Nachdem ich nun ja auch schon eine ganze Zeit hier angemeldet und mehr oder weniger aktiv gewesen bin, möchte ich mir hier mal die Mühe machen und meine Erfahrungen, die ich in den letzten 2 Jahren über BA sammeln konnte, hier in einem Post zusammenzufassen. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen Neuankömmling ja dabei, um festzustellen, ob er bzw der Partner BA in sich trägt oder ob es vielleicht doch etwas anderes ist. Vorweg möchte ich njoch sagen, dass das alles keine Garantie-Diagnose für BA sein kann, denn psychische Störungen können sich teilweise sehr ähneln, so dass es selbst bei Fachleuten manchmal zu Fehldiagnosen kommt. BA und Borderline zb weisen tw. einige erhebliche Parallelen auf und da bedarf es schon den Rat eines Experten, um das am Ende genau zu differenzieren.
Was kennzeichnet eine BA Beziehung ?
- geprägt von vielen ON-OFF Phasen in meist recht kurzen Abständen
- die Beziehung entwickelt sich selten weiter und bleibt dadurch immer in der Kennenlernphase stecken
- nach Beendigung fällt das Loslassen extrem schwer, weil oft ungeklärte Dinge in der Luft liegen
- Freunde und Familie bleiben i.d.R aussen vor und man lernt diese nie kennen
- festliche Anlässe werden gemieden ( zb. Weihnachten, Geburtstage usw )
- Zärtlichleiten in der Öffentlichkeit sind in der Regel tabu
- gegenseitiges Vertrauen wird so gut wie gar nicht aufgebaut
Was sind typische Verhaltensmuster von Bindungsängstlichen :
- sie legen sich nur ungern fest
- sie fühlen sich schnell kontrolliert oder eingeengt
- es wird oft wegen Nichtigkeiten Streit vom Zaun gebrochen, mit dem Ziel, Distanz aufzubauen ( passiert oft im Unterbewusstsein )
- sie erwarten vom Partner oft Dinge, die sie selber nicht bereit sind zu geben bzw Dinge, wo sie wissen, dass der Partner diese ohnehin nicht erfüllen kann
- starkes ambivalentes Verhalten
- verletztendes Verhalten dem Partner gegenüber, zb durch Abwertung oder Beleidigung ( grundlos ),sowie bewusstes Belügen, um Distanz zu schaffen
- egoistisches Verhalten, ohne Rücksichtnahme auf den Partner
- meldet sich nach der Trennung oft wieder beim Partner unter einem Vorwand und das Spiel beginnt von vorne
Typische Aussagen von Bindungsphobikern :
- ich kann Dir nicht geben, was Du brauchst
- Du hast was besseres als mich verdient
- ich weiss, dass ich sch**e bin
- ich weiss auch nicht, was ich will
- das weiss ich doch heute noch nicht
Wie kann ich mit einem Bindungsphobiker leben bzw gibt es die Chance auf eine glückliche Zukunft ?
Nein, man kann auf Dauer NICHT mit einem BÄ glücklich werden und es gibt nur eine Chance : Der BÄ muss seine Störung erkennen und sich in Therapie begeben, jedoch ist selbst die keine Garantie dafür, dass es dann verschwindet. Ich halte daher auch von Strategien absolut rein gar nichts, denn man betrügt sich damit nur selber und am Ende zögert man die Sache damit zwar heraus, jedoch ist das Resultat am Ende das Gleiche. SElbst wenn man mit sehr wenig Emotionen und Treffen klar kommt, dann wird der BÄ immer noch einen Weg finden, die Harmonie zu zerstören, denn genau diese Harmonie ist es, die ihm "Angst" beschert"
Wodurch wird BA ausgelöst ?
In der Regel durch negative Einflüsse in der Kindheit, durch den Tod eines geliebten Menschen, durch Überbehütung oder Vernachlässigung oder auch durch einschneidene negative Erlebnisse in vergangenen Beziehungen ( zb. Fremdgehen usw )
Das soll ein kleiner Leitfaden für neue Mitglieder sein. Wenn ich noch was vergessen haben sollte, dann schreibt es gern hier rein und dann trage ich es nach.