Wie kann ich loslassen??

Liebe Sonnenblume,

zunächst einmal: Fühl Dich gedrückt - wir wissen, glaube ich, alle wie es Dir jetzt geht.
Das Problem mit dem Loslassen ist, dass es nicht mit Gewalt geht. Also leider kann man nicht sagen: Ich will jetzt loslassen. Kannst Du zwar machen, wird aber langfristig nicht zum Erfolg führen

Wenn Du Dich wirklich lösen möchtest, wirst Du Dir (leider) Zeit lassen müssen... Ich weiß, am liebsten hätte man einen Knopf, mit dem man all das Ausschalten könnte. Aber leider haben wir alle nicht so einen Schalter.

Zum Loslassen gehört zunächst einmal, dass man den IST-Zustand akzeptiert. Das allein ist schon ein schwieriger Weg. Wie Du schon so schön beschreibst: Ein Zwiespalt zwischen Hoffen und Bangen. Aber es geht leider nur so. Versuche zu akzeptieren, dass es vorbei ist. Auch wenn die Hoffnung immer wieder aufkeimt: Wie sagt man so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt... Manchmal muss man sie regelrecht ermorden

Wenn Du das geschafft hast, geht es um Verzeihen... Nichtverurteilen... auch das ist schwierig, aber nicht unmöglich.

Und zu guterletzt um Vertrauen... Vertrauen in Dich - Vertrauen in das Leben! ALLES WIRD GUT!

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft - und denk bitte immer dran: Du bist nicht allein

Liebe Grüße
Fanny

Ach Jette....

hab hier diesen Thread entdeckt und selbst wenn er hundert Jahre alt wäre, ist er doch immer wieder aktuell, nun auch bei mir.

Zitat von jette

In dem Fall dann die Gedanken an Sie, die Karin.

Das ist dass, was auch mir das Loslassen so schwer macht. Wobei ich viel zu ungeduldig bin, das ist ja alles gerade mal passiert, was sind schon 3 Monate, wenn ich die Zeiträume hier so lese?
Wie Sonnenblume bemerkte, hat sie mit schönen Begebenheiten aus früheren Beziehungen nicht diese Probleme. Geht mir auch so und mein Gott, das waren mit U. ne Menge. Wir haben halt lange an unserer Trennung "gearbeitet" und verstehen uns ja heute sehr gut, das mag ein Grund sein.
Es ist diese Verweigerungshaltung Karins, die mich nun aber festklammert und massive Verlustangst auslöst. Das mischt sich mit der Trauer und ich könnte bei Deinem schönen Bild oben losheulen, nicht nur weil ich auch gerne in die Sterne gucke, sondern genau weiß, wie sich das anfühlt.

Ich "beweine" jedes mir begegnende Erinnerungsstück an schöne Momente, ob es ein Park, ein Restaurant, ein S-Bahnhof oder was auch immer ist. Hab das Gefühl, alles neu "besetzen" zu müssen.
Dann mischt sich der Wunsch nach Kontakt (fast egal mit welcher Intention) wieder ein und macht einen süchtig und ohnmächtig. Irgendjemand hat das hier im Forum auch mit der Wirkung einer Droge verglichen, wohl war.

Wie es sich bei Sonnenblume wohl entwickelt hat?
..würde der Eagle mal gerne wissen

Loslassen...
das Schwierigste überhaupt. Bei mir ist es genauso. Wenn die Trennung durch "wir haben uns auseinander gelebt" oder "wir waren einfach zu verschieden" oder "er/sie hat sich benommen wie ein A..." zustande gekommen wäre, hätten wir alle sicherlich weniger Probleme damit. Eine normale Trauerzeit/Wut/Enttäuschung und es ginge weiter. Aber so?

Das war und ist für mich so schwer fassbar. Und dann die vielen schönen Momente, die man teilen möchte aber nicht kann. Großer Seufzer...

Ich merke zwar, dass ich mit der Zeit mehr Abstand gewinne... aber andererseits will ich das ja gar nicht. Jedenfalls nicht den Abstand zu ihm. Aber anders wird es wohl nicht funktionieren.
Und wenn es denn wirklich so ist, dass Liebe nicht von heute auf morgen stirbt, dann wird es mit der Hoffnung wohl auch so sein.
Außerdem habe ich mir fest vorgenommen, irgendwann hier eine mutmachende Erfolgsgeschichte zu schreiben! Also Leute: wir schaffen das! Für irgendetwas wird es schon gut sein - und wenn es uns nur selbst ein Stück weiter bringt!

Zitat von krötenfinger

...Ich merke zwar, dass ich mit der Zeit mehr Abstand gewinne... aber andererseits will ich das ja gar nicht. Jedenfalls nicht den Abstand zu ihm. Aber anders wird es wohl nicht funktionieren...

Dilemma bis hin zum Teufelskreis, genau in dieser "Falle" befind ich mich wohl grad.
Es klingelt und mein Herz klopft, eine sms kommt, dito..
..ich weiß nicht, wo sie steht in ihren Gedanken, reden will sie ja auch nicht..
Und wenn ich sie dann treffe, wie letzte Woche, ist es auch wie unwirklich, gar nicht real, fast beängstigend.
Sie tut auf locker und ist es aber nur Phasenweise, im Unterbewusstsein wird sie das spüren, kommt aber nicht ran, bzw. lässt es nicht zu.

Und schwupps bin ich schon wieder bei ihr, statt bei mir...
..wie soll man da loslassen?

Die Annäherung letzte Woche erweckte sogar die in mir die vorher nicht gewollte "Freundschaftsidee", die sie ja mit mir haben will..
Sch.. WE's..
die sind wirklich am Schlimmsten...

Ach Eagle...
Wie gut ich nachvollziehen kann, was in dir vorgeht. Leider...
Telefon, SMS, Mail... noch nie vorher hab ich so oft auf die ganzen Dinger geschaut und gehofft. Und selbst wenn dein BÄ dann etwas von sich hören lässt - dann geht es ja von vorne los! Jetzt bloss nichts schreiben, was Druck erzeugen könnte... Also irgendwie gar nicht mehr spontan sondern 10 x mehr überlegt als früher. Dazwischen wieder die eigenen Gedanken: ist er das wert? wenn er wirklich wollte, dann...
Genau: wie soll man da loslassen????
Verdammt schwierig.

Wie lange geht es bei dir jetzt so? 3 Monate, mit zwischenzeitlichen Versuchen, etwas neues zu beginnen? Kann Dich so gut verstehen. Wobei es mich besonders berührt, dass es Männern auch mal so geht. Bisher hatte ich den Eindruck, dass "ihr" (sorry Gonna für die Verallgemeinerung) sowas besser wegstecken könnt als Frauen.
Morgen ist Montag...auf in eine neue Woche!

Zitat von krötenfinger

. Bisher hatte ich den Eindruck, dass "ihr" (sorry Gonna für die Verallgemeinerung) sowas besser wegstecken könnt als Frauen.:

Na, musst du nicht, denn dass Frauen und Männer nicht vom gleichen Stern sind, ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen .

GG

Hallo Gonna!

Dann bin ich ja beruhigt! Muss halt schon manchmal auf meine Wortwahl achten - damit ich keinem/r auf die Füße trete...

Kannst Du mir noch ein Stückchen Gelassenheit schicken?

Jeder geht die Dinge des Lebens ja unterschiedlich an, wobei ich mir im Laufe meines Lebens bei Problemen -rein theoretisch- folgende Herangehensweise versucht habe anzueignen:

Erkennen -> Verstehen -> Akzeptieren -> Abwägen der Möglichkeiten -> Umsetzen des Machbaren -> Kontrolle des "Erfolges" -> gffs. Umschwenken bei Misserfolg

Das alles möglichst begleitet durch entsprechende (offene) Kommunikation mit den "Beteiligten"

Klasse, nä? Das klingt doch schon eher nach typisch männlicher Sichtweise, nicht Kröte?

Dieses mehr nach kopfgesteuerte aussehende Strickmuster dient mir als roter Faden, wenn meine Gefühle sich einmischen und das alles ins Wanken bringen. Und meine Gefühlsebene ist ziemlich ausgeprägt, was mir zwar oft bei bestimmten Situationen hilft, mir aber manchmal total im Weg steht. Und vor allem, darf es nicht von "Aussen" gestört oder missachtet werden.

Ich lese hier oft was über gewünschte Gelassenheit, die erlange ich, wenn es mir gelingt den roten Faden nicht aus dem Auge zu verlieren, bzw. wenn bei entsprechender Kommunikation das Geblide mehr oder weniger erhalten bleibt. Dann ist es so wie eben ist und ich muss (und kann) alles mögliche hinnehmen.

Die Gefühle wie Enttäuschung, Trauer, Wut aber auch überschäumende Freude, Glück sind die davon abweichenden Ausschläge über das "Mittelmaß" hinaus und gefährden bei Ungleichgewicht dann logischerweise das innere Gleichgewicht (sprich Ausgeglichenheit).

Ich konnte schon immer enorme Ausschläge leben, da ich neben einer "gelernten Leidensfähigkeit" (Familie, Mutter =wird Therapiethema) auch bekannt für eine extrem ausgebildete Begeisterungsfähigkeit bin. Also immer "voll das Leben". Das ging mit Karin hervorragend, zuerst in die eine Richtung, aber nun leider nicht zusammen in die andere Richtung.

Ich könnte mit ihr über uns weinen, trauern und wahrscheinlich auch verabschieden, so wie wir uns intensivst ins Glück hochschaukelten die ersten 1,5 Jahre. Nun bin ich aber allein mit den Ausschlägen "nach unten", das tut weh. Mir fehlt eben sowas wie Streit, Abstand entwickeln bis hin zum "Gehen lassen", so wie ich das gewohnt bin durch viele Erfahrungen, die ich machen durfte/musste.

Das ist für mich neu und entspricht nicht meinem Strickmuster. Das bedeutet, ich muss umdenken, umlernen, damit tue ich mich jetzt so schwer. Von der (noch) gespürten Liebe will ich gar nicht reden, ich war noch nicht soweit, ein neues Kapitel im Leben aufzuschlagen. Kann und wird schon so sein, dass es anstand, da ich in einer gewissen Lethargie steckte. Das hab ich ja gefühlt, nur war ich eben noch nicht bereit, da ranzugehen. Nun wurde ich dazu gezwungen, also bin fremdgesteuert worden. Das ist der grösstmögliche "Angriff" auf mein Strickmuster.

Hier liegt einer der Schlüssel begraben, den es zu finden gilt, will ich hier mal grundlegend was ändern. Ansonsten könnte ich ja versuchen, mir wieder eine Partnerin zu suchen, die mir meine "Ausschlagsfreudigkeit" erlaubt und idealerweise da mitmacht, wie Karin eben, wenn auch nur teilweise.

Wobei aufgrund der Kontaktaufnahme ihrerseits noch nicht ganz klar ist, ob nicht doch eine Möglichkeit besteht, sich bei diesem "Ablösungsprozess" irgendwie zu begleiten. Dass das dann eine noch schrägere Geschichte wäre, ist klar. "Voll das Leben" eben. Verrückt genug dazu wären wir ja beide.
Das Beispiel vom letzten Mittwoch, wo sie einfach mal so ohne die übliche Vorankündigung vorbeikam, um mir trotz Anwesenheit einer neuen Bekannten ins Ohr zu flüstern: ("Tut mir leid, ich wollte ja nur mit Dir ...") spricht für diese Annahme.

Sorry, liebe Leute, aber so eine Seite ist auch in mir wohnend, was mich aber nicht grundlegend beängstigt, sondern -aus wer weiß was für Gründen- sich durch mein Leben zieht. Das Loslassen von Karin fällt mir auch aus diesen Gründen schwerer als sonst. Hat nicht viel gefehlt, dass ich mein Muster mit ihr sogar bis zum Ende hätte leben können.

Muster ändern? Au Weia...
..na mal sehen, vielleicht ja schon oder nächstes Mal genauer hingucken..??
Der Eagle

Zitat von sonnenblume25

aber manchmal glaube ich ich könnte ihn besser loslassen, wenn er ein A.... wäre!

das thema beschäftigt (quält?) mich auch gerade wieder. und das nach über einem jahr....
wie geht das nur mit dem Loslassen???

habe gerade eine ebay-bestellung ausgepackt, und da ist er: der geruch, den ich so gut von IHM kenne (scheinbar ist das kleidchen mit dem selben weichspüler gewaschen, wie er ihn immer benutzt hat). eigentlich was völlig profanes, aber es lässt meine gedanken wieder kreisen. und meine gefühle erst recht.

leider scheint das wissen, dass er ein arsch ist, das loslassen nicht leichter zu machen. zumindest nicht für mich.
in meinem kopf ist alles so klar. aber trotzdem lass ich mich immer wieder auf ihn ein und vergess oft alle meine guten vorsätze, wenn er mir mal wieder schreibt...

naja. wenigstens hab ich die Hoffnung, dass ich irgendwann (hoffentlich bald ;-)) eine schöne und lange beziehung haben werde, veilleicht sogar eine familie. während er wohl immer so weiter macht, wie bisher...

gute nacht!