Beiträge von ivory*82

    Klar…alles was Nähe herstellt, emotional ist und an die Beziehung, die der BÄ sich nicht eingestehen kann, erinnert, erzeugt Druck und Stress. Liebesbekundungen, häufiger Kontakt, sich gegenseitig in das Leben integrieren, Familie und Freunde kennenlernen, Geschenke, alles eben, was in die Richtung geht. „Meiner“ hat letztes Jahr nicht mal einen fotokalender an seiner Wand in seinem Haus ertragen. Und das waren keine romantischen kuschelfotos sondern Landschaftsaufnahmen und gelegentlich mal ein Bild eines gemeinsamen Ausflugs. Den hat er alle paar Tage zugehängt.

    Herrlich…könnte meiner sein 😔

    Das kann ich aus meiner Erfahrung auch bestätigen.

    Bei meiner Vorgängerin , die ich noch mitbekommen habe, mit der er eine Beziehungsanbahnung hatte. Da war mein BÄ körperlich sehr involviert aber da ging nicht genug emotionale Nähe.

    Danach ging es mit mir los und es war genau andersrum.

    Emotional sehr nahe, sehr schnell und zack Libido weg.

    Ich hab natürlich die "Schuld" bei mir gesucht

    Konntet ihr darüber reden?

    Einen Wechsel zwischen Lust (miteinander schlafen wollen) und Nähe (tiefe Verbundenheit bzw. Liebe) kenne ich sehr gut. Ist glaube ich sehr typisch für BAler. Lust kann da sein, obwohl (oder vielleicht auch weil) ich einen Fluchtimpuls verspüre. Ich meine in dem Buch "Warum wir uns immer in die falschen verlieben" steht auch irgendwo, dass ein gleichzeitiges Dasein der beiden Gefühle typisch für sichere Bindungstypen ist.

    Ja genau. Bei uns war es so. 1,5 Jahre Beziehungsanbahnung bzw F+, weil er es nicht Beziehung nennen konnte. In der Zeit immer wieder viel Distanz aber super leidenschaftlich. Dann ging es nach einer Notbremse meinerseits in eine feste Beziehung…es wurde emotional sehr eng, vertraut, verbindlich…es kam für ihn Erwartungsdruck hinzu und weg war jede körperliche Anziehung und das Gefühl des Verliebtseins. Stefanie Stahl hat in einem ihrer Bücher geschrieben, dass BÄ langfristig nur eines von beiden „können“: emotionale oder körperliche Nähe. Solange sie nicht an ihren Mustern arbeiten.

    …ich schließ mich an. Habe die gleichen Erfahrungen mit meinem Kandidaten. Die Gefühle werden immer wieder nur freundschaftlich, sobald die Beziehung enger wird und wir uns näher stehen. Das geht so weit, dass er nicht mehr mit mir schlafen kann, und aktuell sogar ganz Schluss gemacht hat, weil die Gefühle nicht mehr wiederkamen solange wir eine für seine Verhältnisse enge Beziehung hatten. Ich wünsch mir nun, dass die durch Abstand wieder fühlbar werden und er endlich mal begreift, dass er ein Problem mit Bindungsangst hat. Solange das nicht der Fall ist, ist da natürlich auch kein Wille, daran zu arbeiten..

    Wut auf den Partner?

    …das kann man nicht sagen. Je nachdem, wie tief die BA sitzt, welches Ereignis sie ausgelöst hat, wie die Therapie funktioniert…

    Ich habe von BÄ gelesen, die dann nach ein paar Monaten halbwegs ne Beziehung führen konnten (kommt auch immer auf den Partner an und wie die Beziehung gewünscht ist). Es gibt aber auch viele, die therapieren da Jahre dran rum.

    Naja das ist halt das Wesen…ambivalent. Komm her - geh weg. Man sehnt sich nach Nähe und Beziehung, wenn man sie hat ist es schwer auszuhalten.

    Und ja, bei BÄ „verschwinden“ diese Gefühle der Liebe dann unter Druck, Angst, anderen unangenehmen Gefühlen und werden dann quasi „abgeschaltet“, als Selbstschutz des Unterbewusstseins. Daher kommt dann diese Gefühlskälte und das nichts-mehr-für-den-Partner-fühlen können. Das ist dann real.

    Naja wie waren jetzt tatsächlich über 2,5 Jahre in einer festen Beziehung. Davor war 1,5 Jahre hin und her. Aber er hat seine Grenzen denk ich Weih überschritten, daher jetzt der krasse Cut, dem ja schon der Gefühlstod vorausging.


    Weiterentwicklung….ja schon….aber extreeeeem langsam und immer wieder Rückschläge…hab aber das Gefühl, untherapiert nur bis zu einer individuellen Grenze.

    Ja, das machen sie alle so. Auch die BÄ haben diese tiefe Sehnsucht, anzukommen, die Richtige zu finden, endlich eine richtige Beziehung führen zu können. Und diese Sehnsucht verbalisieren sie auch in ihrer ersten Phase der Verliebtheit. Faktisch kommt es so gut wie nie dazu. Das mit dem Heiraten hab ich auch gehört. Und viele andere Dinge. Solche Muster sind so unfassbar tief und kaum zu überwinden. Und wenn man sich doch emotional nahe kommt, sterben oft ihre Gefühle. Meiner konnte 1,5 Jahre nicht mal mehr mit mir schlafen weil er die Nähe kaum aushalten konnte.

    Alkohol ist ein Betäubungsmittel. Das betäubt eben auch für den Moment die Ängste. Aber das ist doch keine Lösung.

    Hallo,

    Fühl dich mal gedrückt.

    Inwieweit hast du dich schon zum Thema BA belesen? Alles was du schreibst, ist leider normal. Diese Geschichten und Aussagen und Verhaltensweisen wirst du hier überall im Forum oder auf anderen Seiten und Literatur finden. Und da kannst du schon von Glück sprechen, dass deiner Bindungsängstler sein Muster schon erkannt hat und daran arbeiten möchte! Die allermeisten möchte ich meinen irren ihr ganzes Leben umher, gestehen es sich nicht ein und probieren immer und immer wieder und brechen unabsichtlich Herzen. Und der Mist ist, dass man als Partner eines solchen Menschen unfassbar schnell abhängig wird, weil permanent Dopamin ausgeschüttet wird, weil man diesen Menschen nie so richtig in Beziehung bekommt oder nah sein kann. Das klingt jetzt hart aber da du noch relativ am Anfang stehst, würde ich mir echt überlegen, mich da jetzt emotional zu distanzieren. Viele, mich inbegriffen, hängen jahrelang in dieser Hoffnungsschleife fest und je länger diese Beziehungen dauern, umso schwerer wird es loszulassen. Ich spreche da auch von mir...ich schaff es nicht.


    Wenn du BA verstehen willst, lies Bücher von Stefanie Stahl bzw reichen da oft schon YouTube Videos und podcasts. Stefanie Stahl, Chris Bloom, Stefanie Kessler, Emanuel Albert, Christian Hemschemeier, Kati Körner.....google dich mal durch und schau die Videos. Klar findet man bei dem ein oder anderen Coach auch Ansätze, wie man mit einem BÄ klarkommen KANN. Aber das hängt auch extrem davon ab, wie sehr die BA ausgeprägt ist und wieviel Nähe und Verbindung man in einer Beziehung selbst als MINDESTMASS braucht, um glücklich zu sein. Es sind leider Beziehungen, die sehr unstet und von viel Distanz und Freiraum geprägt sind, selbst BÄ in Therapie brauchen Jahre und werden ihre Muster nie ganz los...sie lernen bestenfalls, sie nicht mehr so auszuagieren und mit ihren Gefühlen besser umzugehen.

    Bin 33. Ja genau, es war viel Desinteresse bis hin zu Abneigung. Der Schwächenzoom ist bei mir sehr ausgeprägt, ich werte dann dadurch vieles an meiner Partnerin ab. Und signalisiere das dann auch, was natürlich sehr verletztend ist. Dann steigt gleichzeitig das Interesse an anderen Frauen. Früher habe ich trotzdem lange in Beziehung ausgeharrt, obwohl nicht mehr viel Schöne da war. Irgendwie wusste ich unterbewusst schon, dass es nicht an ihr liegt. War oft Hals über Kopf verliebt. Sobald sie sich auch sicher war, kippte es bei mir. Dann ist der Dopaminkick weg.

    So viel ist dieses Mal gar nicht anders. Mir wurde schnell klar, dass wieder das alte Muster bei mir reinkickt (nach ziemlich genau 100 Tagen). Habe es ihr auch gesagt, dass ich Schwierigkeiten habe, Beziehungen zu erhalten. Aber ich habe nichts unternommen. Das war vor ca. 5 Jahren. An dem Thema arbeiten tue ich erst seit etwa einem Jahr.


    Dieses nur noch freundschaftliche Gefühle haben kenne ich auch. Aber es gibt dann diese Tage und die sind gar nicht so selten, dass ich wieder große Lust auf meine Partnerin habe.

    Tja ich denke, so ist das bei meinem (Ex-)Partner auch. Plus die mangelnde Erfahrung, überhaupt mal in einer Beziehung länger als 1,5/2 Jahre geblieben zu sein. Ich war in 2 langen Beziehungen (8 und 9 Jahre) und es war auch nicht anders, obwohl ich nicht bindungsängstlich bin. Eher verlustängstlich, wenn ich getigert werde. Es ist nunmal die Biologie der Sache....man hat nen Hormonkick und verliebt sich, die Natur will dass wir Babys machen, dann werden die Hormone abgebaut, damit die Eltern Zeit haben die Kinder großzuziehen and thats it! Man fühlt sich tief verbunden, eine ganz tiefe Freundschaft mit viel Vertrauen, Verbindung durch gemeinsame Erlebnisse, gemeisterte Krisen, das was man sich gemeinsam aufgebaut hat. Es gibt Tage da ist man genervt, es gibt Highlightmomente da fliegen wieder kleine Schmetterlinge. Im Grunde ist es eine konstantes warmes Gefühl. Man respektiert sich, möchte dass es einem selbst und dem anderen gut geht, kennt sich so gut wie keinen anderen Menschen und mag sich trotzdem. Gerade die körperliche Seite ist eine Kopfentscheidung, weil man so gut aufeinander eingespielt ist und der Sex dann erst richtig gut wird. Aber es ist niemals mehr dieser Hormonrausch und dieses nächtelang die Laken zerwühlen. Und ich kenne niemanden, der mir das in einer gesunden Beziehung anders beschreibt. Menschen, die das als "Langeweile" empfinden sollten vielleicht ihre Vorstellung von Liebe und Beziehung grundlegend überdenken oder eine andere Beziehungsform wählen, wenn man von Kick zu Kick leben möchte. Viele tun das ja, indem sie die Beziehung unterbewusst "toxisch" werden lassen...Streit, Fremdgehen, Nähe/Distanz Achterbahn, On/Off.....


    Ich habe keine Ahnung, wie ich das meinem (Ex)Partner verklickern soll. Im Grunde muss er für sich entscheiden. Und vielleicht auch die Erfahrung machen, dass es immer und immer wieder so wird. Aber er wünscht sich Ankommen...Familie....eine beständige Beziehung. Und läuft doch immer wieder weg. Defacto isses so: wer sich immer alle Türen offen hält, verbringt sein Leben im Flur.


    Ich weiß nicht, was die nächsten Wochen bringen. Ob er Sehnsucht und Anziehung wieder fühlen kann, wenn wir Abstand haben. Bis jetzt waren es 8 Wochen so halbherziger freundschaftlicher Kontakt. Hat nix gebracht. Jetzt muss erstmal ganz Ruhe her. Und wenn er sich entscheidet, 4 Jahre ganz wegzuwerfen, trotz dass er sagt, dass er sich selbst nicht versteht weil zwischen uns nichts ist, was ihn stört...er sich aber blockiert fühlt und seine Gefühle sich nicht mehr geändert haben in den letzten knapp 2 Jahren, kann ich nix tun. Null.


    Wie gehst du mit deiner Freundin mit deinen "freundschaftlichen" Gefühlen um? Weiß sie das? Bist du ihr treu? Habt ihr noch Intimität? Gab es da auch Phasen, wo du weg warst? Kamen deine Gefühle wieder nach Abstand?

    War das für Dich eine erfüllende Beziehung ohne Intimität? Stellst Du Dir so Deine Wunschbeziehung vor (soll es ja geben)?

    Mein Exfreund hat es mit einer psychosomatischen Reha und anschließender ambulanter Therapie versucht. Keine Chance. Der Fluchtimpuls wurde zunehmend stärker.

    Wenn es einmal so weit gekommen ist und die Dynamik ihren Lauf nimmt, bekommst Du das Schiff kaum noch aus dem Schaukeln raus.

    Natürlich nicht. Aber wir haben versucht, das wieder hinzubekommen.

    Meine Erfahrung (BAler) ist, dass meine jetzige Partnerin die erste ist, bei der ich wirklich noch was für sie empfinde. Meine Gefühle waren früher maximal abgespalten, also ich war unreflektiert in Bezug auf meine BA. Dann sind auch nach einer Trennung die Gefühle nie wiedergekommen. Es war pure Erleichterung und die war von Dauer. Witzigerweise denke ich mir jetzt, dass es mit meiner ersten Freundin (vor etwa 13 Jahren) ja eigentlich auch ganz gut gepasst hat. Aber das kommt erst mit etwas Reflexion. Ich bin aber auch nie abgetaucht in Beziehungen, also klassisches On Off gab s eigentlich nicht.

    Krass. Wie alt bist du? Und was heißt maximal abgespalten... dass der gar nix mehr war an Gefühlen? Abneigung? Und was ist diesmal anders?


    Mein jetziger (Ex-)Partner ist früher auch nie in Beziehungen zurück...bei uns war es aber schon der dritte Anlauf. Seine Gefühle sind aber nur noch freundschaftlich aktuell...daher ist er weg. Das ist super traurig gerade. Wir sind beide Anfang 40....

    Uff...naja "wir" haben jetzt 2,5 Jahre am Stück geschafft. Dabei war er aber 2mal mit einem Fuß schon draußen, hat aber diesmal alles gegeben und versucht, in Beziehung zu bleiben, trotz krassem Druck. Das hat aber dann dazu geführt, dass er 1,5 Jahre nicht mehr intim sein konnte :(