Beiträge von V7881

    Ich denke, dass ist das Zauberwort... "Sie muss es wollen".


    Mir scheint es aber eher so, dass ihr Leben aktuell so chaotisch ist, dass sie möglicherweise gar keinen Leidensdruck in Richtung Beziehung verspürt und sie das eher gerade überfordert.


    Wenn man so ein Thema angehen möchte, dann muss man sich seinem Problem zu allererst bewusst sein, es realisieren (und das ist zumeist schon eine riesen Hürde) und eben auch "Leid" verspüren. Ich habe bisher nichts gelesen, dass sie sich ihres Problems (sofern es das ist ) überhaupt bewusst ist. Oder hab ich was überlesen. Du siehst es, aber sie nicht, oder?


    Man kann niemanden dazu zwingen. Würde auch rein gar nichts bringen. Es übt nur Druck aus und damit gewinnt man gar nichts. Es löst eher eine heftigere Flucht auch. Gemeiner, schmerzvoller...


    So schwer es ist, jemanden loszulassen, aber wer nicht will, warum auch immer, den kann man nicht halten und sollte man wahrscheinlich auch einfach nicht.


    Hier kommt das Problem mit der Akzeptanz. Das ist schwer. Ich denke jeder hier hat seine Beziehung, seinen Partner als etwas ganz besonderes empfunden und die Beziehung geliebt. Deswegen sind wir hier. Es tut weh, etwas so wundervolles aufgeben zu müssen.


    Und wie bereits erwähnt...meist empfinden wir das und den Menschen als soooo übermäßig besonders, weil gerade diese krankhafte Dynamik bei uns etwas trifft. Eine VA, eine passive BA... Whatever. Nicht jeder würde das mitmachen und wir tun es doch. Warum? Das ist eine wichtige Frage, die man sich beantworten sollte. Du dir. Schau bei dir, das, das ist dein Spielbereich. Ihre Psyche wird ein Rätsel bleiben. Wir wollen es so gern lösen... Aber es wird nicht funktionieren. Sie verstehen sich ja zumeist selbst nicht und können gar nicht auf diesen tiefen Emotionen zugreifen...


    Es gibt hier keine Weg mit einer Art Checkliste und Handbuch wie man diese Art von Problem löst. Weil es nicht zu lösen ist. Es tut mir leid. Wirklich.

    Guten Morgen Mellowmario,


    erst einmal tut es mir sehr leid, dass du das erleben musst. Ich glaube alle hier können nachempfinden, wie du dich fühlst und was diese Dynamik mit einem macht.


    Diese Machtlosigkeit, die Verwirrung, die Hoffnung, die Ablehnung...


    Denke, niemand kann dir sagen, was genau weiter passieren wird. Es ist dann doch sehr individuell. Ich weiß genau, wie sehr man nach Antworten sucht, es verstehen, es "heilen" möchte. Man ist bereit alles dafür zu tun...


    Es scheint doch so "einfach". Wie du ihr sagst... Höre auf dein Herz. Aber so simpel sind diese Mechanismen leider nicht. Es ist nicht mit guten Willen getan. Leider.


    Wie du sie hier beschreibst, scheint sie wirklich viel mit sich, ihrem Leben, ihren Bedürfnissen und Ängste zu kämpfen und du bist mitten drin. Man ist bereit das auszuhalten, ihr zu helfen... Das Problem ist aber, denke ich, nur sie kann sich helfen.


    Es liegt nicht in der Macht des Partners, ihr ihre innersten Ängste, Kämpfe und Sorgen zu nehmen. Und um so mehr du das versuchst, je mehr du von dir gibt's... Es hilft nicht. Nicht dauerhaft, wenn sie ihr Problem nicht erkennt, anerkennt und mit sich arbeitet.


    Selbst wenn sie zurück käme. Wenn sie auf dich zukommen würde, ich weiß, du wünscht dir nichts sehnlicher, aber ihr würdet immer wieder hier landen. Vermutlich. Wie gesagt, es ist sehr individuell.


    Hinterfragen dich selbst. Was gibt sie dir? Aber was nimmt sie dir auch? Willst du in stetiger Unsicherheit leben? Immer nur in Habachtstellung? Immer auf alle möglichen kleinsten Anzeichen achten? Man verliert sich beim dem Versuch, dem Gegenüber immer alles recht zu machen, damit es bloß nicht zum Bruch kommt... Es zermürbt einen.


    Ich weiß, dass es extrem schwer ist diese Menschen loszulassen, weil sie es wert sind geliebt zu werden. Das sind sie auch. Aber sie können es nicht dauerhaft zulassen und verzweifeln an sich selbst.


    Es habe viel gelesen und bin sehr begeistert von dem Buch "nah und doch so fern", dass mir hier empfohlen wurde, weil ich unbedingt verstehen möchte...


    Hier versteht man auch seine Dynamik besser und kann nachvollziehen, warum gerade ihr zwei euch so magisch anzieht.


    Ich habe wirklich sehr viele gute Ansätze für mich gefunden....und zum guten Schluss muss man wohl aufhören verstehen zu wollen. Es ist nicht zu verstehen. Bin auch noch im Prozess, denke aber, man sollte den Blick hier wirklich auf sich richten. So schwer es ist. Sie ist für sich verantwortlich. Und du für dich.


    Alles Gute für Dich!

    Die Antwort hätte ich auch gern 😉. Wo genau befindet sich der Knopf dafür?


    Zumal genau diese Exemplare nicht einen unserer wertvollen Gedanken und unserer Zeit verdient haben.


    Vielleicht ist es wie mit der Schokolade, die man während der Diät nicht essen möchte...sie wird dann umso reizvoller und frißt sich in unser Hirn.


    Frag mich, wann diese Gedanken, die Frage, die schwankenden Emotionen aufhören.


    Aber ganz sicher nicht, wenn man nachgibt. Stark bleiben ist wohl die einzige Option.


    Oder hat da jemand noch andere Tipps 😉?

    Was ich auch bestätigen kann: Die Erkenntnis, dass er eigentlich ein bedauernswerter Mensch ist, der sich selbst im Weg steht und sich selbst und nicht nur mir das Glück zerschlagen und die Liebe verweigert hat, hält bei mir nicht nur die Liebesgefühle und die Verletzung am Leben, sondern auch das Mitgefühl für ihn, die Sorge.

    Und das kann ich dir so nachfühlen.

    Ich habe tiefes Mitgefühl mit ihm und finde es unendlich traurig, dass er es nicht schaffen wird Glück für sich, in sich finden und vermutlich in immer gleiche Situation geraten wird. Und dabei weitere Menschen sehr unglücklich macht.


    Er hat Glück verdient. Manchmal zerreißt mich das regelrecht, weil er ein so wertvoller Mensch ist. Aber er wird immer wieder an sich selbst scheitern und das Glück zerfetzen.


    Meine Gefühlschaos bewegt sich über viele Ebenen. Ich sortiere noch.


    Es muss sich schrecklich anfühlen sich selbst so ausgeliefert zu sein, so machtlos und so stark mit sich und seinen Emotionen zu kämpfen zu müssen...irgendwann gibt man dann wohl auf.


    Versuche häufig mich darein zu versetzten und es mit anderen Angststörungen zu vergleichen. Zum Beispiel vor Höhe oder vor Brücken...der Betroffene vermeidet die Situation dann zumindest, was ja auch gut möglich ist. Aber was kann der Bindungsängstler tun?!


    Die Angst ist allumfänglich und man kann nicht ausweichen und vermeiden...es ist ein Dauerzustand. Den Vergleich mit dem Ertrinkenden finde ich ziemlich passend... Und dann ist mein Mitgefühl wieder ganz oben auf.

    Hallo Annerike,


    Ich persönlich kann deinen Gedanken tatsächlich sehr gut nachvollziehen und empfinde es genauso.

    Im Gegenteil. Meine Therapeutin sagt mir in etwa: Je größer die Liebe, desto größer die Angst.

    Das bindungsängstliche Prinzip bedeutet: Ich begehre etwas (bzw. jemanden), wünsche mir die Bindung ganz intensiv, aber wenn ich es dann haben kann, macht es mir gleichzeitig so große Angst, dass ich fliehen muss.

    Wenn ich aber noch nicht erkannt habe, dass ich gar nicht vor meinem Gegenüber ausreiße, sondern vor mir selbst und meinen eigenen Gefühlen, dann kann ich logischerweise nicht um die Liebe meines "Partners" kämpfen.

    bzw...genauso hat es sich für mich angefühlt. Es fühlte sich nach Liebe an, sehr intensiv sogar...und genau dann...zieht der Sturm auf und verwüstet alles dagewesen von einem auf den anderen Moment. Schutt und Asche. War ein paar Stunden zuvor noch absolute Nähe und Verbundenheit war, physisch und mental.


    Es ist völlig verrückt und für die "Opfer" dieser persönlichen Katastrophe bleibt nur Schmerz, Verwirrungen und 1000 Fragen.


    Ich denke auch, dass genau diese intensive Gefühle, diese greifbare Verbundenheit früher oder später zu diesem Knall bei den Menschen führen und es gibt rein gar nichts was der Partner tun kann. Denn es hat tatsächlich mit dem Partner nichts zu tun, sondern kommt aus dem BAler heraus... Tragischerweise sind sich dessen aber viele nicht bewußt oder erkennen es nicht an.


    Einfacher ist es die Gründe für die Tat im Außen zu suchen, statt in sich. Daher wird ja ja auch zu meist kein konkreter Grund genannt, warum jemand "nicht glücklich" ist oder plötzlich einfach nicht mehr will. Ohne Vorankündigung, ohne Gründe... Einfach weg. Alle Brücken eingerissen.


    Das ist einfach unendlich schmerzhaft, wenn der geliebte Mensch aprupt so aus dem Leben verschwindet. Als ob nie was gewesen wäre. Es ist entwürdigent für die gemeinsame Liebe 😢.


    Aber ohne Selbsterkenntnis und Hilfe kann man da gar nichts tun und genau diese Machtlosigkeit lähmt einen selbst.


    Und selbst wenn derjenige es erkennt und anerkennt und sich Hilfe holt...ob es wirklich "geheilt" werden kann...ist nochmal eine ganz andere Frage.