Hallo Judith,
ich finde Deine Beiträge sehr gut, Du hast vieles richtig erkannt.
Meiner Meinung nach gehört zur Heilung von BA dazu, dass man das Problem, was eigentlich dahinter besteht, erstmal für sich selbst behebt - nicht ohne Unterstützung, aber: ohne Krücke.
Was ich als Grundvoraussetzung für eine gesunde Beziehung empfinde, ist die Fähigkeit, sich selbst zu spüren, zu akzeptieren, zu respektieren und Ausgeglichenheit, Zufriedenheit und ECHTE LEBENSFREUDE zu empfinden.
Meiner Meinung nach fehlt diese Fähigkeit den meisten Menschen mit Beziehungsstörungen.
Ein Partner sollte nicht zwangsläufig Teil der "Therapie" sein - er ist nicht umsonst der Partner: er erfüllt eine Funktion, denn er hat sich ja ursprünglich (häufig!) zum Bindungsängstlichen gefunden aufgrund dessen destruktiver Muster und seiner eigenen, greifenden.
Was die Persönlichkeits-Probleme beiderseits eher kompensiert (sie verdeckt oder verstärkt), als sie behebt.
Eine parallel zur Entwicklung laufende Beziehung kann in so einem Fall auch ein Hindernis anstatt ein Mittel zum Zweck sein. Aber: nichts ist unmöglich, wenn beide an sich arbeiten. Therapeutische Begleitung für beide muss dann aber sein.