Beiträge von Synne

    Ich glaube nicht, dass man Traumata und Trigger überhaupt schnell loslassen sollte. Das ganze hat ja einen Nutzen und kann dir sogar helfen.

    Wahrscheinlich wird diese „Alarmglocke“ auch mal Aufleuten, wo du es später als störend empfindest… aber am Ende erinnert sie dich ja an etwas, das für dich mal existenziell war.


    Dass sie bei dieser einen Bindung klingelt, als wolle sie den Crash der Titanic 2m vorm Eisberg vermeiden, zeigt dir vermutlich die „Trigger-Größe“.

    Die Titanic ist am Berg zugrunde gegangen. Wie fühlst du dich, wenn die Alarmglocke jetzt so reinhaut? :)

    da muss ich jetzt nochmal nachfragen.


    Meinst du, dass mich dieser Trigger daran erinnert, in Zukunft so eine Dynamik zu meiden?


    Und meinst du, wie ich mich fühle, wenn der trigger bei dieser Beziehung wieder hochkommt?

    Ach, so ein letzter Rest geht vielleicht auch nur weg indem man neue Erfahrungen macht und auch jemand neuen spannend findet. So lange er "der Letzte" ist mit dem du (setze ein, was auch immer) getan hast, so lange ist er halt der Letzte gewesen. Könnte es auch einfach das sein?

    Möglich wäre es.

    Ich wollte nur erst wieder so richtig daten, wenn ich alles verarbeitet habe


    Nur diese Restwut stört mich so

    hallo ihr lieben,

    Mein erster eigener Beitrag hier.


    Meine Geschichte ist schon etwas her und ist der Klassiker. Ich werde die Geschichte hier nicht ausführen weil es nicht nötig ist, es ist schon lange her, man kann Sie hier schon x fach lesen, da ist nichts neues und außerdem bin ich lange über den Punkt hinweg über ihn nachzugrübeln.

    Es geht nur noch um mein Thema. Nicht um ihn.


    Er hatte sich getrennt, das hatte mir den Boden unter den Füßen weggezogen.

    Ich hab sehr gelitten.

    Hab erst natürlich versucht ihn zu verstehen, bis mir gesagt wurde, dass auch ich ein Thema habe.


    Das war ein Augenöffner.

    Ich hab dann angefangen an mir zu arbeiten. Wegen corona bekam ich kein Therapieplatz aber ich habe mir einige Sitzungen als Selbstzahler gegönnt und konnte viel aufarbeiten.


    Ich bin inzwischen so zufrieden mit mir, wie ich es noch nie zuvor war. Ich hab zwar noch genug Baustellen aber meine eigene Entwicklung zum positiven ist wirklich enorm gewesen.

    Und ich bin ja auch noch dran.


    Dennoch hab ich die Geschichte noch immer nicht ganz loslassen können.


    Ich weiß, dass das nichts mit ihm zu tun hat sondern ganz allein mein Thema ist.


    Ich möchte keine Beziehung mehr, ich möchte nicht mal mehr Kontakt zu ihm.

    Am anfang war ich nur traurig, später hatte ich dann eine sehr große Wut.

    Die ist zum größtenteil weg, aber nicht vollständig.

    Ich wusste schon vom Kopf her sehr schnell, dass ich nicht das reine Opfer war, sondern zu 50% meinen Anteil hatte an der ganzen Sache. Nur emotional dauerte es sehr lange, dass so zu akzeptiere. Emotional war er schuld, ich das Opfer.

    Das habe ich inzwischen aber auch emotional akzeptieren können. Vielleicht nicht 50% / 50% aber annähernd.


    Lange habe ich geglaubt, ich werde das ganze nie loslassen können.

    Aber ich war geduldig mit mir, habe mir Zeit gegeben und tatsächlich konnte ich fast komplett loslassen.

    Aber nur fast


    Es gibt da einen kleinen Rest, den ich nicht losgelassen bekomme


    Ich habe manchmal noch den Gedanken, dass es doch so gut gepasst hätte, obwohl ich weiß, dass da vieles nur Projektion war. Außerdem weiß ich, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass er je eine stabile Beziehung führen kann.


    Dann kommt manchmal (selten) noch immer Wut hoch. Nicht heftig, aber etwas.


    Ich weiß, dass Abgelehnt zu werden, nicht meinen Wert mindert aber doch hat es etwas an meinem selbstwert gemindert.


    Durch meine Arbeit an mir selbst konnte ich meinen selbstwert in vielen Bereichen bessern und steigern.

    Nur die Geschichte mit meinem BÄ ist da noch immer eine Achillessehne von mir


    Da wird also etwas in mir sein, eine alte Wunde. Nur wie komm ich daran?

    Ich kann das mit dem Machtgefühl sehr gut verstehen, da du ja oftmals ohnmächtig gegenüber seinem Verhalten warst.


    Im gesunden Rahmen find ich das völlig gesund und legitim.


    Wichtig finde ich nur, seine Spielfeldfläche sauber zu halten. (Das ist jetzt überhaupt nicht auf deinen Post bezogen,, einfach allgemein)

    Ich war auch ohnmächtig und später kam die Wut und ich hatte rachephantasien ohne Ende aber ich habe absolut nichts an ihm ausgelassen, ich hab den Kontakt weiter ruhen lassen. Meine Spielfeldfläche blieb sauber.


    Aber jetzt zu deinem Anliegen.


    Ich rate dir, nimm kein Kontakt auf. Ich kann verstehen, dass du ihm gerne noch einiges sagen würdest.

    Ich kann verstehen, dass man sich ungerecht behandelt gefühlt hat und gerne wieder etwas Gerechtigkeit oder Macht haben möchte.

    Oder sich dadurch wieder auf Augenhöhe fühlen möchte.


    Aber er wird sehr wahrscheinlich es nicht einfach so hinnehmen, sagen, dass du recht hast und sich entschuldigen.

    Sondern es wird vermutlich wieder etwas kommen, was dich treffen wird. Rückzug, Gegenangriff etc

    Es könnte dich sogar zurückwerfen

    @Lea

    Das verstehe ich.

    Das ist ja oft so, dass man als aktiver BA es eher nicht merkt und erst, wenn man dann selbst an einen aktiven gerät, leidet und die Muster erkennt (und dann vielleicht auch bei sich)


    Mir ging es aber eher um die BAler die schon irgendwie ahnen, dass da etwas im Busch ist.

    Die schon am anfang vor sich selbst warnen.

    Genauso die, die immer wieder on/off erzeugen.

    In den frischen On Phasen (liest man hier so häufig) bereuen Sie ja und erkennen oftmals , dass da etwas nicht so rund läuft aber es wird irgendwie sofort weggewischt.

    Hallo,

    Es zeigt sich ja, dass viele BAler sich gar nicht ihrer BA bewusst sind.


    Ich stelle es mir anfangs auch tatsächlich schwierig vor, besonders bei passiver BA, das Problem bei sich zu entdecken.

    Ebenso bei aktiver BA, wenn man Fehler am Partner entdeckt und die Gefühle verschwinden.

    Der Gedanke, dass es einfach nicht die richtige Person war, ist das naheliegendste.


    Dann gibt es wieder die BAler, die genug Leidensdruck aufgebaut haben und ihre Anteile erkennen und sich reflektieren.

    Das scheinen mir aber tatsächlich die wenigsten zu sein.


    Ein großer Teil, scheint mir, sind BAler die um ihre BA nicht wissen oder aber die grob um ihre Problematik wissen, sie aber schlicht verdrängen.


    Besonders hier im Forum bekommt man sehr oft mit, dass die BAler von Usern hier, schon an einigen Stellen durchblicken lassen, dass Sie Ihre Probleme haben. Dass gewisse Muster immer wieder auftreten, dass sie "nicht können".

    Viele User hier haben ihre Partner auf das Thema aufmerksam gemacht. Einige lehnten die BA vehement ab, viele erkannten sich wieder in den Texten, räumten ihre Anteile ein, wollten etwas ändern, doch die wenigsten taten es.


    Mir scheint, dass der Großteil die BA verdrängen will.

    Und das noch bevor Sie genaueres überhaupt über die Thematik wissen.


    Ich dachte ein Thread hierüber sei ganz passend.

    Da gerade die Partner es oft nicht nachvollziehen können, wieso ihr BAler seine BA nicht akzeptiert / akzeptieren will

    Guten Abend,


    Ich würde gerne wissen, was ihr so für Erfahrungen gemacht habt, wie sich die Bindungsangst im Laufe des Lebens entwickelt!?


    Mir scheint, dass sich die BA oftmals erst richtig mit zunehmenden Alter ( und den damit gehäuften, schlechten Erfahrungen) erst ausprägt bzw sich mit zunehmender Erfahrung verhärtet.

    Stichwort: fulfilling prophecy


    Nimmt die BA im Laufe des Lebens immer weiter zu durch die schlechten Erfahrungen?