Ich habe einige Passagen in dem Buch schon mehrmals gelesen. Mir ist so einiges klar geworden, was mir lange nicht bewusst war: Ich weiß jetzt was es bedeutet, dass ich mehr auf mich selbst schauen sollte. Als ich mich in den BÄ-ler verliebte und er irgendwann mit seinen komischen Aktionen anfing, fragte ich mich immer wieder, warum er das machte und ob das an mir lag. Ich passte mein Verhalten Stück für Stück mehr an, um ihm zu gefallen und das wunderschöne Gefühl der Frühphase wieder zu erleben. Stattdessen hätte ich mich lieber fragen sollen, wie es mir dabei ging, wie ich mich fühlte und ob er mir gut tat.
Für mich war es auch immer wichtig zu wissen, ob er BA hatte oder einfach nicht auf mich stand. Dabei ist das Ergebnis im Grunde genommen dasselbe: Ich werde mit so einem Menschen auf die Dauer nicht glücklich. Deshalb spielt es keine Rolle, ob er BA hat oder nicht auf mich steht.
Ganz wichtig ist für mich der Abschnitt zum Thema "Narzissmus". Alle (!!) Männer, die an mir interessiert waren, wollten hauptsächlich sich selbst durch mich aufwerten. Ich hatte oft das Gefühl, dass es den Männern nicht um mich als Mensch ging, sondern um die Funktion, die ich für sie erfüllte. Immer wenn ich das bemerkte, war ich sehr enttäuscht. Wobei ich nicht behaupten möchte, dass sämtliche Typen, die hinter mir her waren, bösartige Narzissten sind. Der Mann, wegen dem ich mich hier registriert habe, ist sicher der extremste Fall mit seiner manipulativen Art.
Mir ist im Laufe der Zeit auch bewusst geworden, dass ich für die Männer das perfekte Gegenstück in Form einer Co-Narzisstin war. Ich habe bei der Auswahl meine Entscheidungen nach den falschen Punkten getroffen. Es ist wichtig, dass man sich gegenseitig respektiert und jederzeit gut behandelt. Beide sollten sich in der Beziehung wohl fühlen. Ich habe z. B. eine ganze Weile Männer mit niedrigerem Bildungsstand und handwerklichen Berufen abgelehnt, weil ich einen Partner wollte, auf den ich stolz sein konnte. Als der BÄ-ler (ein sehr gebildeter Mann) mir vermehrt seine Aufmerksamkeit schenkte, fühlte ich mich natürlich geschmeichelt. Heute weiß ich, dass der Bildungsstand eines Menschen gar nichts über seinen Charakter aussagt und habe keine Vorurteile mehr gegenüber weniger gebildeten Männern.