Ja, ich fürchte ganz so einfach ist es nicht. Ich bin nicht so schlecht darin meine Bedürfnisse zu kommunizieren. Aber ich habe auch schon Sätze gehört wie: "Ich kann nur das machen womit ich mich 100% wohl fühle." und da ging es um Alltagsentscheidungen. Aber 100% Wohlfühlzone für den einen ist dann eben weniger Wohlfühlzone für den anderen, weil es Kompromisse und Gemeinsamkeit behindert. Da bleibt ja nur noch Anpassung oder der Alleingang und das kann mal eine Lösung sein, aber dauerhaft passt es dann vermutlich für viele nicht.
Zitat
Außerdem muss man einem Ba auch echt beibringen, dass kleine Unstimmigkeiten, Wut und Konflikte nicht automatisch bedeuten, dass die Beziehung zerbricht.
Muss es natürlich nicht automatisch, aber das bedeutet es eben doch sehr oft. Damit habe ich ja reichlich Erfahrung, auch in Freundschaften. Für mich bedeutet ein Streit nicht automatisch das Ende, aber ich habe das dennoch schon sehr oft erlebt. Im Sportverein merke ich auch wie wenig viele Leute in der Lage sind Konflikte anzusprechen und auszutragen. Die wünschen sich dann ganz viele Regeln, damit die Konflikte nicht entstehen, aber das ist in meinen Augen nicht die Lösung für die sie manchmal gehalten wird.
Außerdem soll ein Streit ja oft Abstand reinbringen, weil es zu eng in der Beziehung geworden ist und dann "zeigt" der Partner dass das nicht das Ende bedeuten muss? Ich kann mir die Panik in den Augen manch aktiver BAler richtig vorstellen. 
Ich gebe dir recht, es macht am meisten Sinn die eigenen Bedürfnisse offen zu kommunizieren und zu sich zu stehen. Aber ich glaube das reicht dennoch nicht um Bindungsangst zu verändern. Ich glaube gar nichts kann Bindungsangst verändern, außer die Person selbst hat ein AHA-Erlebnis und die Schnauze voll, aber ich fürchte das kann eher eine Person auslösen die der BAler einfach nicht zu fassen bekommt als ein Partner der auf der Verlustangst-Seite steht.
Es gibt so eine Theorie dass man in etwa gleich bindungsfähig ist, wenn man aneinander kleben bleibt, da es sonst nicht matcht. Das sollte einem echt zu denken geben wenn man sich da so über den "unmöglichen" Partner aufregt und sich mal umgekehrt vorstellen. Sich fragen ob man schon mal in einer Beziehung war wo man selbst der Part war der nicht liefern konnte und warum das so war. Denn ich denke man verschleiert mit diesem Festhalten seine eigene Unfähigkeit eine sichere Bindung einzugehen. Diese Fähigkeit wird dann nie auf den Prüfstand gestellt. Dann kann die Lösung nur sein an seiner eigenen Bindungsfähigkeit zu arbeiten, jeden Tag, in jeder Beziehung, in jeder Begegnung.