Mit Wissen probieren oder lieber lassen?

  • Danke für den Post!


    Wenn du möchtest, würde ich dich gern auf ein kleines Gedankenspiel einladen. Mich interessiert wirklich, wie du dazu denkst. Ist jeder eingeladen. Das wird philosophisch. Ich stelle mir die gleichen Fragen.


    Mir fällt dabei folgendes auf:

    „da mir die Meinung anderer oft zu wichtig ist“. Diese Aussage kenne ich zu gut. Man will sich versichern, jaa nichts falsch zu machen. Damit die anderen einen weiter mögen. Damit man so ist, wie die anderen sich dich vorstellen. Damit die Erwartungen erfüllt sind. Ist dir dafür die Meinung anderer Menschen so wichtig?

    Nur, dann bist du ja gar nicht, wie du bist.

    Wie willst du denn sein?

    Wie bist du denn?

    Und warum und wer sagt denn, dass es nicht völlig in Ordnung ist, so zu sein wie du bist?

    So wie du auf die Erde kommst, bist du ja perfekt. Da ist nichts, was fehlt. Üüüberhaupt nichts.

    Und jetzt „lernst“ du. Wirst Konditioniert. Tu dies, tu das. „Das“ ist das richtige, nicht so machen.

    Und wenn du all das „Verhalten“ hinter dir lässt und sagst „Okay, das ist so! Aber ich bin ich! Und ich liebe ja das Leben!“ (Das ewige hin und her, Tod und Leben, kommen und gehen ist damit gemeint), wofür ist dir dann die Meinung anderer Menschen jetzt wichtig? Noch zu den gleichen Punkten wie beim ersten Stellen der Frage?

    Mir ist bewusst, dass es sehr kognitiv ist. Um diese Haltung soll es aber erstmal gehen.


    Und weiter, wenn du wirklich zu dir sagst: Er hat völlig richtig gehandelt. In seinem Angst- und Denkmuster. Das ergibt alles Sinn. Er oder sie kann nicht anders.

    Welche Rolle spielt es dann, was genau er getan hat? Oder warum?

    Nimm mal an, du kennst die Antwort zu 100%.

    Was willst du jetzt tun?

    Hast du nicht etwas anderes erwartet, was er tut? Und passt das jetzt nicht zusammen mit der Realität?

    Versucht man dann genau da nicht wieder Erklärungen zu bekommen, damit es doch wieder zusammenpasst und man „Frieden“ bekommt - wenn man stattdessen nicht einfach die Realität annimmt? Sagt, dass es eine ungünstige Situation war? Er sich ungünstig für mich verhält? Ich mich ungünstig verhalten habe, denn vielmehr kann ich nur mein Denken steuern und da habe ich erwartet, dass es anders wird als was ich mir gehofft hatte?

  • Das sind wirklich sehr interessante Ansätze und Fragen.



    Zu dem Thema "von allen gemocht werden:


    Ich glaube es liegt bei mir darin dass ich mich derzeitig nur wirklich wohl fühle in Anwesenheit von Menschen die mich respektieren. Sie müssen mich nicht zwangsläufig mögen aber respektvoll mit mir umgehen. Weiterhin ruht bei mir die Angst missverstanden zu werden oder das andere ein falsches Bild von mir haben. Auch wenn ich eigentlich weiß, dass sich sowieso jeder sein eigenes Urteil fällt.

    Ich bin ein sehr sensibler bzw. Feinfühliger Mensch und ich nehme schnell negative Stimmungen auf. Auch kommen ich nicht damit klar, dass viele Menschen so oberflächlich sind und eine Art Maske tragen in Alltag und auf der Arbeit. Das verunsichert mich so sehr da ich so oft erst Recht nicht weiß ob mich derjenige mag oder nur höflich zu mir ist. Das heißt ich halte mich bei solchen Menschen stark zurück und verstelle mich schon ein wenig.


    Auch glaube ich dass ich mich manchmal verantwortlich fühle für die Stimmung anderer und ich möchte bloß nicht anecken oder unangenehme Stimmung verbreiten.


    Ich bin froh dass ich mich mittlerweile mag so wie ich bin und auch meine Makel akzeptieren kann. Leider Fall ich aber noch oft in alte Muster und rede mit ein ich wäre nicht gut genug.


    Eigentlich weiß ich auch dass man es sowieso nie allen Recht machen kann. Doch manchmal kann ich das noch nicht auf der emotionalen Ebene akzeptieren.



    Punkt 2:


    Es stimmt schon. Wenn man es so sieht braucht man nicht zwangsläufig ein klärendes Gespräch btw. Kann man auch die Lage schlichtweg akzeptieren.


    Aber selbst wenn ich mir sage dass derjenige gute Gründe gehabt haben wird. So würde ich alleine schon aus Neugierde gerne erfahren was da genau hinter steckt. Vor allem im Bezug auf meiner Situation wo es nicht wirklich klar ist, ob beendet wurde aus Angst und emotionaler überforderung oder weil schlichtweg kein Interesse besteht.


    Bei ersterem wäre es einfach ultra tragisch und traurig, da dann das Potential zerstört wurde und er mir auch sehr leid tun würde. Hat derjenige kein Interesse dann weiß ich dass es einfach nicht gepasst hat und er nicht der richtige für mich ist.


    Natürlich möchte ich einen zuverlässigen Partner am meiner Seite. Aber die Beweggründe spielen für mich in sofern eine Rolle als das ich die Person dann einfach anders wahr nehme und mein Resultat ist dann auch etwas anders. Weißt du was ich mein?

    "TOO BAD YOU’LL NEVER SEE

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    Marina - Butterfly

  • Wiedermal vielen Dank!

    Ich möchte darauf gern eingehen, aber ich schaffe das vermutlich erst morgen.


    Muss kurz etwas loswerden fürs Tagebuch.


    Ich habe heute einen wirklich stressigen Tag gehabt, aber alles gerockt.

    Dann ins KH. Ich parke ganz vorn ein, wer kommt an: Anna. Aus weiter Distanz schon entdeckt, spürte ich direkt so eine „Präsenz“. Habe im Auto so getan, als würde ich sie nicht gesehen haben. Sie lief auch am Auto vorbei, ohne zu klopfen/zu schauen. Hier könnte jetzt wieder „oh das ist doch Schicksal“ anklingen, aber nein. Das ist eben das Leben.


    Im KH habe ich mich unwohl gefühlt. War mit der Lage meines Dads nicht so zufrieden. Arztgespräch. Ich konnte mich wieder fassen. Hab dann noch mit dem Pfleger gesprochen. Meine Mutter musste mehrfach weinen, ich konnte sie aber frohen Mutes in den Arm nehmen, trösten und handeln.


    Dann hatte ich ein weiteres Treffen mit der Frau. Das war irgendwie wieder sehr angenehm. Auch weil sie einfach mal nett ist und einen nicht so anzickt, man aber dennoch Spaß haben kann. Ich bin völlig unabhängig von ihr, denke überhaupt nicht „was muss ich tun um ihr zu gefallen“ oder sowas. Das heilt irgendwie, dass es solche normalen Menschen gibt. Aber da ist eben auch kein „Funke“. Und ich glaube, bei ihr auch nicht. Trotzdem stelle ich es mir unglaublich warm neben ihr vor.


    Dann gehen wir noch in eine Bar und treffen eine ältere Frau, die ich zuletzt vor 9 Jahren getroffen habe. Die auch meinen Vater kennt. Und deren Chefin genau heute vor 9 Jahren starb (die wir auch gut kannten).


    Das ist fast ein wenig sehr viel gewesen heute.

  • Heute ist ja fast Freitag!

    Vieles von dem, was du geschrieben hast, hätte ich auch genau so schreiben können. Kann es wirklich gut nachvollziehen. Danke für den Einblick in deine Gedankenwelt! Ich lade dich auch hier gern nochmal ein.


    Ich könnte auf viele Punkte eingehen, aber ich beschränke mich mal.

    Was mir auffällt ist, dass du dich sehr auf andere beziehst.

    das andere ein falsches Bild von mir haben

    Was ist denn ein "falsches Bild"? Jeder in seinem Angst- und Denkmuster hat Recht. Du bist, wie du bist und du verhältst dich, wie du dich eben verhältst. Das nimmt man wahr und macht sich ein Bild. Aber, wie sie es wahrnehmen und was sie daraus machen, kannst du doch nicht wirklich beeinflussen? Das sind ja ganz andere Gehirne. Was ist denn dann ein "richtiges Bild" von dir, und gibt es das überhaupt?


    Was ich damit sagen will, ist vielleicht: Du weißt, dass du einen Wert (Selbstwert) hast. Aber du siehst ihn durch die Augen der anderen.

    Eigentlich weiß ich auch dass man es sowieso nie allen Recht machen kann. Doch manchmal kann ich das noch nicht auf der emotionalen Ebene akzeptieren.

    Da würde Corssen vielleicht sagen: Aber das ist doch das Leben. Du kannst es nicht allen Recht machen, und das ist das schöne: das musst du gar nicht. Freunde kommen und gehen, Feinde kommen und gehen. Was passiert, wenn du (wenn du möchtest) einfach mal probierst, genau das zu akzeptieren: Ich kann es nicht allen Recht machen. Ist denn irgendwas schlimm daran, wenn du es Trump oder Merz nicht Recht machen könntest?


    Tiefer dahinter steht da auch für mich: Jeder hat Recht. Denn auch, wenn du es jemandem nicht Recht machst, dann lag es daran, dass er andere Erwartungen hatte. Und die hast du nicht erfüllt. Dann ist das in seinem System ja richtig. Und wenn es dir wichtig ist, dann kannst du nachfragen. Was er wahrgenommen hat. Was er erwartet hat. Ob das realistisch ist etc. Und wenn dir die Bindung zu dem Menschen nicht wichtig ist, dann brauchst du auch nicht nachfragen. Dann hast du eben einfach seine Erwartungen nicht erfüllt, und das musst du auch nicht. Sein Ärger ist sein Ärger.



    Aber die Beweggründe spielen für mich in sofern eine Rolle als das ich die Person dann einfach anders wahr nehme und mein Resultat ist dann auch etwas anders.

    Siehst du hier, wie du selbst den anderen schon anders wahrnimmst, sobald du mehr Informationen hast? Vielleicht hast du auch ein falsches Bild vom anderen?


    Ich glaube zu wissen, was du meinst. Und ich verstehe auch, was daran tragisch wäre.

    Mir ist zuletzt selbst bewusst geworden, dass ich Anna so lange nie wirklich als die, die sie ist, wahrgenommen habe. Und damit meine ich, sie mit all dem, was sie tut, was sie sagt etc. zu akzeptieren. Das habe ich gedacht, dass ich das tue. Aber so wirklich tief akzeptiert habe ich sie nicht.

    Das war, glaube ich, der schwerste Schritt. Immer noch mal "interpretieren", da man sie ja "kennt".

    Aus "Neugier" (keine Angst, ich fühlte das zu 100%) dann nochmal zu fragen, um... dann vielleicht nochmal zu erfahren, dass es ja doch an mir gelegen hat...

    Da schaust du wieder nach deinem Selbstwert von deinem Gegenüber.

    Mir ist dein Thema gerade nicht mehr ganz bewusst, aber: Versuch einfach mal, zu akzeptieren, was er getan/gesagt hat. Das ist jetzt so. Darüber darfst du wütend, traurig und alles zugleich sein. Und dann nochmal: Das ist so. Er hat scheinbar nicht hinreichend Interesse gehabt, oder eben Bindungsangst und kann damit nicht umgehen. Das ist aber sein Thema und es wird immer zu ihm gehören. Das liegt nicht in deiner Verantwortung. Wer weiß, was er erlebt hat. Aber es hat nichts, rein gar nichts mit deinem Selbstwert zu tun!

    Ich habe Anna so oft "falsch" interpretiert. Also für ihr System. Ich habe ja auch recht, und das was ich dachte, war ja meine Wahrheit. Das was sie sagte, ihre. Und wenn ich das jetzt sehe und akzeptiere, kann ich sie wirklich als Menschen wahrnehmen und völlig neu bewerten, ob sie zu mir passt oder nicht. Dann ist mein Selbstwert aber schonmal gar nicht mehr von ihr abhängig. Und genauso auch mein Glück nicht mehr. Und so soll es doch auch sein! Vielleicht hat sie da ein Thema, vielleicht nicht. In jedem Fall gehört all das Verhalten zu ihr dazu. Und auch ich muss erstmal lernen, was eine Liebesbeziehung genau für mich bedeutet und wie ich eine führen will.



    Corssen sagt auch, dass "Erkenntnisse" nicht ausreichen. Wir müssen Dinge "erfahren", damit unser Gehirn es abspeichert. Das heißt, dass ich mir diese Sätze ("Jeder hat Recht" bspw.) immer wieder sage, und dann mit den Menschen gesprochen hab. Und das hat bei mir wirklich gut funktioniert, um mein automatisches Denken zu "durchbrechen". Er nennt das ja auch "Quatschies", also die Stimme/n in unserem Kopf.

    Und was er auch sagt, ist, dass man unbedingt in die "gehobene Gestimmtheit" kommen muss. Und damit meint er, das Leben so zu lieben und zu akzeptieren, wie es ist. Also den ewigen Fluss, das Kommen und Gehen. Ich glaube, das hat mir auch geholfen, generell die Dinge lockerer zu sehen - denn alles gehört dazu, und das ist doch schön so. Stagnation ist das schlimmste, was es gibt und trotzdem wollen wir oft, dass "jetzt endlich einfach mal so ruhig bleibt". Nein, gerade der Wandel macht doch das Leben aus und gehört dazu. Er sagt dann auch, dass es kindlich ist. Dass wir an den schönen Dingen festhalten und uns (unser Glück) davon abhängig machen (wie Kinder es nun mal von den Eltern sind). Aber wir "müssen" (wenn wir denn wollen) erwachsen werden, um wirklich frei zu sein und unser Glück nicht mehr von irgendeiner Situation oder Menschen abhängig zu machen.


    Bitte um Corssen-Kritik. Mir geht es seit anderthalb Monat so gut wie noch nie und es hört nicht auf.

  • Ja ich beziehe mich sehr auf andere das ist jedoch auch für mich ein bekanntes Problem woran ich in der Therapie arbeiten will und muss.


    Kurzer Crashkurs: Ich hab eine soziale Phobie und wurde früher in der Schule gemobbt. Daher ist bei mir noch tief verankert dass ich performen muss um gemocht zu werden. Ich bin mittlerweile sehr reflektiert und lasse auch nicht mehr alles mit mir machen, aber auf der emotionalen Ebene habe ich vieles noch nicht richtig verarbeitet bzw. verinnerlicht.

    Was ist denn ein "falsches Bild"? Jeder in seinem Angst- und Denkmuster hat Recht. Du bist, wie du bist und du verhältst dich, wie du dich eben verhältst. Das nimmt man wahr und macht sich ein Bild. Aber, wie sie es wahrnehmen und was sie daraus machen, kannst du doch nicht wirklich beeinflussen? Das sind ja ganz andere Gehirne. Was ist denn dann ein "richtiges Bild" von dir, und gibt es das überhaupt?


    Ich kann dem nicht ganz zustimmen. Natürlich schafft sich jeder durch eigene Erwartungen und Vorstellungen und durch die eigene Wahrnehmung eine eigene Realität. Aber die eigene Wahrnehmung kann auch massiv täuschen und trügen und das hat dann nicht mehr viel mit der Realität zu tun. So wie viele Bindungsängstler gute Beziehungen sabotieren so kann ich auch Menschen abwerten oder kritisieren oder Dinge behaupten welche so nicht existieren. Da ich nicht möchte, dass andere irgendein Falsches Bild von mir haben, welches ich nicht entspreche und mir Offenheit und selbst Reflektion sehr wichtig bin ich auch bei anderen sehr offen. Ich fälle natürlich auch ein Urteil oder eine Meinung, das geht als Mensch auch garnicht ohne. Aber ich bin immer offen und bereit meine Meinung oder Wahrnehmung zu hinterfragen und offen demjenigen zu begegnen.


    Beispiel: Als ich neu bei meiner Arbeitsstelle angefangen habe wurde ich von einer Kollegin gewarnt und mir wurden ein paar negative Geschichten erzählt. Ich hab diese erstmal so hingenommen und mich trotzdem nicht beirren lassen mir selbst ein Urteil zu fällen und die Person so kennenzulernen wie ich sie dann wahrnehme. Und da hat sich das Bild auch noch mal komplett geändert und ich wusste das es nicht stimmte was sie sagten.


    Was ich damit sagen will, ist vielleicht: Du weißt, dass du einen Wert (Selbstwert) hast. Aber du siehst ihn durch die Augen der anderen.

    Da würde Corssen vielleicht sagen: Aber das ist doch das Leben. Du kannst es nicht allen Recht machen, und das ist das schöne: das musst du gar nicht. Freunde kommen und gehen, Feinde kommen und gehen. Was passiert, wenn du (wenn du möchtest) einfach mal probierst, genau das zu akzeptieren: Ich kann es nicht allen Recht machen. Ist denn irgendwas schlimm daran, wenn du es Trump oder Merz nicht Recht machen könntest?

    Das sehe ich auch so. Ich weiß dass ich es nicht allen recht machen kann. Das waren ja auch schon meine Worte. Aber emotional hab ich das noch nicht immer verinnerlicht. Daher mache ich ja auch die Therapie und gehe das an. Aber die Traumata sind einfach sehr tief verankert und wenn man oft genug gesagt bekommt man wäre nicht gut so wie man ist, dann glaubt man das auch irgendwann. Bei Freunden bin ich auch rigoros. Wenn mir jemand doof kommt oder mir nicht gut tut kann derjenige gehen. Bei Freunden und Familie kann ich auch Kritik üben etc. bei mir ist das Problem eher bei Arbeitskollegen welche ich nicht so gut kenne und einschätzen kann.


    Tiefer dahinter steht da auch für mich: Jeder hat Recht. Denn auch, wenn du es jemandem nicht Recht machst, dann lag es daran, dass er andere Erwartungen hatte. Und die hast du nicht erfüllt. Dann ist das in seinem System ja richtig. Und wenn es dir wichtig ist, dann kannst du nachfragen. Was er wahrgenommen hat. Was er erwartet hat. Ob das realistisch ist etc. Und wenn dir die Bindung zu dem Menschen nicht wichtig ist, dann brauchst du auch nicht nachfragen. Dann hast du eben einfach seine Erwartungen nicht erfüllt, und das musst du auch nicht. Sein Ärger ist sein Ärger.

    Klingt für mich etwas wie ein Widerspruch was Corssen da sagt. Also er behauptet ja "Jeder hat recht." Aber es gibt ja nur eine tatsächliche Realität. Alles andere sind ja nur die Wahrnehmungen und das Urteil anderer. Vor Gericht zählt ja auch nur der tatsächliche Tatbestand. Aber wo ich schon mitgehe ist, dass jeder einfach nach eigenem besten Wissen und Gewissen handelt und in dem jeweiligen Moment auch davon überzeugt ist oder eben Beweggründe hat.


    Leider ist aber bei Traumata bzw. bei BÄ das eigene Urteilungsvermögen sehr getrübt und man kann sich nicht immer auf die eigene innere Stimme verlassen. Daher würde ich auch da behaupten, dass nicht immer jeder Recht hat. Wenn z.B. ein BÄ denkt derjenige tut mir nicht gut da er mich triggert und mich nervös macht. liegt das oft eher daran, dass Traumata und Gefühle ans licht kommen wofür das gegenüber aber nichts kann. Ich hab meinen Kollegen auch manchmal etwas unterstellt. Bin aber dann in den Austausch gegangen und konnte erkennen, dass ich mir manches nur eingeredet habe.


    Ich glaube das ist auch das was sehr vielen Menschen da draußen fehlt: Das eigene Urteil zu hinterfragen und offen für andere Ansichten zu sein und zu reflektieren was man selbst vielleicht Falsch wahrgenommen hat. Viele sind so schnell darin andere zu verurteilen oder auszugrenzen ohne das alles zu hinterfragen.


    Aber es stimmt Die Gefühle des anderen kann man nur bedingt beeinflussen oder die Verantwortung dafür tragen. Ich gebe mir bei dem BÄ auch nicht wirklich die Schuld dass es schief gegangene ist da ich immer offen kommuniziert habe und sehr umsichtig und wertschätzend war. Im Nachhinein wäre ich lediglich etwas forscher und direkter gewesen bei meinem Wunsch ihn zu treffen aber ich wollte noch ein paar Wochen abwarten da er in der Zeit immer "viel um die Ohren" hatte.

    Mir ist zuletzt selbst bewusst geworden, dass ich Anna so lange nie wirklich als die, die sie ist, wahrgenommen habe. Und damit meine ich, sie mit all dem, was sie tut, was sie sagt etc. zu akzeptieren. Das habe ich gedacht, dass ich das tue. Aber so wirklich tief akzeptiert habe ich sie nicht.

    Das war, glaube ich, der schwerste Schritt. Immer noch mal "interpretieren", da man sie ja "kennt".

    Aus "Neugier" (keine Angst, ich fühlte das zu 100%) dann nochmal zu fragen, um... dann vielleicht nochmal zu erfahren, dass es ja doch an mir gelegen hat...

    Da schaust du wieder nach deinem Selbstwert von deinem Gegenüber.

    Ich sehe das etwas anders. Ich suche überhaupt nicht den Fehler bei mir indem ich nachhake was seine Beweggründe sind. Ich möchte wirklich ernsthaft nachvollziehen warum er so gehandelt hat und was ihm so an unserem Austausch gestört oder getriggert hat. Das würde mir einfach helfen seine Entscheidung zu akzeptieren bzw. damit dann auch umzugehen. So bin ich immer in dem Grübelkarussel und versuche mir auszumalen was die wahren gründe sind und das nervt da ich es nicht weiß solange er es mir nicht sagt. Wäre er z.B. einfach nicht Beziehungsfähig oder noch nicht über seine Ex hinweg etc. dann wäre es was anderes als wenn er z.B. Angst hat dass ich ihn verlasse oder ihn verletze oder er mich verletzt.


    Das sind ja soweiso seine Probleme und Geschichten wie bei dir und Anna. Als er schon bei dem damaligen Telefongespräch so meinte "ich hab schon viele negative Erfahrungen gemacht...meine Ex so und so..." gab mir direkt der Gedanke: "Na und? Was habe ich damit zu tun? Ich bin nicht deine Ex und hab dir auch nichts getan!" Hab es aber in dem Moment leider nicht gesagt.

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    Einmal editiert, zuletzt von Laurentia95 ()

  • Er hat scheinbar nicht hinreichend Interesse gehabt, oder eben Bindungsangst und kann damit nicht umgehen. Das ist aber sein Thema und es wird immer zu ihm gehören. Das liegt nicht in deiner Verantwortung. Wer weiß, was er erlebt hat. Aber es hat nichts, rein gar nichts mit deinem Selbstwert zu tun!

    Genau! Das stimmt, es hat auch nichts mit meinem Selbstwert zu tun. Da es seine Baustellen sind und ich weiß dass ich immer gut zu ihm war. Er hat mir ja selbst gesagt dass ich ein toller Mensch bin und mein "Herz am rechten Fleck" habe. Ich kann mich nur für mein Verhalten verantworten und ich war immer bereit offen zu kommunizieren und nach Lösungen zu schauen.

    Und damit meint er, das Leben so zu lieben und zu akzeptieren, wie es ist. [...]Nein, gerade der Wandel macht doch das Leben aus und gehört dazu. Er sagt dann auch, dass es kindlich ist. Dass wir an den schönen Dingen festhalten und uns (unser Glück) davon abhängig machen (wie Kinder es nun mal von den Eltern sind). Aber wir "müssen" (wenn wir denn wollen) erwachsen werden, um wirklich frei zu sein und unser Glück nicht mehr von irgendeiner Situation oder Menschen abhängig zu machen.

    Oft kann ich das Leben akzeptieren und nehme auch hin, dass viele Menschen einfach nicht zu mir passen oder ich nicht deren Meinung vertreten muss.


    Wo es mir schwer fällt zu akzeptieren ist, wenn zwei Menschen Leiden und sich eigentlich mögen und nur die Vergangenheit und die Traumata das ganze zerstören und man nicht gegenwertig die Person annehmen kann. Auch nervt es mich, dass so viele Menschen nur eine Fassade aufsetzten und nicht offen kommunizieren können was sie bewegt...damit komme ich oft auch nicht mit klar.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Laurentia95 ()

  • Was ich noch genrell ergänzen sollte: ich gebe dir recht, dass man jeden grundsätzlich akzeptieren sollte und dass ein Wandel gut und wichtig ist.


    Ich finde es sehr gut, dass du deine Wahrnehmung und Sicht gegenüber Anna noch mal reflektiert hast. :thumbup:


    Wer weiß...vielleicht ändert sich meine Wahrnehmung und Sicht auch irgendwann wenn ich das ganze verarbeitet habe. Da ich bisher nur ein kleinen Teil des BÄ kennenlernen konnte ist es besonders schwer einen klaren Eindruck zu bekommen.

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  • Wahnsinn, was du alles reflektierst und dir auch schon erarbeitet hast.

    Ich schätze den Austausch sehr. Das hilft mir, mich selbst besser zu verstehen.


    Ich sehe jetzt, dass sich das mit der Realität bei mir verändert hat. Ich habe meine, du hast deine, jeder hat seine eigene Realität. Und dann gibt es noch die faktenbasierte, „harte“ Realität. Will nicht sagen, dass meine Ansicht jetzt „die richtige“ ist. Ich kann damit einfach leichter leben.

    Fakten sind bewiesen, da hat niemand „recht“. Wer diese aber nicht glaubt oder selbst verifizieren kann, dem kann und brauche ich nicht helfen.

    Und bei dem Rest hat jeder in seiner Welt „recht“. Ich gebe also meinem Kollegen auch recht, wenn er sich über den anderen beschwert. Aber das ist seine Welt, das, was er erfahren hat. Nicht „die“ Realität (bei mir). Ich habe wohl losgelassen von der Idee, dass es die eine Realität gibt, die doch „jeder sehen und verstehen müsste“, „an die man sich halten müsste“ und die einzig „richtig und fair“ ist.

    Ich glaube, das hat mir geholfen, die Dinge/Menschen/Situationen einfacher akzeptieren zu können. Keine Ahnung, ob das jetzt „richtig“ ist, aber es tut mir gut.

    Kannst du diese Sicht verstehen und sehen, wie sich da so vieles von dir gesagte auflöst? Oder mache ich mich aktiv blind? Du musst das überhaupt nicht für dich akzeptieren oder annehmen, so soll das nicht rüberkommen.



    Die Frage/das Verlangen nach dem „(er)klärenden“ Gespräch haben fast alle. Mich inbegriffen.

    Da habe ich mich gefragt, ob es vielleicht nicht doch auch bei dir eine sehr unterbewusste Reaktion ist, um eine Erklärung für die Realität zu bekommen. Ich wollte auch einfach nur wissen, wie ich das ganze denn jetzt zu deuten habe - ohne mich deshalb zu verändern. Oder eben vielleicht doch?

    Ich habe ja selbst lange damit gekämpft. Und auch, wenn ich mir gesagt hab „Es kann nur X sein“, dann konnte ich damit nicht so richtig abschließen. Als wenn irgendwas (das emotionale Gehirn?) es nicht möchte.

    Mich nochmals und nochmals dafür zu entscheiden, dass es ist wie es ist, hat gut getan. Aber das war auch mehr einreden/sich selbst überreden.

    Jetzt hab ich sie akzeptiert wie sie ist und verlange da gar nicht mehr nach Antworten/Erklärungen. Ich will ja, so wie ich bin, auch akzeptiert werden und nicht, dass sie mich mit einem Idealbild vergleicht. BA wie VA idealisieren/projizieren aber ja gleichermaßen, nur unterschiedliche Dinge.

    Ich hoffe, du findest da zur richtigen Zeit die Antworten/Erklärungen, die du brauchst.


    Und was das Leben betrifft, sehe ich jetzt auch, dass ich es inklusive meinem Tod akzeptiert habe. Vorher wollte ich das (natürlich?) nie und zu sterben ist das schlimmste. Was ich alles noch machen will!

    Jetzt weiß ich, dass es einfach der Lauf der Dinge ist. Es wär unglaublich doof, früh zu sterben. Aber dadurch schätze ich die Dinge, die ich erlebt habe und jetzt jeden Tag sehe, viel mehr.

    Den Tod habe ich mit dem Leben eingekauft, wie den Stau beim Auto.

    In persönlichen Gesprächen habe ich auch festgestellt, dass es einigen schwer fällt, sich aktiv für „Ich liebe das Leben!“ zu entscheiden.

    Vielleicht ist das auch nichts für jeden (und das ist auch okay so).

    Das heißt auch nicht, dass ich deswegen permanent gut gelaunt bin. Natürlich gibt es Dinge, die mich verärgern oder die ich gern ändern will. Und wenn ich das bemerke, kann ich handeln - da ich durch diese positive Einstellung auch eher dazu komme - und dementsprechend was tun, statt es einfach nur hinzunehmen.


    Corssen sagte, dass er (!) es nicht für unbedingt sinnvoll hält, in den alten Traumata zu graben. Im Sinne von Psychoanalysen.

    Er ist ja Verhaltenstherapeut und sagt auch, dass es für manche Dinge sehr sinnvoll ist, eine zu tun. Generell, wer es will, kann das tun. Man lernt ja verdammt viel über sich und super gute Skills.

    Aber ich glaube er will, dass man das Trauma oder die doofen Dinge, die man selbst getan hat, einfach akzeptiert. Das ist eben passiert. Das war richtig Mist. Aber das ist Verhalten, ich bin eine Person. Das Verhalten kann man lernen. Die Software umzuprogrammieren geht nicht von jetzt auf gleich, aber mir gibt es im Kopf viel mehr Kraft zu sehen, dass ich auch ohne das zu tun schon perfekt bin.

    Und wenn ich (!) so daran gehe, hilft es mir ungemein, da es mir mehr Handlungsmöglichkeiten gibt.


    Ob ich dann mit dem Bewusstsein und „Schmerz - ja, sofort!“ verhindern kann, in die Muster zu rutschen, kann ich noch nicht einschätzen. Ich fühle mich aber nicht mehr so wehrlos.


    Irgendwie habe ich auch stark das Gefühl, dass ich bald wieder Kontakt mit ihr habe und das nochmal eine Prüfung für mich wird.

    Vielleicht ist das ganze gerade eine Art Prüfungsvorbereitung ^^

  • Erstmal danke auch von mir und an das Forum! Der Austausch hilft mir ebenso, aber besonders die Dynamik mit BÄ zu verstehen und die Beweggründe und Emotionen.

    Kannst du diese Sicht verstehen und sehen, wie sich da so vieles von dir gesagte auflöst? Oder mache ich mich aktiv blind? Du musst das überhaupt nicht für dich akzeptieren oder annehmen, so soll das nicht rüberkommen.

    Doch ich kann das sehr gut verstehen und sehe das auch so. Ich kann es ja mal an einem Beispiel deutlich machen: Wenn sich zwei Streiten bzw. Unterhalten gibt es ja immer "Sender" und "Empfänger". Jeder kann das gesagte jedoch anders aufgreifen oder wahrnehmen. Selbst wenn der Sender das gesagte nicht böse gemeint hat. Wenn der Empfänger sich gekrängt fühlt ist das Gefühl erstmal legitim. Hier haben dann auch beide erstmal "recht". Wenn ich jedoch dann nachhake und der Sender sagt er habe das nicht so gemeint. Und Zeigt der Sender jedoch Verständnis im Bezug auf die Wahrnehmung des Empfängers und der Empfänger akzeptiert dies und nimmt es an. So ist quasi die selbe "Realität" bei beiden in irgendeiner Weise vorhanden. Ansonsten bleibt jeder bei seiner eigenen Sicht und es kommt zu keine Lösung oder Übereinstimmung.


    Dafür bedarf es aber sehr viel Rücksicht und Empathie auf den jeweils anderen.


    Die Frage/das Verlangen nach dem „(er)klärenden“ Gespräch haben fast alle. Mich inbegriffen.

    Genau. Auch wenn ich weiß dass es nur selten zu einem vernünftigen Gespräch kommt bzw. selten die Wahrheit gesagt wird. So kann es jedoch helfen damit abzuschließen.


    Aber ich denke auch sich damit abzufinden ist letztendlich die einzige Option. Jedoch an diesem Punkt zu kommen kann sehr schwer sein, wenn man sich einfach was anderes Gewünscht hat. Mit der Tatsache umzugehen, dass die eigenen Hoffnungen platzen kann sehr niederschmetternd sein.


    Und ja denn anderen Idealisieren ist genauso ungesund wie denn anderen komplett negativ dar zu stellen. Da niemand Perfekt.


    Was bei mir bei so einem Gespräch auch sehr wichtig wäre nichts ungesagt zu lassen und einfach einen respektvollen Raum zu haben wo jeder seine Wahrnehmung der Situation Schildern kann ohne großartig zu werten bzw. den anderen abzuwerten. Jeder spricht lediglich von seinen Gefühlen.



    Den Tod habe ich mit dem Leben eingekauft, wie den Stau beim Auto.

    In persönlichen Gesprächen habe ich auch festgestellt, dass es einigen schwer fällt, sich aktiv für „Ich liebe das Leben!“ zu entscheiden.

    Vielleicht ist das auch nichts für jeden (und das ist auch okay so).

    Ich glaube es hat auch was tröstliches zu wissen, dass das Leben endlich ist. Denn so möchte ich einfach keine Zeit vergeuden und versuche das "Jetzt!" zu genießen, gerade da es in jedem Moment vorbei sein kann. Es gibt einen schönen Spruch von einem Bollywood film "Lebe und denke nicht an morgen." Es ist war eine Liebeskomödie aber hat sehr viele Weisheiten drin und spricht viele reale Situationen an.


    Das hilft mir auch mich an das Leben zu erfreuen. Genauso wie die Dankbarkeit für meine Freunde, Familie, Wohnung etc....


    Corssen sagte, dass er (!) es nicht für unbedingt sinnvoll hält, in den alten Traumata zu graben. Im Sinne von Psychoanalysen.

    Er ist ja Verhaltenstherapeut und sagt auch, dass es für manche Dinge sehr sinnvoll ist, eine zu tun. Generell, wer es will, kann das tun. Man lernt ja verdammt viel über sich und super gute Skills.

    Ja ich werde jetzt bald auch eine Verhaltenstherapie starten. Das macht man bei sozialer Phobie auch. Da muss man dann aber auch in die Konfrontation mit seinen Ängsten und bekommt auch Hausaufgaben für den Alltag mit. Ich hab auch mal gehört wenn man zu viel analysiert und recherchiert dann verdrängt man auch wieder die eigenen Gefühle und Ängste. Das kann als auch unbewusst eine Vermeidungsstrategie sein.



    Irgendwie habe ich auch stark das Gefühl, dass ich bald wieder Kontakt mit ihr habe und das nochmal eine Prüfung für mich wird.

    Vielleicht ist das ganze gerade eine Art Prüfungsvorbereitung ^^


    Wer weiß? ;)

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    Marina - Butterfly

  • Ich hab auch mal gehört wenn man zu viel analysiert und recherchiert dann verdrängt man auch wieder die eigenen Gefühle und Ängste. Das kann als auch unbewusst eine Vermeidungsstrategie sein.

    Das ist ein sehr guter Punkt, den ich mir direkt mal mitgenommen habe :)


    Freut mich sehr, dass du ein positives Gespräch hattest. Ich hoffe, du kannst damit jetzt besser umgehen und einen Weg für dich finden!


    Ich war zuletzt im Theater und in der Oper, hab mich mit älteren bekannten Werken beschäftigt und auch da festgestellt, wie lange die Menschheit sich schon mit diesen Themen auseinandersetzt und noch keine perfekte Lösung gefunden wurde.

    Spannend.


    Ich für mich glaube (und hoffe), ich bin innerlich aus diesen „Kreisen“ ausgestiegen.

    Ich nehm kaum noch was persönlich, frage lieber nochmal nach, sehe die Menschen und komme mit meinem Umfeld noch besser klar als vorher.

    Leute, die sich nur aufregen wollen, lasse ich schön weiter aufregen. Freu mich dann fast bisschen hämisch.

    Auch meine Mutter lass ich da machen. Und meine Geschwister. Ich mach bei den Familiendramen nicht mehr mit und lade mir keine Verantwortung auf, die mir nicht gehört.

    Kann jetzt auch Verbindlichkeiten in Freundschaften eingehen.

    Meine positive Stimmung hört nicht auf.

    Mittlerweile habe ich eher bisschen Angst, gar nicht mehr genug Zeit für all meine Projekte zu haben, die ich „mal tun will“ (geht so Midlifecrisis los? ^^ )

    Ich bin auch nicht „böse“ Anna gegenüber gestimmt. Auch nicht gegenüber meinem Vater.


    Eher im Gegenteil. Gibt da auch positive Nachrichten: Er atmet selbst wieder. Ist noch nicht ganz wach, aber atmen scheint schon mal gut zu klappen! Das ist sehr gut :)