Ihr Lieben Foris...ich weiß garnicht so recht, ob ich das folgende nun so unbedingt als "Loslassen und..." oder eher als "Erfolg" verbuchen sollte, aber zumindest ist es ein vorsichtig positiver Blick in die Zukunft...
Meine Geschichte habe ich Mitte November hier niedergeschrieben. Kurz: Ich war 8 Monate mit einem BA zusammen und bin quasi aus dem Nichts via WhatsApp im Stich gelassen worden...ohne erkennbaren Grund zu dem Zeitpunkt.
Ich beschäftigte mich nach der Trennung viel mit dem Thema, habe mich hier angemeldet, wie es viele von euch nach ihrer Trennung auch getan haben und verstand. Ich habe immer mehr verstanden, dass er einfach nicht kann...sich nicht getrennt hat, weil er nicht will. Ich versuchte aufgrund unserer gemeinsamen Arbeit irgendwie ein angenehmes Verhältnis aufzubauen, aber ich merkte für mich immer schnell meine Grenzen. Ich leide, wie es viele von euch hier auch tun, denn es tut weh. Es schmerzt sehr...zumal er immer wieder den Kontakt zu mir suchte, obwohl ich ihm mehrmals persönlich erklärt hatte, dass ich das gerade so nicht kann, ich Abstand bräuchte, grundsätzlich aber eine Freundschaft begrüßen würde. Am nächsten Tag machte er wieder so weiter, nette Grüße, erkundigte sich nach mir etc...ein Kontakt, der für mich zwar wie ein Balsam ist, gleichzeitig mich innerlich tausend Stücke reisst...
Ich habe viel Rückhalt durch meine Kollegen erfahren, wo ich nie mit gerechnet habe. Meine Eltern und engsten Freunde, die haben für meine Situation und den Schmerz kein Verständnis. Es kommt meist nur "vergiss ihn einfach". Ja, sicherlich haben sie recht, aber so leicht ist das Vergessen nicht, wenn man wirklich liebt...und das tue ich!
Am Montag Abend bekam ich von einem ehemaligen Kollegen eine gaaaaaaanz liebe Mail. Er hatte über einen Kollegen, der noch bei uns arbeitet von der ganzen Sache erfahren und hat mir u.a. alles Gute gewünscht. Viel wichtiger war aber für mich der Satz: "...und such das Glück nicht. Bleib einfach stehen, denn dann kommt es von ganz alleine wieder!"...
Das regte mich vor allem nach dem Vorfall auf Arbeit am Dienstag sehr zum Nachdenken an...ich hatte den ganzen Dienstag Nachmittag mit mir zu kämpfen, da ich nicht wusste, wie es ihm geht, wovon ich mich dann ja abends überzeugt hatte.
Danach versuchte ich wieder vergebens Abstand zu gewinnen...
Freitag dann schickte ich ihm Mittags eine recht lange Nachricht. Zwar auch via WhatsApp, aber das Reden war ja bislang nicht so von Erfolg gekrönt. Ich habe ihm einerseits gesagt, dass ich mich lösen möchte und er mir die Chance dazu geben soll, da ich Gefühle habe, die ich nicht erklären kann, diese aber nicht mehr ausleben kann. Andererseits habe ich ihm auf keiner Weise gesagt, dass ich ihn komplett verlasse. Ich habe ihm offen geschrieben, dass ich ihn niemals alleine lassen werde. Seine Reaktion darauf war wie von mir erwartet: Er trat den Rückzug an und empfand meine Nachricht als ziemlich bitter / niederschmetternd. Klar, für ihn brach in dem Moment ein wichtiger Halt weg...
Vielleicht sagt sich jetzt der eine oder andere, dass das doch viel zu früh war, ich mir noch etwas mehr Zeit hätte geben sollen, aber für mich war es das richtige. Ich fühle mich dadurch sicher nicht gut derzeit, aber ich halte an nichts fest, wo ich im Hier und Jetzt nur Schmerz und Leid erfahre, es mich immer nur runterzieht. Und auch er muss einfach spüren, dass er nicht immer nur nach seinen Regeln "spielen" kann.
Heute habe ich das erste Mal nach der Trennung mich wieder an der Arbeit mit meinen Pferden versucht und naja...es gelang mir mehr schlecht als recht. Das wird aber auch wieder. Ich muss mich zwar dazu zwingen mich für die beiden aufzuraffen, aber es sind Lebewesen...das ist wie mit Kindern in so einer Situation: Beide zeigen uns, dass wir den Kopf nicht zu sehr hängen lassen dürfen und das stimmt!
Die Zeit der Trauer, die muss und sollte unbedingt sein, aber wir dürfen über all dem Schmerz und dem Leid nicht vergessen, dass wir alle miteinander wertvolle Menschen sind und uns selbst nicht vergessen dürfen! So ziert nun zum Beispiel der Spruch "ich bin wertvoll!!!" den Spiegel in meinem Badezimmer, den ich wenigstens zweimal am Tag sehe und den ich mir dadurch immer verinnerlichen kann.
Ich danke diesem Forum, dass es dieses gibt. Ich weiß nicht, wo ich ohne die ganzen Erfahrungsberichte und auch Beiträge zu meiner Geschichte jetzt wäre...
Und ich freue mich sehr auf meine Reha ab Januar, in der ich hoffentlich einen akkuraten Umgang erlernen kann ihm auf der Arbeit gegenüber zu treten. Es geht auf alle Fälle weiter!
Und lasst es euch gesagt sein: Einmal kurz innehalten, das Leben einfach weiterziehen lassen, sich sammeln und orientieren, wieder aufblicken und sich für einen Weg wappnen...es ist Gold wert!!!
...und ich danke diesem Menschen (meinem ehemaligen Kollegen) so sehr für diesen Satz...
Herzliche Grüße und macht euch allen einen gemütlichen Abend!