Eitle Liebe (narzisstische Beziehungen)

  • Eitle Liebe: Wie narzisstische Beziehungen scheitern oder gelingen können
    von Bärbel Wardetzki


    Text in Amazon:
    Narzisstische Beziehungen gleichen einem Feuerwerk: Heiße Gefühle, große Begierde, Verführung und Verschmelzung sind groß – doch meist erlöscht das Feuer rasch. Zurück bleiben Verletzungen und Frustration durch die Egozentrik der Partner.
    Bestsellerautorin Bärbel Wardetzki analysiert die Dynamik narzisstischer Beziehungen und geht auf die damit einhergehenden seelischen Nöte ein. Sie zeigt, wie auch Partnerschaften zwischen narzisstischen Menschen gelingen können, ohne dass einer von beiden zu sehr leidet.


    Anmerkung: Das Buch hat mich einen Meilenschritt in meinem Leben weitergebracht. Ich habe erstmals bemerkt, dass mein Vater eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat und ich deshalb auch immer Partner nach diesem Muster auswähle bzw. an solche gerate.

  • Dieses Buch kann ich ALLEN hier wärmstens empfehlen.
    Es war auch für mich ein Meilenstein, sämtliche Verhaltensweisen eines "BÄ"s liessen sich dadurch besser verstehen als durch "Jein".


    Denn Bindungsangst ist keine Krankheit, sondern das Symptom einer seelischen Störung.
    Die Störung, die BA am häufigsten zugrunde liegt, wird in diesem Buch dargestellt.


    Ihr werdet staunen, was ihr da alles entdeckt.


    Unbedingt lesen!!!!

  • Zitat

    Die Störung, die BA am häufigsten zugrunde liegt, wird in diesem Buch dargestellt.

    Das halte ich nach wie vor für ein Gerücht, nach Wikipedia haben max. 2,5 % der Gesamtbevölkerung eine NPS, der Anteil der Menschen, die jedoch Bindungs- und Verlustängste haben ist weitaus höher.

  • Und? Soweit ich die Quelle verstanden habe, gehen Experten von 0,5 % bis max. 2,5 % der Bevölkerung aus, lass es meinetwegen 5 % der Gesamtbevölkerung sein - es sind trotzdem weitaus mehr Menschen, die Bindungs- und Verlustängste haben.


    Zu vermuten, was der andere haben mag, bringt mir nix.
    Ich kehr lieber vor meiner Tür. :wink:

  • Wenn man "Jein" gelesen hat, dann wird sehr deutlich, dass dort oft Symptome einer narzisstischen Störung/Beziehungsdynamik beschrieben werden.


    Hier im Forum liest man immer wieder vieles, was auch sehr eindeutig auf narzisstische Beeinträchtigung hindeutet (im übrigen gilt das häufig für beide Seiten, nicht nur für die Bindungsängstler).



    Ich möchte an dieser Stelle noch darauf hinweisen, dass ein Unterschied besteht zwischen narzisstischer Störung/Beeinträchtigung und einer diagnostizierbaren NPS.


    Eine Persönlichkeitsstörung besteht erst dann, wenn die Struktur so starr und destruktiv (krankhaft) ist, dass der betroffene Mensch kaum noch ein normales und zufriedenstellendes Leben führen kann, insbesondere was zwischenmenschliche Beziehungen angeht.


    Von daher wird hier wohl nur auf Begrifflichkeiten herumgeritten, was an sich nicht notwendig ist, da wir schliesslich alle keine Psychologen sind, sondern Laien.


    Das Phänomen "Bindungsangst" wird zukünftig vermutlich weiterhin zunehmen, da unsere Gesellschaftsstrukturen dies fördern.
    Beziehungen können ja heutzutage viel unkonventioneller und freier gestaltet werden, so dass Bindungsangst sich auch deutlicher äußert als noch vor hundert Jahren.

  • Zitat

    Von daher wird hier wohl nur auf Begrifflichkeiten herumgeritten, was an sich nicht notwendig ist, da wir schliesslich alle keine Psychologen sind, sondern Laien.


    Dann ist es ja gut - vor allem den späte Einwurf, dass narzisstische Züge auch bei "Partnern" von bindungsängstlichen Menschen vorkommen, finde ich sehr bemerkenswert. :wink:

  • Zitat von idun

    Zu vermuten, was der andere haben mag, bringt mir nix.
    Ich kehr lieber vor meiner Tür.


    Ich halte es für überaus wichtig, das Problem des Gegenübers zu verstehen.
    Oft kann man nämlich erst dadurch "vor seiner eigenen Tür kehren".


    Es ist enorm hilfreich, wenn man gewisse Zusammenhänge versteht, auch um sich innerlich seinem Gegenüber wieder annähern zu können, um sowohl mit ihm als auch sich selbst versöhnlich zu sein.


    Ich finde es problematisch, wenn Menschen dann immer gleich von einer Schuldzuweisung ausgehen.
    Möglicherweise tun sie das aber, weil sie ihre eigenen Probleme als "schmutzig" oder schuldbehaftet empfinden oder noch im Opfer-Täter-Schema denken.

  • Zitat von idun

    Das halte ich nach wie vor für ein Gerücht, nach Wikipedia haben max. 2,5 % der Gesamtbevölkerung eine NPS, der Anteil der Menschen, die jedoch Bindungs- und Verlustängste haben ist weitaus höher.


    Genau, und wenn ich die alle noch mitzähle, die dieses Problem zu ihrem dauerhaften Lebensinhalt machen, obwohl doch eigtl. der Partner betroffen ist (der allerdings hier in den seltensten Fällen posten wird).
    Irgendwer schrieb vor kurzem, dass er nebenbei auch noch leben möchte, da stimme ich voll zu.
    Das Leben hat so viele Facetten, warum halten wir so krampfhaft an der einen fest?

  • Zitat von ColaWodka

    Das Leben hat so viele Facetten, warum halten wir so krampfhaft an der einen fest?


    Weil es offenbar für viele sehr spannend ist, sich mit dem Grund für das Scheitern ihrer Beziehung auseinanderzusetzen.


    Eigentlich der totale Blödsinn, schliesslich ist es völlig verschroben, sich emotional auf jemanden einzuschiessen, weil man ein halbwegs normaler und heftig verliebter Mensch mit Bindungswunsch ist.
    Oder dann noch neugierig nach dem Warum zu fragen, wenn man nach einigen irrsinnigen Wechselbädern ziemlich dumm aus der Wäsche guckt...ts.
    *Ironiemodus off*


    Also ich werd demnächst nur noch mit Schild um den Hals herumlaufen: Suche feste Beziehung, bitte keine promovierten Physiker.
    Bestimmt klappt es dann ohne Probleme. ;)

  • Zitat von ColaWodka

    Das Leben hat so viele Facetten, warum halten wir so krampfhaft an der einen fest?


    Vielleicht, weil wir erkennen, dass die 100 % erfüllte Liebe a la Hollywood eben im realen Leben nicht existiert.


    Vielleicht, weil wir erkennen, dass zum Wesen der Liebe auch Fürsorge, Schmerzen, Tränen gehören und man sich den eigenen Problemen und den Problemen des anderen stellt.


    Vielleicht, weil wir feststellen, dass eine Beziehung auch erarbeitet und jeden Tag neu gelebt und geliebt werden muss. Vielleicht, weil wir erkennen, dass einem Liebe nicht in den Schoß fällt.


    Vielleicht, weil wir merken, dass wir uns in dem anderen erkennen / spiegeln und den Weg zu uns selbst finden (können).


    Vielleicht, weil wir merken, dass zum Leben auch Prüfungen gehören.


    Und irgendwann merken wir, dass das, was mit uns passiert, nicht nur eine Facette des Lebens ist, sondern ein facettenreiches Spektrum aus Hoffnung, Sehnsucht, Leidenschaft, Schmerz, Geben, Nehmen etc., eben die Essenz des Lebens und Liebens. Wir stecken mitten im Leben. Wir fühlen auf vielfältige Weise, gute und schlechte Gefühle. Wir leben. Und vielleicht mehr als viele andere.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von ColaWodka

    Ist ja richtig aber tun wir uns damit wirklich Gutes? Bin ja selbst nicht anders aber ich zweifel inzwischen manchmal, weil es kostet soviel Kraft und Zeit :(


    Ob es was Gutes war, wissen wir leider erst, wenn wir etwas ausprobiert haben. Für irgendwas wir das alles gut sein. Irgendwann werden wir es wissen...

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Was ist schon Zeit? 8 Stunden geschlafen. Eine halbe Stunde gegessen. 8 Stunden gearbeitet. 1 Stunde geliebt. 1 Stunde geheult.,,


    Ist das die Rechnung des Lebens? Ist die Zeit nicht der Fluß, auf dem wir durchs Leben schwimmen? Muss eine Rechnung immer aufgehen? Muss immer alles einen Gegenwert haben? Die Zeit ist manchmal unser bester Freund, sie begleitet uns bis ans Ende unserer Tage. Wir haben Zeit, uns zu erschöpfen. Wir haben Zeit, uns zu erholen. Alles, was wir immer haben, ist Zeit.


    "Philosophimodus aus"

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • So Cola Wodka, jetzt mal eine ernsthafte Aussage, ich war nur eben wahnsinnig albern, vom vielen Lachen...


    Also ich sage immer:


    Zeit hat man nicht, man nimmt sie sich.


    Und bisher konnte ich nichts gegenteiliges feststellen im Leben.