Bindungsangst und Therapie?

  • Hallo zusammen,


    bin seit kurzem stille Leserin hier bei Euch. Danke!


    Wohin man auch blickt, die Geschichten die Ihr - oder besser gesagt - WIR erzählen, gleichen sich zwar nicht aufs Haar, aber ich denke, die Grundstruktur der Beziehungen scheint stets sehr ähnlich zu sein.
    Auch ich stecke in einem solchen Gefüge und bin auf der Suche nach Informationen dann auf dieses Forum gestoßen.


    Mir ist aufgefallen, dass relativ häufig dazu angestoßen wird, anhand einer Psychotherapie an dem Problem "Bindungsangst" zu arbeiten... hat denn jemand Erfahrung bzw. einen Link zu fundierten Zahlen parat, wie die Entwicklung der Bindungsangst durch eine Therapie (positiv?)beeinflusst wird? Bzw. welche Therapieform geeignet ist? Im Netz hab ich sehr wenig darüber gefunden.


    Würde mich über Antwort freuen,
    seid herzlich gegrüßt da draußen und haltet durch....
    vieles, was Ihr da berichtet, kommt mir so bekannt vor!

  • Zitat

    bzw. einen Link zu fundierten Zahlen parat, wie die Entwicklung der Bindungsangst durch eine Therapie (positiv?)beeinflusst wird?


    Leider haben auch wir sowas noch nirgendwo gefunden.


    Eine spezielle Therapie dafür gibt es auch nicht, das wird wohl jeder Therapeut individuell auf den Menschen abstimmen. (Sollte man zumindest hoffen...;-))

  • Hallo an alle,


    habe mich gerde im Net auf die suche nach "passenden" Psychotherapeuten gemacht, aber was kommt den bei Bindungsangst in Frage???


    Psychoanalys
    Analytische Psychotherapie
    Psychodrama
    e.t.c.


    Vielleicht hat sich ja jemand schon intensiever mit der Materie befasst und kann mir die Suche erleichtern
    :)


    lg

  • Hi Melanie


    Da bin ich nochmal :wink:


    ich denke Verhaltenstherapie, bei einem Systemtherapeut wäre etwas.


    Da ich aber nicht aus der BRD komme, weiss ich nicht ob dies bei euch auch so heist :?


    Am wichtigsten für mich war allerdings, eine Therapeut(in) zu finden mit dem die Chemie stimmte !!¨ :wink:


    Dies hilft schon ungemein, diese könnte dir denn auch weiter empfehlen.


    Es bringt nichts !!! Eine Therapeuten zu haben, die du nicht ganz vertraust oder wo du das Gefühl hast nicht offen reden zu können .


    Ich denke genau dies ist am Anfang die wichtigste Voraussetzung.


    Ich finde es Super und sei ruhig stolz darauf :wink:
    Das du dies trotz deinen Bedenken, im Angriff nehmen willst !!


    LG
    Arina

  • Ja, stimmt, keine reine Gesprächstherapie sondern eine Verhaltenstherapie.


    Gonna

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."


    - Albert Einstein -

  • Hallo Leute,


    danke für die AW.


    Hab mich heute mit eiener Bekannten unterhalten, die Supervisionen und u.a auch Familienaufstellungen macht, hat jemand von euch Erfahrungen mit sowas. Ist sowas hilfreich.


    Würd mich über Infos freuen.


    Danke


    lg
    M

  • Hallo liebe Mitbetroffene


    Ich habe eine Psychoanalyse hinter mir, die insgesamt 3 Jahr gedauert hat


    und habe damit meine BA wohl sehr sehr gemindert. Ich denke ich gehörte


    zu den schweren Fällen,- so schwer, dass der Gutachter der Krankenkasse


    erst sehr zögerlich war überhaupt Therapiestunden zu genehmigen :-D


    Ich konnte nicht nur "keine Beziehung" führen, ich konnte überhapt keine


    Nähe ertragen. Beim Fahren im Bus-, beim einkaufen, im Fitness-Studio, auf


    Nähe folgte sofort Agression und Rückzug... und Nähe bedeutete für mich


    schon das Lächeln eines Fremden !!


    Ich habe 3 Jahre, 3x die Woche auf der couch gelegen und bin heute ein anderer Mensch !!!


    Ich habe festgestellt, dass es sehr wenige gibt, die hier über erfolgreiche


    Therapien berichten und da mir dieses Forum damals sehr geholfen hat


    -war natürlich nur stiller Mitleser- wäre ja sonst auch viiiiel zu dicht


    gewesen :lol: möchte ich euch Mut machen, dass es wirklich funktioniert !!


    Für Fragen bin ich immer offen !


    Ich wünsche euch allen einen schönen Abend !!


    Grüße Suse

  • Hallo Suse,


    Könntest Du was von der Therapie erzählen. Wo setzt die an.


    Ich war während meiner Scheidung auch bei einem Psychologen.
    Wollte im Anlauf zu meiner alten Freundin, die ich wieder begegnet
    war, und mit der ich weiter wollte, Bindungsangst und Verlustangst
    analysieren. Was dabei rausgekommen ist ist das ich ein Mensch
    bin sich sub-assertiv verhällt in einer Beziehung. D.h. ich füge mich
    zu schnell in den Wüschen des Anderen. Opfere mich, geb mich
    leicht auf. Mann weiss und spürt das selbst auch. Wenn dann der
    Andere etwas bestimmen will kommt sofort die Angst das man
    sichselbst verliert. Also heisst es, besser Grenzen ziehen lernen
    in einer Partnerschaft. Und das heisst wiederum reden wenn einem etwas nicht gefällt, und sofort wenn es ein Problem gibt. Wenn man wartet
    entsteht Angst.


    Die Verlustängste sind bei mir die Folge von Angst zu scheitern,
    weil ich unsicher bin und mir zusehr unter Druck setze. Angst den Partner zu verlieren.
    In mein Fall war noch ein anderer Grund da. Sie hatte mich damals schon mal plötzlich ohne Erklärung verlassen. Vielleicht das der Schmerz von damals hoch kam. Und sie hat sich ja hin und wieder ambivalent und
    wiedersprüchlich verhalten zu mir. Sie hat vorige Woche plötslich per e-mail definitiv Schluss mit mir gemacht und über ihre Angste die Freiheit
    zu verlieren berichtet, obwohl es so gut ging. Daraus schliesse ich das
    sie Bindungsangst hat. Und diese erzeugt beim Partner Verlustangst.


    Mit dieses Schluss am Höhepunkt hat sie mir eine Kugel im Herz verpast ! Erst dieses taube gefühl im Körper. Und dann nach einigen Stunden, Heulen aus dem tiefsten Bereichen der Seele. Alsob man geschlachtet wird. Und dann dieser Schmerz, fühlbar durch den ganzen Körper bis in die Fingerspitsen. Unendliche Rastlosigkeit, undendliche Ohnmacht.







    Der Mensch ist zu schlau um Glücklich zu sein und zu dumm um Glücklich zu werden

    2 Mal editiert, zuletzt von dich ()

  • Hallo Eric!


    Also das was du beschreibst kenne ich natürlich auch nur zu gut !!!
    Es hängt mit den traumatischen Kindheitserfahrungen zusammen, Erfahrungen die zu einer Zeit passierten an die wir uns nicht erinnern. Eine Zeit, in der man komplett abhängig war von der Mutter (sprich Bezugsperson) nicht versorgt zu werden (füttern, windeln etc) bedeutete zu sterben. Die Ängste die dort entstehen gleichen (laut Psychoanalyse) wirklich Todesängsten, sind so schwer zu ertragen, dass ein späterer Auslöser (sprich Trennungen) diese wieder aktivieren. Diese Verlustängste können nur "geheilt" werden, wenn das ursprüngliche Trauma behandelt wird!

  • Es gibt ein schönes Buch (auch als CD erhältlich) von Fritz Riemann. Das heisst "Grundformen der Angst". Es erklärt wunderbar simpel die Grundstrukturen und Ängste. Das was du beschreibst gehört zu den depressiven Persönlichkeiten... lies das mal ... ist spannend und öffnet einem echt die Augen !! :? :lol:

  • Hallo Susem,


    Zitat von susem


    Also das was du beschreibst kenne ich natürlich auch nur zu gut !!!
    Es hängt mit den traumatischen Kindheitserfahrungen zusammen, Erfahrungen die zu einer Zeit passierten an die wir uns nicht erinnern. Eine Zeit, in der man komplett abhängig war von der Mutter (sprich Bezugsperson) nicht versorgt zu werden (füttern, windeln etc) bedeutete zu sterben. Die Ängste die dort entstehen gleichen (laut Psychoanalyse) wirklich Todesängsten, sind so schwer zu ertragen, dass ein späterer Auslöser (sprich Trennungen) diese wieder aktivieren. Diese Verlustängste können nur "geheilt" werden, wenn das ursprüngliche Trauma behandelt wird!


    auch in der Entwicklungspsychologie wird immer wieder betont, dass das Bonding für das Kind besonders wichtig ist; dass man Babies nicht verwöhnen kann und sie möglichst nicht schreien lassen sollte, eben weil diese kleinen Menschen noch kein Zeitempfinden haben und das Warten müssen als bedrohlich empfinden.


    Je nach Art und Schwere der traumatischen Erfahrung(en) wären vielleicht auch Elemente aus der Traumatherapie (Imaginationsübungen) hilfreich.


    LG
    idun

  • Hallo Idun !


    Das ist ja interessant, kannst du mehr über die Therapie erzählen ! Wie läuft das ab ?


    Es ist doch echt schlimm, wie lange man das alles mit sich herumschleppt! Wenn ich an die Zeit vor meiner Analyse denke und all die vielen Jahre ungelebten Lebens...furchtbar !!
    Wie glücklich ich jetzt bin Nähe schön zu finden kann sich keiner vorstellen!!!!

  • Hallo Susem,


    leider kann ich dir nicht mit eigenen Erfahrungen mit Traumatherapie dienen; bei mir läuft noch das Antragsverfahren... ich weiss aber, dass dies für mich der richtige Weg ist.


    Ein sehr wichtiger Teil der Therapie sind Übungen (Imaginationsübungen)zur Stabilisierung und zur Achtsamkeit.


    http://www.traumatherapie.org/index.htm


    LG
    idun

  • Hallöle !


    Ich wünsche dir ganz viel Erfolg in der Therapie. Ich habe meine jetzt schon 1 Jahr hinter mir und es war ein Abenteuer. Ein langer Weg zu mir selbst, gaaaaanz viele kleine Schritte, die dann letztendlich riesige große Schritte wurden. Ich wünschte nur ich hätte es 10 Jahre früher gemacht !! :roll:

  • Hallo


    Idun hat mich gefragt etwas über EFT therapie zu schreiben.


    Nicht nur ich, sondern auch Sanny, hat damit über einen Erfolg berichtet in der bewältiging des Trennungsschmerzes bzw. Verlustangst.


    Also EFT ist das Kürzel von Emotional Freedom Technik und beruht wenn ich es richtig verstehe auf das selbe Prinzip wie Akupunktur und Akupressur, nämlich bearbeitung der Energiebahnen im Körper (Meridiane).


    In diesem Fall wird nicht mit Nadeln oder durch Drücken auf bestimmten Punkten am Körper gearbeitet aber durch klopfen auf bestimmten stellen des Körpers.


    Erst hat mich der Therapeut gefragt was ich mit der Therapie wollte.
    Ich sagte den Schmerz wegnemen, das ich ohne Schmerz und Verlustangst an meine BA-ex-Freundin denken kann. Und mein Leben
    wieder in Ordnung bringen kann. Denn vergessen werde ich sie nie.
    Und vielleicht gelingt es mir auch nicht sie nicht mehr zu lieben.
    Aber der Schmerz und die Angst müssen weg.


    Während des Klopfens musste ich bestimme Aussagen, Sätze von ihm
    wiederholen die mit meinem Problem zusammenhängen z.B. 'ich erkenne
    das die Beziehung eine Illusion war' und ' ich akzeptiere mich selbst ganz so wie ich bin'. Und das ganze wurde dann mehrfach wiederholt. Ich lag dabei auf ein Bett und bekam immer Heulkrämpfe. Auf mahle wechselte er rüber nach den Tot meines Vater und da habe ich genau gefühlt ich weine um den Verlust meines Vaters und nicht um den Verlust meiner BA-ex-Freundin.


    Ich habe es jetzt zwei mal gehabt und es ist alsob mann eine Pille bekommen hat. Der Schmerz ist spürbar weniger. Trotzdem nach einigen
    Tagen kam er hin und wieder mal zurück aber er ist viel besser zu vertragen. Und weil der Schmerz weg ist kann ich wieder klarer denken, sehe noch mehr ein das es ein Problem war mir ihr, mit mir.


    Und der Schmerz muss auch weg, das ich mich in Zukunft auf eine andere Liebe einlassen kann.


    Ich habe den Therapeuten gesagt das ich davon ausgehe das die Ueberwindung dieser Trennung vielleicht 1,2 oder mehr Jahre kosten wird.
    Er sagte mir wenn ich das denke wird es auch so sein. Er meinte mit der Therapie müsste das viel schneller gehen. Vielleicht brauche ich nur noch
    zwei Termine.


    Im Internet kann mann viel finden über diese Therapieform. Mann kann sie auch selbst zu Hause machen und ist in dem Sinne Ideal. Trotzdem habe ich mich dafür entschieden es durch ein gelernter Therapeut machen zu lassen. Wollte da unbedingt nichts verkehrt machen !


    Mein Therapeut gibt anderen Therapeuten Unterricht in EFT. Aber er macht nicht nur das sondern auch Familienaufstellungen. Auch dieses
    hat mir geholfen mich zu verabschieden von Elend was meine verstorben
    Eltern und meine Grosseltern getroffen hat und womit mann 'solidair ist',
    also mittträgt. In einem Ritual wurde ich augefordert diese Last abzulegen.


    Klinkt alles etwas komisch, aber wenn es hilft warum nicht ?

    Der Mensch ist zu schlau um Glücklich zu sein und zu dumm um Glücklich zu werden

  • mmmh. Generell finde ich, dass man sagen sollte: "Wer heilt hat recht". Nichts desto trotz bin ich vorsichtig geworden mit den Therapien, die so schnell alte Wunden zu heilen scheinen. Ich habe mich viele viele Jahre mit psychologischen Themen befasst, dann in meiner eingenen Psychoanalyse (330 Stunden) aber erst gemerkt, wie lange es dauert strukturelle Veränderungen (sprich wirkliche Veränderungen) zu erreichen. Was ganz oft nämlich passiert ist, dass das Thema bei diesem Menschen zwar geklärt zu sein scheint, um dann bei dem nächsten wieder aufzutauchen.. Ich will ja nicht pessimistisch oder negativ klingen, aber oft ist es leider ein langer Weg!

  • Ich finde das folgende so wichtig und suche es so oft...




    Aus einem anderen Thread (S.3)
    http://www.bindungsangst.net/f…=0&postorder=asc&start=30

  • hallo - das ist wohl nicht das mehr so er aktivste thread, aber ich versuche es aml trotzdem.


    susem hat berichtet ihre therapie hätte ihr geholfen.


    ich habe selber vor, eine therape zu machen, muss aber noch darauf warten.


    ich würde aber sehr gerne wissen, wie so eine, langfristige, therapie denn eigentlich funktioniert?


    also was ist eigentlich der effekt der behandlung, der damit erreicht wird?


    ich würde gerne lernen, mit ba umzugehen, aber ich kann mir ehrlich gesagt, fast nicht vorstellen, wie das funktionieren soll, weil ich es als ziemlich unkontrollierbar empfinde.


    ich würde mich sehr freuen, wenn weitere personen, denen es ähnlich ging und die es geschafft haben, dass es ihnen inzwischen leichter fällt, ein paar ihrer erfahrungen schreiben könnten!


    vielen dank und grüße!
    karli

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    "In pain and sorrow lies truth"
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