VA & BA - und ohne Lebenskonzept

  • Zitat von Ratsuchend

    Ich kenne die Sichtweisen der Frauen nur allzu gut...davon will ich ja weg.


    Genau! Davon willst Du weg, heisst, Du warst zu sehr in der Sichtweise der Frau und hast es nicht geschafft, diese Sichtweise in Deine eigene, die des wahren Mannes zu integrieren. Das ist m.E. die Meisterschaft.


    Ich darf für mich beschliessen, meine Liebe ohne Angst zu geben. Wenn ich noch ein Quentschen Hoffnung in mir besitze, dass es mit der Ex wieder etwas wird, dann zeigt mir das, dass ich immer noch den Abhängigen Part leben will, der sich unfähig fühlt, sich seiner eigenen Existenz zu stellen. Erst aus der Autonomie heraus bin ich für andere interessant und aus der Autonomie heraus darf ich der Ex in die Augen sehen. Ansonsten werde ich ihr wieder die Macht über uns in die Hand drücken, was sie erneut in die Flucht schlägt.


    Sie hatte sich ja letztens mir gegenüber so völlig verändert gezeigt, wollte einerseits die radikale Trennung, um endlich frei und unabhängig zu sein, war aber nach zwei Wochen doch adrauf aus, sich meiner Nähe wieder anzueignen, da sie sich eben doch wohl bei mir fühlt. Als ich ihr dann meinen verletzten kleinen Jungen zeigte, war sie sofort wieder in der (mir verständlichen) Distanz und flüchtete nach Hause.


    Ich hoffe nun, auf ein erneutes Hinein in die Kartoffeln, weil ich es einfach wissen will, ob ich es drauf habe. Ich will mir selber zeigen, dass ich einen Schritt weitergehen kann, einmal aus der neuen Sichtweise heraus spüre, wie sich das anfühlt, sie in der Einsamkeit liegen zu lassen, weil ich meine Pläne erfüllen will. Was es mit mir macht und wie sich das Leid in mir zeigt, wenn es sich noch zeigt.


    Es ist also ein Experiment, das ich heute beginne. Ich weiß, dass es ein Weg auf des Messer Schneide ist. Zu leicht kann ich wieder in die tiefe Sehnsucht und damit in die Selbstlähmung verfallen. Aber ich weiß, ich muss das nciht tun. Ich kann bei mir bleiben und es aushalten, dass eine Frau mich mag, ohne dass ich sie "besitze". Ob es da eine Zukunft mit ihr gibt, will ich überhaupt nicht angehen. Mir scheint es einfach wichtig, jetzt bei ihr, weil wir eben immer so gut uns kennen, auszutesten, wie sich mein neues Weltbild anfühlt. Wenn es dann scheitert, dann ist es eh mit jemand gescheitert, das schon gescheitert war. Ich benutze sie also für meine Forschungen.


    Bei einer neuen Partnerin möchte ich dies nicht tun, denn dafür ist mir dasd dann zu schade. Bis dahin möchte icvh meine Mitte als zentralen Punkt manifestiert haben und es auch drauf haben, dort zu bleiben und Frauen wirklich als nciht mehr so wichtig zu betrachten, wie ich es bisher getan habe. Wie es so viele meiner bekannten Männer immer noch tun.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Mein Therapeut fragte mich schon, warum ich den Frauen immer alles erzähle...Seitdem ich mich aus gewissen Kreisen zurück gezogen habe, werden diese plötzlich aktiv und kommen auf mich zu und sind neugierig...ich habe neue Grenzen gesetzt...


    Ich wende meine theoretisches Wissen schon in der Praxis an...


    Beziehungen - mein Gott - wie schwerz zu gestalten...aber man lernt in Beziehung am besten...in der Schule des Lebens...

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von nichtmeinewelt

    Es ist also ein Experiment, das ich heute beginne. Ich weiß, dass es ein Weg auf des Messer Schneide ist. Zu leicht kann ich wieder in die tiefe Sehnsucht und damit in die Selbstlähmung verfallen. Aber ich weiß, ich muss das nciht tun. Ich kann bei mir bleiben und es aushalten, dass eine Frau mich mag, ohne dass ich sie "besitze". Ob es da eine Zukunft mit ihr gibt, will ich überhaupt nicht angehen. Mir scheint es einfach wichtig, jetzt bei ihr, weil wir eben immer so gut uns kennen, auszutesten, wie sich mein neues Weltbild anfühlt. Wenn es dann scheitert, dann ist es eh mit jemand gescheitert, das schon gescheitert war. Ich benutze sie also für meine Forschungen.


    Bei einer neuen Partnerin möchte ich dies nicht tun, denn dafür ist mir dasd dann zu schade. Bis dahin möchte icvh meine Mitte als zentralen Punkt manifestiert haben und es auch drauf haben, dort zu bleiben und Frauen wirklich als nciht mehr so wichtig zu betrachten, wie ich es bisher getan habe. Wie es so viele meiner bekannten Männer immer noch tun.


    Ich glaube ja, dass diese Frauen genau Teil des Experimentes bzw. der Lernaufgaben sind. Auch für ihre eigenen Lernaufgaben. Insofern sollte man seinen eigenen Prozess in großen Teilen bearbeitet haben, bevor man in eine neue Beziehung geht - ansonsten geht es sonst wahrscheinlich ins alte Muster.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von Ratsuchend

    Ich glaube ja, dass diese Frauen genau Teil des Experimentes bzw. der Lernaufgaben sind. Auch für ihre eigenen Lernaufgaben.


    Ich nehme mir foglendes vor und ich schreibe das hier auf, damit ich später, wenn ich doch im Schmerz mit dem blauen Auge nach Hause komme, hier nachlesen kann.
    Vielleicht hilft es mir dann, schneller aus dem Tal zu kommen, das ich mir selber gegraben habe.


    Ich werde sie und alle anderen mit meiner Liebe überfluten. Erwarten werde ich nichts. Ich möchte weder Gegenleistung noch ein Treffen in nächster Zeit erwirken. Ich möchte also einfach nur im Jetzt leben. Den Moment genießen.


    Das, was ich hier über BA lese, möchte ich bei ihr gar nicht erst auslösen. Denn es muss überhaupt nicht sein, dass ich sie sehe. Denn sie ist nicht (mehr) meine Mitte. Sie muss mir nichts mehr geben. Ich habe in mir die ganze Welt! Wenn ich also einen Moment mit ihr habe, will ich schauen, wie sich dieseer Moment anfühlt und werde sie gehen lassen danach. Sollte sie von sich aus auf mich zugehen, was ich nicht erwarte, werde ich dies unter Berücksichtigung meiner eigenen Planung angehen. Will sie sich mit mir verabreden, so werde ich in frühestens zwei Wochen Zeit haben, weil ich momentan einfach sehr viel um die Ohren habe, egal eas es auch ist. Darüber sprech eich nicht mit ihr. Ich möchte sowieso nicht viel mit ihr reden. Auf jeden Fall will ich ihr meine Dominanz zeigen, einen Mann, der sich zwar einerseits nimmt, wonach ihm ist, der aber sie andererseits nicht mehr so wichtig nimmt, also nicht mehr unbedingt von ihr was bekommen muss.


    Inwieweit sich mein inneres Kind dann meldet, möchte ich das auch spüren, um das noch besser zuordnen zu können. Was geschieht, wenn ich in meiner Mitte lebe, wenn ich in meinen Visionen bin und alles mit Liebe überströme. Was geschieht mit meinem verletztem inneren Kind, wenn ich in ihrer Nähe bin.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von nichtmeinewelt

    Was geschieht mit meinem verletztem inneren Kind, wenn ich in ihrer Nähe bin.


    Es wird verzweifelt versuchen, sich wieder an sie anzuklammern - solange es nicht geheilt ist, nicht nach Hause geholt wurde.


    Das geheilte Kind wird, darf und kann sie in angemessener Weise lieben, aber wird nicht mehr den Mutterersatz in ihr sehen. Das geheilte Kind wird sich beim fürsorglichen Erwachsenen, der es nun selbst bemuttert, sehr wohl fühlen und sich der Frau in freundlich zugewandt ohne Bedürftigkeit zeigen...


    Bei mir hat es in großen Teilen schon funktioniert, zur Ex eine innere Distanz aufzubauen und sie dennoch auf eine Art zu lieben...

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von nichtmeinewelt


    Dem kann ich nicht zustimmen. Umso höher der Selbstwert einer Frau ist, umso mehr testet sie Dich.


    Leider sind deine nachfolgenden Absätze alle davon getränkt, dass sie einen geringen Selbstwert hat. Das macht es schwierig hier gezielt zu antworten. Ich habe diese Tests nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen anderen selbstbewussten Frauen von Klienten erlebt. Waren die Männer taff, wussten sie um diese Tests, haben sie sogar genossen und auch erwartet. Eine Frau, die nicht testet, hat eher ein geringes Selbstwertgefühl, denn sie will ihn ja nicht verlieren. Eine starke, selbstbewusste Frau aber will auch einen starken selbstbewussten Mann an ihrer Seite. Dies hat nichts mit Unterwerfung zu tun.

    Es geht auch nicht um falsche Dominanz, sondern darum, dass der Mann seine maskuline Rolle lebt, zu 100%. Damit die Frau sich in ihre feminine fallen lassen kann. Dass sie ungern eine maskuline Rolle auslebt, zeigt ihr Fluchtverhalten deutlich, wenn sie IHN als zu feminin bloß gestellt hat. Nur der maskuline Mann, der Du aber nun mal nicht einfach dadurch wirst, dass Du denkst, "Hätte ich mich doch mehr angestrengt bei ihrem Test!" (Du wusstest ja gar nicht, dass das jetzt ein Test war!), wird sie mit seiner Liebe überfluten, wird sie mit Humor betrachten, denn sie ist ja genau die Frau, die er liebt. Sie ist also Gegenpol zu seiner männlichen Energie.


    Nun, diese Wiesheiten stammen ja nicht von mir. Es ist angelesenes Wissen, das in meinem Fall aber auch tatsächlich sehr gut passt. Der Selbstwert ist bei ihr ein offenbar zentrales Thema. Wenn es bei Deiner Ex anders war, passt das, was ich geschrieben habe, natürlich nicht im geringsten. Aber wir sind hier ja auch keine Experten, sondern Menschen, die Dinge austauschen, welche wir selber erlebt haben.


    Oder bist Du selber Experte, weil Du etwas von Deinen "Klienten" schreibst?


    Was Du weiter schreibst, klingt sehr pauschaliert, muss ich sagen. Du schreibst oft "DIe Frau wil dies / das / jenes". Das mag vielleicht auch auf viele Frauen zutreffen, nur gibt es eben auch unter den Damen sehr viele verschiedene Exemplare - genau wie es sie auch unter uns Männern gibt. Und ich denke an diesem Punkt muss man ganz vorsichtig sein und darf nicht generalisiert und mit theoretischen Wissen vollgepumpt auf die nächste Dame, die sich als Objekt der Begierde herausstellt, zugehen. Es könnte nämlich der falsche Weg sein.


    Allerdings betone ich nochmal, dass ein bisschen mehr Männlichkeit mir sicherlich nicht schaden könnte. Aber dafür war sicherlich auch das Zusammentreffen mit meiner Ex ein guter "Lehrmeister".


    Nur möchte ich das, was mich auszeichnet - Empathie, Einfühlungsvermögen - definitiv nicht aufgeben und mich nicht zu einer Persönlichkeit entwickeln, die ich eigentlich nicht bin. Denn letztendlich muss ich eins feststellen: ich bin als der Mensch, der ich bin, recht weit gekommen im Leben. Also kann definitiv nicht alles falsch gewesen sein.



    Zitat von nichtmeinewelt


    Zeigt mir, dass Du die Frauen nicht verstanden hast. Das ist verständlich, denn Frauen sind nicht maskulin. Sie denken, fühlen und handeln einfach anders, als wir Männer es vermuten. Wenn Du erst einmal erkannt hast, wie sprunghaft ihr Gefühlsleben mitunter sein kann, wirst Du auch verstehen, dass eine solche degradierung, wie sie nach einem verlorenen Test geschehen ist, nicht von Dauer sein muss. Nur der unsichere Mann fügt sich halt und das ist dann sein Aus für die Frau.


    Und warum denken die meisten Männer, dass man dieses System in der Beziehung dann vergessen kann? Das ist immer wieder zu lesen. Ich möchte Ruhe und Freiden in der Beziehung, keine Aufregung und kein Dilemma, höre ich viele reden. Aber genau das bekommen wir nciht. Es ist eine ständige Herausforderung.


    Du beeindruckst mich ein wenig... nein, sehr sogar. Was Du schreibst, klingt sehr gefestigt. Dein theoretisches Wissen um den "perfekten Mann" scheint immens. Auch das Wissen um "die Frau" bzw. das, was sie wollen, scheint groß. Aber ich erlaube mir dennoch die Frage, ob das nicht doch sehr pauschal ist.

    Zitat von nichtmeinewelt


    Eine Frau will einen Mann wie oben beschrieben. Aber, und das ist jetzt die schwere Herausforderung für diesen Mann, sie will einen Mann und kein neues Baby!
    Die meisten Männer mutieren jedochschnell zum baby, klammern sich an die Frau, werdden abhängig usw. Welche Frau will das? Ich kenne keine einzige.



    Dass Frauen Männer unter gar keinen Umständen ein Baby wollen, ist klar. Aber, ob sie nun wirklich ein Standrardexemplar wollen, wie es Deinen Ausführungen entspricht? Also ich weiß nicht. Ich denke, dass das doch durchaus sehr individuell ist. Und Abhängigkeit? Ich denke, dass wir alle - besonders in der Verliebtheitsphase - irgendwie vom Partner abhängig sind... wir wollen uns kennen lernen und das Gegenüber erforschen.


    Und an dem Punkt beginnt dann auch die Bindungsphobie. Der Partner, der noch bis zu einem gewissen Punkt idealisiert wurde, dessen Eigenschaften zu 110% den Vorstellungen entsprachen, entpuppt sich plötzlich doch als ganz normaler Mensch... mit Ecken, Kanten... und Fehlern...



    Zitat von nichtmeinewelt


    Du tust so, als sei es Absicht einen Test zu machen. Das ist aber nicht so. Du merkst es nicht. Und sie auch nicht. Da das feminine eher chaotisch ist als das männliche Geradeaus, das männliche Zielstrebige, ist sie sich ja oft so unsicher über ihre Gefühle. Dies ist aber überhaupt nichts verwerfliches. Wenn Du eine Frau willst, die das nicht hat, such Dir einen Mann!


    Und wieder muss ich sagen: Pauschalurteil... Männer sind so... Frauen sind so... Sorry, aber ich gewinne nach dem Lesen Deines Beitrages immer mehr den Eindruck, dass Du Dich nur noch von angeeigneter Theorie und nicht von Deinen eigenen Gefühlen und Emotionen leitet lässt.



    Zitat von nichtmeinewelt


    Am Ende steht der sich selber abhängig gemachte Mann als Depp da, weil seine Rechnung nicht aufgegangen ist. Das Interessante ist, dass solche Männer sich selbst natürlich sofort als Opfer sehen und ihre Täterschaft nicht im Geringsten erkennen. Daher werden sie es auch bei der nächsten genau so machen.


    Da gebe ich Dir zumindest zum Teil recht. In einer Beziehung zu einem Menschen, der bindungsängstliche Tendenzen aufweist, rutscht man leicht in eine gewisse Abhängigkeit. In einer verlässlichen Beziehung, in der die Ausschläge in den Emotionen nicht so groß sind, hält sich das Ganze in engeren Grenzen. Mit sehr viel Selbstbewusstsein kann man sicherlich auch in einer Beziehung mit einem bindungsängstlichen Menschen bestehen. In meinem Fall hat das aber nicht ausgereicht, weil der Sprung von "Ich will den netten, verständnisvollen Mann" hin zu "Ich will jemanden, der mir auch in den irrwitzigsten Situationen Kontra gibt" einfach zu groß war und ich mit der Situation nichts anzufangen wusste... Hätte ich in diesem Fall reagiert, wie ich es eigentlich wollte, hätte ich das Gefühl gehabt, ich würde bei jemandem nachtreten, der schon am Boden liegt. Dabei sehe ich mich übrigens nicht unbedingt als Opfer, sondern als jemanden, der mit genau dieser Verhaltensänderung, die von heute auf morgen erfolgte, einfach überfordert war.


    Ich klinke mich nun an dieser Stelle aber wirklich aus der Unterhaltung aus und lese ggf. nur noch mit. Wie ich schon ein Stück weiter oben schrieb, wird mir das hier zu theoretisch und verfällt mir zu sehr in eine Schwarz- / Weißmalerei von "Der Frau" und "Dem Mann". Die diversen Graustufen fehlen mir ein bisschen.


    Wie ich schon schrieb, sehe ich selber auch Anlass, mich an der ein oder anderen Stelle zu verändern und ein bisschen männlicher zu werden. Allerdings möchte ich mich nicht in ein Korsett des "perfekten Mannes" zwängen, das aus einer Menge angeeignetem Wissen, nicht aber der eigenen Wahrnehmung und dem Gefühl des eigenen "Ichs", besteht.


    Alles Gute auf Deinem Weg!

  • Zitat von nichtmeinewelt


    Da das feminine eher chaotisch ist als das männliche Geradeaus, das männliche Zielstrebige, ist sie sich ja oft so unsicher über ihre Gefühle. Dies ist aber überhaupt nichts verwerfliches. Wenn Du eine Frau willst, die das nicht hat, such Dir einen Mann!


    Viele Frauen scheinst du nicht zu kennen, sonst würdest du sowas nicht behaupten.

  • Zitat von Leuchtfeuer

    Aber ich erlaube mir dennoch die Frage, ob das nicht doch sehr pauschal ist.


    Du hast vollkommen recht. Es ist alles sehr puschal. Schwarz Weiß eben. Und die Nuancen, die eine Partnerschaft zwischen zwei Menschen mit sich bringt entspricht überhaupt nicht diesem Schwarz Weiß Tun. Es entspricht eben der Graustufen.


    Für mich ist es so, dass ich vor ein paar tagen noch überhaupt keinen oder nur wenig Zusammenhänge gesehen hatte, die mit dieser Pauschalbewertung zu tun hatte. Ich war einfach wissend, aber hatte es nciht zugeordnet. Die ganzen Graustufen, die Du ansprichst, waren mir daher aber auch nicht wirklich sichtbar, obwohl sie doch vor einem lagen.


    Es ist mir wie bei vielen Wissensgebieten. Zuerst lerne ich das Schwarzweiße, dann mit dem allgemeinen Wissen wage ich mich i ndie Graustufen hinein. Falls ich in den Graustufen scheitere aus Mangel an Informationen über meine Gefühle, falle ich zurück ins Schawarz Weisse und nicht, wie zuvor, icn die ungünstigen Umstände der Abhängigkeit.


    Du hast sicher recht, da gibt es jede menge Faszetten, die mein "System" nicht bedacht hat. Es wird auch wirklich langsam zu theoretisch, also fange ich an und teste den ganzen Kram jetzt aus. Dann werde ich sehen, was wirklich ist. Und das kann man dann als Erfahrung auch zur Diskussion stellen.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von nichtmeinewelt

    Es wird auch wirklich langsam zu theoretisch, also fange ich an und teste den ganzen Kram jetzt aus. Dann werde ich sehen, was wirklich ist. Und das kann man dann als Erfahrung auch zur Diskussion stellen.


    Das ist mein Weg. Ich habe mir sehr viel theoretisches Wissen angeeignet. Einiges davon hat mich vom Weg abgeführt, war für mich nicht brauchbar, anderes hat mir die Augen geöffnet, mich zum Teil in bislang unbekannte Denkweisen gebracht. Der Buddhismus ist eine Lehre, ohne dabei dogmatisch sein zu wollen. Er bietet jedem an, seine Theorien in der Praxis zu prüfen und sich seine eigene Meinung zu bilden. Das ist mir sehr sympathisch.


    Schwarz-Weiß-Denken und Pauschalisierungen sind erst einmal nur der Grundriss eines Lebenskonzeptes. Etwas Provokation darin öffnet den Raum für anregende Diskussionen, wenn man sie konstruktiv führt und dann kommt man in den Bereich der individuellen Färbung.


    Mir geht es inzwischen darum, mich und meine Verhaltensweisen zu überprüfen, dann zu bewahren, zu löschen, zu ändern und/oder zu erneuern. Ich möchte daraus zukünftig situationsbedingt handeln können und auch um Handlungsalternativen zu wissen. Ich möchte mich anderen Personen in Achtung derer Individualität annähern.


    Im Zusammenspiel in Beziehungen mit Frauen möchte ich eine Grenze zu den Gefühlen der Frau setzen können, ohne dadurch meine Empathiefähigkeit einzubüßen. Habe die - gute oder schlechte? - Fähigkeit, mich von den Gefühlen einer Frau überfluten zu lassen, so dass die Grenze zwischen meinen und ihren Gefühlen verwischt (Introjektion/Assimilation/Traumaweitergabe). Ich möchte meines bei mir und ihres bei ihr lassen. Zu meinen Werten, Wünschen und Bedürfnissen stehen und diese auch äußern - auch auf die Gefahr hin, dass ich verlassen werde. Ich möchte nicht mehr in die Rolle des kleinen Jungen verfallen, möchte in einer Frau keine Mutter mehr sehen. Möchte Schulter zum Anlehnen bieten, aber mich auch als Mann einmal anlehnen können.


    Ohne männliches Vorbild war es schwer, die eigene männliche Identität aufzubauen. In punkto Ängsten habe ich überprüft, woher die bei mir kamen. Auch hier gab es Übertragungen - einige Ängste waren gar nicht meine, sondern wurden mir so vorgelebt. Von einigen konnte ich mich inzwischen lösen durch angewandte Praxis. Um meiner feminin geprägten Denkweise eine maskuline Färbung geben zu können, muss ich verstärkt in Kontakt mit Männern kommen. Beobachten, zuhören. Und mir dann das aneignen, was ich zu mir passend empfinde. Meine männliche Aggression schüren und in Wettkampfsituationen etc. positiv ausleben.


    Rückblickend habe ich oft reagiert anstatt zu agieren. Zum Glück bin ich diesmal in so heftige Reaktion gekommen, dass ich nicht mehr wegschauen konnte. Ich habe letztendlich eine passende Kombination aus Theorie und Praxis gefunden, die mich bewusster hat werden lassen.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Ich bin von diesem Gedicht sehr angetan, weiß allerdings noch nicht genau, welche Rolle meine Ex dabei gespielt hat. Und das Gedicht macht Mut, dass sich das Lebenskonzept noch ergeben wird:


    Reason, Season, Lifetime (Poem).


    People come into your life for a reason, a season or a lifetime.


    When you figure out which one it is,
    you will know what to do for each person.


    When someone is in your life for a REASON,
    it is usually to meet a need you have expressed.
    They have come to assist you through a difficulty;
    to provide you with guidance and support;
    to aid you physically, emotionally or spiritually.


    They may seem like a godsend, and they are.
    They are there for the reason you need them to be.
    Then, without any wrongdoing on your part or at an inconvenient time,
    this person will say or do something to bring the relationship to an end.
    Sometimes they die. Sometimes they walk away.
    Sometimes they act up and force you to take a stand.
    What we must realize is that our need has been met, our desire fulfilled; their work is done.
    The prayer you sent up has been answered and now it is time to move on.


    Some people come into your life for a SEASON,
    because your turn has come to share, grow or learn.
    They bring you an experience of peace or make you laugh.
    They may teach you something you have never done.
    They usually give you an unbelievable amount of joy.
    Believe it. It is real. But only for a season.


    LIFETIME relationships teach you lifetime lessons;
    things you must build upon in order to have a solid emotional foundation.
    Your job is to accept the lesson, love the person,
    and put what you have learned to use in all other relationships and areas of your life.
    It is said that love is blind but friendship is clairvoyant.


    — Unknown

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Das Gedicht beschreibt es ja sehr schön, dass das Leben uns für die Aufgaben die passenden Menschen und die passenden Situationen schickt. Aus dieser entfernten Sicht auf die Situationen erscheint dann auch die Trennung als ein Selbstverständnis. Wieso also unter Schmerz liegen, wenn sich ein Lebensabschnizz dem Ende neigte? Man kann ja in der Hoffnung auf einen neuen Abschnitt und den dazugehörigen Statisten sein.
    Zu Nachbereitung ist mir das Gedicht recht angenehm, weil es einen die einzelnen Partnerschaften als Herausforderungen darstellt.


    Im Schmerz der Trennung selbst wäre es mir nicht tröstend, sondern zu distanziert, weil es eben nichts persönliches aufzeigt, was mit der Bindung zum Partner zu tun hat. Dass wir einen Menschen geliebt haben oder noch lieben und uns dieser Liebe ein Leben lang bewusst sein wollen, ist eben keine Lebensaufgabe, sondern reiner Luxus.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von nichtmeinewelt


    Ich nehme mir foglendes vor und ich schreibe das hier auf, damit ich später, wenn ich doch im Schmerz mit dem blauen Auge nach Hause komme, hier nachlesen kann.
    Vielleicht hilft es mir dann, schneller aus dem Tal zu kommen, das ich mir selber gegraben habe.


    Ich werde sie und alle anderen mit meiner Liebe überfluten. Erwarten werde ich nichts. Ich möchte weder Gegenleistung noch ein Treffen in nächster Zeit erwirken. Ich möchte also einfach nur im Jetzt leben. Den Moment genießen.


    Kleines Review:
    Der Abend ging 3:1 an mich, die letzte Runde jedoch an sie und somit denke ich, ging sie mit ihrem Gewinn nach Hause.


    Zuerst hatte ich Angst, hinzufahren. Ein Gefühl von Schmerz, der einer war, der noch ausgelöst werden könnte, beschlich mich. Tränen in den Augen, überlegteich, den abend zu Hause zu bleiben, weil ich mich fit fühlte für sie. Während ein Freund mit Mut zu sprach un dich mich auf den langen Wg machte, ging mir währen dder Fahrt durch den Kopf, dass sie sicherlich dort sei. Also ich beschäftigte mich schon viel zu viel mit der möglichen Verletzung.
    Hab dann immer wieder eine Atemübung gemacht, und dabei festgestellt, dass da, wo das verletzte Kind sitzt, Schmerz bzw. Verspannung sitzt. Also dies mit dem Atmen gelöst und mein inneres Lind in den Arm genommen und ihm wieder und wieder gesagt, dass ich mich ab jetzt um es kümmern werde.


    Auf der Party angelangt, machte ich die Begrüßungsrunde dann auch anders herum, war also zuletzt bei ihr.
    Natürlich tanzte ich mit ihr, aber ich ear anfangs von meiner eigenen Liebe überzeugt und dass ich mich nicht an sie oder ihre Zuneigung klammerte und diese auch nicht brauchte. Meine Unabhängigkeit sorgte bei mir dafür, dass ich im Jetzt ankommen konnte. Ich hielt sie beim Tanz auf Distanz, drückte sie auch wieder weg, wenn sie mir zu nah kam. Dann versuchte ich, sie mit meiner Liebe zu durchfluten, durch sie hindurch und nicht mehr nur anhaftend zu ihr. Ich übernahm die volle Verantwortung für alles was sich aus dieser Uberflutung ergab. Und ich spürte, wie es mir gut dabei ging. Ja, ich wollte ihr meine Liebe einfach nur schenken.


    Das Interessante war, dass mein Selbstgefühl mehr und mehr von dem Glück erfüllt war, das von mir selbst kam. Sie betrachtete ich nur noch als geliebtes Wesen, als Frau, bei der mein sich wohl fühlen einen Punkt dand. Ich rechnete damit, dass sie nach den üblichen drei Tänzen ging, was sie aber nicht tat. Drei Tänze ist so eine Standardanzahl. Danach geht man wieder auseinander und tanzt mit anderen. Tanzt man länger, ist es schön, genießt man es und will mehr. Alle umstehenden bekommen es mit und dementsprechend sind dann auch deren Äußerungen: "Na, seid ihr wieder zusammen?"


    Wir tanzten recht lange und machten dann eine Pause. Ich stellte keinerlei Forderungen, nicht während des Tanzens noch danach. Ich ließ sie einfach. Zuvor hatte ich gelesen, dass wenn ich etwas von der Frau haben wollte, ich ihr dies im Übermaß geben sollte, anstatt es von ihr zu erwarten. Also genau das Gegenteil. Interessant war, dass sie all dies zu ließ. Ich war überzeugt, diese erste Runde ging an mich!


    Nach einer Pause holte ich sie dann ein zweites Mal und gleiches geschah wie beim ersten Mal. Sie schien sehr angetan, hielt sich aber dennoch zurück. Ich fragte sie dann, wie sie sich fühlte. Bei anderen, die ich vorher schon gefragt hatte, bekam ich eine direkte und deutliche Antowrt: "Gut, Danke!" Nur sie wusste mit dieser Frage nichts anzufangen: "Was meinst du damit? Wie ich es mir jetzt geht oder allgemein?" Ich konnte es nciht fassen. Sie konnte mir nicht sagen, wie ihr momentanes Gefühl war? Also fragte ich sie erneut und sie meinte daraufhin nur: "Passt!" Hab dann nicht weiter gebohrt, doch es war sehr merkwürdig, dass sie nichts besseres zu sagen wusste. Dann fragte sie MICH, wie es mir denn ging. Meine Antwort schien ihr nicht zu gefallen, denn auf mein "Gut!" zeigte sie ein launisches oder evtl auch ein enttäuschtes Gesicht. Die Frage hatte ich mir zuvor ausgedacht und das Ergebnis war eindeutig. Obwohl sie doch nun die Trennung von mir hatte und sie sich laut ihrer eigenen Aussage nun pudel wohl fühlen müsse, es keinen Grund mehr für ihr Unrund geben könnte, war es genau das Gegenteil. Sie schien weiterhin im Chaos gefanngen zu sein.


    Sie ist eine sehr schöne Frau und mir tat es leid, dass es zu Ende war mit uns. Ich sah, dass es keinen Weg für sie aus ihrem Chaos gab. Sie steckte mitten drin und es würde überhaupt keinen Sinn machen, wenn ich wieder in ihr Leben trete. Sie würde mich nur wieder zum Aushängeschild für ihr Chaos machen und dann wäre ich nach kurzer Zeit wieder draussen. Also ließ ich diesen Gedanken wieder frei.


    Ich tanzte drei lange Runden mit ihr, wo jede Runde an mich ging. Ich zeigte mich weder bedürftig nach ihrer Zuneigung, noch wollt eich unbedingt eng mit ihr tanzen. Während ich eine Fallfigur mit ihr machte, meinte sie: "Das müssen wir woanders noch mal üben." womit ich aber nichts anzufangen wusste und auch nciht nachhakte.


    Letztlich der Abschied ging an sie und da fühle ich mich nicht ganz so gut mit. Sie verabschiedete sich reichlich von anderen Bekannten undmich stupste sie nur an Schulter an. Da binich zu ihr und sagte ihr, ob sie sich nicht normal von mir verabschieden könne. Da war ich voll in der Erwartung und sie konterte sofort mit ihrer Schnippigkeit und Kälte, dass es dazu ja keinen Grund gäbe. Ich sagte nur zu ihr: "Diese Runde geht an Dich!" und ließ sie ziehen. Hätte ich dieses letzte Verabschieden doch weg gelassen, dann wäre ihr Anstupser das letzte gewesen, was sie getan hätte und ich ihr keinen Grund gegeben, ihre Scheißlaune an mir auszulassen.


    Bis auf diese kurze Szene konnte ich also mein Vorhaben bestens umsetzen und bin auch nicht heulend nach Hause gefahren. Letztlich die letzte Szene blieb mir noch im Kopf, doch was soll's. Wir sind nicht mehr zusammen und ihre Schnippigkeit zeigt mir, dass sie es immer noch ist. Also in der Abwehr meinerseits, wo sie zuvor reine Annahme zeigte.
    Was ich noch nciht genau weiß, wie man einen Menschen mit seiner Liebe durchströmt, also durch ihn hindurch. Das ist mir noch nicht ganz klar. Ich habe es mir zwar dauernd vorgestellt, während ich mit ihr tanzte, doch ich hatte nur ihr angenehmes Erscheinen und ihre Affinität als Zeugnis.


    Zitat

    Was geschieht mit meinem verletztem inneren Kind, wenn ich in ihrer Nähe bin.


    Ich fand es durch aus bemerkenswert, wie sehr ich in den letzen Wochen an mir gearbeitet habe. Sie wohl eher weniger, denn sie konnte mir a) nichtihren Gemütszustand nennen und b) musste sie mich beim Abschied auch harsch behandeln. Was alles nicht von innerer Ausgeglichenheit zeugte. Doch im Gegensatz zur Woche davor, wo sie absichtlich nur kurz mit mir tanzte, mich zuvor noch fertig machte, weil ich ihre Umarmung nicht annahm, war sie diese Woche wieder fast die alte.


    Mein verletztes inneres Kind ließ ich nicht an sie heran! Ich konnte es gewissermaßen in mir spüren, wie nah sie war und wie nah der Gedanke: "Jetzt zieh ich sie mir rein!" Dass ich dadurch ihren Antennen sofort gezeigt hätte, dass ich wieder bedürftig sei, war mir zu jeder Sekunde bewusst, also tat ich es nicht.


    Es kam nun im Nachhinein die Ansicht auf, dass ich ihr einen schönen Abend gegönnt habe, sie verwöhnt habe und sie dafür nichts zu tun brauchte, ich ihr also wieder nur nachgerannt bin. Sie kann sich weiterhin von mir weg distanzieren und sich einem Mister New zuwenden. Ich bleibe allein und war einfach wieder mal nur der Diener, den man mal eben benutzt. Dem widerspreche ich jedoch. Denn ich hatte es mir vorgenommen, jedem, den ich traf mit meiner Liebe zu überschütten, von niemandem etwas zurückhaben zu wollen, also auch nicht von ihr. Mir war es im Vorhinein völlig egal, wie sie ihr weiteres Leben gestalten wird.


    Weil ich mein eigenes gestalten werde.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von nichtmeinewelt

    Man kann ja in der Hoffnung auf einen neuen Abschnitt und den dazugehörigen Statisten sein.


    Diese Denkweise ist aber eher pessimistisch gefärbt, als ob man nur eine Spielfigur/Marionette sei, die bewegt wird. Man kann aber zumindest die Fäden für die eigene Figur in die Hände nehmen und könnte sich damit ein Stück weit mehr aus der Statistenrolle lösen.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von Ratsuchend

    Diese Denkweise ist aber eher pessimistisch gefärbt, als ob man nur eine Spielfigur/Marionette sei, die bewegt wird. Man kann aber zumindest die Fäden für die eigene Figur in die Hände nehmen und könnte sich damit ein Stück weit mehr aus der Statistenrolle lösen.


    Oh, hatte die Statistenrolle nicht mir zugedacht. Da haben wir uns missverstanden.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Hi Nichtmeinewelt,
    Deine Ausführungen haben durchaus literarische Qualität, dennoch sagt mir mein klares logisches und unchaotisches Gefühl, dass Du ganz schön auf dem Holzweg bist:D.
    Deine Beziehungen scheitern, weil Du sie nicht auf Augenhöhe führst.
    Das hast Du ja in die eine Richtung ja selbst schon erkannt, als Du gemerkt hast, Frauen wollen keine Baby. Aber, was Du betreibst, um die Babyrolle loszuwerden würde Adler auch Überkompensation/Überlegenheitskomplex nennen.
    Du siehst eine Frau nicht als eigenständiges Wesen mit ernstzunehmenden Gedanken und Gefühlen, sondern als Manipulationsobjekt. Deshalb wenden sich Frauen von dir ab. Keine frau will einen Mann, der sie nicht ernst nimmt und der ihr überlegen sein will, sondern einen, der sie mit ehrlichem Respekt behandelt.
    Und imme rlieb und nett zu sein und der Frau alles Recht zu machen, ist meiner Meinung nach in erster Linie nicht deshalb falsch, weil es nicht männlich ist, sondern, weil es nicht ehrlich ist. Der liebe und nette Mann ist nicht von Herzen lieb und nett, sondern weil er was erreichen will: Er will die Liebe und Zuwendung seiner Frau dadurch bekommen, handelt also letztlich lieb und nett aus Egoismus. Dem Arschloch, von dem manchmal der Eindruck ensteht, darauf stehen die Frauen mehr, fehlt es zwar nicht an Egoismus, aber an der Heuchelei des Netten.
    Übrigens ist mein bindungsängstlicher Freund, mit dem ich seit paar Jahren "zusammen" bin, unlogisch und chaotisch, was seiner Männlichkeit keinen Abbruch tut :mrgreen:

  • Ich merke inzwischen, dass ich wieder einmal zu schnell mit allem bin.
    Meine früheren Phasen waren auch gekenneichnet von Euphorie und anschließendem Rückfall. Die Rückfälle waren zwar feftiger als jetzt, doch insgesamt bin ich noch nicht soweit, ihr wieder einfach so unter die Augen treten zu können, ohne sie zurück zu wollen.


    Auch weiß ich immer noch nicht, worauf das alles überhaupt mit ihr hinaus laufen soll, was soll das noch bringen? Denn wir sind bei uns mit allem bereits am Ende angelangt. Die Gefühle, die noch zwischen uns sind, sind inzwischen einfach nur noch da. Keiner packt sie an, weil sie nirgends reinpassen. Da wir nicht miteinander reden, bleibt es einfach so im Raum und ich vermute, so wie bei mir, wird es auch bei ihr einfach nur im Raum stehen bleiben. Den Wunsch, den sie bei der Trennung äußerte, dass sie frei sein wollte und mich auch endlich loslassen wollte, sehe ich nicht mehr als gegeben, denn sie ist nicht mehr abgegrenzt, sondern wieder ein gutes Stück grenzenlos und erst wenn es ihr zu nahe geht, kommen ihre schnippigen Anmerkungen. Dieses Runtermachen und ständig einen Grund dafür zu finden, mich zu disqualifizieren.


    Das lese ich hier auch in anderen Beiträgen als Merkmal eines BA. Ich kenne das auch von mir von früheren Kennenlernenphasen (Beziehung möchte ich das noch nicht nennen), wo ich nach einer Weile, wenn sich langsam der Alltag zeigte, nicht mitgehen wollte, weil das einfach nicht meine Welt war. Und es war gut, das dann zu beenden. Für uns beide. Hätte ich damals auf Kompromiss gemacht und wäre eine Beziehung eingegangen, so hätten es nicht lange gedauert und unsere verschiedenen Auffassungen von Miteinander leben hätten uns zum gleichen Punkt gebracht.
    Ich habe mit jeder der Damen, von denen ich mich auf diese Weise getrennt habe, ein gutes freundschaftliches Verhältnis.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von nichtmeinewelt

    Meine früheren Phasen waren auch gekenneichnet von Euphorie und anschließendem Rückfall. Die Rückfälle waren zwar feftiger als jetzt...

    Du schriebst was davon, dass du wegen Depressionen in Behandlung warst. Hast du deinem Arzt auch diesen Satz gesagt: "Meine früheren Phasen waren auch gekenneichnet von Euphorie und anschließendem Rückfall"? Das könnte auch in Richtung manisch-depressiv / bipolare Störung gehen. Ist halt nicht so leicht zu diagnostizieren (bei unzureichender Anamnese) und muss in Teilen medikamentös auch anders als eine Depression behandelt werden.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von Ratsuchend

    Du schriebst was davon, dass du wegen Depressionen in Behandlung warst. Hast du deinem Arzt auch diesen Satz gesagt: "Meine früheren Phasen waren auch gekenneichnet von Euphorie und anschließendem Rückfall"? Das könnte auch in Richtung manisch-depressiv / bipolare Störung gehen. Ist halt nicht so leicht zu diagnostizieren (bei unzureichender Anamnese) und muss in Teilen medikamentös auch anders als eine Depression behandelt werden.


    Ich war einen Monat in der Psychiatrie. Dort wurde ich umfangreichen Persönlichkeitstests unterzogen, sowie sonstige Untersuchungen (Mammographie des Kopfes etc.)gemacht. Ich habe eine mittelschwere Depression bescheinigt bekommen. Nach dem Abschluss der Tests wurde ich in eine Therapie entlassen.


    So wie ich mich nun eingelesen habe, kann ich die Symptome nicht bestätigen. Die bipolare Störung zeichnet sich durch stark über dem Normalbereich auftretenden Symptomen, zB Realitätsverlust usw. aus. Solche Anzeichen habe ich nicht erlebt. Ich bin aufgrund von Einflüssen wie Trennung, finanziellem Ruin oder fortwährenden Beleidigungen (während meiner zwölfjährigen Aussteigerzeit lief ich ja wie ein Penner rum und man schimpfte mivch, so was wie mich sollte man vergasen) in Depressionen gekommen. Auch der Lebenswandel in der Aussteigerzeit (keine eigenen Feste und sich selbst mehr wichtig zu nehmen (Geburtstag etc.), das war ja alles sehr religiös geprägt) trug stark dazu bei. Das liegt zwar schon etliche Jahre zurück, ich hab aber immer noch mit den Folgen zu tun.
    Will das aber hier nicht weiter erörtern. Es war damals eine bewusste Entscheidung, die Gesellschaft zu verlassen und dazu stehe ich weiterhin. Ich hab ja auch Vorteile daraus gezogen.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von nichtmeinewelt


    Ich war einen Monat in der Psychiatrie. Dort wurde ich umfangreichen Persönlichkeitstests unterzogen, sowie sonstige Untersuchungen (Mammographie des Kopfes etc.)gemacht. Ich habe eine mittelschwere Depression bescheinigt bekommen. Nach dem Abschluss der Tests wurde ich in eine Therapie entlassen.


    Dann wurde ja eine Amnanese gemacht. Manche Ärzte sind halt schnell mit Diagnosen bei der Hand und verschreiben auf Geratewohl Medikamente.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von Ratsuchend

    Dann wurde ja eine Amnanese gemacht. Manche Ärzte sind halt schnell mit Diagnosen bei der Hand und verschreiben auf Geratewohl Medikamente.


    Ja, ich hab eine Mini Dosis Antidepressiva-Tabletten bekommen.
    Das Interessante, was ich denen auch gesagt hatte, war, dass wenn ich nach Deutschland gefahren bin, ich hinter Nürnberg "den Mantel der Depression" ausgezogen habe. Wenn ich also nach Deutschland zurückgehen würde, wäre ich sofort gut drauf, bei meinen Freunden usw.
    Hier in Österreich im Kaff kommt die Depression irgendwie automatisch. Wenn ich über die Grenze fahre geht es los. Warum das so ist, weiß ich noch nicht, würde das aber gerne näher beleuchten. Auch warum ich immer noch auf Drama stehe, auf Leiden und auf emotionale Verletzungen von anderen.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!