• hm....nein, ich glaube macht ist hier nicht das thema.
    wobei die aussage an sich sicherlich nicht falsch ist. aber das thema macht spricht mich hier nicht wirklich an.
    ich habe auch nicht das gefühl, damit macht zu erlangen. im gegenteil.


    ich glaube es geht mir (noch) darum, eine gewisse unabhängigkeit zu behalten, so dass mir nicht komplett der boden unter den füssen weg gezogen würde, wenn es doch nicht funktionieren würde. eine gewisse schutzhaltung also.


    es war bei uns ja schon umgekehrt.
    früher sagte ich immer, er ist meine grosse liebe. und für ihn war ich eher ne nette abwechslung.
    wobei ich denke, dass da schon auch mehr dahinter war, sonst wäre er jetzt nicht zu mir gekommen....

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von zahirch

    hm....nein, ich glaube macht ist hier nicht das thema.


    Vielleicht nicht in der bewussten Form, sondern eher unter dem Aspekt der Gewichtung.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von Ratsuchend


    Vielleicht nicht in der bewussten Form, sondern eher unter dem Aspekt der Gewichtung.


    wie meinst du das?


    ich habe mir das mal so zurechtgelegt, wobei ich da sagen muss, dass das schon eine ganze weile her ist, noch bevor ich mit dem thema bindungsangst überhaupt bewusst in berührung kam:


    so lange es mehr eine schwärmerei ist, ein bewundernd zu jemandem aufschauen (und da kommt das machtgefälle durchaus zum tragen), so lange ist es für mich gut handhabbar, da weiss ich woran ich bin und wie ich gesehen werde.
    "droht" es allerdings ausgeglichen zu werden gerate ich in die situation, dass ich bewertet und beurteilt werden könnte, und da kommt dann die angst auf, nicht gut genug zu sein.
    ich schreibe das jetzt in gegenwartsform, weil das für mich näher an meinen emotionen ist als vergangenheitsform, obwohl die gefühle so in der form aktuell nicht mehr so stark da sind. ob sie je ganz weg gehen werden?


    liebe grüsse


    zahir

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von zahirch


    wie meinst du das?


    Dass es einfach so ist, dass einer mehr Gefühle als der andere hat, denn Menschen können ja nicht absolut gleiche Gefühle haben. Und der, der mehr Gefühle hat, macht sich in gewisser Weise abhängig von dem anderen. Und der, der weniger Gefühle hat, kann sich auch mal zurück ziehen, ohne dass er einen Verlust befürchtet. Im Prinzip also, wie du es auch beschrieben hast.


    Ich habe alle Karten aus der Hand gegeben, als ich ihr sagte, dass ich sie liebe. Sie meinte "vielleicht zu viel". Damit habe ich das Ungleichgewicht ausgelöst und ihr zuviel Verantwortung für mein Glück übertragen.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von Ratsuchend


    Dass es einfach so ist, dass einer mehr Gefühle als der andere hat, denn Menschen können ja nicht absolut gleiche Gefühle haben. Und der, der mehr Gefühle hat, macht sich in gewisser Weise abhängig von dem anderen. Und der, der weniger Gefühle hat, kann sich auch mal zurück ziehen, ohne dass er einen Verlust befürchtet. Im Prinzip also, wie du es auch beschrieben hast.


    es ist bei uns eher so, dass er derjenige ist, der mehr gefühle hat, und ich diejenige, die die grössere verlustangst hat....

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von zahirch

    es ist bei uns eher so, dass er derjenige ist, der mehr gefühle hat, und ich diejenige, die die grössere verlustangst hat....


    ...wobei in dieser Konstellation ja deine VA nicht stark getriggert werden dürfte. Ich hatte mal eine ähnliche Beziehung, in der meine VA nicht groß getriggert wurde.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von Ratsuchend


    ...wobei in dieser Konstellation ja deine VA nicht stark getriggert werden dürfte. Ich hatte mal eine ähnliche Beziehung, in der meine VA nicht groß getriggert wurde.


    das stimmt. trotzdem gibt es die momente der verlustangst, dann spüre ich immer, dass nicht ich über den berg bin, sondern "nur" die situation meine symptome besänftigt.
    gestern zum beispiel, als er etwa eine stunde später als erwartet nach hause kam. schwupps, waren da schon wieder viele gedanken....


    die verlustangst wird von ihm nicht sehr stark ausgelöst, und die angst vor nähe äussert sich bei mir in einer gewissen blockade meiner gefühle für ihn und einer sexuellen unlust.
    noch ist es so, dass wir entwicklungspotenzial haben ;-)


    liebe grüsse


    zahir

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von zahirch

    noch ist es so, dass wir entwicklungspotenzial haben ;-)


    Dann wünsche ich euch, dass ihr euch gegenseitig gute Entwicklungshelfer seid :flower:

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von Ratsuchend

    Dann wünsche ich euch, dass ihr euch gegenseitig gute Entwicklungshelfer seid :flower:


    danke :cheers::flower:

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Irgendwie stehe ich heute exakt an dem Punkt wie vor 20 Jahren. Damals 1. Therapie. Das Mutterthema kristallisierte sich heraus. Bindungsschwierigkeiten. Selbstwertzweifel. Diagnose: neurotische Depression. Die fiese Form, die von innen an einem nagt. Jahrelang, jahrzehntelang. Still und heimlich im Hintergrund. Dann verliebte ich mich. Führte eine jahrelange, sehr enge Beziehung. Und in all diesen Jahren schlief in mir das, was mich zur 1. Therapie führte. Kam nur ab und an zum Vorschein und beeinflusste doch die Beziehung. Und brach mit der von ihr gewollten Trennung gnadenlos über mich herein. 2. Therapie. Hauptthema "sein Glück nicht von einer Beziehung abhängig machen". Etwas Vergangenheit aufgearbeitet, etwas "inneres Kind". Und relativ schnell verliebte ich mich in meine jetzige Ex. Absolute Glücksgefühle, die ich so zuvor nicht kannte. Alles perfekt. Ich war glücklich in mir und mit ihr. Und dann zog sie sich mehr und mehr zurück. Dann noch 2 relativ gute, ruhige Jahre mit ihr, aber immer mehr in Richtung Freundschaft (Plus) und dann wieder Rückzug. Und mein Fall ins Bodenlose. 3. Therapie. Die Büchse der Pandora geöffnet. Sich der Vergangenheit komplett gestellt. Und erschüttert von dem, was alles zutage kam. Und dennoch kein Psycho-Wrack, aber angeschlagen. Und die Sehnsucht nach einer Frau steht der Angst vor einem erneuten Vertrauensbruch entgegen. Kurze Glücksgefühle und dann wieder die (alten) Gedanken, ob man das verspüren darf. Das sich wohl fühlen mit anderen Menschen steht der Angst gegenüber, den ersten Schritt zu machen und auf sie zu zu gehen. Brauche immer einen Türöffner/Eisbrecher dafür.


    Und dann der Wunsch nach Belohnung wie Griselda schrieb. Der Wunsch nach Erlösung. Und die Ex, die man nicht aus dem Kopf bekommt. 25 Therapie-Stunden sind bald durch. Geht wohl in die Verlängerung, um die richtigen Schritte ins Leben zu finden. Mehr Stabilität zu bekommen...

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Verlängerung tut nicht weh. Ich habe das Gefühl, das Deine Emotionen in Wellen und unterschiedlichen Stärken wiederkommen. Verlustangst ist grausam , deshalb verstehe ich auch nicht wirklich , warum Du die Ex nochmal treffen möchtest.

  • Zitat von Intrup

    Verlustangst ist grausam , deshalb verstehe ich auch nicht wirklich , warum Du die Ex nochmal treffen möchtest.


    Weil ich prüfen will, ob ich die VA wirklich im Griff habe. Weil sie mir als Mensch wichtig ist. Weil ich, als wir zuletzt im Freundschaftsmodus waren, mich immer noch an ihrer Seite wohl gefühlt habe. Es war, als hätte ich in diesen kurzen Begegnungen Kraft für die übrige Zeit getankt. Ein schönes Gefühl der Verbundenheit. Ihre Anwesenheit hat mich beruhigt. Es fühlte sich einfach gut an, mit ihr spazieren zu gehen und zu quatschen. Alleine spazieren gehen mache ich ja auch, doch mit ihr was es schöner. Das es jetzt einen anderen gibt, macht es schwieriger. Und ich habe ihren Worten im letzten Jahr Glauben geschenkt, dass ich ihr immer noch wichtig sei. Ich will wissen, ob das immer noch so ist. Will wissen, ob wir eine Freundschaft führen können, die annähernd an das kommt, was wir hatten. Ob wir weiter Kontakt haben können, der sich für beide gut anfühlt. Sie hat mich durch ihr (unbewusstes) Verhalten dazu gebracht, dass ich all die Veränderungen der letzten Jahre unternommen habe. Ohne sie wäre ich nicht so weit, hätte mich nicht auf den Weg zu mir gemacht.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Alles richtig und der Weg zur Selbstfindung ist der korrekte. Nur hat Deine EX einen neuen Partner und eine Freundschaft mit so einer Voraussetzung ist sehr schwer - gerade für dich , weil Du noch nicht bereit bist - alles "gewesene" zu kappen. Glaube mir, selbst mit neuer Partnerin ist man noch nicht über dieses Thema weg - und konfrontation ist vielleicht richtig - aber die Folgen können auch ein totaler Rückfall sein.

  • Zitat von Intrup

    und konfrontation ist vielleicht richtig - aber die Folgen können auch ein totaler Rückfall sein.


    Aber vielleicht notwendig, um wirklich abschließen zu können und zu realisieren, dass man nicht jedem gesagten Wort Glauben schenken darf...oder darin bestätigt zu werden, dass man dem Menschen immer noch wichtig ist - auf eine Art...


    Einerseits habe ich das Gefühl, dass ich für sie Jemand Besonderes war (bin?)... andererseits tut es weh, einfach so ausgetauscht worden zu sein.


    Einerseits möchte ich nicht alleine sein, andererseits auch nie wieder den Schmerz spüren, verlassen zu werden.


    ...und irgendwie weiß ich gerade nicht so richtig, was ich überhaupt will...

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Dann nimm Dir die Zeit und finde heraus, was Du möchtest. Konfrontation kann warten und gib Dir die Chance endlich abzuschließen - weil egal ob Treffen oder nicht - eine Beziehung wird es wohl nicht mehr.

  • Zitat von Intrup

    Dann nimm Dir die Zeit und finde heraus, was Du möchtest. Konfrontation kann warten und gib Dir die Chance endlich abzuschließen - weil egal ob Treffen oder nicht - eine Beziehung wird es wohl nicht mehr.


    Nein, eine Beziehung wird es wohl nicht mehr. Aber vielleicht ist eine Freundschaft auch der schmerzfreiere und beständigere Weg mit ihr in Kontakt, in gutem Kontakt, zu bleiben. Und dann unabhängig davon, ob sie oder ich einen PartnerIn haben.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • ich bin seit einiger Zeit wieder in persönlichen Kontakt mit meinem Ex. Wir konnten sehr viele Dinge klären, Missverständnisse aufklären, damalige Vermutungen bestätigen. mir hat die Aufarbeitung nach fast zwei Jahren Kontraktbruch sehr geholfen zu verarbeiten und mit dem vergangenen abzuschließen. Wir haben mittlerweile ein sehr guten Kontakt...
    Die Gefühle für ihn sind immer noch da, aber ich sehe unsere Verbindung jetzt anders...es gibt keine Erwartung mehr von meiner Seite. ich bin für mich selber verantwortlich und habe diese Verantwortung auch angenommen.


    was werden wird....keine Ahnung...ich lass es auf mich zukommen.


    ratsuchend ich wünsche dir, dass du ähnliche Erfahrung mit deiner EX machen....ein gutes Vertrauensverhältnis....ob du es aushalten wirst, sie mit einem anderen Mann zu sehen, wird sich zeigen.


    Ich wünsch dir was! Wann ist denn euere Treffen?

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Danke! Heute ist das Treffen. Es geht auch nicht darum, dass wir was mit Partner zusammen machen, sollten wir Freunde bleiben. Ich will ihn auch nicht sehen oder kennen lernen. Es ist eine Gratwanderung. Ich weiß selbst nicht, wie ich es finden würde, wenn meine Partnerin ihren Ex treffen würde - oder ob ich noch meine Ex treffen wollte, hätte ich eine Partnerin. Ich finde es nur traurig, dass alles so gekommen ist...

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"