Beiträge von simone2384

    Kann es sein, dass die Fluchtgründe variieren? Wenn ich das so höre wirkt es wie „üblicherweise Autonomie-Bestreben“ als Trennungsgrund und nun wo du so gelitten hast, dass es da vielleicht eher ein „die wird mich sowieso verlassen also gehe ich lieber“ war? 🤔

    Ja schon.

    Aber nicht jeder weiß das.

    Wie Radieschen schrieb - dafür muss die betroffene Person zumindest ansatzweise reflektiert sein.

    Und selbst dann fällt es vielen wahnsinnig schwer auch einen Umgang mit der Angst zu finden. Es ist ein sehr starkes - wenn nicht sogar das stärkste Gefühl, was man haben kann. Die Reaktionen darauf mitunter unberechenbar.

    das ist soweit klar, meine Verwirrung kommt wahrscheinlich eher daher dass ich nicht verstehe, warum angstlösende Medikamente auf Ängste keinen Einfluss haben sollen, nur weil sie nicht als Angst reflektiert wird.

    Sie äußert sich bei jedem anders.

    Die einen erleben einen Gefühlstod - empfinden plötzlich nichts mehr für den anderen. Die anderen spüren starke Ambivalenz und sind hin und her gerissen zwischen ihren Gefühlen.

    Wieder andere bekommen richtige Panikattacken (nach dem ersten ausgesprochenen "Ich liebe Dich" musste ich gemeinsam mit ihm die Attacke weg atmen- er ist fast ihn Ohnmacht gefallen).

    Ich glaube einen gewissen Druck verspüren fast alle. Gegenüber den Partnern, der Beziehung und sich selbst. Daraus folgen oft Rückzüge.

    Und mein Exfreund wurde später nach jeder Verabredung mit geplagt von Schamgefühl ("ich bin doch kein Mann" und schlechtem Gewissen "was tue ich ihr schon wieder an").

    aber ist dieser gewisse Druck nicht Angst-Druck?

    ich dachte halt dieser Druck den die BA fühlen, ist gleichzusetzen mit Angst, da ja auch bei Panikattacken zb Druck „auf den Körper“ entsteht.

    Interessant ist ja dann jetzt tatsächlich die weiter Überlegung… jemand nimmt so etwas, es lindert die Ängste und dann setzt er die Tabletten ab… der unbewusste Druck der versteckten Angst könnte den BA ja dann wohl das Gefühl der absoluten Luftnot bescheren🤔

    Schließe mich meinen Vorrednern an.

    Ergänze nur als Beispiel meinen Exfreund mit starker BA. Die Einnahme von Escitaloprame hat nichts an Verbesserung bringen können.

    Selbst in den wenigen Therapiestunden, die er wahr nehmen konnte, überkam ihn die Angst so sehr, dass er flüchtete und die Praxis verließ.

    vermutlich ist es aber auch immer eine Frage der Heftigkeit, wem was wie bringt… wer weiß ob er ohne überhaupt in die Praxis gegangen wäre, das ist eben das Problem dass man selten einen direkten Vergleich hat wie es mit und ohne bei der selben Person ist. Das ist doch wie mit der Therapie, der eine merkt nach einem Jahr Erfolge (keine Ahnung ob es Menschen gibt die noch schneller sind😅) und andere merken nach 5Jahren keine Verbesserung…

    natürlich würde dann niemand dafür Medikamente nehmen , die Frage/Überlegung zielt doch darauf ab, dass jemand nicht möchte dass dieser Zustand überhaupt erst eintritt, man also vorher so Medikamente nehmen würde…

    es könnte ja auch sein dass man wegen anderen Ängsten Medis bekommt, die Überlegung war nur WIE WÜRDE SICH DAS AUF DIE BA AUSWIRKEN …nicht „ey du fängst an mich langweilig zu finden, willste dagegen nicht mal was nehmen😅

    Für mich als ziemlichen BAler hat Ano das Empfinden der Angst genau richtig beschrieben, nämlich nicht als klassische "Angst".

    ich dachte halt dass es ja trotzdem angst ist, auch wenn man es mit anderen Gefühlen überlagert, und es daher helfen könnte…

    aber was ich hier so lese sieht eher nach „bei BA haut der Partner eher noch schneller ab“ aus🤔

    Naja der BA flieht ja, weil ihm die Nähe zu viel wird. Und kommt aus VA dann wieder zurück. Wird also die Angst unterdrückt, dann auch die VA, was wiederum dazu führe, dass der BA nicht ausreichend Leidensdruck hat um zurückzukommen.

    aber wird dem BA der Druck nicht zuviel weil er eigentlich dahinter auch Verlustängste hat? So hatte ich das verstanden dass bei beiden Polen der Grundgedanke Angst ist. Selbst Angst allein vor Autonomieverlust wäre ja Angst… also du wirst wahrscheinlich wissen wie dein Gefühl sich da verhält, versuche es nur zu verstehen.

    es geht mir ja hier eher um die Theorie dass wenn jemand jetzt zb selber möchte, dass eine Beziehung hält, ihn die Angst aber immer in die Flucht treibt, ob so Medikamente ihm dann helfen könnten… das ist jetzt einfach nur eine Überlegung, ich würde nie jemaden dazu bewegen wollen aber es könnte ja sein, dass es Betroffene gibt, die diesen Weg wählen wollen würden.

    das klingt ja schon heftig… aber kannst du auch erklären, warum so Medikamente bei anderen Ängsten helfen? Wo ist denn der Unterschied? Ich seh das halt nicht anders als eine Sozialphobie zb die ja auch mit Medikamenten unterdrückt werden kann🤔

    Die Theorie als solches klingt natürlich sehr logisch und ja auch dass eine Pille in dem Sinne nicht heilen kann ist klar, meine Überlegung war halt, ob nicht durch die Unterdrückung der Angstsymptome, die ja diesen Druck bei dem BA auslösen, nicht der Fluchtreflex lahmgelegt werden müsste. Natürlich muss das Problem als solches bearbeitet werden damit es eine Chance hat zu verschwinden aber wie gesagt war mein Gedanke dass die Flucht ausbleiben könnte dadurch. Aber weiter oben meinte ja schon jemand das Gegenteil wäre der Fall wobei mich das vor ein großes „warum“ stellt 🤔

    Ich nehme auch seit Jahren Antidepressiva. Auf meine VA/BA haben sie nach meiner Erfahrung keine Auswirkungen. Sie puffern lediglich echte Panikattacken in einem gewissen Rahmen ab.

    Hast du in Verbindung mit der Bindungsangst Panikattacken oder jetzt in anderen Bereichen? Weil du schriebst dass die Medis auf deine BA/VA keine Wirkung zeigen.

    Also ich kann von mir sagen, dass es allenfalls den Leidensdruck reduziert, was bei einem fliehenden BA eher dazu führen würde, dass aus dem „Jein“ ein „Nein“ wird.


    Ich nehme täglich Escitalopram. Ich bilde mir ein, dass ich manchmal regelrecht merke, wenn die Tabletten Wirkung zeigen. Ich kann ab und an daran Trigger erkennen, die mir ohne die Medis vlt nicht aufgefallen wären.

    das finde ich interessant! wieso wird da aus dem Jein schneller ein Nein? ich dachte eher, dass der fliehende aus Angst flieht? Müsste es dann nicht eher zum Ja werden durch so Medis?

    Was genau meinst du mit du kannst dadurch die Trigger besser erkennen?

    Hey, ich hab mal eine wahrscheinlich doofe Frage, aber vielleicht kennt sich ja jemand aus…

    da Bindungsangst ja Ängste sind, würden da nicht angstlösende Medikamente etwas verbessern können? 🤔