• Liebe Vici,


    ich möchte Dich keinesfalls drängen, Deinen BÄ loszulassen. Ich fände es nur spannend und aufschlußreich, die Beweggründe mal zu verstehen.


    Im ersten Post schreibst Du folgendes:


    Zitat

    Das neuliche Date bereitet mir Kopfzerbrechen, irgendwie habe ich höllische Angst, ich könnte mich in mein "Date" verlieben und mich vom BÄ lösen. Was ja eigentlich nur ein Vorteil wäre (meine Kolleginnen würden dies mehr als begrüssen). Nun versuche ich aber mich gedanklich möglichst an meinen BÄ zu klammern. Kennt das jemand?


    und heute:


    Zitat

    Ich möchte noch nicht loslassen, weil bei mir immer noch die Hoffnung besteht


    Klingt das nicht ein bißchen nach krampfhaftem Verstandsfesthalten? Hast Du Angst wenn Du "loslässt" wäre er weg und es wäre endgültig aus und vorbei?


    Dem ist sicher nicht so. Man kann eh nicht erzwungen festhalten.


    Ich glaube auch nicht, daß es bei Dir der Kopf ist der festhält, auch wenn Deine Zeilen so klingen. Es ist Dein Gefühl das Dich an ihn bindet. Das ist völlig ok, wenn es so ist, dann ist es so.


    Aber trotzdem passt daran irgendetwas nicht zusammen. Wenn es Dein Gefühl ist, was Dich an ihm hält, dann bräuchtest Du doch gar keine Angst zu haben, Dich in Dein Date zu verlieben, oder????


    Mir scheint, Du hast Angst vor Deinen eigenen Gefühlen, davor, daß sie vielleicht nachlassen könnten und Du Dir eingestehen musst, daß es nicht der Mann fürs Leben ist/war. Kann das sein?


    Du traust Deinen Gefühlen nicht, Vici. Deshalb versuchst Du mit Deinen Gedanken und Deinen Handlungen und Deinen Entscheidungen diese noch empfundenen pos. Gefühle zu bewahren, zu konservieren. Du richtest alles Antennen auf Deinen BÄ aus, damit Dein Traum wahr wird.


    Aber Vici, auch wenn man loslässt, kann ein Traum wahr werden. Wenn Dein BÄ Dich will, dann habt Ihr auch eine Chance, selbst wenn Du vorher "losgelassen" hast.


    Oder doch nicht? Weil dann vielleicht Deine Gefühle nicht mehr reichen, wenn Du erstmal losgelassen hast?? :wink:


    Liebe Grüße
    Bianca

  • Hallo Vici,


    jetzt klingt alles was Du schreibst viel klarer und einleuchtender.


    Dein Herz hängt an ihm, ganz klar. Und daher auch keine Gefahr, Dich zu verlieben, jedenfalls noch nicht.. :wink:


    Also musst Du Dich gedanklich auch nicht an ihn klammern, denn das tut Dein Herz ja schon. Und wenn Dein Herz schon gebunden ist, dann kannst Du wenigstens Deinen Gedanken wieder Freiheit schenken.


    Du kannst auf Deinen Verstand hören, aber er braucht lange Zeit und viel Überzeugungskraft, bis er Dein Herz erreicht. Und diese Zeit ist bei jedem individuell verschieden. Es gibt keinen Knopf den man einfach drücken kann. Es erfordert sozusagen Überzeugungsarbeit.


    Irgendwann kommst auch Du an den Punkt, wo er nicht mehr der tollste Kerl auf dem Erdball ist, sondern merkst, daß er auch nur mit Wasser kocht. Selbst wenn er für Dich immer ein ganz besonderer Mensch bleiben wird, wirst Du ihn irgendwann nicht mehr begehren, nur noch lieben oder mögen, aber nicht mehr wollen. Und das ist schon ein großer Schritt.


    Oder aber der Gute springt über seinen Schatten und gibt Euch mal ne echte Chance, auch dann wäre ja alles zum Guten gewandelt.


    Ob so oder so, in ein paar Wochen oder Monaten wird es nicht mehr schmerzen, das kannst Du uns glauben.


    Liebe Grüße
    Bianca

  • Hallo,
    habe gerade diesen etwas älteren Thread gelesen und mir miene Gedanken dazu gemacht, weil auch ich dieses Gefühl kenne, trotz aller Schmerzen nicht wirklich loslassen zu wollen.
    Die meisten von uns kennen den Kampf um Liebe; Zuneigung ü.ä. aus der Kindheit und müssen ihn dann im Erwachsenenalter je nach Beziehung als Aktivvermeider oder Passivvermeider immer wieder wiederholen. Frauen leider sehr oft noch in der Rolle der Passivvermeidenden. Im Grunde genommen ein Paradoxon: Ambivalente Beziehungsmuster ziehen uns an, weil sie uns entweder bestätigen, was wir ja schon immer wußten, dass wir nicht liebenswert sind oder wir versuchen, dass Muster der Kindheit in einer Art von Stellvertreterspiel immer wieder zu wiederholen, um endlich zu siegen, sprich die Liebe, die uns ehemals verweigert wurde, nun durchzusetzen.
    Ist es jetzt nicht so, dass wenn wir "Gefahr" laufen, uns neu zu verlieben, vielleicht in jemanden, der beziehungssicher ist, bzw. unseren BÄ endgültig zu verlassen, dass wir dann Gefahr laufen, unser altes von uns total verinnerlichtes Beziehungsmuster aufzugeben, und das macht uns Angst, ist auch mit einer Form der Trauerarbeit, denn wir müssen ja Altes, ach so Vertrautes aufgeben und uns auf etwas Neues, Unbekanntes einlassen. Ist das nicht viel mehr der Grund, dass so viuele Probleme mit dem Loslassen haben und weniger die so besonders intensiv erlebte Liebe mit einemBÄ?


    Eure Meinung würde mich interessieren!


    Lieben Gruß
    Ella

  • Liebe Ella


    Ich wollte eigentlich schon früher zurückschreiben, wusste aber irgendwie keine richtige Antwort.
    Eigentlich habe ich keine Angst von einer "beziehungssicheren" Beziehung. Jedoch bin ich grundsätzlich auch jemand, der gerne seine Freiheiten hat. Soviel Freiheit wie ein BÄ gibt, ist aber selbst mir zuviel :?


    Vielleicht weiss ich aber auch einfach nicht mehr, wie sich eine normale Beziehung anfühlt, und es würde mich dann doch überfordern..?


    Liebe Grüsse
    Vici

  • Liebe Vici,
    naja, das läuft ja darauf hinaus:Einerseits hat man Angst, weggestoßen zu werden, andererseits "aufgefressen" zu werden.
    Deswegen meidet man oft die, von denen man vermeindlich glaubt, sie würden einen "auffressen", weil sie uns das geben, was wir ja eigentlich so sehr wünschen, aber dann doch nicht aushalten können.
    Ist jetzt aber nur Theorie, muss auf dich überhaupt nicht zu treffen. Ich habe mir nur so meine Gedanken gemacht, weil ich auch bei mir immer so einen inneren Widerstand gespürt habe, meinen ExBÄ wirklich loszulassen und mich auf jemand neues einzulassen.
    Habe am Anfang geglaubt, ich will nicht noch das Fünkchen Liebe (und damit meine ich v.a. meine Liebe zu ihm) verlieren, so als würde ich dann meine Liebesfähigkeit nicht mehr spüren. Tja, und als mein Therapeut mich schließlich fragte, ob ich überhaupt loslassen will, kam mir o.g. Gedanke.
    Aber vielleicht braucht amn auch einfach nur genügend Zeit zwischen einer BÄ-Beziehung (war auch meine erste) und einer neuen.


    Liebe Grüße
    Ella

  • Zitat von sternli77

    ....vielleicht hat vici angst, dass wenn sie sich verliebt, damit jegliche "chance" auf ihren bä verbaut...wie soll ich das sagen...hmmm...dass mit dem neu-verlieben gleichzeitig alle hoffnungen schwinden...alle hoffnungen darauf, dass ja es ja vielleicht doch noch mal geklappt hätte, wenn sie sich nicht verliebt hätte...


    Hi,


    jaa, das kenne auch ich, diese Gedanken. Ich möchte mich gar nicht neu verlieben. Allerdings ist bei mir auch Angst, irgendwie zu verraten und ihr weh zu tun und sie könnte denken, meine Gefühle waren nicht tief genug, sonst hätte ich noch mehr Geduld gehabt. Und weil sie sich dann vielleicht Vorwürfe macht, dass sie mich hat gehen lassen. Und, und, und...


    Grüße - GoNnA

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."


    - Albert Einstein -

  • Zitat von Vici

    Denke, dass ich einfach nicht richtig loslassen möchte und somit keine neue Beziehung eingehen kann, oder ist das auch eine Art Bindungsangst? Ohhh schwierig!


    Ach Mädels,


    ihr denkt echt mal zu kompliziert. Ihr glaubt doch nicht, dass die ganze Menschheit krankhafte Ängste hat? Kleine Ängste hat doch jeder und das ist völlig normal und ungefährlich. Die BÄs schürren unsere Ängste, durch ihr Verhalten, ganz logisch. Natürlich habe ich hier ein wenig mehr Angst als bei meiner Ex, diese gab mir keinen Anlass. Und da ich viele, viele Jahre mit ihr zusammen war und das ohne hin und her, würde ich nicht sagen, dass ich Bindungsangst habe. Und dass ich schon während dessen mich in diese Frau (BÄ) verliebte und es mit ihr versuchen wollte, würde auch nicht gerade für irgendeine Angst sprechen. Sorry, aber ich finde es übertrieben, alles so zu sehen, dann hätten wir alle eine "Macke". Muss jeder für sich herausfinden, warum er dies und das möchte, mitmacht oder nicht möchte und nicht mitmacht oder?


    Grüße nochmals - GoNnA

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."


    - Albert Einstein -

  • Zitat von Bianca

    Oder aber der Gute springt über seinen Schatten und gibt Euch mal ne echte Chance, auch dann wäre ja alles zum Guten gewandelt.


    Hallo!


    Aber wie kann der BÄ über seinen Schatten springen (klingt so einfach), wenn alles doch so kompliziert ist. Der quält sich doch auch ständig. Er will ja, kann aber nicht (so in etwa). Können diese Ängste denn einfach so verschwinden???


    GoNnA

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."


    - Albert Einstein -