Hallo ihr Lieben,
oft habe ich mir Gedanken gemacht, was für mich hier, in diesem Forum, eine Erfolgsgeschichte, ist.
Während ich an und mit meinen Verlustängsten arbeitete, habe immer wieder versucht achtsam den Unterschied zwischen Hoffnung und Erwartung zu erspüren. Wenn Hoffnung, wie Vaclav Havel so treffend formulierte, nicht die Überzeugung ist, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, dass etwas einen Sinn hat, egal wie es ausgeht, dann ist eine Erfolgsgeschichte eine gemachte Erfahrung, die ich von ganzem Herzen akzeptiere - ohne Wut, Verbitterung und/oder dem Bedürfnis Mauern zu bauen.
Dafür, dass ich bei meinen Verlustängsten dazu lernen konnte, danke ich allen, die mich auf diesem Weg in diesem Forum unterstützt haben, insbesondere Arina, Athina, Eisfee, Gonna, Jette, Ella, Sprosse, Eisfuchs, Sanny, Jetty, Yingyang, Königskind, Capt'n und all denen, die ich jetzt vergessen habe. Mein besonderer Dank gilt auch dem BAeren, ohne den ich wahrscheinlich immer noch als Klammeräffchen durch die Gegend laufen würde. Durch eure Hilfe habe ich zu mir gefunden, habe gelernt, dass ich mich selbst lieb haben darf - ohne mich auf eine Art und Weise verbiegen zu müssen, bei der ich mir nicht gut tue - oder zulasse, dass meine Grenzen überschritten werden, weil ich Lieben mit Abhängigkeit verwechsle.
Mir ist bewußt, dass der Weg für mich bei weitem nicht zu ende ist, doch ich weiss jetzt, dass ich auch loslassen kann. Loslassen, allein das Wort hatte mir im letzten Jahr Bauchschmerzen verursachen können... jetzt fühlt es sich, hm, fast leicht an.
Tief in mir bin ich immer noch entsetzt, doch gleichzeitig bin ich erleichtert darüber, dass ich passive Aggression als solche jetzt erkennen kann und jetzt fähig bin, mich zu schützen. Immer noch innerlich kpofschüttelnd, kann ich nur feststellen, dass diese Behauptung, die ich in ihrer Summe als schwere passive Aggression empfinde, nicht nötig gewesen wäre - sagte ich Anfang März doch, dass ich den BAeren loslasse... Einige wissen, was in den letzten zwei, drei Wochen bei mir los gewesen ist...
Und ja, ich lasse dich los - aus Liebe, in Liebe.
Ich kann nicht verhindern, dass du jetzt im wahrsten Sinne des Wortes "scharf schießt" - auch wenn ich sehr wohl einiges erkenne, nicht nur bei dir. Meine baerigen Verhaltensweisen, die ungefragt durchbrechen, machen es für dich auch nicht leichter. Ich nehme sie zur Zeit wahr, ohne sie zu bewerten, sammle sie, wenn man möchte, in einem Ordner "zu bearbeiten"... Doch ich hätte in den vergangenen Monaten nichts dazu gelernt, wenn ich die "Sehnsuchts-Theorie", die in ihrer Gesamtheit meine Wahrnehmung anzweifelt, obwohl Gesten und Taten die Theorie locker widerlegen... einfach schlucken würde... nein, BAer, ich baue jetzt keine Mauern, ich hasse dich nicht o.ä. - ich lasse dich los, doch ein weiterer Kontakt wird nur möglich sein, wenn die "Sehnsuchts-Theorie" zurecht gerückt wird, denn das Infrage-Stellen meiner Wahrnehmung in dieser Form assoziiere ich sehr schnell mit Erfahrungen aus meiner Kindheit, an deren Folgen ich heute noch zu knappern habe... und es ist nicht meine Aufgabe, diese Assoziation zu klären - vor einigen Wochen noch hätte ich mich dafür zuständig gefühlt. Das empfinde ich als Erfolg.
Liebe Grüße
Idun