Noch nie so intensiv geliebt?

  • Ich weiß was hilft ;) Sicherheitsabstand von mindestens 50 Metern bei Gegenwind. Und: weggucken.
    Mein einziges Problem sind derzeit Erinnerungen an gewisse sehr erregende oder seelisches Wohlgefühl auslösende Momente.
    Was man tun kann, um sein Gehirn Richtung Vergangenheit auszuschalten, weiß ich leider noch nicht.

  • Grüß dich Tina, Hallo Allesamt!


    Melde mich zurück, nach heftiger Darmerkrankung und Mini-OP. Mir wurden ein paar verdächtige Leberflecke entfernt, nun banges Warten auf das Ergebnis....


    Ich habe fürchterliche 3 Wochen hinter mir, der schlimmste Liebeskummer meines Lebens forderte sein Tribut....Ich wurde förmlich gezwungen, mich endlich auf mich zu besinnen....Es hat mir so wahnsinnig gut getan, meinen Ex-BÄ 3 Wochen nicht gesehen zu haben, ich hoffe, dass die Wiederbegegnung auf Arbeit nun nicht mehr ganz so schmerzhaft sein wird....sollte ich jedoch wieder in so ein entsetzlich schwarzes Loch fallen wie zuvor, werde ich garantiert rechtzeitig reagieren und versuchen, eine Kur zu beantragen....


    Tja Tina, auch mir schwirren die innigsten und zärtlichsten Momente von über 2 Jahren auch immer wieder im Kopf herum....wir können sie nicht "abstellen", aber irgendwann werden sie an Intensität verlieren, oder zumindest nicht mehr das schmerzliche Gefühl und den unmittelbar darauf folgenden Wunsch, das noch einmal mit diesem Menschen erleben zu dürfen, auslösen.....


    Mit dieser Hoffnung wünsche ich Euch eine gute und erholsame Nacht!


    LG, LaLo

  • Hallo LaLo,


    wie geht es dir? Wie klappt es auf der Arbeit mit deinem Ex-BÄ?
    Habe mich meinem nun schon 7 Wochen entzogen (erst Urlaub, dann 5 Wochen Reha) und bis auf einen Besuch bei mir, wo er unbedingt noch etwas abholen musste, hat er die Kontaktsperre (evtl. mit Freuden?) eingehalten.
    Irgendwie hab ich voll die Muffe, wieder auf Arbeit zu gehen. Und dann auch noch Vorweihnachtszeit ...


    Grüße aus dem Teutoburger Wald, auch u.a. an die vielen Berliner hier, scheinbar muss dort ein BÄ-Nest sein *g*


    Angela aus Berlin-Köpenick

  • Auch hier - nie zuvor so starke Gefühle erlebt. Zum einen ist es sicher das, was hier schon mehrfach geschrieben wurde: Dauerzustand von Verliebtheit/Leidenschaft/Verlangen; die Aufregung am Bahnhof, die unsagbaren Zärtlichkeiten.


    Dauerhaft verliebt sein ist toll - solange es erwidert wird. Und da kommt dann das zum Tragen, was ich noch ergänzen würde: "Mein BÄ" (muß immer grinsen, wenn ich das gedanklich so auspreche ;) ) hat einen umwerfenden Charme, es reißt mir den Teppich unter den Füßen weg. Zumindest, solange er flirtet - auf ungewohnt poetische Weise, und auch ziemlich angenehm-kindlich. (Kann aber dafür auch ungeheuer aggressiv, und eben absolut brutal-rücksichtslos sein, wenn es darum geht, Bedürfnisse zu achten, im Alltag ein Miteinander zu leben, statt nur zu flirten).


    Die andere Seite ist diese: Im Alltag habe ich ununterbrochen Herzschmerzen. Und dies Mitteilen hat keine Wirkung - es sei denn, er fühlt auch gerade wieder etwas.


    Die große Liebe? Ich würde sagen, nein. Es ist Faszination, ungestilltes Verlangen, das Locken mit der großen Romantik (die aber nicht erfüllt wird, denn echte Romantik ist Hingabe an eine Person). Liebe hingegen bezieht sich auf eine Person, auf ihr Innerstes, und darauf, sich in guten Händen zu wissen, die einem Vertrauen, Geborgenheit schenken. Kein Herzflattern, leider nein - aber ein Angekommensein.
    Es ist etwas oberflächliches... Was sollte es auch anderes sein, denn das Innerste dürfen wir ja nicht erleben... so sehr wir es uns auch ersehnen.


    Und tatsächlich - im Alltag ginge dieses Gefühl verloren. Denn dann wären diese Momente größter Intensität nicht mehr da; dann würden wir NUR noch vergessen, tagtäglich. Vielleicht bekämen dann Arbeitskolleginnen diesen Charme zu spüren, bekommen die dann diese entzückenden Mails, die für den Stand der bisherigen Annäherungen einige Schritte zu weit gehen, aber gerade noch so, dass es jederzeit geleugnet werden könnte...


    Ich glaube schon, dass Verliebtheit am Anfang etwas Gutes ist - es ist das, was die Basis der Beziehung ausmacht, das, an das mit sich gemeinsam mit glänzenden Augen erinnert und an das man auch immer wieder anknüpfen kann mit kleinen Gesten. Und ich denke auch, dass es gut ist, dieses Gefühl ein klein wenig mit in den Alltag der gewachsenen/erwachsenen Beziehung hineinzuretten (sicher keine leichte Aufgabe), schon, weil es ein Bedürfnis ist, schon, weil es davor schützt, irgendwann anderweitig schwach zu werden, und auch, weil die Beziehung sonst nichts mehr von Familie/enger Freundschaft unterscheidet, und das kann durchaus auch zerstören...
    Aber was fatal ist an diesen BÄ-"Beziehungen" ist eben, dass es kein Darüberhinaus gibt; kein Näherkommen eben, und keinen verlässlichen Alltag, der eben *auch* sein muß; ununterbrochenes Unsicherfühlen, gedanklich darum kreisen, ob man der Liebe des anderes in diesem Augenblick trauen kann und schlicht auch der körperliche Herz-Schmerz (das ist sogar gesundheitlich brandgefährlich!)... das ist dann eben nicht mehr das, was irgendwie erträglich ist.

  • Zitat von Tante_Amanda

    Aber was fatal ist an diesen BÄ-"Beziehungen" ist eben, dass es kein Darüberhinaus gibt; kein Näherkommen eben, und keinen verlässlichen Alltag, der eben *auch* sein muß; ununterbrochenes Unsicherfühlen, gedanklich darum kreisen, ob man der Liebe des anderes in diesem Augenblick trauen kann und schlicht auch der körperliche Herz-Schmerz (das ist sogar gesundheitlich brandgefährlich!)... das ist dann eben nicht mehr das, was irgendwie erträglich ist.


    Punktlandung.

  • Hm, was mir da gerade noch einfällt - ist das bei Euren auch so, dass es sie irgendwie nur "flirtig" gibt? Ich hab irgendwie den Eindruck, das ist seine einzige Variante, sich fröhlich-witzig-freundlich mit Leuten zu unterhalten, die er mag. Klar, es gibt auch sachlich und es gibt auch aggressiv (*grummel*). Aber sobald es besonders positiv wird, hab ich den Eindruck, das geht prinzipiell auf so eine Ebene.

  • Das liegt vielleicht daran, dass bei ihm ein unstillbarer Durst nach Bestätigung und Anerkennung herrscht. Wer es sich leisten kann, erledigt das über die Flirt-Ebene, andere tun es über Leistung im Beruf oder Wettbewerb im Sport.

  • Hallo Amanda,


    ja, das kenne ich sehr gut.
    Mir ist heute allerdings bewusst, das seine gespielten "5-Minuten-Strahle-Auftritte" nicht echt sind, sie sind, wie schon gesagt, ein "Auftritt".


    Meiner hatte mit links alle meine Freundinnen richtiggehend um die Finger gewickelt, ich konnte kaum mit ihm irgendwo hingehen, wo er die Bedienung nicht mit Namen kannte und mit ihnen ein kurzes "Fast-Flirty-Gespräch" führte, nie soviel, das ich mich aufgeregt habe oder einen wirklichen Grund gehabt hätte, mal was zu ihm zu sagen.
    Mir ist das anfangs auch kaum wirklich aufgefallen, aber irgendwann ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen, so wie er immer tut, also das er eigentlich kein Interesse an anderen Frauen hat und überhaupt, soo stimmt das nicht.


    Zitat

    "Mein BÄ" hat einen umwerfenden Charme, es reißt mir den Teppich unter den Füßen weg. Zumindest, solange er flirtet - auf ungewohnt poetische Weise, und auch ziemlich angenehm-kindlich. (Kann aber dafür auch ungeheuer aggressiv, und eben absolut brutal-rücksichtslos sein, wenn es darum geht, Bedürfnisse zu achten, im Alltag ein Miteinander zu leben, statt nur zu flirten).


    Wie bei meinen damals, könnte ich auch so beschreiben, ja.


    Zitat

    Die große Liebe? Ich würde sagen, nein. Es ist Faszination, ungestilltes Verlangen, das Locken mit der großen Romantik (die aber nicht erfüllt wird, denn echte Romantik ist Hingabe an eine Person). Liebe hingegen bezieht sich auf eine Person, auf ihr Innerstes, und darauf, sich in guten Händen zu wissen, die einem Vertrauen, Geborgenheit schenken. Kein Herzflattern, leider nein - aber ein Angekommensein.
    Es ist etwas oberflächliches... Was sollte es auch anderes sein, denn das Innerste dürfen wir ja nicht erleben... so sehr wir es uns auch ersehnen.


    Und das erstmal zu erkennen, ist auch eine Kunst.
    Denn es wird einen ja vorgegaukelt, das man die Auserwählte sei, derer er sein Innenleben schenken will. Auch wenn man instinktiv weiß, nee, da stimmt was nicht, will man es doch lange Zeit nicht sehen.
    Oder meint, man übertreibt. Oder meint, selbst nicht offen genug zu sein. Oder,oder,oder......auf jeden Fall war es für mich gar nicht so einfach, diese unbewusste oder bewusste Täuschung zu erkennen und auch anzunehmen und mir zu glauben. Das was fehlt. Das die echte Nähe und Verbundenheit fehlt.

    **oft muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden**

  • Zitat von THeresa


    Im einen Moment bekommt man soviel und im nächsten Moment wird das alles entzogen....da bleibt dann einfach ganz viel Platz für Sehnsucht und Erinnerung vergoldet bekanntlich...


    Theresa


    Das trifft es sehr gut!


    Also so war es auf jeden Fall sehr lange Zeit bei mir, mittlerweile ist dieses Gefühl der Sehnsucht dem Gefühl der Gleichgültigkeit gewichen, was bin ich froh!!!!
    Und ich vergolde auch nichts mehr, ich sehe, wer er ist, wie er zu mir war, wie er warscheinlich auch zur nächsten Frau sein wird nach einer gewissen Zeit des Köderns und dann denk ich mir, puh, gut, das ich den los bin. :-D
    Keinerlei Reiz mehr für mich!

    **oft muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden**

  • Zitat von wiesenblume


    Und das erstmal zu erkennen, ist auch eine Kunst.
    Denn es wird einen ja vorgegaukelt, das man die Auserwählte sei, derer er sein Innenleben schenken will. Auch wenn man instinktiv weiß, nee, da stimmt was nicht, will man es doch lange Zeit nicht sehen.
    Oder meint, man übertreibt. Oder meint, selbst nicht offen genug zu sein. Oder,oder,oder......auf jeden Fall war es für mich gar nicht so einfach, diese unbewusste oder bewusste Täuschung zu erkennen und auch anzunehmen und mir zu glauben. Das was fehlt. Das die echte Nähe und Verbundenheit fehlt.


    Mhm... Naja, das mit der Auserwählten, das wurde mir auch vermittelt. Aber dass er mir sein Innenleben verweigert, war von Anfang an ein riesiges Problem und bis heute engagiere ich mich um jeden Schritt, freue mich über scheinbare Fortschritte... Aber es wird nicht nur nicht mitgearbeitet, jetzt werden auch alle Schritte wieder rückgängig gemacht, ich werd - systematisch? - ausgehungert... Gerade bin ich so wütend... Ich wünsche mir, diese Wut könnte mich dazu tragen, den Abschluß zu finden - aber so weit bin ich noch nicht.

  • Zitat von Tante_Amanda

    Hm, was mir da gerade noch einfällt - ist das bei Euren auch so, dass es sie irgendwie nur "flirtig" gibt? Ich hab irgendwie den Eindruck, das ist seine einzige Variante, sich fröhlich-witzig-freundlich mit Leuten zu unterhalten, die er mag. Klar, es gibt auch sachlich und es gibt auch aggressiv (*grummel*). Aber sobald es besonders positiv wird, hab ich den Eindruck, das geht prinzipiell auf so eine Ebene.


    Das kenn ich von "meinem" auch... der hat auch diese fiese und umwerfend charmante Mischung aus starker Mann + kleiner Junge. Wir waren nicht oft gemeinsam unterwegs, aber wenn wurde auch alles angequatscht und angeschäkert, was nicht bei 3 auf dem Baum war, die Nachbarin, die Tante von der Imbissbude, das Mädel von der Burgerausgabe im McDrive... die war so verzückt von ihm, dass sie ihm ca. 15 extra-Tüten Gummibärchen spendiert hat. Als wir weiterfuhren sagte er freudestrahlend mit Blick auf die Gummibären-Ausbeute: "hab ich gut gemacht, gell? Ich glaube die hat sich gerade ich mich verliebt."
    Ich glaube seine äußerliche Attraktivität und alles, was mit seinem Körper zu tun hat, ist das einzige worin er sich wirklich sicher fühlt.
    Er bringt auffallend häufig den Spruch "die wollen doch alle nur meinen Körper", hat er mir auch schonmal "vorgeworfen".

  • Liebe Cola-Wodka,


    danke der lieben Nachfrage!


    Zusammengefasst habe ich die seelisch und nervlich aufreibendste Zeit hinter mir. Durchhalten, durchhalten, durchhalten war die einzige Devise.


    Seit 2 Wochen bin ich mit einem heftigen Infekt krank geschrieben, mein Körper holt mich schon zum dritten Mal aus dieser immer noch schwer erträglichen Situation raus. Davor hatte ich nervöse Herzbeschwerden und Schlafstörungen. Natürlich hätte ich aus dieser Arbeitssituation ganz raus gemusst. Aber ich hatte nicht die Kraft mich woanders zu bewerben und mich in diesem Zustand neu zu bewähren. Nun eröffnet sich evtl. die Option, im Unternehmen eine frei werdende Position zu besetzten, ich wäre dann in einem anderen Büro und würde ihm nicht mehr zwangsläufig über den Weg laufen. War viell. doch gut, durchgehalten zu haben, obwohl die gesundheitlichen Beeinträchtigungen mir schon Sorge bereiten.


    Ach ja, die Weihnachtszeit. Da ich keine Familie habe ist das jedes Jahr aufs Neue eine traurige Zeit. Meine Freunde fahren alle weg, sind mit ihren Familien beschäftigt. Zu allem Überfluss hatte ich im letzten Jahr eines der schönsten Weihnachten meines Lebens, zusammen mit meinem BA-Ex und seiner Familie, die mir alle sehr zugetan waren. Die Erinnerung wird schwer wiegen in diesem Jahr.


    Diese Forum ist mir eine wesentliche Stütze bei der Bewältigung, beim Mitlesen immer wieder fest zu stellen, dass ich nicht die einzige auf der Welt bin, die in dieser verhängnisvollen Dynamik regelrecht fest hing.


    Du vermutest ein BA-Nest in Berlin, liebe Cola-Wodka? Das finde ich jetzt einen spannenden Hinweis für mich. Aus dem folgenden Grund: Mir kam das eine od. andere Mal der Gedanke, aus der Anonymität heraus zu treten und mich mit anderen Betroffenen zum zwanglosen Austausch hin u. wieder auf ein Käffchen zu treffen. Es könnte eine zusätzliche Unterstützung sein bei der seelischen Verarbeitung. Auf eine lockere Art u. Weise meine ich, ich will da keine Selbsthilfegruppe draus machen. Gemeinsames, befreiendes Lachen über die eine od. andere abstruse Situation darf ruhig mit dabei sein....


    Wer sich angesprochen fühlt, sich sowas generell vorstellen kann, der möge mir doch einfach eine PN schicken.


    LaLo mit herzlichen Grüßen aus der Hauptstadt

  • Liebe LaLo,


    Ich fühle sehr mit Dir. Besonders das, was Du über Weihnachten erzählst, finde ich sehr traurig. :-(
    Ich weiß garnicht, ob Dir da Mitgefühl überhaupt hilft, aber ich wünsche Dir wirklich von ganzem Herzen, dass Du nicht mehr lange so traurig sein musst und dass es bald wieder aufwärts geht für Dich.


    Hast Du eigentlich schonmal überlegt, da Du ja ohnehin keine Familienbesuche auf dem Programm hast, Dir einen ganz tollen Urlaub über Weihnachten zu gönnen? Vielleicht ein ganz anderes Land, eins wo die Sonne scheint? Viele neue spannende Eindrücke, richtige Abwechslung und neue Menschen kennenlernen? Das würde Dir sicherlich zu mehr Abstand verhelfen als mit allem, was Dich ans letzte Jahr erinnert, im verschneiten Deutschland zu bleiben.


    Fühl Dich gedrückt, ich wünsche Dir alle Kraft der Welt und finde, dass Du sehr mutig und stark bist. Ich drücke dir die Daumen, dass das mit Deiner Versetzung klappt.


    LG
    Tina

  • Zitat von wiesenblume

    Meiner hatte mit links alle meine Freundinnen richtiggehend um die Finger gewickelt,


    oh, meiner hat das letztes Jahr Silvester auch versucht, mit Berührungen sogar (damals konnte ich darüber noch schmunzeln), aber meine Mitbewohnerin fand ihn wohl nicht so toll ;)


    Zitat von wiesenblume

    ich konnte kaum mit ihm irgendwo hingehen, wo er die Bedienung nicht mit Namen kannte und mit ihnen ein kurzes "Fast-Flirty-Gespräch" führte.


    Exakt dasselbe bei meinem. Naja, die Namen hat er sich glaub ich nicht gemerkt, außer von einer, die ich auch kannte - mit der hat er mich immer versucht, eifersüchtig zu machen.
    Hach, ist das nicht langweilig, Leute? Wir hatten anscheinend alle ein Klon von demselben Kerl... GÄHN

  • Ja, ja....im Leben meines ehemaligen Hosenschissers gab es ungezählte gute Freundinnen, beste Freundinnen, nette Bekannte, interessante Kolleginnen.....ich habe noch niemals einen Mann mit einer so übertriebenen Affinität zum weiblichen Geschlecht kennen gelernt.....Er sucht die Nähe bestimmter Frauen (der reifen, warmherzigen, attraktiven...) als wäre es überlebenswichtig. Als Partnerin hatte ich fast immer den gleichen Stellenwert wie diese Damen. Unser erstes Date hat er sogar wegen so einer "sehr guten Freundin, die er eeeeeewig nicht mehr gesehen hätte, und die zufällig in der Stadt ist...." abgesagt. Und das, nachdem er monatelang um mich geworben hatte! Und ich dumme Kuh habe zwei Jahre lang versucht, diese vielen Frauen (mit keiner von ihnen war er intim, das wusste ich) zu tolerieren. Schließlich hatte er mindestens genauso viel männliche Freunde, ist überhaupt der "viele-Freunde-Typ". Ich war hin u. hergerissen zwischen Toleranzzwang, Eifersucht, Frust....Auf Arbeit hat er niemals offiziell zu unserer Beziehung gestanden, ich unterstelle ihm heute noch, dass er sich die potentielle Chance bei der einen od. anderen Kollegin nicht versauen wollte. Er wollte weiterhin als Junggeselle seine Charmoffensiven an den Kolleginnen ausprobieren. Ihm bedeutete das garnichts, mir hat es das Herz gebrochen, wenn ich es mitbekommen habe.


    Liebe Tina,


    danke für deine mutmachenden Worte! Finanziell ist es mir leider z.Zt. nicht möglich eine Reise über Weihnachten zu machen. Und leider ist auch meine Angststörung mit Panikattaken (als reaktives Überlastungssymptom) wieder aufgetaucht u. ich fühle mich in solchen Zeiten zu Hause am behütetsten. Aber Silvester bin ich wenigstens in einer anderen Stadt bei alten Schulfreunden. Ich versuche es mir schön zu machen, mir am Hl. Abend was zu kochen, in einem richtig guten Buch zu versinken. Es wird langsam Zeit, die Einsamkeit an solchen Tagen als zu mir gehörig zu akzeptieren. Jahre, Jahrzehntelang habe ich dagegen angekämpft, aber komischerweise fielen die meisten der Verabredungen, die ich "vorsorglich" getroffen hatte, ins Wasser - auch übrigens die für dieses Jahr. Es soll wohl nicht sein. Wenn ich es schaffe, an diesen 3 Tagen mit mir selbst ins Reine zu kommen, dann werde ich unabhängig.


    Euch allen noch einen schönen Abend!


    LaLo

  • Zitat von LaLoslass

    Es wird langsam Zeit, die Einsamkeit an solchen Tagen als zu mir gehörig zu akzeptieren.


    Das klingt sehr reflektiert und selbstfürsorglich.


    Ich werd übrigens Heiligabend bestimmt an Dich denken, während ich bei meinen Eltern sitze, gemästet werde und mich zu Tode langweile :)

  • Ich nehm dich beim Wort! Ich bin medial veranlagt und merke sofort, wenn du nicht an mich denkst! :wink:


    Ich habe natürlich mit vielen Menschen schon über meinen Weihnchtsblues gesprochen, und viele versichern mir immer wieder, dass das ja oft gaaarnicht so toll ist mit der langweiligen od. gar verkrachten Familie diese Tage rum zu kriegen, und dann diese Fresserei....!!!!:kotz:


    Aber so jemand wie ich sagt an dieser Stelle immer: Seid ein wenig dankbar für das was Ihr habt, die Bindung zur Familie ist eine Besondere, so anstrengend und nervend sie auch sein mag, niemand anderes gibt Euch das Gefühl verwurzelt zu sein. Und in den meisten Fälle sind sie dann doch zur Stelle, wenn's mal wirklich brennt. Was das für ein Netz plus doppeltem Boden sein kann, merken nur die, die es nicht haben, wenn der Ar... ihnen mal so richtig auf Grundeis geht und selbst Freunde nicht mehr weiter helfen können oder wollen....


    So, nun hab ich noch ein wenig schlechtes Gewissen durch moralaposteln verbreitet :lol:


    LG, LaLo