachdem ich mir auch gesagt hatte, dass ich so nicht mehr mit mir umgehen lasse.

    Was passieren müsste? Ich müsste es einfach mal anders machen! Nicht immer meine Grenzen überschreiten (lassen), sondern mal - trotz Angst- das Gegenteil dessen tun, was ich gerne tun würde

    Was meinst du damit genau? Was würdest du gerne tun und was wäre das Gegenteil davon?



    ohne dass es überhaupt ein Gespräch gab über seine Verhaltensweisen und klare Ansagen darüber, wie es nicht mehr zu laufen hat.

    Aber das kannst du doch in ganz kleinen Schritten gut üben! Die Gefahr ist, wenn du Forderungen und Ansprüche stellst, dass es sein kann, dass der Person die Bedingungen nicht gefallen und sie weg ist. Aber wenn du dich immer anpasst, siehst du ja, dass die Person TROTZDEM weg ist. Also wäre eigentlich nichts verloren, wenn du deine Ansprüche(was wirklich unabdingbar ist) und deine Wünsche (die keine Forderungen, sondern nur Wünsche sind) kundtun würdest. Es wäre sogar was gewonnen, denn du würdest zu dir selbst stehen und das Gegenüber würde dich wahrscheinlich mehr respektieren?

    Das lähmende ist dann die Angst, alleine gelassen zu werden oder was ist es genau? Was würde passieren, wenn du deine Bedürfnisse und DEINE Regeln ansprichst? Ist es wirklich die triggernde Angst, dann verlassen zu werden?

    Auch wenn es sehr schwer ist, glaube ich, dass man daran arbeiten kann, wenn du bereit dafür bist.

    Vielleicht nicht direkt in einer Beziehung oder auf der Arbeitsstelle üben, aber dir ist es doch die letzten Wochen auch teilweise sehr gut gelungen, für deine Bedürfnisse einzustehen. Manchmal hast du geschrieben, dass dir das gerade gut gelingt. Wann gelingt es dir denn, und wann nicht? In welchen Bereichen? Oder von was ist das abhängig?


    Oh, wenn du das mit den Zigaretten als Selbstbestrafung erlebst, bist du auch einen ganzen Schritt weiter, würde ich sagen! Du musst dich doch nicht selbst bestrafen, die Wut gehört nach außen, ER hat dich scheiße behandelt, du solltest IHN bestrafen! :| X( :cry: Wieso denn dich selbst? Du machst das doch nciht mit Absicht, dass du immer wieder auf solche Idioten reinfällst. Jeder probiert sein Bestes. Bestraf dich doch nicht selbst dafür. :nee-ne:


    Mit der Rache, da würd ich auch sagen, das ist kein toller Zug, aber bei dir wirkt es wirklich so, als wäre die Wut in dir erstarrt und dann bin ich wohl ins Gegenteil mit meinen Ideen abgedriftet. Woher kommt denn das Verbot der Wut bzw. des Hasses? Nicht, dass ich Hass toll finden würde, aber irgendwie wirkt es komisch, dass du diese Gefühle gar nicht kennst oder zulassen kannst. Wo kommt das her?

    Nun ist es so, dass es mich nervt, dass gefühlt immer ich in diese Beziehung "investieren " muss. Zu ihm fahren, auf meine Ruhezeiten am Wochenende verzichten weil wir uns sonst ja gar nicht sehen können.

    Hallo und willkommen im Forum :)


    Ist deine obige Festellung nciht eine ganz gesunde und berechtigte Reaktion? Ich finde deine Ansicht vollkommen verständlich. Vielleicht entsteht das Problem dadurch, dass du schon ahnst, dass es nicht einfach wird, deinen Unmut über diesen Zustand anzusprechen? Was glaubst du, wie er darauf reagieren wird? Du müsstest ja deine Bedürfnisse und Grenzen ihm gegenüber formulieren. Ich glaube, dass die BA und VA genau dadurch entstehen: Eigene Grenzen nicht gut kommunizieren können (BA), eigene Bedürfnisse nicht gut kommunizieren können (VA) bzw. beides wahlweise vermischt.


    Es klingt wirklich stark danach, als würde dir die Aushandlung der beidseitigen Bedürfnisse Schwierigkeiten bereiten. Ich kenne das von mir. Ich kannte da fast immer nur "alles oder nicht", also entweder MEINE Bedürfnisse ODER seine, aber die Kunst ist vermutlich, das auszuhandeln und dabei im Kontakt zu bleiben.


    Könntest du dir vorstellen, einfach mal deine Bedürfnisse gegen seine zu stellen und schauen, was passiert? Ein normaler Mensch müsste verständnisvoll darauf reagieren, wenn du sagst, dass du am Wochenende auch mal für dich regenerieren musst und dir die einseitige Fahrerei zu schaffen macht und du mit ihm gemeinsam eine gute Lösung für beide dafür finden willst.

    Wenn du es nicht ansprichst, frisst du es in dich rein und entwickelst vielleicht einen Hass auf ihn und seine Bedürfnisse, weil deine Bedürfnisse nicht gesehen werden.

    So läuft das ja letztlich fast immer: Wenn die Menschen spüren, dass man bereit ist, sich aufzugeben, um geliebt zu werden, wird das von einem Großteil einfach schamlos ausgenutzt. X( Und vermutlich auch noch ohne jegliches schlechtes Gewissen (wie man an deinem Beispiel mit der Chefin sieht, die dir sogar auch noch Vorwürfe macht, obwoh du dich so verausgabt hast). Vielleicht hilft dir eine etwas realistischere Sichtweise, dass es im Fall der Fälle eben immer nur darum geht, wie man selbst weiterkommt. Das hat man doch bei Corona auch schön gesehen. Von wegen Zusammenhalt und Solidarität, die Begriffe wurden ja sogar dazu missbraucht, um gegen andere zu hetzen. Wenn es drauf ankommt, ist sich jeder immer nur selbst der Nächste. Ich kenne das beruflich auch, wo ich mich mehrere Jahre bis zum Zusammenbruch (Burnout) verausgabt hatte und andere, die wirklich faul waren, wurden nach oben hochgeschwemmt und haben die Lorbeeren eingestrichen. Ich mache mir da nichts mehr vor, vor allem die Berufswelt ist eine Ellenbogengesellschaft und gerade der soziale Bereich ist einer der unsozialsten.

    Ich verstehe nur nicht ganz, wieso du keinen Hass nach außen entwickelst und keine Rachegefühle in so einem Fall. Ich fänd das hilfreicher, als wenn du dich so selbst fertig machst und im Leid versinkst. :| Man merkt ja, wie stark du leidest. Obwohl doch ganz eindeutig erkennbar ist, dass sich die Chefin oder dein (Ex-)partner wie Ar**** verhalten haben. Kannst du nicht deine Wut dorthin richten? Die hätten es doch verdient, so mies, wie sie mit dir umgehen.


    Aber auf lange Sicht sitzen die Themen wohl sehr tief. Kannst du dir denn vorstellen, was passieren müsste, damit es dir besser geht? :|

    Haaasi

    Ich kann deinen Frust und die Formulierung vor dem Hintergrund besser nachvollziehen. Das ist doch echt immer wieder das selbe, gerade was du auch schilderst, dass solche Nachrichten, wo das Gegenüber doch weiß, dass es gerade ein 'Thema' gibt, erst nach 5 Wochen gelesen werden. :cursing: Das hatte ich auch und es hat mich brutal geärgert. Du hast dich ja mit deinem Text auch sehr geöffnet und verständnisvoll gezeigt. Ich find es immer spannend, zu lesen, wie andere formulieren.. Dass er das einfach so an sich abprallen lässt, find ich einfach fies. Bei mir läuft das ähnlich. Je netter und verständnisvoller ich bin, desto eher ignoriert er mich komplett. X(

    Auch wenn ich ihm da indirekt nochmal ein Angebot gemacht hab („Da du ja scheinbar nach wie vor nicht reden willst...“,

    Ich weiß nicht, wie gut das jemand annehmen kann, wenn man es so formuliert? :| Wenn mir das jemand schreiben würde, wäre ich sehr gekränkt und würde mir denken "na, wenn du das schon vorher weißt, dann kriegst du es auch so..". Schon aus Trotz würde ich das so machen. Vielleicht funktioniert sowas aber, wenn man es gegenüber einem BA sagt, weil er es dann einfacher annehmen kann? Ich bin mir nicht sicher. Tatsächlich würde ich die Frage eher so stellen: "Wollen wir nochmal miteinander reden über..?", das find ich viel offener und neutraler. Aber damit ist ein BA wohl auch überfordert. Ich find das aber eine der fairsten Arten von Kommunikation. Das andere klingt so mega-beleidigt (eingeschnappt) und manipulativ. :|


    Nun fällt mir gerade auf, das ich vermutlich was 'falsch' gemacht habe. Ich habe 'meinem' BA gesagt, dass es ihm offenbar ziemlich schwer fällt, wenn er gerade etwas will, sich in das Gegenüber zu versetzen, weil er mich ja nachts um 2 Uhr angerufen hat und aus dem Schlaf gerissen hat. Wahrscheinlich war das auch von mir blöd formuliert und er hat sich beschämt und kritisiert gefühlt. Aber man kann jemanden ja auch nicht permanent mit Samthandschuhen anfassen. Er klingelt mich im vermutlich besoffenen Zustand nachts aus dem Bett, aber wenn man da auch nur die leiseste Kritik übt, folgt der Rückzug (weil er die Kritik wegen Selbstzweifeln?) nicht aushält?


    So wie du das schreibst, dass er sich bei dir nur ganz leise getraut hat, dir einen schönen Feierabend zu wünschen, das passt so perfekt ins Bild. Dass es eben viel mit Angst zu tun hat. Mir wurde ja schon gesagt, man wünsche mir einen guten Nachhauseweg (aber nur, weil es geschneit habe, das wurde direkt hinterhergeschoben) und das mit dem guten neuen Jahr-Glückwünschen, was wieder revidiert wurde, brauch ich ja gar nicht mehr erwähnen, das hat mich so gekränkt, dass ich es hier schon bestimmt 10x geschrieben habe. :cry: Zuneigung ausdrücken scheint wohl Angst zu machen wegen dem Risiko vor Ablehnung. Das wird mir gerade sehr deutlich bewusst, wo ich deine Texte lese. Danke deswegen für deine Offenheit!


    Ich denke, was man aus diesen Begegnungen lernen kann, ist, dass es nicht an einem selbst liegt und dass man es nicht länger persönlich nimmt und sich aus den Triggern langsam rausarbeitet. :| Vielleicht kann man es dann auch irgendwann so sehen, dass man die Ignoranz oder Taten der früheren Bezugspersonen nicht mehr 'persönlich' nimmt und verinnerlicht, dass die eigenen Bezugspersonen auch einfach zu krank waren. Das wäre ja eine wahnsinnig gute Entwicklung. Vielleicht 'dienen' dazu die Begegnungen mit einem BA? Denn durch den vielen Austausch und das nachsinnieren hab ich schon mittlerweile auch ein Gespür bzw. Gefühl dafür, dass ein BA auch aus einer ganz tiefen Problematik heraus handelt. Aber zwischendurch reißt es mich doch immer wieder sehr tief runter und dann denke ich, dass er nur bösartig ist und mich verletzen will. :| Ich denke, das sind dann aber wieder die alten Trigger.

    war er total erleichtert, hat er mir gesagt und ich habe es auch gemerkt vorher. Selbst danach schrieb er mir und hat sich dafür bedankt, dass ich zu ihm kam, weil er selbst wieder gewartet und gewartet hätte....

    Ich glaube, das liegt an einer extrem starken Angst vor Ablehnung. :| Nur ist das ja eine total große Verantwortung, die da dem anderen einfach zugeschoben wird, statt an dieser Angst vor Ablehnung zu arbeiten. Ich würde im Fall mit dem Mann, um den es bei mir ging/geht, so gerne versuchen wollen, dass er diese Angst vor Ablehnung bei mir fallen lassen kann. Gerade das enttäuscht mich dann so tief, dass er sich das bei mir nicht traut, obwohl er zu mir sogar schon ziemlich früh meinte, dass er spüren kann, dass ich ihm nichts Böses will und der wohlwollendste Mensch wäre, den er je getroffen hätte. Aber offenbar sind seine Ängste und Muster so tief, dass er da einfach nicht über seinen Schatten springen kann.


    Bei meinem Ex-Freund war das ähnlich, dass er wohl sehr große Angst vor Ablehnung hatte. Mich ärgert das trotzdem, wenn ICH dann immer das gesamte Risiko tragen soll. Er (aktuell) schaltet mich ja ein und aus wie es ihm gerade gepasst hat, obwohl er doch wissen müsste, wie es sich anfühlt, wenn man abgelehnt oder abserviert wird. Selbst scheut er das Risiko, zurückgewiesen zu werden (und ich würde ihn niemals ghosten oder bösartig und bewusst verletzen wollen) und macht es sich damit einfach. Gerade dieser Widerspruch, dass er für sich 100%-ige Sicherheit mit seinem Verhalten bekommt (kein Risiko für ihn) und mich immer und immer wieder wirklich wie mit dem Messer ins Herz zu stechen mit seinen Rückzügen, das begreife ich nicht. Das ist einfach absolut egoistisch bzw. triggerbedingt krankhaft. :|


    Ich mach das auch nicht mehr. In meinem Fall hab ich die Kontrolle ein wenig zurückbekommen, in dem ich meine Bedingungen für einen vernünftigen Kontakt kundgetan habe. Entweder er will sich darauf einlassen und kommt auf mich zu oder er bleibt eben fern. Ich kann ihn nicht zwingen, aber er kennt nun meine Bedingungen und so langsam kapiert er wohl, dass er diese Hürde in sich überwinden muss oder ansonsten bei mir nicht weiterkommt. Ob er es schaffen wird, weiß ich nicht, aber ich glaube, da sickert beim Gegenüber schon einiges durch, wenn man selbst dann auch mal auf stur macht und eben nicht immer als erstes in den Kontakt geht. Ich will ihn damit ja nicht erpressen, es geht nur einfach nicht mehr, für mich muss ein Kontakt ausgewogener sein, beide müssen fähig sein, Interesse zu signalisieren und nicht aus Angst vor Ablehnung solche Dinge abziehen, die dem Gegenüber praktisch die alleinige Verantwortung tuschieben.


    Das Schlimme ist für mich auch, zu spüren, dass er schon will, aber es nicht kann. Aber was soll ich gegen seine Ängste machen? Das kann nur er selbst bearbeiten, wenn er so weit ist (ziemlich sicher in ein paar Jahren oder Jahrzehnten mit einer ganz anderen Frau). Mich macht das immer wieder oder immer noch traurig.

    Ich schreibe aber besser in meinem Thread weiter, ich hab gerade dein Thema etwas gekapert, weil mir das so bekannt vorkommt, was du schreibst. Sorry.