Froh, endlich hier angekommen zu sein

Zitat

irgendwie habe ich dabei ein bisschen Schiss....weil er vielleicht die Achtung vor mir verlieren könnte, wenn er realisiert, wie lange das alles lief...und was alles so lief!!!...

meine freundin mit dem schrulligen typen (von dem sie meint nun endlich los gekommen zu sein...), hat immer eine ganz schöne wortwahl wenn sie mit einem neuen Mann über diese Beziehung spricht. Sie sagt dann immer so sinngemäß: " es ging eben leider nicht mehr. der mann war schon sehr speziell und hat mich sehr oft an meine grenzen gebracht. aber ich möchte die zeit auch nicht missen, sie hat mir auch sehr viel gebracht und ich hab viel gelernt und wir hatten auch viele schöne stunden zusammen."

so ähnlich....

das ist dann ehrlich, aber klingt nicht so dass man jahrelang die "unterlegene" oder "bedürftige" gewesen ist....

vielleihct kannst du das als anregung nehmen und in deine worte ummünzen...

Heh jojo, das tut mir leid...
Aber bitte, versuche das nicht als spezifisch für dich zu betrachten. Das passiert und das hat nichts damit zu tun, dass du dir die "Falschen" suchst. Auch dass du traurig und enttäsucht bist, ist normal. Lass das ruhig zu. Das geht schenller vorbei, weil noch nicht so viel nähe entstanden ist...
Bitte betrachte es als Versuch, etwas Neues zu beginnen, der nicht geklappt hat...Es gibt weitere Versuche..
Alles Liebe
G

Zitat von Jojo200

er hat mir halt gefallen....

Ich habe gerade dasselbe erlebt. Und es lief soagr schon etwas mehr...
Danach sagt er sowas in der Art wie unsere Lebensstile würden nicht zusammenpassen (er echter single, ich drei Kinder). Und er würde es lieber beenden, bevor man sich richtig verliebt. Na Hallo...
Ich habe versucht das nicht auf mich zu beziehen und das ist mir auch gelungen. Ich war traurig und auch sauer, dass er es erst soweit kommen lässt. Aber er hat damit auch was von sich gezeigt, was mir so nicht gefällt. Auch dadurch geht es ganz gut vorüber...

Zitat von Jojo200

.Hey...du bist toll, aber die andere ist toller!!!

Auch das passiert jedem. Geh mal in eine Singlebörse. Da wirst du genau die Erfahrung machen, dass es auch Männer gibt, die dich anderen vorziehen. Leider sind das meist die, die du nicht willst..

Ach JoJo - wenn ich wüsste, warum wir bestimmte Menschen immer wieder anziehen, würde ich es dir sagen. Aber das ist ja die Frage, die ich mir auch stelle. Aber die Geschichte, die du erzählst, erlebe ich gerade ähnlich. Ich bin einer Ex von vor langer Zeit wieder begegnet, sie hat einen Freund (noch nicht lange), aber zwischen uns knistert es gewaltig. Die alte Vertrautheit war sofort wieder da. Ich glaube noch nicht mal, dass wir eine Beziehung anfangen werden, aber der Kitzel ist definitiv da und der Wunsch nach Abenteuer auch...Bei dir ist es wieder die Vertrautheit zu einer anderen Frau, die dir dazwischen funkt. Aber das scheint mit dem fortschreitenden Lebensalter zu tun zu haben. Wenn man jemand Neues kennen lernt, hat dieser immer auch eine Vergangenheit - und der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Aber dennoch muss man weiter vertrauen. Denn es gibt auch genug Menschen, die offen für neue Menschen / Beziehungen sind.

Ich versuche jetzt den Wunsch nach einer Beziehung hinten anzustellen, meine Erwartungshaltung zu reduzieren, mich von keiner Frau mehr über Maßen verletzen zu lassen und zunächst den Spaßfaktor in den Vordergrund zu rücken. SB war einen Versuch wert, aber als Frau dürftest du ziemlich wahrscheinlich u.a. auch ein Männerbild präsentiert bekommen, das ziemlich niveaulos ist, eben einfach billige Sex-Anfragen. Sieh es als Trainingsplatz für Kommunikation zwischen den Geschlechtern. Im Idealfall entsteht eine Beziehung, vielleicht ein Abenteuer oder aber eine Freundschaft.

Zitat von Jojo200

ich weiß nicht, ob ich damit zurecht käme?

Gelegenheit, einen Schutzpanzer aufzubauen, der die schönen Gefühle zulässt, die schmerzlichen Gefühle aber abschwächt. Ein Spagat, aber einen Versuch wert. Sich einlassen, sich aber auch schützen.

Zitat von Ratsuchend

Gelegenheit, einen Schutzpanzer aufzubauen, der die schönen Gefühle zulässt, die schmerzlichen Gefühle aber abschwächt. Ein Spagat, aber einen Versuch wert. Sich einlassen, sich aber auch schützen.

Lieber Ratsuchend, einen solchen Schutzpanzer gibt es nicht. Wenn du dich öffnest, bist du immer auch verletzlich. Und schöne Gefühle entstehen nur dann, wenn du dich öffnest.

Was man aber lernen kann, ist mit den schmerzlichen Gefühlen besser umzugehen. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Daraus folgt auch, dass man nicht mehr so viel Angst vor schmerzlichen Gefühlen hat und mit den Schmerzvermeidungsstrategien aufhört. Das Leben wir dadurch spielerischer, lebendiger. Alles darf passieren...

Zitat von Griselda

Was man aber lernen kann, ist mit den schmerzlichen Gefühlen besser umzugehen. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Daraus folgt auch, dass man nicht mehr so viel Angst vor schmerzlichen Gefühlen hat und mit den Schmerzvermeidungsstrategien aufhört. Das Leben wir dadurch spielerischer, lebendiger. Alles darf passieren...

Das meinte ich ungefähr mit Schutzpanzer - positive Gefühle nicht abschotten, negativen/schmerzhaften Gefühlen aber auch nicht mehr solch vernichtende Kraft gestatten.

Zitat von Ratsuchend

Das meinte ich ungefähr mit Schutzpanzer - positive Gefühle nicht abschotten, negativen/schmerzhaften Gefühlen aber auch nicht mehr solch vernichtende Kraft gestatten.

Okay, aber Schutzpanzer impliziert eben was anderes. Ich finde man kann das gut vergleichen mit körperlichen Schmerzen. Wer davor solche Angst hat, dass er sie auf keinen Fall zulässt, wird zB nicht mehr unbeschwert Fahrad und Ski fahren. Wird sich mit Schutzkleidung und Sicherheitshelm ausstatten. Wird ganz vorsichtig sein. Dann ist die Wahrscheinlichkeit für Schmerz geringer, aber Spaß machts auch nicht mehr. Die schönen seiten der körperlichen Bewegung sind eben auch eingeschränkt...

Wie reagieren wir denn auf körperliche Schmerzen? Wir weinen, wir jammern, wir versuchen sie zu lindern. Nehmen mal ein Schmerzmittel, gehen zum Arzt, legen uns so hin, dass die Schmerzen weniger zu spüren sind. Wir pflegen uns, sorgen für uns...

Aber was machen wir in der Regel nicht? Wir denken nicht: Immer muss mir das passieren, dass ich mir ein Bein breche. Ich bin ja so tolpatschig, das war schon immer so. Ich werde nie so souverän sein wie andere, die sich nichts brechen. Ich bin selber Schuld, auf keinen Fall darf mir das wieder passieren. Wenn ich mir wieder ein Bein breche, habe ich versagt. Ich werde einfach nicht mehr Fahrrad fahren, das ist zu gefährlich..

Bein seelischem Schmerz aber, machen wir meist genau das, was ich oben geschrieben habe. Anstatt zu sagen: Dass tut jetzt Scheiße weh, was kann ich machen, damit es mir etwas besser geht, überschütten wir uns mit Selbstzweifeln und Vorwürfen. Das ist für keinen Heilungprozess von Vorteil, nicht den körperlichen und auch nicht für den seelischen...

Och Mensch, Jojo... . Deine Enttäuschung ist mehr als nachvollziehbar. Es ist jetzt wohl ein schwacher Trost, aber sieh´ es mal so: Die Frau ist seine Ex-Ex. D. h. sie waren schon mal getrennt, und zwischendurch gab es die mittlerweile verheiratete Ex an seiner Seite. Meiner Erfahrung nach passiert es eher selten, dass ein Paar nach einer Trennung und längeren Pause wieder zusammenkommt und die Beziehung dann auch lange glücklich ist.

Ich finde Ratsuchends Tipp mit dem Spaßfaktor sehr gut . Weißt du, auch ich habe mich immer wieder emotional zu sehr auf irgendwelche Männer versteift und war dann total fertig, wenn es nicht lief wie ich wollte. Das mit den Träumereien von der gemeinsamen Zukunft kenne ich nur zu gut... damit meine ich nicht mal eine gemeinsame Wohnung, Heirat, Kinder, usw. Aber wenn man frisch verliebt ist, macht man sich schon Gedanken über den Verlauf der kommenden Wochen und malt sich in der Fantasie aus, was man alles gemeinsam unternehmen wird - so zumindest lief es immer bei mir, und auch du scheinst ein ähnliches Muster zu haben. Schmerzen sind nun mal ein Bestandteil des menschlichen Lebens, und niemand wird auf die Dauer von ihnen verschont bleiben. Wir alle müssen lernen, mit dieser Tatsache umzugehen.

Jojo, wir leben im Hier und Jetzt... und das ist es, was letztendlich zählt. Mach´ einfach das, worauf du Lust hast und genieße dein Leben. Du kannst auch just for fun mal mit einem Mann in die Kiste springen, wenn es genau das ist, worauf du im besagten Moment einfach Bock hast... was andere darüber denken, sollte dir egal sein. Ich weiß, das liest sich einfacher als es manchmal ist. Aber du gewinnst dadurch ein wertvolles Stückchen Freiheit .

Was die seelischen Schmerzen angeht, bin ich bei Griselda. Schau´ mal danach was du tun kannst, damit es dir besser geht. Jammern ist natürlich einfacher, mach´ ich manchmal auch... tun wir alle bisweilen, ist ja auch menschlich. Aber der Schmerz verheilt schneller, wenn man sich um das eigene Wohlbefinden kümmert und etwas für sich tut, woran man Freude hat.

Griselda, ich sehe das etwas anders. Wenn ich beim Rad fahren ein paar Mal gestürzt bin, kann ich das Rad fahren sein lassen oder ich treffe Vorkehrungen, dass mich ein Sturz nicht mehr so verletzt. Ich trage also entsprechende Schutzkleidung wie Handschuhe und Helm. Ich kann die Aktivität immer noch ausüben, weil ich geschützter bin und der nächste Sturz wahrscheinlich nicht die gleichen Verletzungen verursacht. Der Spaß bleibt, aber der Schmerz tritt gar nicht mehr auf oder die Verletzung ist nicht mehr so schlimm. Es ist wie beim Reiten. Wichtig ist, nach dem Sturz sofort wieder aufzusteigen, damit die Angst vor dem Sturz nicht lähmt. Und dann eben auch hier den Helm zulegen. Und mit Schutz wird man möglicherweise auch selbstsicherer im Umgang mit dem Thema und kann sich zukünftig ungeschützter besser im Leben bewegen. Oder - wie beim Griff auf die heiße Herdplatte - gewisse Dinge wirklich nicht mehr zu tun, weil die Verletzunge unabwendbar und ein Schutz sinnlos ist - weil man nicht auf eine heiße Herdplatte packen muss.

Und in Liebesdingen - ich möchte versuchen, nicht mehr sofort einen zu großen Vertrauensvorschuss zu geben. Ich öffne mich schon der Person, aber lasse sie nicht mehr die vollständige Kontrolle über meine Gefühle übernehmen. Und wenn die Verletzung/Enttäuschung dann doch geschieht, den Schmerz in angemessener Weise zuzulassen und zu betrauern, aber sich davon nicht mehr den Boden unter den Füßen wegreißen zu lassen.

Wichtig ist doch aus solchen Erfahrungen zu lernen. Jojo hat ihres (und mein) Muster erkannt - und jetzt muss man andere Wege finden, um nicht immer wieder die gleiche Verletzung/Enttäuschung zu erleben. Und da muss man halt mit den verschiedenen Schutzmitteln experimentieren, um für sich das Passende zu finden, um sich weiter anderen Menschen öffnen zu können, Initmität/echte Nähe leben zu können, ohne dabei aber in unverhältnismäiger Weise verletzt zu werden.

Zitat von Ratsuchend

Griselda, ich sehe das etwas anders. Wenn ich beim Rad fahren ein paar Mal gestürzt bin, kann ich das Rad fahren sein lassen oder ich treffe Vorkehrungen, dass mich ein Sturz nicht mehr so verletzt. Ich trage also entsprechende Schutzkleidung wie Handschuhe und Helm. Ich kann die Aktivität immer noch ausüben, weil ich geschützter bin und der nächste Sturz wahrscheinlich nicht die gleichen Verletzungen verursacht. Der Spaß bleibt, aber der Schmerz tritt gar nicht mehr auf oder die Verletzung ist nicht mehr so schlimm.

Trägts du beim Radfahren Schutzkleidung? Ich nicht...
Natürlich geht es auch darum, nicht immer wieder blindlings in dieselbe Falle zu tappen. Wer dauernd wieder auf die heiße Herdplatte fasst ist einfach nur blöd...Nur, so offensichtlich wie mit der heißen Herdplatte ist es oft nicht im Leben. Schon gar nicht in Beziehungsfragen. Manchmal weiß man gar nicht genau, wo jetzt der "Fehler" lag. Tut es mir jetzt weh, weil ich was falsch gemacht habe, oder weil es nun einfach mal so ist, dass bestimmte Situationen im Leben schmerzhaft sind? Wenn jeder Schmerz bedeutet: ich hab was falsch gemacht, das darf nicht mehr passieren - dann geht alle Leichtigkeit verloren. Das geht auch mit der Vorstellung einher, ich kann alles im Griff haben, wenn ich mich nur anstrenge. Ich muss nur alles richtig machen, dann passiert nichts Schlimmes mehr. Das aber ist ein Irrtum...

Zitat von Ratsuchend

Und in Liebesdingen - ich möchte versuchen, nicht mehr sofort einen zu großen Vertrauensvorschuss zu geben. Ich öffne mich schon der Person, aber lasse sie nicht mehr die vollständige Kontrolle über meine Gefühle übernehmen.

Wenn du festgestellt hast, dass das deine heiße Herdplatte war, dann ist es nur vernünftig hier etwas zurückhaltender zu werden. Ich mache das auch so.

Zitat von Ratsuchend

Wichtig ist doch aus solchen Erfahrungen zu lernen. Jojo hat ihres (und mein) Muster erkannt - und jetzt muss man andere Wege finden, um nicht immer wieder die gleiche Verletzung/Enttäuschung zu erleben.

Ich finde jojo sehr reflektiert und sie gehört wahrscheinlich zu denjenigen, die gezwungenermaßen auch durch ihren BÄ schon sehr viele Muster erkannt hat. Ich würde mal behaupten, sie schützt sich schon vor allem, was möglich ist. Vielleicht hat sie jetzt noch erkannt, dass ihr Schmerz auch daraus resultiert, dass sie zu Illusionen hinsichtlich einer Beziehung neigt, bevor diese überhaupt begonnen hat. Das könnte sie beim nächsten Mal anders machen...
Aber auch ohne Illusionen würde es weh tun, wenn sich jemand gegen sie entscheidet, auf den sie sich emotional eingelassen hat. Das wird immer so sein...

Zitat von Ratsuchend

ohne dabei aber in unverhältnismäiger Weise verletzt zu werden.

Das ist der springende Punkt. Die Betonung liegt auf unverhältnismäßig...

Zitat von Griselda

Trägts du beim Radfahren Schutzkleidung? Ich nicht...

Wenn man teils um die 30 KM/h oder mehr schnell ist, sollte man schon gewisse Vorsichts-/Schutzmaßnahmen ergreifen. Und wenn man weiß, dass auf einem bestimmten Radweg plöztlich ein Auto aus einer nicht sichtbaren Ausfahrt kommen kann und man ohne dieses Wissen glücklicherweise beim ersten Mal nur mit Vollbremsung Millimeter vor diesem Auto zum Stoppen kam, dann bremst man zukünftig kurz vor dieser Stelle ab - und setzt danach seine Fahrt unbeschadet weiter fort.

Und so sehe ich es für Beziehungsanbahnungen auch - man sollte schon Fahrt aufnehmen, aber nicht unkontrolliert/ungeschützt im selben Tempo fahren, trotz genügend Vorerfahrung. Und dennoch den Spaß beibehalten.