Ich kann nicht mehr

  • Und wieder einmal wird mir klar, wie viel Zeit ich für Sinnfreies verschwendet habe...


    Die Frau eines Mannes aus der Clique des BÄ-lers hat sich öffentlich als Krebspatientin geoutet und einer Homepage mehrere Bilder von sich ohne Haare ins Netz gestellt. Sie ist noch etwas jünger als ich. Ich kenne sie nur sehr flüchtig, aber trotzdem bin ich geschockt.

  • Seit ich meinen BAler begegnet bin, hat sich mein Leben auch geändert, lese mehr, gehe mehr raus, puzzlen tue ich auch gerne. :flower: Hab vor ihm schon mehr auf mich geschaut, aber jetzt noch mehr.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Warst du auch während der Zeit mit ihm wirklich komplett bei dir? Ganz schön hart sich einzugestehen, dass man sich wegen eines anderen Menschen selbst verloren hat...


    Und jetzt geht´s wieder an die Papierablage :-D !

  • Zitat von Reni

    Warst du auch während der Zeit mit ihm wirklich komplett bei dir? Ganz schön hart sich einzugestehen, dass man sich wegen eines anderen Menschen selbst verloren hat...


    Und jetzt geht´s wieder an die Papierablage :-D !


    Zeitlang war ich bei mir, mein Leben hab ich wegen ihm nicht aufgegeben und irgendwann hab ich gemerkt, das bei mir was schief läuft und ich mich am verlieren war. Aber auch, weil ich spürte, das er eifersüchtig war, wenn ich Besuche empfangen habe oder unterwegs war (war und bin auch oft alleine unterwegs), ich hab ihm oft angeboten, das wir was zusammen unternehmen können, wollte er nie und ich dachte mir, warum soll ich auf das schöne Leben verzichten, wenn ich es auch ohne ihn kann.


    Wo wir dann wieder zusammen gekommen sind, bin ich unterwegs gewesen und jedes mal war er auf Distanz gegangen und jedes mal, wenn ich unterwegs war, wurden die Distanzen von ihm länger, da hab ich mich bestraft gefühlt, hab ihm auch gesagt, was ich fühle, hat er sich dazu nicht geäußert, sondern gleich Dicht gemacht.


    Ich hab da draus jetzt gelernt LMAA = Liebe mich am allermeisten zu denken, wenn es wieder sowas kommen sollte, soll er mit seinem Problem alleine klar kommen, ist nicht meins.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat von Reni

    Ganz schön hart sich einzugestehen, dass man sich wegen eines anderen Menschen selbst verloren hat...


    Schon, aber auch die Chance herauszufinden, warum man sich selbst verloren hat und die Chance, sich wieder zu finden und selbst besser kennen zu lernen. Daran zu wachsen statt zu zerbrechen. Die Chance, zukünftig Signale früher zu erkennen und anders handeln zu können.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Wenn man sich eingestehen kann, sich in einer Beziehung verloren zu haben, ist man schon an ganz schönes Stück voran gekommen!!!....dann sieht man das eigenen Handeln schon differenzierter, kann sich hinterfragen und lernen dagegen zu steuern.


    Meiner Meinung nach "verliert " man sich immer dann, wenn man die Symbiose mit seinem Partner sucht....nicht so richtig weiß, wo man Grenzen ziehen muss.

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Zitat von Jojo200

    Meiner Meinung nach "verliert " man sich immer dann, wenn man die Symbiose mit seinem Partner sucht....nicht so richtig weiß, wo man Grenzen ziehen muss.


    Stimme ich voll zu. War vorher so bei mir und jetzt habe ich gemerkt, dass meine neue Freundin und ich für eine gewisse Zeit verschmelzen und dabei doch eigenständige Personen bleiben können.
    Mein Streben nach Symbiose ist glücklicherweise beendet - war aber ein langer Weg zu dieser Erkenntnis.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • @Bernstein: Ich hatte auch nur zwei Beziehungen, die ich als solche bezeichne. Sie hielten nur wenige Monate. Die ganzen Sachen, die schon nach ein paar Tagen/Wochen beendet wurden, zählen für mich nicht als Beziehungen. Meine letzte Beziehung ist schon lange her, ca. 8 Jahre. Seitdem hatte ich nur noch 2 ONS (auch schon ein paar Jahre her) und paar wenige Knutschereien. Wobei ich das als positives Zeichen werte: In jüngeren Jahren ging ich manchmal am WE, wenn meine Freunde alle schon verplant waren, alleine in irgendwelche Ballermann-Schuppen und war öfters am Knutschen... weil ich die Bestätigung der Männer brauchte.


    Meinen Hobbys widme ich mich jetzt wieder verstärkt. Das Thema Freundschaften ist leider auch nicht so einfach bei mir... da ich auch im freundschaftlichen Kontakt mit Männern dazu neige, mich im Laufe der Zeit selbst zu verlieren :( .



    Jojo + Rasu: Was genau versteht Ihr unter einer "Symbiose"? Dass man sämtliche Aktivitäten gemeinsam pflegt und keine eigene Meinung vertreten kann? Ganz so krass ist es bei mir nicht. Ein potenzieller Partner oder auch guter Freund muss nicht alle meine Hobbys mit mir teilen, und ich kann auch offen zu meiner Meinung stehen. Aber mir ist aufgefallen, dass ich schon mehrmals irgendwohin gefahren bin, weil ich etwas Zeit mit einem bestimmten Mann verbringen wollte. Ich mache zwar nie was, wenn es mich nicht interessiert und ich keine Freude daran habe. Aber ich habe schon öfters gewisse Umstände in Kauf genommen, um irgendwelche Männer zu sehen.


    Beispiel: Der BÄ-ler und ich haben z .B. größtenteils unterschiedliche Musikgeschmäcker, es gibt nicht sooo viele Überschneidungen. Ich habe noch niemals seinetwegen ein Konzert besucht, welches für mich musikalisch total uninteressant gewesen wäre. Aber ich habe es schon gebracht, ein Konzert bei ihm in der Gegend zu besuchen, obwohl das gleiche Package auch hier in der Nähe zu sehen war. Habe dann die Begründung "unter der Woche ist mir zu stressig, Samstag ist entspannter" vorgeschoben. Ich habe schon häufig für Konzerte längere Bahnfahrten in Kauf genommen, obwohl die gleichen Bands in meiner Nähe gespielt haben... weil ich mir das Programm lieber mit netten Leuten anschauen wollte als ohne Gesellschaft. Das hat mich schon einige Male in Schwierigkeiten gebracht, weil ich dann 1.) am WE weniger Zeit für andere Verpflichtungen hatte (und logischerweise gestresst war) und 2.) danach weniger Geld zur Verfügung hatte als nach einem Gig hier in der Nähe.


    In dieser Hinsicht arbeite ich schon seit längerer Zeit an mir. Trotzdem kommt es immer mal wieder zu einem Rückfall, dieses Verhalten sitzt seit meiner Kindheit ganz tief in mir. Meine Mutter vertritt die Einstellung, dass man v. a. als Frau nicht alleine in der Öffentlichkeit unterwegs sein sollte. Dieser Ansicht war ich noch nie, aber ich hab´ mich schon öfters von ihr überreden lassen, auf gewisse Events zu verzichten, wenn ich keine Begleitung hatte. Und deshalb fällt es mir auch so schwer, mich immer wieder aufs Neue zu motivieren, auch ohne konkrete Verabredung auszugehen. Die Anwesenheit von netten Menschen ist für mich eine zusätzliche Motivation, um mich für eine Unternehmung zu entscheiden. Doch genau damit haben die Leute Probleme... weil sie denken, meine Entscheidung würde von ihrer Abwesenheit abhängen. Es gibt Phasen, da fällt mir die Unabhängigkeit leicht... aber zwischendurch falle ich immer mal wieder in mein altes Muster zurück. Und das stresst die Leute.

  • Symbiose, gemeinsam leben zum gegenseitigen Nutzen , bis hin zur Abhängigkeit, dass man ohne den anderen nicht mehr leben kann.......da bedeutet es laut wikipedia.


    Meine alten romantischen Vorstellung gingen schon die Richtung vom gemeinsamem Leben , viele gemeinsame Interessen, gemeinsame Lebensziele, sich gegenseitig helfen und stützen, unterstützen...
    und irgendwie möchte ich auch von diesen Idealen nicht abweichen :oops: .


    Es bedeutet für mich aber auch, NICHT alles zusammen machen,so dass der andere genügen Freiraum hat, seine eigene Freunde zu treffen, seine eigenen Hobbies und Interessen nachgehen darf, oder dass Termine auch unabhängig vom Partner gemacht werden darf.


    mein Fehler, bei unserer " Symbiose" war, dass ich bei dem ganzen Verständnis für seine Ängste und Zweifel :evil: meine Interessen nicht mehr wahrgenommen habe,......dass ich soviel Verständnis hatte, dass ich seine Strategien und waren sie auch noch so verletzend , hingenommen und mit seiner BA entschuldigt habe.....dass ich garnicht mehr wahrgenommen habe, bei dieser sich alles um seine BA-Befindlichkeiten drehenden gemeinsamen Zeit , wo ich bin...was aus meinen Bedürfnissen und Wünschen wird....
    Bei dieser ganzen Helferei und Unterstützung blieb ich auf der Strecke.....das habe ich mich verloren, mein Wohl aus den Augen verloren.


    versteht mich nicht falsch, ich bin immer noch ein Vertreter der Hilfsbereitschaft und Verständnisses....aber das darf nur so weit gehen, dass man sein eigenes Wohl und Interessen t aus den Augen verliert.

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Hilfsbereitschaft, Verständnis und Rücksicht klingt schön und gut... aber es kann eben auch zu viel des Guten sein. Der heftige Aufprall auf den Boden der Tatsachen erfolgt eines Tages, wenn man realisiert, dass die andere Seite nicht dieselbe Einstellung vertritt.


    Viele Leute machen immer, was sie wollen. Sie denken gar nicht darüber nach, was ihre Partner und andere davon halten. Es interessiert sie nicht. Und wenn man so erzogen wurde wie ich, nämlich dass man immer Rücksicht auf die Befindlichkeiten seiner Mitmenschen nimmt, ist man logischerweise enttäuscht, wenn die andere Seite knallhart ihr eigenes Ding durchzieht.


    Ich habe für mich noch nicht den Weg gefunden, wie ich damit umgehen soll, wenn ein anderer Mensch immer sein eigenes Ding macht... aber ich hoffe doch sehr, dass ich es eines Tages schaffe.

  • Gestern habe ich den BÄ-ler auf einem kleinen Konzert hier in der Nähe gesehen. Hier nochmal kurz die Vorgeschichte, die ich bereits im Stammgastforum gepostet hatte. Ich hab´ letzte Woche zugesagt, er hatte seinen Status wie meistens lange auf "Teilnahme unsicher" und hat dann Anfang der Woche auch zugesagt. Das hat mich erstaunt, weil er in den letzten Jahren bei Veranstaltungen nach einer Zusage meinerseits immer bis kurz vor Beginn gewartet und dann abgesagt hat. Gleich nach seiner Zusage schrieb er mich an und fragte mich, ob er und sein Kumpel im Notfall bei mir übernachten könnten. Eigentlich wolle sein Kumpel gleich nach dem Ende nach Hause fahren, aber bei starkem Schneefall wäre eine Übernachtung besser. Ich habe es mir überlegt und ihm am nächsten Tag abgesagt mit der Begründung, dass das für mich kein Problem wäre, aber mir genau am jetzigen WE nicht reinpasst. Daraufhin meinte er, das sei schon in Ordnung, weil vermutlich noch mehr Leute mitkommen und der Platz in meiner Wohnung dann sowieso nicht mehr ausreicht. Er weiß nicht, dass ich inzwischen ein größeres Sofa habe und bei mir jetzt 5 oder 6 Leute schlafen können.


    Ich war ziemlich überrascht über die Formulierung seiner Nachricht. Für seine Verhältnisse schrieb er sehr liebevoll und nett, dabei ist er sonst eher der nüchterne Typ. Am gestrigen Nachmittag meldete er sich nochmal per SMS bei mir, einfach so und auch total lieb... ich bemerkte die SMS aber erst 2 Stunden nachdem er sie verschickt hatte, weil ich zum besagten Zeitpunkt noch im Büro war. Ich schrieb ihm nicht zurück, weil ich mir dachte, wir würden uns sowieso demnächst sehen.


    Ich fuhr mit einer Bekannten zum Konzert. Wir waren ziemlich früh in der Kneipe im Raum nebenan und wurden gleich vom BÄ-ler samt Kumpel begrüßt. Der BÄ-ler war noch nie sonderlich schlank, aber seit dem letzten Treffen ist er noch mehr in die Breite gegangen. Auch ich habe die letzten Monate etwas zugenommen, wenn auch nicht so viel wie er. Außerdem denke ich, dass man seinen Selbstwert nicht vom Gewicht abhängig machen sollte. Ich finde ihn auch mit noch mehr Kilos nach wie vor attraktiv. Aber man sieht ihm deutlich an, dass er sich momentan in seiner Haut nicht sonderlich wohl fühlt. Er wirkte nach außen ziemlich geknickt. Außerdem ist mir klar geworden, dass er im nüchternen Zustand ganz anders ist als wenn er ein bissl was getrunken hat. Gestern hat er nur ein Bier getrunken, weil er gerade knapp bei Kasse ist und sparen muss. Er war insgesamt sehr nervös und machte einen gehemmten Eindruck. Wenn er trinkt, ist er viel offener und mutiger. Wir waren nicht lange zu viert, kurz darauf erschienen die nächsten Bekannten und gesellten sich zu uns. Es war unerwartet viel los, der Raum und der zugehörige Hof für die Raucher waren sehr klein. Es gab nicht wirklich Platz für Gespräche unter vier Augen.


    Trotzdem hat sein Kumpel irgendwann in seinem Beisein die Gelegenheit ergriffen und mich zur Rede gestellt. Der BÄ-ler hat sich wohl nicht getraut, er stand mit Händen in den Hosentaschen vor mir, wurde ganz rot im Gesicht und schaute auf den Boden. Der andere Mann meinte irgendwas in der Art zu mir: "Reni, du bist wirklich ´ne ganz arg Nette und wir mögen dich echt sehr. Aber manchmal werden wir überhaupt nicht schlau aus deinem Verhalten. Mal bist du total nett, offen und zugänglich und dann wieder so komisch distanziert oder ignorierst uns komplett. Das ist schon einigen Männern aus unserer Gruppe aufgefallen."
    Ich bin normalerweise gar nicht der Typ Frau, der so ein Verhalten an den Tag legt und habe mich nur im Umgang mit diesen Leuten so benommen. Anfangs war ich ihnen gegenüber sehr offen, immer nett und zuverlässig, habe auf jedes Lebenszeichen von ihnen reagiert und mich immer über ihre Kontaktversuche gefreut. Ich war sehr berechenbar und alles andere als geheimnisvoll. Der BÄ-ler und seine Freunde wussten aber meine nette, freundliche Art nicht so richtig zu schätzen bzw. konnten irgendwie nicht so richtig damit umgehen und verletzten mich immer mal wieder mit irgendwelchen dummen Aktionen. Aus Selbstschutz hab´ ich die Leute immer weniger an mich rangelassen. Und wenn man schon mehrmals von einem Menschen verletzt wurde, hat man automatisch immer weniger Lust auf Kontakt mit ihm, meldet sich logischerweise seltener und hält ihn auf Abstand. Da muss man gar nicht mehr taktieren. Seit die starke Verliebtheit bei mir weg ist, ich ihn "nur" noch scharf finde und es mir egal ist, ob und wie viel Kontakt wir haben, ist er mir gegenüber viel netter, respektvoller und zugänglicher. Das habe ich ihm und seinem Kumpel aber nicht gesagt, weil noch andere Bekannte in der Nähe standen und ich nicht wollte, dass sie das mitbekamen. Deshalb habe ich mich irgendwie rausgeredet. Um ehrlich zu sein wusste ich nicht, was ich antworten sollte, weil ich absolut nicht darauf vorbereitet war. Aber eins ist sicher: Die Männer haben gemerkt, dass ich ihnen gegenüber misstrauischer geworden bin und nicht mehr so unbeschwert mit ihnen umgehen kann wie am Anfang.


    Dann meinte sein Kumpel noch, er wäre über meine Abwesenheit auf ihrer Party im Herbst überrascht gewesen. Für mich war der Bahnstreik am besagten WE eine willkommene Ausrede, aber ich wäre auch so nicht hingefahren. Der BÄ-ler sagte, er fand das schade und ich hätte auf jeden Fall bei ihm übernachten können. Bei einem Treffen im Sommer meinte er, sie bräuchten noch Helfer für den Ausschank, und ich würde dann umsonst reinkommen. Ich hatte aber keine Lust, die ganze Zeit nur zu arbeiten. Lieber hätte ich Eintritt bezahlt und dann mit den Leuten gefeiert. Wenn ein Mensch sich so äußert, bekomme ich den Eindruck, dass es ihm nur um meine Funktion als Helferin geht und nicht um mich als Person... und gestern sagte er, er hätte gerne mit mir Zeit verbracht. Tja, wer im Vorfeld so redet, der muss sich nicht wundern, wenn ich mit Abwesenheit glänze. Ich habe den Eindruck, dass diese Männer gar nicht merken, wie ihr Verhalten bei anderen Menschen ankommt. Nur weiß ich nicht, ob und wie ich ihnen etwas dazu sagen soll...


    Obwohl er einen sehr geknickten Eindruck machte, hat er auch gestern wieder viel Nähe zu mir gesucht. Wenn ich zum Rauchen in den Hof gegangen bin, ist er mir jedes Mal gefolgt (andere Leute aber auch, weshalb wir nie lange unter uns waren), und beim Konzert schaute er mich ständig an. Er erzählte mir u. a., dass er nach dem Ende seiner Ausbildung doch übernommen wird, wenn auch nur mit einem Ein-Jahres-Vertrag. Diese Stelle wurde extra für ihn geschaffen und wird sehr schlecht bezahlt. Er wird weniger verdienen als ich bei der Zeitarbeitsfirma und weiterhin WE- und Nachtdienste ohne Zulagen schieben sowie viel in seiner Freizeit und im Urlaub arbeiten müssen. Eigentlich wollte er von der Firma weg, aber weil er bisher kein anderes Angebot bekommen hat, bleibt er noch ein weiteres Jahr. Außerdem möchte er wieder seine Suche nach einer Wohnung aufnehmen. Irgendwann fragte er, ob ich am Nachmittag seine SMS bekommen hätte. Es war ihm deutlich anzusehen, dass es ihm nicht leicht fiel, diese Frage zu stellen... Als er hörte, dass ich im Frühjahr ein Event in Nordeuropa besuchen möchte, meinte er, dass er für den Zeitraum schon Urlaub eingereicht hat und auch dabei sein will. Aber er weiß noch nicht, ob er sich den Trip finanziell leisten kann, das stellt sich in den nächsten 1-2 Monaten heraus. Er möchte gerne mit mir dorthin und außerhalb der Partyzeit ein wenig Urlaub mit mir machen. Ich will schon 2-3 Tage vorher hin, weil ein Teil meiner Familie in Nordeuropa lebt und ich sie gerne wiedersehen möchte. Auf dieses Event will ich so oder so, egal ob er oder sonstjemand mich begleitet oder nicht. Ob ich meine Freizeit im Urlaub mit ihm verbringe, weiß ich noch nicht. Ist mir ehrlich gesagt nicht so wichtig. Ich weiß ja noch nicht mal, ob ich meinen Urlaub genehmigt bekomme.


    Es überrascht mich schon, dass mein Verhalten die Männer nachdenklich stimmt. Seit ich absolut nichts mehr von ihm erwarte, ist er wie ausgewechselt. Ich hab´ kein Problem damit, ihn sporadisch irgendwo zu treffen und mit ihm zu reden. Aber nach den ganzen Aktionen von früher kann er nicht von mir verlangen, dass ich auf jedes Lebenszeichen von ihm total euphorisch reagiere und er bei mir eine hohe Priorität genießt. Damit muss er klar kommen :wink: .

  • Je mehr Zeit vergeht, umso klarer wird mir, dass es definitiv die richtige Entscheidung war, diesen Mann als potenziellen Partner ad acta zu legen... und es nicht ausschließlich an mir liegt. Letzte Woche war er noch so lieb und hat gejammert, dass wir uns so selten sehen. Heute hätte er die Chance gehabt, einen kompletten Tag und einen Teil der Nacht mit mir auf einer Veranstaltung zu verbringen. Er weiß nichts von meiner Abwesenheit. Seine ganzen Freunde sind vor Ort. Er ist aber zu Hause geblieben und hat gerade für den heutigen Abend seine Teilnahme an einer kleineren Veranstaltung in seinem Wohnort zugesagt. So viel also zum Thema, er vermisst mich soooo sehr blabla...


    Mir ist auch klar, dass BA nicht sein einziges Problem ist. Da steckt noch mehr dahinter. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe, mich emotional von ihm zu lösen und dass ich ganz entspannt ohne irgendwelche Erwartungen mit ihm umgehen kann. Inzwischen ist es mir sogar lieber, wenn wir eher selten Kontakt haben. Mich würde der regelmäßige Kontakt mit einer so widersprüchlichen Persönlichkeit auf die Dauer überfordern.

  • Es ist doch offensichtlich: Dieser Mann hat mehr als nur Angst vor Nähe in einer Beziehung. Bei ihm habe ich das Gefühl, als ob sich zwei völlig unterschiedliche Menschen in ein- und demselben Körper befinden. Einerseits gibt es den ruhigen, aufmerksamen, liebevollen und anhänglichen netten Kerl von nebenan, der mir bei unseren Begegnungen immer wieder das Gefühl vermittelt, dass ich ihm alles andere als egal bin. Auf der anderen Seite gibt es aber auch den empathiebefreiten, verlogenen, extrem ich-bezogenen und ausbeuterischen Hassteufel, bei dem ich mich überhaupt nicht wohl fühle.


    Ich möchte keinen regelmäßigen Kontakt mit einem Menschen, der zwei dermaßen gegensätzliche Persönlichkeiten in sich trägt. Mich schlaucht das auf die Dauer, es saugt mich richtig aus. Ich möchte die schönen Zeiten mit "Dr. Jekyll" nicht missen, mit ihm habe ich einige der wundervollsten Tage meines Lebens verbracht. Aber ich weiß, dass es ihn nur in Kombination mit "Mr. Hyde" gibt... und der ist wirklich keine leichte Kost, kann ich dir sagen. Deshalb gilt für mich: Ein paar wenige Begegnungen im Jahr (so 2-4x) gehen für mich in Ordnung, aber öfter will ich ihn nicht sehen. Es würde mir nicht gut tun.

  • Danke dir. Aber ich glaube nicht, dass das so schnell passieren wird. Früher war das anders. Wenn ich einen Mann als potenziellen Partner abgehakt hatte, war ich innerlich frei und beschäftigte mich nicht mehr mit dem Typen. Und irgendwann kam ein anderer Mann, den ich interessant fand. Auch meine beiden Ex-Freunde habe ich damals relativ schnell abgehakt bzw. dem ersten gar nicht nachgetrauert, weil wir beide die Trennung wollten.


    Diese Erfahrung hat mich verändert. Irgendwie kann ich mich gar nicht mehr verlieben. Mir fällt es mittlerweile ganz schön schwer, beim Weggehen locker mit irgendwelchen Männern zu flirten... ich bekomme das nur noch selten auf die Reihe. Ich bin emotional total abgestumpft. Dass ich jemals wieder für einen Menschen mehr als freundschaftliche Gefühle empfinde, kann ich mir derzeit überhaupt nicht vorstellen. Die Fähigkeit, mich zu verlieben, habe ich durch diese Erfahrung verloren. Und ich weiß nicht, ob ich sie jemals zurückbekommen werde.

  • Zitat

    Hätte ich eine Chance bei einer Frau, die einigermaßen gut zu mir passt, dann würde ich diese Chance nutzen.


    Ich würde auch jemand, der einige mindestvoraussetzungen erfüllt, und mir gefällt, sofort nehmen. so kleinigkeiten, ob er raucht, was er anzieht, sein musikgeschmack, beruf, gehalt, welches auto usw. sind mir sowieso egal. Es ist eh schon so schwer, was einigermaßen passendes zu finden. da sollte man auf solche oberflächlichkeiten nicht schauen.

  • Zitat von Reni

    Diese Erfahrung hat mich verändert. Irgendwie kann ich mich gar nicht mehr verlieben.


    Das fällt mir auch schwer, aber das schon lange.


    Zur Zeit genieße ich das alleine sein, keine redet mir was ein, wie und was ich machen soll.


    Diese Woche war ich im Möbelhaus, hab mir neuen TV-Sessel, neue Gaderobe und Bürostuhl bestellt, kommt am Montag schon, läuft echt toll die letzte Zeit :flower:

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Das freut mich für dich :wink: .


    Mir geht es nicht nur ums Verlieben, ich hab´ extrem selten Lust auf unverbindliches Flirten, null Bock auf just-for-fun-Knutschen und hatte seit Jahren keinen Sex ohne Verpflichtungen. Mir fehlt der regelmäßige Kontakt mit Männern schon, aber nur auf einer freundschaftlichen Ebene. Ich war mal eine lebenslustige Frau, die viel Spaß am Flirten und Küssen hatte. Mittlerweile bin ich in diesem Punkt völlig antriebslos.

  • Zitat von Reni

    Das freut mich für dich :wink: .


    Mir geht es nicht nur ums Verlieben, ich hab´ extrem selten Lust auf unverbindliches Flirten, null Bock auf just-for-fun-Knutschen und hatte seit Jahren keinen Sex ohne Verpflichtungen. Mir fehlt der regelmäßige Kontakt mit Männern schon, aber nur auf einer freundschaftlichen Ebene. Ich war mal eine lebenslustige Frau, die viel Spaß am Flirten und Küssen hatte. Mittlerweile bin ich in diesem Punkt völlig antriebslos.


    Ach so meinst Du es, mir geht es nicht anders. Aber ich hab auch früher nicht so rum geflirtet. Ich war immer nach der Suche nach der großen Liebe, die es nicht gibt... :wink: ...bis ich herausgefunden habe, wo es steckt...lol

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Ich hab´ vorher bei der Telefonseelsorge angerufen. Die Frau am Apparat war sehr nett und ist wirklich gut auf mich eingegangen. Sie meinte, ich bräuchte noch etwas mehr Zeit. Ich konnte Männer, mit denen ich "richtig" zusammen war, relativ schnell vergessen... und bin nach der Erfahrung mit diesem Kerl, mit dem nicht mehr als Küssen und Schmusen gelaufen ist und der nie mein Partner war, völlig abgestumpft. Ich versteh´ mich selbst nicht mehr.

  • Zitat von Reni

    Ich hab´ vorher bei der Telefonseelsorge angerufen. Die Frau am Apparat war sehr nett und ist wirklich gut auf mich eingegangen. Sie meinte, ich bräuchte noch etwas mehr Zeit. Ich konnte Männer, mit denen ich "richtig" zusammen war, relativ schnell vergessen... und bin nach der Erfahrung mit diesem Kerl, mit dem nicht mehr als Küssen und Schmusen gelaufen ist und der nie mein Partner war, völlig abgestumpft. Ich versteh´ mich selbst nicht mehr.


    Lass Dir Zeit, Reni setze Dich nicht unter Druck, meistens passiert es, wenn man gar nicht damit rechnet.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.