Ich habe dich verwechselt.
Ich dachte du wärst Liebe.
Als ich im Chaos auf dich traf, fühltest du dich gut an.
So vertraut.
So bekannt.
So passend.
Wie meine zweite Hälfte.
Wie endlich zu Hause.
Ich war mir sicher, dass wir füreinander gemacht sind.
Das wir aus einem Holz gemacht sind.
Das wir gleich sind.
Das wir zusammengehören - für immer-.
Das wir richtig sind.
Wenn es sich so anfühlt, muss es doch so sein.
Dann hast du begonnen mir weh zu tun.
Langsam.
Schleichend.
Stetig.
Immer wieder.
Und immer mehr.
Du trafst mich in meinen tiefsten Wunden von "nicht genug" und "nicht wichtig" zu sein.
Berührtest meine schwächste Stelle, nicht auszureichen, nicht liebenswert, nicht attraktiv genug, nichts Besonderes zu sein.
Hast mich weggestoßen und wieder ran gezogen.
Mich auf und wieder abgewertet.
Dich mir zu und wieder abgewandt.
Mich umsorgt und wieder verwundet.
Immer wieder.
Ich kannte das alles.
Und tat das, was ich gelernt hatte.
Ich blieb.
Ich hielt aus.
Und ich kämpfte.
Wenn ich es schaffen würde, deine Liebe für mich zu gewinnen, dir und all deinen Baustellen im Leben würdig zu sein, dann würde es aufhören.
Dann hätte ich den Beweis und die Garantie, dass ich wertvoll bin.
Dann wäre der Schmerz vorbei.
Wenn ich es schaffen würde, dich zu retten, dein Herz zu erwärmen, dann würdest du mich lieben.
Dann wäre ich etwas Besonderes.
Und liebenswert.
Ich habe lange gebraucht, um zu erkennen, was du wirklich bist:
Eine Wiederholung meiner Kindheit, ein schädliches Muster, ein Missverständnis von Liebe und ein Manifest von Missbrauch.
Heute sehe ich dich.
Du warst nie wie ich.
Wir waren nie gleich.
Du bist wie die, die mich früh verletzten.
Du bist in deinem Schatten gefangen.
Und ich werde niemals sein wie du.
Ich habe dich verwechselt.
Du bist nicht Liebe.
Du bist Trauma.
- Lyrics : Inga Banati