Liebe in einer Partnerschaft ist: " Bedürfnisse erfüllen"

  • Liebe Leute,


    habe mal recherchiert was man in einer Partnerschaft unter "Liebe" versteht. Demnach ist "Liebe" etwas egoistisches, wobei das geben und nehmen stimmen muss. Unter "Liebe" versteht man , dass man sich gegenseitig Bedürfnisse erfüllt, auch dann, wenn man nicht immer so große Lust dazu hat.
    Das ist genau das, was Leute mit einer aktiven Bindungsangst meiner Beobachtung nach nicht können. "Bedürfnisse , Wünsche , Erwartungen" überfordern sie.
    Sie können nehmen, doch mit dem Geben haben sie probleme. Wer nicht adäquat geben kann, ist auch nicht zur "Liebe" fähig.


    http://www.partnerschaft-beziehung.de/Liebe.html


    Hier eine Auflistung über Gefühle , die entstehen, wenn Bedürfnisse erfüllt werden und wenn sie nicht erfüllt werden:


    http://www.partnerschaft-beziehung.de/Liebe.html


    "Nicht erfüllte Bedürfnisse" sind der Grund , weshalb Partner von BÄ so aggressiv werden !


    "Bedinungslose Liebe" ohne eigene egoistische Bedürfnisse gibt es nur bei Mutti. Partnerinnen und Partner lieben nicht bedinungslos. Hier muss das geben und nehmen stimmen, ansonsten ist es: AUSNUTZUNG bzw. MISSBRAUCH. Das hat mit "Liebe" überhaupt nix zu tun.


    Hier die unterschiedlichen Bedürfnisse von Männern und Frauen im Allgemeinen:


    http://www.partnerschaft-bezie…e/Beziehungsprobleme.html


    Konkret: "gibst du mir genug Nähe, kritisiere ich dich nicht und repektiere dich"


    capichi ??? "gibst du mir korrekt, geb ich dir korrekt" Leuchtet doch normalerweise ein, oder? warum verstehen das BÄ nicht?


    warum haben BÄ so ein Problem damit Bedürfnisse zu erfüllen?

  • Zitat von fly


    "Bedinungslose Liebe" ohne eigene egoistische Bedürfnisse gibt es nur bei Mutti. Partnerinnen und Partner lieben nicht bedinungslos. Hier muss das geben und nehmen stimmen, ansonsten ist es: AUSNUTZUNG bzw. MISSBRAUCH. Das hat mit "Liebe" überhaupt nix zu tun.


    Wieso soll es bedingungslose Liebe nicht zwischen Partnern geben? Kann mir vorstellen dass es extrem selten ist, glaube aber nicht dass es unmöglich ist. Man muss so weit entwickelt sein, dass man mit sich selber vollkommen im reinen ist. Dann ist man glücklich ob mit oder ohne Partner. Man "braucht" dann keinen Partner, sondern lässt ihn am eigenen Leben teilhaben. Soviel zusammenfassend zur Theorie. Da gibt es viele Bücher zu dem Thema. Anfangs dacht ich nur, "wie soll das gehen?" und konnte mir nichts darunter vorstelle. Doch meine jetzige Erfahrung ist, umso mehr ich versuche danach zu leben, mit mir im reinen zu kommen und mehr in der Gegenwart (im Moment) zu leben, umso öfter kann ich es spüren. Ich durfte schon öfters erfahren wie es sich anfühlt, glücklich zu sein. Nicht durch äußere Einflüsse sondern von innen heraus. Das ist dann nicht mehr abhängig von anderen Personen, die meine Erwartungen zu erfüllen haben und auch nicht von äußeren Umständen/Reizen. Durch Gewohnheiten und alte Muster ist es nicht einfach einen solchen Zustand zu halten. Aber wenn man es einmal bewusst gefühlt hat, weiß man das es möglich ist. Es fühlt sich gut an. Auch wenn es für mich nicht einfach ist, ich arbeite weiter an mir um es noch öfter erleben zu dürfen. Ich glaube wenn man mit sich und der Welt im reinen ist (d.h. das im Aussen was man nicht verändern kann so akzeptiert wie es ist), dann ist man glücklich und hat es garnicht nötig irgendwelche Bedingungen an einen Partner zu stellen. Wieso auch? Man ist ja glücklich durch sich selber. Was kann der Partner einem dann noch geben was man "braucht"?
    Im Moment hilft es mir auch bei meinen VA. Umso besser ich mich mit mir selber fühle, umso weniger "trauere" ich meiner Ex- nach. Es nimmt ihr auch die Macht über mich. Somit liegt es nicht an ihr mich glücklich zu machen sondern an mir selber. Ich falle zwar hin und wieder wieder zurück, aber es wird immer besser. Ich glaube dass es für mich der richtige Weg ist.


    Ansonsten bin ich aber ganz klar damit einverstanden. Wenn Bedürfnisse, Erwartungen usw. im Raum stehen, kann es nur funktionieren wenn diese von beiden Seiten auf Dauer zu gleichen Anteilen erfüllt werden.

  • Zitat von quati

    Wieso soll es bedingungslose Liebe nicht zwischen Partnern geben? Kann mir vorstellen dass es extrem selten ist, glaube aber nicht dass es unmöglich ist. Man muss so weit entwickelt sein, dass man mit sich selber vollkommen im reinen ist. Dann ist man glücklich ob mit oder ohne Partner. Man "braucht" dann keinen Partner, sondern lässt ihn am eigenen Leben teilhaben. Soviel zusammenfassend zur Theorie. Da gibt es viele Bücher zu dem Thema. Anfangs dacht ich nur, "wie soll das gehen?" und konnte mir nichts darunter vorstelle. Doch meine jetzige Erfahrung ist, umso mehr ich versuche danach zu leben, mit mir im reinen zu kommen und mehr in der Gegenwart (im Moment) zu leben, umso öfter kann ich es spüren. Ich durfte schon öfters erfahren wie es sich anfühlt, glücklich zu sein. Nicht durch äußere Einflüsse sondern von innen heraus. Das ist dann nicht mehr abhängig von anderen Personen, die meine Erwartungen zu erfüllen haben und auch nicht von äußeren Umständen/Reizen. Durch Gewohnheiten und alte Muster ist es nicht einfach einen solchen Zustand zu halten. Aber wenn man es einmal bewusst gefühlt hat, weiß man das es möglich ist. Es fühlt sich gut an. Auch wenn es für mich nicht einfach ist, ich arbeite weiter an mir um es noch öfter erleben zu dürfen. Ich glaube wenn man mit sich und der Welt im reinen ist (d.h. das im Aussen was man nicht verändern kann so akzeptiert wie es ist), dann ist man glücklich und hat es garnicht nötig irgendwelche Bedingungen an einen Partner zu stellen. Wieso auch? Man ist ja glücklich durch sich selber. Was kann der Partner einem dann noch geben was man "braucht"?
    Im Moment hilft es mir auch bei meinen VA. Umso besser ich mich mit mir selber fühle, umso weniger "trauere" ich meiner Ex- nach. Es nimmt ihr auch die Macht über mich. Somit liegt es nicht an ihr mich glücklich zu machen sondern an mir selber. Ich falle zwar hin und wieder wieder zurück, aber es wird immer besser. Ich glaube dass es für mich der richtige Weg ist.


    Ansonsten bin ich aber ganz klar damit einverstanden. Wenn Bedürfnisse, Erwartungen usw. im Raum stehen, kann es nur funktionieren wenn diese von beiden Seiten auf Dauer zu gleichen Anteilen erfüllt werden.



    wir sind ganz normale Menschen und nicht Jesus. Wir lieben menschlich. Wir sind egoistisch. Ein gesunder Egoismus ist keine Schande. Eine Schande ist es eher keinen gesunden Egoismus zu haben, weil man dann nicht zu seinen eigenen Bedürfnissen steht, sondern sich für jemanden anderen verbiegt um dessen unrealistisches Bedürfnis dannach, geliebt zu werden ohne Verpflichtungen eingehen zu müssen zu erfüllen . Selbstlose liebe gibt es nur bei guten Eltern. Eltern lieben ohne etwas zu erwarten. Ein Kind ist nicht dazu da, um die Bedürfnisse und Erwartungen seiner Eltern zu erfüllen. Aber die Eltern müssen die normalen Bedürfnisse ihrer Kinder erfüllen und sich und ihr Ego zurücknehmen. In einer Partnerschaft muss man Grenzen setzen, in dem man dem anderen klar macht, dass man auch eigene Bedürfnisse hat. Es ist völlig richtig und legitim einen Partner zügig zu verlassen, wenn dieser die normalen Bedürfnisse des Partners nicht erfüllt. Wer seine eigenen normalen Bedürfnisse nicht achtet und sich ständig für einen anderen zurücknimmt tut dies nur , weil er angst hat verlassen zu werden, wenn er er selbst ist. wer seinen Bedürfnissen folgt, folgt seiner wahren Natur und seinem Herzen. Er liebt sich selbst , steht zu sich und verlässt jemanden, der nicht bereit ist normale Bedürfnisse zu erfüllen. Erst dann ist man wirklich unabhängig von jemandem, der einen nicht erfüllen will. Wenn man so eine Person, die nicht geben und erfüllen will verlässt, dann hat dieser Mensch auch endlich die Gelegenheit sein eigenes Bedürfnis nach Geborgenheit und Nähe und Beziehung wahrzunehmen. Andernfalls, projiziert so Jemand seine eigenen Nähe Bedürfnisse in seinen Partner und verdrängt seine Bedürfnisse somit, damit er sich einbilden kann er sei nicht abhängig. Wenn jemand , der sich davor drückt, die Bedürnisse eines anderen zu erfüllen verlassen wird, begreift er , dass er Liebe braucht und dass er was tun muss, damit er Liebe bekommt. Somit hat dieser Mensch eine Chance seine emotionale Intelligenz zu erhöhen. Er hat die Möglichkeit zu begreifen, dass es für Erwachsene keine Liebe "umsonst" gibt. Dass man geben muss, um was zu bekommen. Das alles seinen Preis hat. Geben und Nehmen. So lernt dieser Mensch seine Grenzen kennen, findet sich selbst und erkennt, dass er andere Menschen braucht und sich anpassen muss, damit seine Grundbedürfnisse nach Liebe erfüllt werden. Wenn er nicht bereit ist sich anzupassen, muss er alleine bleiben und sich weiterhin isoliert und einsam fühlen. Jeder Mensch ist abhängig. Es gibt keinen vollständig unabhängigen Menschen. Es gibt lediglich gesunde und ungesunde Abhängigkeiten. Eine gesunde Partnerschaft beinhaltet eine gesunde freiwillige Abhängigkeit. Man weiß, man braucht sich gegenseitig, gibt und nimmt daher passend und schafft eine "win win " beziehung, damit die partnerschaft funktioniert. In einer ungesunden Beziehug stimmt das Geben und Nehmen nicht, weil sich einer weigert die Bedürfnisse des anderen zu erfüllen. "Beziehung" bedeutet: "Relation" bzw "verhätnis" . Mathematisch ausgedrückt handelt es sich um eine Gleichung. Das heißt das Geben und Nehmen muss ausgeglichen sein. Das Symbolisiert auch das Yin (Frau) und Yang (Mann) Zeichen im Buddhismus. Die weiblichen und männlichen Kräfte in einer Partnerschaft müssen ausgeglichen sein. Geben und Nehmen sind nur dann im Einklang, wenn Bedürfnisse erfüllt sind. Man kann niemanden dazu zwingen, dass er einem die Bedürfnisse erfüllt. So etwas muss freiwillig geschehen. Jemand , der liebesfähig ist, tut dies auch freiwillig und gerne. Du kannst von niemandem verlangen, dass die Person deine Bedürfnisse erfüllt. Du kannst die Person aber verlassen, wenn sie deine normalen und realistischen Bedürnisse nicht erfüllt. Verlassen, Aus reiner Selbstliebe, und Selbstachtung (gesunder Egoismus) . Nicht deshalb, um die andere Person zu erpressen, damit er das tut, was du willst, sondern, um dich und deine Bedürfnisse zu achten, aus Selbstliebe und Eigenverantwortung. Du übernimmst Verantwortung für deine eigenen Gefühle, indem du deine Bedürfnisse ernst nimmst und dafür sorgst , dass du jemanden als Partner hast, der liebesfähig ist und gerne gibt. Und das ist wahre Macht ! Dann stehst du zu dir selbst, suchst dir eine neue Freundin, die bereit ist liebevoll deine Bedürfnisse zu erfüllen, ohne, dass du darum betteln musst. freiwillig, aus Liebe. DAS IST LIEBE. Das wird dir jeder Paarterapeut genauso erklären. So gehört sich das und nicht anders. Somit konnte ich hoffenbtlich deine Frage beantworten, weshalb es in einer Partnerschaft keine "bedinunglsose Liebe " gibt. Kurz gefasst nochmals: es gibt keine bedinungslose Liebe, weil jeder Bedürfnisse hat, und selbstverständlich möchte , dass seine Grundbedürfnisse nach Liebe, Nähe, Sexualität , Autonomie angemessen dosiert erfüllt werden. "Erfüllung unserer Bedürfnisse" ist eine Bedinung für Liebe. Daher gibt es keine bedinungslose Liebe in einer Partnerschaft. Wichtig: Man muss zwischen normalen und urealistischen Bedürfnissen unterscheiden. BÄ ler z.B. haben sehr hohe unrealistische Erwartungen und unrealistische Bedürfnisse. Sie erwarten, dass man sich bis zur Unkenntlichkeit für sie verbiegen soll, , dass man seine normalen Bedürfnisse nach Nähe zurück nehmen soll. Dass man bescheiden sich für sie aufopfern soll und keinen eigenen Willen haben soll. Sobald man Ansprüche stellt, wird man durch Rückzug oder ähnliche Manover erpresst, damit man sich ihren Vorstellungen unterwirft. Diese Unrealistischen und überzogenen Bedürfnisse von BÄ lern braucht man absolut nicht erfüllen. Sonst macht man sich zum Idioten.

  • Sorry für den Zynismus fly, aber deine Art zu schreiben empfinde ich als etwas anmaßend. Du lässt wenig raum für andere Ansichten, ich will es aber trotzdem mal versuchen.


    Ich glaube bei Liebe gibt es zwei Dimensionen: die psychologische und die philosopische.
    Aus psychologischer Sicht hats du vermutlich Recht. Es gibt ja auch den schönen Spruch: Liebe erzeugt Gegenliebe. Das bedeutet, nur wo Liebe da ist, entsteht auch welche. Man erfüllt damit dem anderen sein Bedürfnis nach Liebe und sorgt dafür, dass der ander aus Liebe die eigenen bedürfnisse erfüllt.


    Hier kommen wir aber bereits in die andere Dimension, denn nur "bedingungslose" Liebe erzeugt Gegenliebe. Genau dieser Gedanke und dieses Gefühl, dass der andere in einem Moment oder für ein gewisse Zeit, und sei sie auch nur für den Bruchteil einer sekunde, losgelöst von seinen eigenen Bedürfnissen liebt, rein aus diesem Gefühl des Liebe geben wollens heraus, nur diese Liebe erzeugt Gegenliebe. Das Gefühl, ich werde geliebt weil ich ICH bin, erzeugt Liebe für den, der dies gibt. Diese Art zu lieben zieht sich dann durch eine gute Beziehung. Auch wenn man bedürfnisse hat, die immer mal wieder erfüllt werden möchten, kann man doch in Situationen oder Momenten vollkommen losgelöst davon agieren und lieben. Ich kann aus Liebe Dinge tun, die nichts mit meinen eigenen bedürfnissen zu tun haben. Nur wenn ich dazu überhaupt in der Lage bin, erzeuge ich bei dem anderen diese Art von Gegenliebe, die darin besteht, dass auch er aus seiner bedingungslosen liebe heraus Dinge für mich tun möchte. Und damit ist man an dem Punkt, für den du so vehement eintrittst, dass man es braucht, dass bedürfnisse erfüllt werden.


    Also ist Liebe, auch und vor allem die zwischen zwei Menschen IMMER bedingungslos, wenn man genau hinschaut.


    "Wenn Liebe nicht bedingungslos ist, ist es keine Liebe." (das ist nicht von mir...)

  • Fly, bin nicht mit allem deiner Meinung. Mit vielem aber wohl. Ich werde hier meine Meinung mitteilen. D.h. aber nicht dass du meine Meinung annehmen sollst. Natürlich akzeptiere ich deine Meinung und finde sie interessant.


    Zitat von fly


    wir sind ganz normale Menschen und nicht Jesus.


    Danke für das lächeln am Morgen :lol:


    Zitat von fly

    Selbstlose liebe gibt es nur bei guten Eltern. Eltern lieben ohne etwas zu erwarten. Ein Kind ist nicht dazu da, um die Bedürfnisse und Erwartungen seiner Eltern zu erfüllen.


    In meiner Sicht von Beziehung ist auch ein Partner nicht da um meine Bedürfnisse und Erwartungen zu erfüllen. Wenn ich ein Anliegen habe, frage ich und sage ich fände es schön wenn... Ob er mein Anliegen erfüllt steht dann aber in den Sternen. Bedingungslos bedeutet für mich nicht keine Bedürfnisse zu haben sondern zu akzeptieren wenn sie nicht erfüllt werden.


    Zitat von fly

    Man weiß, man braucht sich gegenseitig, gibt und nimmt daher passend und schafft eine "win win " beziehung, damit die partnerschaft funktioniert.


    "Win win" Beziehung ist gut aber man "braucht" den Partner in meiner Ansicht nur wenn man abhängig ist. Wieso braucht man einen Partner sonst? Ich würde eher schreiben, in einer gesunden Beziehung möchte man mit dem Partner zusammen sein, Zeit verbringen und das von beiden Seiten.


    Zitat von fly

    Das heißt das Geben und Nehmen muss ausgeglichen sein.


    Ganz klar. Aber was mir mein Partner zu geben bereit ist darf er noch selbst entscheiden. Nur sollte die Gleichung wie du geschrieben hast stimmen.


    Zitat von fly

    Das Symbolisiert auch das Yin (Frau) und Yang (Mann) Zeichen im Buddhismus.Die weiblichen und männlichen Kräfte in einer Partnerschaft müssen ausgeglichen sein.


    Einverstanden, aber im Buddhismus soll man auch die Umstände "akzeptieren" was ist. Und wenn der Partner etwas nicht geben will, dann ist das so.


    Zitat von fly

    Man kann niemanden dazu zwingen, dass er einem die Bedürfnisse erfüllt. So etwas muss freiwillig geschehen.


    Ganz deiner Meinung.


    Zitat von fly

    Wenn er nicht bereit ist sich anzupassen, muss er alleine bleiben und sich weiterhin isoliert und einsam fühlen.


    Also darf ich nicht so sein wie ich bin, sondern muss meine Maske aufsetzen, damit ich die Erwartungen der anderen erfülle und es dann erst Wert bin dass man mich liebt?



    Zitat von fly

    es gibt keine bedinungslose Liebe, weil jeder Bedürfnisse hat, und selbstverständlich möchte , dass seine Grundbedürfnisse nach Liebe, Nähe, Sexualität , Autonomie angemessen dosiert erfüllt werden.


    Sehe ich immer noch anders. Denn sonst ist die Liebe zu Kindern auch nicht bedingungslos. Wer sehnt sich nicht nach Liebe von seinem Kind oder Aufmerksamkeit? Für mich ist es in einer Beziehung zu einem Partner genauso wie in der Beziehung zu einem Kind. Man kann Bedürfnisse haben, aber Kind und Partner haben die Wahl ob sie diese erfüllen. Ich liebe aber beide, egal ob sie die Bedürfnisse erfüllen oder nicht. Somit stelle ich keine Bedingungen an meine Liebe - eben "bedingungslos". Das heißt nicht dass es einfach ist und ich es hin bekomme. Es ist mehr ein Idealbild welches "für mich" stimmig ist.


    Zitat von fly

    Diese Unrealistischen und überzogenen Bedürfnisse von BÄ lern braucht man absolut nicht erfüllen. Sonst macht man sich zum Idioten.


    Für mich steht es jedem frei dem Partner (egal ob BA oder nicht) die Bedürfnisse zu erfüllen oder eben nicht.

  • Zitat von Sukramine

    Fly, ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber für mich klingt es so, als ob du schlichtweg sehr verletzt bist.


    Ist eigentlich auch kein Wunder wenn man ihre Geschichte liest. All die Jahre immer wieder Männer mit BA.

  • Mit Neugier und Spannung verfolge ich diesen Thread. Ich habe mir meine Gedanken gemacht, warum so manche Leute ihre Probleme mit Erwartungen und Bedürfnissen haben, wieso manche viel erwarten und andere weniger. Mir haben im Laufe meines Lebens schon einige Menschen gesagt, dass meine Erwartungen überzogen seien. Wenn man sowas immer mal wieder hört, denkt man zwangsläufig darüber nach und fragt sich, ob da nicht etwas dran sein könnte.


    Ich habe mir überlegt, woher der Ursprung meiner Erwartungen stammt. Habe ja bereits geschrieben, dass ich zu einer abhängigen und unselbständigen Persönlichkeit erzogen wurde und mir vieles als Erwachsene selbst aneignen musste, was andere schon als Teenager konnten. Ich wurde überbehütet und in mancher Hinsicht auch verwöhnt. Die Verwöhnung fand ich nicht schlimm. Für mich war das normal, da ich es nicht anders kannte. Meine Eltern waren nicht reich, und ich habe niemals überteuerte Kleidungsstücke, Spielsachen, usw. von ihnen verlangt, die für ihr finanzielles Budget zu kostspielig waren. Aber was im Rahmen ihrer Möglichkeiten lag, habe ich mir gewünscht und fast immer auch bekommen. Und wenn du als Kind/Jugendliche so gut wie jeden Wunsch erfüllt bekommst, dann nimmst du das irgendwann für selbstverständlich und kannst schwer damit umgehen, wenn dir jemand eines Tages einen Wunsch nicht erfüllen möchte.



  • sorry für den zynismus , griselda, aber wenn du nicht verstehst, dass liebe nicht bedingslos ist, dann musst eben so lange noch in unglücklichen Partnerschaften leben bis du es verstehst.

  • Zitat von Reni

    Mit Neugier und Spannung verfolge ich diesen Thread. Ich habe mir meine Gedanken gemacht, warum so manche Leute ihre Probleme mit Erwartungen und Bedürfnissen haben, wieso manche viel erwarten und andere weniger. Mir haben im Laufe meines Lebens schon einige Menschen gesagt, dass meine Erwartungen überzogen seien. Wenn man sowas immer mal wieder hört, denkt man zwangsläufig darüber nach und fragt sich, ob da nicht etwas dran sein könnte.


    Ich habe mir überlegt, woher der Ursprung meiner Erwartungen stammt. Habe ja bereits geschrieben, dass ich zu einer abhängigen und unselbständigen Persönlichkeit erzogen wurde und mir vieles als Erwachsene selbst aneignen musste, was andere schon als Teenager konnten. Ich wurde überbehütet und in mancher Hinsicht auch verwöhnt. Die Verwöhnung fand ich nicht schlimm. Für mich war das normal, da ich es nicht anders kannte. Meine Eltern waren nicht reich, und ich habe niemals überteuerte Kleidungsstücke, Spielsachen, usw. von ihnen verlangt, die für ihr finanzielles Budget zu kostspielig waren. Aber was im Rahmen ihrer Möglichkeiten lag, habe ich mir gewünscht und fast immer auch bekommen. Und wenn du als Kind/Jugendliche so gut wie jeden Wunsch erfüllt bekommst, dann nimmst du das irgendwann für selbstverständlich und kannst schwer damit umgehen, wenn dir jemand eines Tages einen Wunsch nicht erfüllen möchte.


    Ich habe ganz oben am Anfang meines Threads links eingefügt, darin wird z.T. beschrieben was normale Bedürfnisse sind und welche positiven oder negativen Konsequenzen entstehen, wenn sie erfüllt oder nicht erfüllt werden. Dort kannst du nachschauen , ob deine Bedürfnisse überzogen sind oder nicht. Es tut mir leid , dass dich deine Eltern überbehütet haben. Das ist meiner Ansicht nach ebenso schlimm wie Vernachlässigung.

  • Zitat von fly

    Selbstlose liebe gibt es nur bei guten Eltern. Eltern lieben ohne etwas zu erwarten. Ein Kind ist nicht dazu da, um die Bedürfnisse und Erwartungen seiner Eltern zu erfüllen.


    In meiner Sicht von Beziehung ist auch ein Partner nicht da um meine Bedürfnisse und Erwartungen zu erfüllen. Wenn ich ein Anliegen habe, frage ich und sage ich fände es schön wenn... Ob er mein Anliegen erfüllt steht dann aber in den Sternen. Bedingungslos bedeutet für mich nicht keine Bedürfnisse zu haben sondern zu akzeptieren wenn sie nicht erfüllt werden.


    Ich habe auch nirgends behauptet, dass ein Partner dazu da sein soll , um Bedürfnisse zu erfüllen, sondern ich habe geschrieben, dass man nicht bei einem Partner bleiben muss, der keine normalen Bedürfnisse erfüllen möchte. Man muss nicht leiden, man kann einfach sagen "ciao , amore " und " der näxte bitte" !


    Zitat von fly

    Man weiß, man braucht sich gegenseitig, gibt und nimmt daher passend und schafft eine "win win " beziehung, damit die partnerschaft funktioniert.




    "Win win" Beziehung ist gut aber man "braucht" den Partner in meiner Ansicht nur wenn man abhängig ist. Wieso braucht man einen Partner sonst? Ich würde eher schreiben, in einer gesunden Beziehung möchte man mit dem Partner zusammen sein, Zeit verbringen und das von beiden Seiten.


    es gibt keine totale Unabhängigkeit. In einer Partnerschaft braucht man den Partner für Sexualität, Zärtlichkeit und um viele andere BEDÜRFNISSE zu erfüllen. Wenn es Liebe ist, erfüllt man sich diese Bedürfnisse auch gegenseitig, dann ist man in gesunder Weise voneinander abhängig. Wenn diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden, dann ist man in ungesunder Weise voneinander abhängig. Deshalb leidet man. Deshalb ist dies dann eine destruktive Beziehung. Deshalb sollte man schnell das Weite suchen.


    Zitat von fly

    Das heißt das Geben und Nehmen muss ausgeglichen sein.


    Ganz klar. Aber was mir mein Partner zu geben bereit ist darf er noch selbst entscheiden. Nur sollte die Gleichung wie du geschrieben hast stimmen.


    Ja, dein Partner sollte selber entscheiden was er dir geben möchte. Wenn dies aber deine realistischen Bedürfnisse nicht erfüllt und du zu kurz kommst, darfst du bzw. solltest du "ciao" und "der näxte bitte!" sagen!


    Zitat von fly

    Das Symbolisiert auch das Yin (Frau) und Yang (Mann) Zeichen im Buddhismus.Die weiblichen und männlichen Kräfte in einer Partnerschaft müssen ausgeglichen sein.


    Einverstanden, aber im Buddhismus soll man auch die Umstände "akzeptieren" was ist. Und wenn der Partner etwas nicht geben will, dann ist das so.


    Genau, man soll das akzeptieren, wenn der Partner einem was (normales / realistisches) nicht geben soll , man soll nicht viel "bla bla" machen, sondern man soll gehen! Auch der Buddhismus möchte nicht, dass man in einer unerfüllten Beziehung hängen bleibt




    Zitat von fly

    Wenn er nicht bereit ist sich anzupassen, muss er alleine bleiben und sich weiterhin isoliert und einsam fühlen.


    Also darf ich nicht so sein wie ich bin, sondern muss meine Maske aufsetzen, damit ich die Erwartungen der anderen erfülle und es dann erst Wert bin dass man mich liebt?


    Du musst lernen, dass dein Partner nicht dein Papi oder deine Mammi ist und dass dein Partner eigene egoistische Bedürfnisse hat und dass wenn du nicht bereit bist seine normalen Bedürfnisse zu erfüllen, dein Partner "ciao und der näxte bitte" sagen darf, das ist sein gutes Recht und völlig legitim, dein Partner darf auch sein wie er will und du musst dann eben alleine bleiben, bis du verstanden hast, dass es keine bedinungslose Liebe gibt, weil dein Partner Bedürfnisse hat und auf sich achten muss.



    Zitat von fly

    es gibt keine bedinungslose Liebe, weil jeder Bedürfnisse hat, und selbstverständlich möchte , dass seine Grundbedürfnisse nach Liebe, Nähe, Sexualität , Autonomie angemessen dosiert erfüllt werden.


    Sehe ich immer noch anders. Denn sonst ist die Liebe zu Kindern auch nicht bedingungslos. Wer sehnt sich nicht nach Liebe von seinem Kind oder Aufmerksamkeit? Für mich ist es in einer Beziehung zu einem Partner genauso wie in der Beziehung zu einem Kind. Man kann Bedürfnisse haben, aber Kind und Partner haben die Wahl ob sie diese erfüllen. Ich liebe aber beide, egal ob sie die Bedürfnisse erfüllen oder nicht. Somit stelle ich keine Bedingungen an meine Liebe - eben "bedingungslos". Das heißt nicht dass es einfach ist und ich es hin bekomme. Es ist mehr ein Idealbild welches "für mich" stimmig ist.


    Man muss aufpassen , dass man Kinder nicht parentifiziert und sie als Partnerersatz benutzt. Nicht das Kind, sondern der Partner oder die Partnerin muss einem Aufmerksamkeit schenken. Sonst ist es emotionaler Missbrauch am Kind. ( Ein gutes Buch , hier empfehlen kann ist: " Das Drama des begabten kindes /Alice Miller). Was dein "stimmiges Idealbild" angeht muss ich sagen: das hört sich für mich schräg an. Klingt einwenig masochistisch. Aber ertrag das ruhig, wenn dir das gefällt, es ist ja dein Leben.

  • Zitat von fly

    Ich habe ganz oben am Anfang meines Threads links eingefügt, darin wird z.T. beschrieben was normale Bedürfnisse sind und welche positiven oder negativen Konsequenzen entstehen, wenn sie erfüllt oder nicht erfüllt werden. Dort kannst du nachschauen , ob deine Bedürfnisse überzogen sind oder nicht.


    Meinst du diese Auflistung "Bedürfnisse von Frauen - Bedürfnisse von Männern" oder den Text darunter, der auf Beziehungsprobleme hinweist? Also ich muss nicht jedes dieser "Bedürfnisse von Frauen" erfüllt bekommen, wenn du das meinst. Mein Problem ist eher, dass meine Eltern jahrelang emotional und finanziell für mich gesorgt haben und ich dachte, dass ein Partner das ebenfalls gerne tun würde, wenn ich es mal brauchte. Dass ich die Versorgung durch meine Eltern nicht umsonst bekommen habe und sehr wohl eine Gegenleistung (in Form von ständiger Verfügbarkeit und Ablegung von Rechenschaft über meine Freizeitaktivitäten) erbringen musste, ist mir erst spät aufgefallen.


    Z. B. war es meinen Eltern immer wichtig, dass nach nächtlichen Aktivitäten sicher nach Hause kam. Ich kann ja wegen einem Handicap nicht Auto fahren. Wenn ich mal irgendwo auf dem Land unterwegs war, wo nachts keine Öffentlichen fuhren und das Dorf so weit weg war, dass ein Taxi sehr teuer gewesen wäre, standen sie mitten in der Nacht auf und holten mich mit dem Auto ab. Sie haben mir auch beigebracht, dass ich keine Freundinnen nachts alleine stundenlang auf Busse und Bahnen warten ließ, sondern mit ihnen zusammen wartete, damit niemand mitten in der Nacht irgendwo alleine rumhängen musste. Meine Ex-Partner und die meisten Freundschaften, die ich hatte, vertreten in dieser Hinsicht eine andere Meinung: Jeder ist für sich selbst verantwortlich, keiner muss sich um die Sicherheit seines Umfeldes kümmern. Und so kam es, dass ich mehrmals in der Nacht stundenlang alleine auf Bus oder Bahn wartete, während meine Begleitpersonen längst schlummernd in ihren Betten lagen.


    Ein anderer Punkt sind die Finanzen. Ich habe ein gestörtes Essverhalten und gebe oft Geld für Süßigkeiten aus, die ich nicht wirklich brauche. Das geschieht zwanghaft, obwohl ich genau weiß, dass es nicht gut für mich ist. Und so passierte es immer mal wieder, dass ich dann nicht genügend Geld für andere Aktivitäten zur Verfügung hatte. Das fand ich nicht schlimm, denn im Notfall konnte ich mir jederzeit was von meinen Eltern ausleihen und mir mit der Rückzahlung viel Zeit lassen. Manchmal wollten sie das Geld auch gar nicht zurück haben. Nun gibt es aber auch Menschen, die prinzipiell kein Geld verleihen (nicht mal kleine Beträge, ich habe mir noch nie eine drei- oder gar vierstellige Summe geliehen) und beim Ausgehen meistens oder immer auf getrennte Rechnungen bestehen. Es hat mich sehr wütend gemacht, wenn Partner und Freunde lieber auf meine Anwesenheit verzichteten, als mir ein wenig Geld zu leihen.


    Ich habe mich auch sehr darüber aufgeregt, wenn jemand für meinen Geschmack zu selten verfügbar war. Beziehungen und Freundschaften waren aus meiner Sicht u. a. auch dafür da, um mir die Langeweile zu vertreiben und mir meinen Alltag schöner zu gestalten. Dann musste ich immer wieder die Erfahrung machen, dass viele Menschen diesbezüglich eine völlig andere Einstellung vertraten.


    Wenn du es gewohnt bist, dass deine Eltern ihr Leben lang für dein emotionales und finanzielles Wohlbefinden sorgen, nimmst du es für selbstverständlich und erwartest, dass auch andere Menschen das machen. Und wenn sie es nicht tun, bist du wütend und enttäuscht. Wenn du in einer Familie aufwächst, in der die gegenseitige Erfüllung von Erwartungen völlig natürlich ist, kommst du mit anders denkenden Menschen schwer zurecht. Dann sind Menschen, die deine Bedürfnisse nicht erfüllen möchten, eine richtige Herausforderung für dich.

  • Zitat von fly


    sorry für den zynismus , griselda, aber wenn du nicht verstehst, dass liebe nicht bedingslos ist, dann musst eben so lange noch in unglücklichen Partnerschaften leben bis du es verstehst.


    Ich lebe garnicht unglücklichen Partnerschaften, fly, wie kommst du darauf? Im Gegenteil, seit ich das verstanden habe, was ich oben beschrieben habe, ist mein Verhältnis zu den Menschen, auch zu den Männern, besser als je...


    Ich bin übrigens nicht die Einzige, die so denkt. Ein Buchtipp dazu: Wahre Liebe lässt frei, von Robert Betz.


    PS. Deine Texte sind schwer lesbar, weil du Fehler beim Zitieren machst...

  • Zitat von Griselda


    Ich lebe garnicht unglücklichen Partnerschaften, fly, wie kommst du darauf? Im Gegenteil, seit ich das verstanden habe, was ich oben beschrieben habe, ist mein Verhältnis zu den Menschen, auch zu den Männern, besser als je...


    Ich bin übrigens nicht die Einzige, die so denkt. Ein Buchtipp dazu: Wahre Liebe lässt frei, von Robert Betz.


    PS. Deine Texte sind schwer lesbar, weil du Fehler beim Zitieren machst...



    sorry , dass mit dem Zitieren ist mir noch nicht klar, ich muss das noch üben,, bitte um ein wenig Geduld. Mich nervt das auch, dass ich nicht richtig zitieren kann.


    Wenn es dir in deinr Beziehung so gut geht und so zufrieden bist, ist mir persönlich nicht ganz kar, weshalb du dich hier angemeldet hast. Verstehe ich nicht, aber muss ich auch nicht verstehen, ist dein Ding. Was Robert Betz angeht: ja, ich lese gerne Artikel von ihm. Er stimme mit ihm überein. Er sagt auch, dass ein gesunder Egosimus wichtig ist. Das bedeutet, das Geben und Nehmen in einer Beziehung stimmen müssen. Selbstverständlich lässt wahre Liebe frei. Das beinhaltet auch, dass man jemanden in Liebe loslässt, wenn dieser Mensch nicht bereit ist realistische Bedürfnisse zu erfüllen. Somit lässt man den Menschen frei und gibt ihm die Chance, sich weiter zu entwickeln , damit er lernt Verantwortung für eine gemeinsame Beziehung zu übernehmen. Das bedeutet: Realistische Bedürfnisse eines Partners erfüllen. Geben lernen. Sozial sein lernen.

  • Hey Reni :


    Ich habe mich bisher nur mit dem Thema "Erfüllung von Bedürfnissen in Paarbezeihungen" befasst, meine obigen Links beziehen sich daher
    auch nur auf solche Beziehungen. Sicher gibt es auch Regeln bezüglich der Erfüllung von Wünschen in Freundschaften, aber diese Regeln
    sind mir leider nicht beaknnt. Ich gehe da nach meinem Bauchgefühl. Ich kann von niemandem verlangen , dass er mich nachts zum Bus begleitet,
    ich brauche mich aber auch nicht mit Leuten abzugeben, die mich nachts nicht zum Bus begleiten.
    Es kommt durchaus mal vor, dass Frauen nachts angegriffen werden. Da kann es ganz ok sein, wenn man nicht alleine ist.
    Ich habe sehr gute Freunde, da sind einige darunter, da kann ich mitten in der Nacht anrufen und darum bitten, dass ich abgeholt werde,
    wenn ich ein mulmiges Gefühl habe. Meine Freunde tun so was normalerweise für mich und ich tu so was für sie.
    In meinem Freundeskreis ist dies normal. Es kommt natürlich auch vor, dass jemand mal " nein" zu etwas sagt, wenn ich was brauche.
    Dies akzeptiere ich dann auch , und frage jemanden anderes.
    Es kommt vor, dass eine Freundin keine Lust hat sich mit mir zu treffen, so lange das nicht Regel ist , kann ich damit leben.
    Manchmal will jemand eben auch mal seine Ruhe. Umgekehrt ist es auch so, manchmal hab ich keine Lust.
    Ansonsten ist es schon wichtig, dass man Freundschaften pflegt, dass man füreinander da ist in guten und in schlechten Zeiten,
    finde ich. Ich bin froh , dass ich gute Freunde habe. Ich kann auf sie zählen und sie auf mich. Es kam auch schon vor, dass ich einer
    Freundin die Freundschaft radikal gekündigt habe. Dies war dann der Fall, wenn sie mir einen Mann ausgespannt hat. Den Mann
    habe ich auch vor die Türe gesetzt. Es war nicht leicht, aber dnach hatte ich ein gutes Gefühl und habe bessere Freundinnen gefunden,
    denen klar ist wo ihre Grenzen sind.
    Eine Freundin muss für mich insofern loyal sein und ich muss mich auf sie verlassen können. Das gegenseitige Vertrauen muss stimmen.
    Was die Überbehütung deiner Eltern angeht, möchte ich dir sagen, dass ich von meiner Mutter ebenfalls überbehütet wurde.
    Das ist eine grausame Folter , man ist dem total hilflos ausgeliefert, da es nach außen hin so aussieht, dass es die Mutter
    ja nur gut mit einem meint und keiner einem hilft, weil nicht erkannt wird, was da läuft.
    Meine Mutter meinte es ganz besonders gut mit mir, sie war der Ansicht, dass ich zu dünn bin und würgte mir , da ich nicht so viel essen wollte,
    apetitanregende Medikamente (Anabolika !!!) hinein, damit ich zu nehme, wodurch ich erst übergwichtig wurde und dann logischerweise abnehmen wollte und eine
    Essstörung bekam, erst Magersucht , dann Bullimie. Inzwischen hat sich das alles halbwegs normalisiert, natürlich wird es nie ganz heilen, diese
    Behinderung muss ich für immer mit mir rum schleifen.
    In meiner Terapie ist eines der Ziele "Ablsöung" von der Mutter und endlich frei sein, damit ich "ich selbst" sein kann und nicht mehr das Leben leben muss,
    was sie mir aufgzewungen hat. Es ist nicht leicht, sich von seinen Eltern zu lösen, wenn man abhängig gehalten wurde. Man idealsiert solche Eltern
    oftmals, man hängt an Ihnen, man hat Angst sie zu verlieren. Dadurch kann man nich erwachsen werden und sein eigenes Leben leben.
    Solche Eltern machen einem dauernd Schuldgefühle, sobald man sein eigenes Leben leben möchte. Dann kann sich auch sowas wie "hassliebe"
    zu solchen Eltern entwickeln. Mir hat es sehr geholfen mich in eine Terapie zu begeben und dieses Thema anzugehen. Ich lerne meine Mutter los zu lassen
    und mich abzugrenzen und ich ich selbst zu sein. Ich muss dazu sagen, dass meine Eltern bereits verstorben sind. Aber ich fühle mich immernoch an
    sie gekettet. Ich muss mich immernoch von ihnen ablösen. Es ist ein schwerer Weg.

  • Zitat

    Solche Eltern machen einem dauernd Schuldgefühle, sobald man sein eigenes Leben leben möchte. Dann kann sich auch sowas wie "hassliebe"
    zu solchen Eltern entwickeln.


    Ich kenne das mit den Schuldgefühlen... es nervt. aber ich kann mich da ganz gut abgrenzen.


    Das mit der LIEBE zu den Eltern ist ein komisches Thema.
    Wo steht eigentlich geschrieben, dass man seine Eltern lieben muss???
    Ich liebe meine Eltern nicht. Ich bin jetzt so weit, dass ich das zugeben kann. Es ist die Wahrheit.
    Manchmal habe ich sie gehasst (in den jahren der Therapie wars manchmal sehr schlimm, was da alles hoch kam)...
    momentan fühle ich irgendwie garnix mehr. Das ist sehr befreiend! Ich hoffe es bleibt so.

  • Zitat von fly

    Solche Eltern machen einem dauernd Schuldgefühle, sobald man sein eigenes Leben leben möchte. Dann kann sich auch sowas wie "hassliebe"
    zu solchen Eltern entwickeln.


    Genau das ist der Knackpunkt. Als ich mein erstes eigenes Geld verdiente, wollten meine Eltern, dass ich bei ihnen wohnen blieb und mir vorerst keine eigene Bude suchte. Begründung: "Warte lieber ein wenig, bis du einen besser bezahlten Job und mehr Geld zur Verfügung hast." Weil ich als Schülerin und Auszubildende eh so gut wie keine Freiheiten hatte, stand eine eigene Wohnung in meiner Prio-Liste nicht unbedingt an oberster Stelle. Ich wollte mein Leben genießen und nahm das Angebot meiner Eltern an.


    In den ersten Jahren meiner Berufstätigkeit führte ich einerseits ein sehr abwechslungsreiches Leben voller Spannung, welches nie langweilig wurde. Ich ging jede Woche mehrmals aus, war ständig am Feiern, hatte viele Freunde und Bekannte und machte jedes Jahr 2x Urlaub in relativ kostspieligen Hotels. Abgesehen von meinem Job hatte ich keinerlei Verpflichtungen. Ich musste zu Hause auch kaum was im Haushalt machen. Oft war ich beruflich von 6 bis 19 Uhr außer Haus. Danach saß ich am PC oder traf mich mit irgendwelchen Leuten in der Stadt. Ich genoss mein Leben in vollen Zügen und holte alles nach, was ich verpasst hatte.


    Die Kehrseite der Medaille war, dass meine Eltern sich weiterhin in mein Leben einmischten, obwohl ich längst volljährig war, mein eigenes Geld verdiente und ihnen jeden Monat eine feste Summe für Miete usw. gab. Ich musste mich immer rechtfertigen, wohin ich ging, mit wem ich mich traf und wann ich wieder zu Hause sein würde. Spontan bei einem Mann oder einer Freundin übernachten ging gar nicht. Ich musste meine Eltern immer im Vorfeld darauf vorbereiten, wenn ich eine Nacht nicht zu Hause verbringen wollte. Sie bekamen oft Wutanfälle, wenn sie davon ausgingen, dass ich an einem bestimmten Abend zu Hause sein würde und ich dann doch weggegangen bin. Dann kamen Kommentare á la: "Für deine Assi-Freunde und die ganzen Kneipen hast du massig Geld, aber uns mal schön in ein Restaurant auszuführen, auf diese Idee kommst du nicht!"


    Ich bin mit Sicherheit nicht geizig, habe meinen Eltern immer was zum Geburtstag, Weihnachten, Vater- und Muttertag geschenkt. Habe sie auch zwischendurch mal einfach so auf was eingeladen. Trotzdem wollten sie mir ständig vorschreiben, wofür ich mein Geld ausgeben sollte. Wenn ein Päckchen mit Schallplatten, CD´s oder ein Brief mit Konzertkarten eintrudelte, kamen auch Fragen was denn drin sei und Vorwürfe, ich würde mein Geld nur für die falschen Sachen ausgeben.


    Ganz schlimm wurde es, als meine Eltern mir an einem Weihnachtsfest das erste Handy schenkten. Wenn ich unterwegs war, riefen sie mich ständig an, fragten mich was ich machte und beschimpften mich, wenn ich ihrer Ansicht nach zu lange unterwegs war. Mein Vater war da extrem. Manchmal verlangte er, dass ich auf der Stelle nach Hause kam. Wenn ich 70 km weit weg in einer Disco saß und auf den Fahrer warten musste, war das ein echt mieses Gefühl. Ich konnte meine Unternehmungen kaum genießen, wenn ich wusste, dass meine Eltern auf mich warteten und schlechte Laune hatten. Es kam auch mehrmals vor, dass ich morgens um 5-6 Uhr nach Hause kam und gleich nach meiner Ankunft an der Haustür mit dem Gürtel ausgepeitscht wurde. Wie gesagt, ich war kein Teenager mehr (und selbst dann wäre das unter aller Kanone gewesen), sondern eine berufstätige Frau in ihren 20ern!


    Ich möchte allen jungen Menschen, die mit der Schule fertig sind, den dringenden Rat geben, nicht allzu lange mit der Abnabelung vom Elternhaus zu warten. Dass ich mir so viel Zeit gelassen habe, hat mich meine persönliche Freiheit gekostet. Ich wurde trotz Vollzeitjob bevormundet und kontrolliert, weil ich eben noch bei meinen Eltern lebte und sie der Meinung waren, dass ich mich ihnen unterordnen musste, solange ich unter ihrem Dach wohnte. Mir wird jetzt noch schlecht, wenn ich daran denke.