Ich kann nicht mehr

  • Zitat

    Irgendwie kann ich mich gar nicht mehr verlieben.


    Das fällt mir auch schwer, aber das schon lange


    Mir ist es auch immer relativ schwergefallen, mich zu verlieben. Ist natürlich blöd, wenn man sich ne partnerschaft wünscht, und kann sich schwer verlieben. Wenn mir dagegen ein unpassendes exemplar über den weg läuft, dann fange ich komischerweise oft relativ schnell feuer. Hin und wieder habe ich mich tatsächlich auf den 1. blick verliebt.

    Zitat

    Zur Zeit genieße ich das alleine sein, keine redet mir was ein, wie und was ich machen soll.


    Das kann ich auch geniessen, aber die letzten paar monate träume ich schon davon, daß ich kuscheln, schmusen und sex haben kann. sowohl tagträume als auch in der nacht. Die natur fordert ihr recht – lach. Aber nur so, ohne echte zuneigung will ich das auch nicht. da stellen sich mir die nackenhaare auf, wenn ich nur dran denke.


    Habe zwar vor kurzem rumgeknutscht, aber eigentlich hatte ich schon vor, daß da mehr draus wird. allerdings beim 2. treffen gemerkt, daß der typ unpassend ist. und dann die finger davon gelassen. Ich könnte mich also durchaus wieder verlieben, und das feuer kann jederzeit entfacht werden. musste mich da echt zusammenreißen, daß nicht mehr passiert ist. aber das hätte ich danach bitter bereut, und mich wochenlang ausgenutzt, verarscht und scheiße gefühlt.


    Geflirtet habe ich früher extrem viel. Allerdings mit worten und blicken. Angrapschen ist bei mir nicht. flirten tue ich auch heute noch gern. Nur, wo ist gelegenheit dazu?

  • Zitat

    Geflirtet habe ich früher extrem viel. Allerdings mit worten und blicken. Angrapschen ist bei mir nicht. flirten tue ich auch heute noch gern. Nur, wo ist gelegenheit dazu?


    Beim einkaufen, da flirten Männer mit mir und helfen mein Zeug auf Band zu legen :flower:

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • @mary: Gelegenheiten habe ich schon, da ich gerne ausgehe... wenn auch - aus finanziellen Gründen - momentan nicht jedes WE drin ist.


    nitamaus: Beim Einkaufen habe ich noch nie geflirtet. Ich halte mich generell nur ungern lange in Supermärkten und Kaufhäusern auf. Bin froh, wenn ich da schnell wieder rauskomme. Mich stresst das. Ich setze mich keineswegs unter Druck, aber finde es ungewöhnlich, dass ich kaum noch Lust auf Flirts habe.


    Inzwischen habe ich mitbekommen, dass die Abwesenheit des BÄ-lers auf dem Event gestern schon eine ganze Weile feststand. Er hat die andere Veranstaltung bevorzugt, weil er dort was für seine Arbeit machen konnte... etwas, das ihm ein gewisses Prestige einbringt. Seine verlogene Art und die Selbstdarstellerei gehen mir sowas von auf den Keks :lmaa: .

  • Ich habe vor kurzem beim einkaufen hinter mir nen hübschen mann gehabt. da ich mich auf dem kassen-laufband sehr ausgebreitet habe, habe ich gesagt: jetzt muß ich das wohl etwas zusammenschieben, damit andere leute auch noch platz haben“. er: „macht nichts, ich habe zeit“. klar kann man so jemand dann nett anlächeln. Aber dann? ich kann ja schlecht sagen: „gib mir mal deine telefonnummer, du gefällst mir.“ der kann ne freundin haben oder einfach null interesse. Dann hab ich mich mächtig blamiert. Außerdem kommt das wohl als saublöde anmache rüber.


    Und selbst wenn er zurücklächelt muß das noch gar nichts heißen. Das ist einfach pure höflichkeit. Gerade im alltag, auf der straße oder beim einkaufen sehe ich öfter mal männer, die mir gefallen. Aber wie da einen kontakt herstellen?


    In den internet-partnerbörsen sind meist männer, die entweder nicht besonders toll aussehen oder absolute vollpfosten sind. Irgendwie auch logisch, daß männer, die hübsch sind, und nen guten charakter haben, meist in einer beziehung stecken und nicht mehr als singles herumlaufen.

  • Mir ist es noch nie in den Sinn gekommen, auf der Straße oder im Supermarkt einen Mann nach seiner Nummer zu fragen. Wenn ich absolut nichts über einen Menschen weiß, dann ist er ein Fremder für mich und könnte natürlich vergeben sein.


    Ich hab´ doch mal bei new-in-town nach guten Freundschaften gesucht und selbst dort nur komische Leute getroffen. Einige gaben offen zu, dass es auf dieser Plattform viele Menschen gibt, die irgendwie ´nen Schaden haben. Das habe ich schnell gespürt und meine Aktivitäten dann eingestellt.

  • Ich würde auch niemanden nach seiner Nummer fragen.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat von mary12345

    new-in-town gibt es aber leider nur in großstädten. und da ich großstädte nicht mag, ist das auch schwierig.


    Ich mag Großstädte sehr gerne. Ich wohne zwar in einer Kleinstadt, arbeite aber in ´ner Großstadt. Das Problem in der Community damals war, dass alle Leute erwarteten, dass ich zu den Treffen immer in die Großstadt fuhr und keine einzige Person zu mir fahren wollte. Ich ließ mich drauf ein, weil ich eh wegen der Arbeit eine Fahrkarte hatte und nichts draufzahlen musste. Nach 3-4 Treffen war es mir aber zu blöd, jedes Mal den Weg in Kauf zu nehmen. Aber die anderen hatten absolut keinen Bock, zu mir in die Kleinstadt zu fahren. Die haben sich dann lieber andere Leute gesucht. So nach dem Motto: Jeder ist austauschbar, Hauptsache bequem und nicht weit zu fahren.


    Der BÄ-ler ist so ein mieses A....loch. Hat vor kurzem bei FB gepostet, dass er gerade bei der Arbeit ist. Ich weiß, dass die Dienstpläne bei ihm in der Firma schon Mitte des vorigen Monats festgelegt werden und es keine kurzfristigen Änderungen gibt. Letzte Woche machte er mir noch Hoffnungen, dass wir auf dem gestrigen Event etwas mehr Zeit miteinander verbringen könnten. Dabei weiß er schon seit Mitte Januar, dass er heute Dienst hat und es zeitlich gar nicht machbar gewesen wäre, zu diesem Event zu fahren. Vermutlich denkt er, ich wäre gestern dort gewesen und hätte seine Kumpels vor lauter Sehnsucht über ihn ausgefragt. Vor 1-2 Jahren hätte er mich mit dieser Aktion schwer getroffen. Heute erreicht er damit nur noch, dass meine Meinung über ihn immer schlechter wird und ich immer weniger mit ihm zu tun haben möchte. Dass er nach so langer Zeit immer mal wieder versucht, mir weh zu tun, ist sowas von krank.

  • Zitat

    Jeder ist austauschbar, Hauptsache bequem und nicht weit zu fahren.


    gibt leider genug solche menschen. für mich waren menschen, die ich gemocht habe, noch nie austauschbar. mir liegt an jedem von ihnen was. ich breche nur den kontakt ab, wenn man mcih arschig behandelt, oder man ständig am streiten ist. zu meiner besten freundin bin fast immer ich 30 km gefahren. hat mich bis jetzt nicht gestört. da ich aber momentan nen finanziellen engpaß habe, ist das natürlich nicht so toll, daß immer ich fahren muß. sie ist aber auch zu geizig und zu bequem, zu mir zu kommen.


    denkst du, der typ macht das, um dich zu ärgern. oder ist er einfach nur zu dämlich, seine arbeitszeiten auswendig zu wissen?

  • Der kennt seine Arbeitszeiten ganz genau. Der Mann hat ein sehr gutes Gedächtnis und ist kein Stück vergesslich oder schusselig. Er macht das aus dem Grund, den Babsi hier vermutet hat: Er braucht meine Bestätigung für sein Ego. Je stärker ich auf Distanz gehe, umso mehr strengt er sich an, um mich von sich zu überzeugen. Was meinst du, warum ich jetzt plötzlich doch Likes auf FB bekomme, er seine Links öffentlich mit mir teilt und mir liebevolle Mails/SMS schreibt? Als ich mich vor lauter Sehnsucht danach verzehrte, gab es überhaupt nichts in dieser Richtung. Alles was dieser Mann für mich tut, ist pure Berechnung. Sobald ich ein wenig netter zu ihm bin und er dann glaubt, mich wieder an der Angel zu haben, lassen seine Bemühungen abrupt nach, und er verschwindet wieder für eine Weile.


    Im Nachhinein betrachtet finde ich einige Aktionen von ihm echt gruselig. Z. B. gab es im Frühjahr 2013 bei mir in der Stadt ein Fest. Er war mit seinen Freunden da, während ich mit meinem besten Freund im Ausland war. Einige Wochen später erfuhr ich von anderen Leuten, die auch auf diesem Fest waren, dass er über meine Abwesenheit sehr enttäuscht war, sich in der Öffentlichkeit immer wieder bockig darüber geäußert und wie ein kleines Kind geheult hatte. Bei diesem Treffen vor 10 Tagen fragte mich sein Kumpel, ob ich immer noch in der gleichen Wohnung lebe wie damals, als sie mal bei mir waren. Als ich das bejahte, erzählte mir der Mann, dass er und der BÄ-ler während meiner Abwesenheit im Frühjahr 2013 mehrmals mit dem Auto an meiner Wohnung vorbeigefahren sind, weil sie mich vermissten. Das ist doch krank!! In den Wochen davor und danach herrschte komplette Funkstille. Ein Mann, der mich unbedingt sehen will, der fragt nach einem Treffen und lässt sich drauf ein.


    Jetzt ist es mir auch klar, warum er in der Anfangsphase so eifersüchtig war und wegen Kleinigkeiten Theater gemacht hat. Das hat ihn in seinem Ego gekränkt. Es schmerzte ihn, wenn ich keine Zeit hatte und mit Freunden unterwegs war. Er machte mir Szenen, weinte wie ein kleiner Junge und machte mir Vorwürfe. Wenn ich ihm die gewünschte Aufmerksamkeit schenken wollte, wies er mich jedes Mal ab.


    Ein extrem stark ich-bezogener Mensch fühlt sich in seiner Eitelkeit gekränkt, wenn er nicht bekommt, was er will. Ihm geht es nicht um die andere Person als Mensch, sondern nur ums "haben wollen". Wenn du in deiner Kindheit gelernt hast, dass man den Kontakt zu anderen Menschen nur sucht, um sich mit ihnen zu schmücken oder einen finanziellen/materiellen/beruflichen Nutzen aus ihnen zu ziehen, dann findest du das normal. Du kennst es nicht anders. Solche Leute können aus meiner Sicht nur Beziehungen mit Menschen führen, die ihre Einstellung teilen. Das sind dann aber keine Liebesbeziehungen, sondern Zweckgemeinschaften.

  • Ich bin heute zu Hause und gerade sehr nachdenklich. Ich frage mich, ob es oberflächliche Menschen leichter im Leben haben. Schließlich machen sie sich nicht viele Gedanken über dies und jenes, tun einfach worauf sie Lust haben und kümmern sich nicht um die Bedürfnisse anderer, Hauptsache es geht ihnen selbst gut. Die Schwester des BÄ-lers hat vor kurzem auf FB bekannt gegeben, dass sie jetzt mit ihrem Studium fertig ist und nun einen Job und eine Wohnung sucht - in ihrem Studienort. Das hat mich ziemlich überrascht, weil ich mir sicher war, dass sie in ihren Heimatort zurückkehren würde. Immerhin lebt dort ihr Freund, mit dem sie schon ewig zusammen ist, der einen sicheren, gut bezahlten Job und eine abbezahlte Wohnung hat. Auch ihre Eltern, Brüder und Freundinnen wohnen größtenteils dort. Ich hab´ gedacht, sie zieht entweder zu ihrem Freund oder sucht sich zumindest eine eigene Wohnung in der Heimat, damit aus der Fernbeziehung wieder eine Alltagsbeziehung wird. Auf die Frage einer Freundin nach den Gründen schreibt sie auf der FB-Pinnwand, dass in ihrem Studienort partytechnisch mehr los ist und sie deshalb lieber dort wohnen und arbeiten will. Party und Vergnügen scheint ihr wichtiger zu sein als die Beziehung. Trotzdem hält das Ganze schon seit vielen Jahren, und es gab keine Beziehungspausen oder ein Schluss machen zwischendrin.


    In meiner Schulklasse gab es ein paar Mädels, die auch oberflächlich waren, sich für etwas Besseres hielten und mich gerne mal runterputzten. Die Mädels von damals sind noch heute als erwachsene Frauen miteinander befreundet. Sie haben gute Jobs, Ehemänner und Kinder. Wenn ich mir ihre FB-Aktivitäten so anschaue, machen sie absolut keinen unglücklichen Eindruck auf mich. Oberflächliche Menschen haben eine gewisse Leichtigkeit in sich, die mir oft fehlt. Trotzdem passen Leute wie z. B. der BÄ-ler nicht in mein Leben. Der ist nicht nur oberflächlich, sondern auch skrupellos und manipulativ. Und das kann ich nicht gebrauchen.

  • Ich habe jetzt ein paar Tage frei und bin ab übermorgen mit ein paar Freunden und Bekannten im Ausland. Die letzte Zeit hatte ich auf der Arbeit eine Menge zu tun. Männertechnisch gibt es nichts Neues bei mir. Nette Männer lerne ich immer mal wieder kennen, aber sie sind entweder vergeben oder nicht interessiert.


    Heute musste ich mal wieder an den BÄ-ler denken. Ich habe mir Gedanken gemacht, warum ich so sehr auf ihn angesprungen bin und wieso ich mich in ihm getäuscht habe. Mir kamen Begegnungen aus der Zeit, als ich noch keine Gefühle für ihn hatte, in den Sinn. Ich habe in unserem Stammforum und in einem anderen Forum, in welchem er früher sehr aktiv war, einiges von ihm gelesen. Tatsache ist: Nichts, wirklich gar nichts, deutete in seinem Verhalten in früheren Zeit auf eine dermaßen egozentrische, narzisstische Ader, wie ich das im Umgang mit ihm kennengelernt habe.


    In seinen Internetaktivitäten von früher und den Gesprächen in der Vergangenheit sehe ich einen fröhlichen, lebenslustigen, hilfsbereiten und sehr engagierten jungen Mann. Im ersten Jahrzehnt der 2000-er hat er ganz schön viel gepostet und auf jede Frage, die ihm öffentlich gestellt wurde, höflich geantwortet. Er schrieb manchmal auch Dinge aus seinem Alltag, was er inzwischen gar nicht mehr tut. Erst in den letzten ca. 4-5 Jahren wurde das immer weniger. In der Vergangenheit ist er öfters mit dem Auto seiner Eltern auf Partys und Konzerte gefahren und hat schon viele Leute mitgenommen, und zwar nicht nur die Typen aus seiner Clique. Mit ihnen war er damals schon befreundet, aber er pflegte auch Kontakte mit anderen Personen. Dabei spielte es keine Rolle, ob er ihnen die Mitfahrgelegenheit anbot oder ob die Leute ihn fragten. Wenn er das Auto bekam, nahm er andere Menschen gerne mit. In den letzten 4 Jahren, seit ich näher mit ihm zu tun hatte, war er laut eigener Aussage gar nicht mehr privat mit dem Auto unterwegs und nutzte es nur noch für berufliche Zwecke. Wenn er in alten Zeiten mal kein Auto zur Verfügung hatte, war er sehr bemüht und suchte im Internet nach Bahnverbindungen, Hotelzimmern, usw. In unserem Kontakt hat er diese Aufgabe immer auf mich abgeschoben, auch wenn ich total im Stress war und er massig Zeit hatte. Auch sonst schiebt er das gerne auf andere ab und kümmert sich nur noch selbst darum, wenn es ihm kein anderer abnimmt.


    Früher telefonierte er gerne mit dem Festnetzapparat seiner Eltern mit seinen Freunden. Inzwischen hasst er Telefonate wie die Pest. Sporadisch feierte er auch Partys bei sich zu Hause, mittlerweile gibt er anderen nicht einmal ein Bier aus. Er war in der Szene sehr engagiert, z. B. schrieb er jahrelang Artikel für diverse Online Magazine und machte Bilder. Auch das hörte auf, kurz nachdem ich mich in ihn verliebte. Vielleicht wurde sein Engagement ausgenutzt, und er wollte das irgendwann nicht mehr. Aber man muss sich doch nicht so krass ins Gegenteil verändern... der Mann von damals, der war nicht egoistisch, berechnend und skrupellos. Der lästerte nicht ständig grundlos über andere, war ehrlich und nicht manipulativ. Ich hab´ ihn 2 oder 3x um einen kleinen Gefallen gebeten, er war sehr lieb und wirklich zuverlässig. In meiner Verliebtheitsphase ließ er mich jedes Mal hängen.


    Wie gesagt, er hatte einen sehr guten Ruf in unserer Szene. Vielleicht liegt es am immer stärker werdenden Einfluss dieser Clique auf ihn? Ich kann es nicht einschätzen. Was ist nur aus dem Mann von damals geworden? Es ist mir ein Rätsel, dass ein Mensch sich dermaßen extrem zum Negativen verändern kann.

  • ich denke auch, daß oberflächlihce menschen es im leben leichter haben. zumindest bleiben ihnen psychosomatische beschwerden eher erspart. wenn man sich nicht aufregt, wird man weniger krank. die machen sich weniger kopf und schlafen auch besser. unsereiner regt sich auf, denkt nach, wird krank, ärgert sich. und skrupellose leben auch leichter und nutzen andere aus, ohne ein schlechtes gewissen zu haben. unsereiner könnte das nicht, weil ihn das gewissen länger verfolgen würde.

  • Zitat von mary12345

    zumindest bleiben ihnen psychosomatische beschwerden eher erspart.


    Ich habe heute morgen ein paar Zeilen gelesen die mich nachdenklich gemacht haben. Es ging in die Richtung, dass Menschen mit solchen Beschwerden oft besser dran sind, weil es ihnen die Möglichkeit gibt an sich zu arbeiten und etwas zu verändern. Das bleibt Menschen ohne psychische Beschwerden verwährt. Einige arbeiten zwar an sich, aber es ist die Ausnahme. Die Symptome wurden als freundlicher Feind benannt, weil sie es gut mit uns meinen und uns auf Dinge die nicht stimmen hinweisen wollen.
    Ich finde da ist so einiges wahres dran. Ich hatte vor über einem Jahr ein Burnout und schwere Depressionen. Seitdem es vorbei ist bin ich froh in so ein tiefes Loch gefallen zu sein. Es hat mich im Leben sehr viel weiter gebracht. :flower:

  • Reni, ich finde deine Gedanken dazu sehr interesssant. Mein spontaner Gedanke: Für Männer ist die junge Erwachsenenphase sehr kritische, wo sie in den Beruf einsteigen und sich beweisen müssen. In der Schulzeit kann man sich noch als coolen Faulen oder als Anti ausgeben, aber wenn die Schulzeit vorbei ist, das Studium vorbei ist, dann zählt bei Männern doch nur Geld, Beruflicher Status, Aussehen der Freundin etc.


    Kann durchaus sein, dass er mit der Zeit in den Narzissmus reingerutscht ist. Ich kenne einen üblen Narzissten, der mit 15 noch ein total lieber und sensibler Junge war. Irgendwann wurde er dann unerträglich.

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das nicht schon in jungen Jahren ein Teil seines Charakters war. Vielleicht kam es auch nur nicht zum Vorschein, weil es damals keinen Menschen gab, über den er eine gewisse Macht hatte (also keine Frau, die in ihn verliebt war).


    Nach dem letzten Wochenende ist mir so einiges klar geworden. Es gibt in dieser Szene viele Menschen, die ähnlich funktionieren wie meine Verwandtschaft. Massive Grenzüberschreitungen sind keine Seltenheit, sowohl in Beziehungen als auch in Freundschaften (auch zwischen gleichgeschlechtlichen Freunden). Einige Leute gehen öfters fremd, andere werden handgreiflich, verbal ausfallend oder nehmen sich andere Respektlosigkeiten heraus. Und am Ende wird untereinander so ziemlich alles verziehen und es ist wieder Friede-Freude-Eierkuchen. Der Zusammenhalt bzw. weitere Bestand einer Gruppe ist meistens wichtiger als das Wohlergehen von einzelnen Personen.


    Dass mit mir so einige Leute ihre Probleme haben/hatten liegt an der Tatsache, dass ich mich schon mehrmals abgegrenzt, distanziert, negative Dinge offen angesprochen und wenn es sein musste auch einige Kontakte vollständig abgebrochen habe. So ein Verhalten stört oftmals die Harmonie in einer Gruppe. Die Leute behandeln sich häufig gegenseitig respektlos, versöhnen sich nach einer Weile wieder und entschuldigen ihr schlechtes Benehmen entweder mit starkem Alkoholkonsum oder mit psychischen Problemen - genau wie meine Verwandten. Ausgeschlossen werden eher Personen wie ich, die sich konsequent von respektlosen Menschen abgrenzen und ihnen die rote Karte zeigen. Wenn sich jetzt z. B. zwei Freunde von mir - nennen wir sie mal X und Y - in die Wolle bekommen, X im Umgang mit Y sehr respektlos vorgeht und ich mich danach von X zurückziehe, muss ich damit rechnen, dass Y mir den Schwarzen Peter zuschiebt und nichts mehr mit mir zu tun haben will. Dann bin ich die Böse, weil ich den armen X aus meinem Leben gestrichen habe. Hat sich schon mehrmals so zugetragen.


    Ein großer Teil der Leute bei uns kann auch definitiv nicht mit konstruktiver Kritik umgehen. Entweder werden sie dann laut wie meine Verwandten oder sie schweigen. Ein normales kritisches Gespräch zu führen ist sehr schwer.


    Natürlich sind nicht alle bei uns so drauf. Trotzdem ist diese Erkenntnis gerade äußerst erschreckend für mich.

  • Hallo Reni,


    ich habe nur gerade dein letztes Posting gelesen, weiß gar nicht worum es hier geht. Aber meine Verwandten und Familie sind auch so, wie du sie beschreibst. Ich bin so aufgewachsen, dass man wenn man sich gestritten oder beleidigt hat, sich dann auch alles verziehen und vergessen hat. Wie du sagst, das Allgemeinwohl ist wichtiger als das des einzelnen. Ich finde das bis heute gut, meine Eltern sind zusammen. Allerdings bei so einem Elternhaus fehlt mir oft schwerer feine Nuances zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Daher war ich vor dem Kopf gestoßen,als mich vor über 10 Jahren mein Ehemann plötzlich verließ. Ich musste sehr schmerzhaft lernen, dass die Toleranzgrenze von anderen Leute nicht die gleiche ist wie meine. Und, wenn ich ehrlich bin, fehlt es mir bis heute schwer. Trotzdem finde ich das besser als wegen jede Kleinigkeit, sich zu trennen.


    Hoffe, ich hab jetztnicht das Thema verfehlt. :study:

  • Hallo Miranda,


    ich glaube, du hast es schon richtig verstanden. Gut okay, in der Ehe meiner Eltern gab es kein Fremdgehen und keine körperliche Gewalt. Aber sie haben sich öfters stundenlang angeschrien und verbale Beleidigungen an den Kopf geknallt, in manchen Phasen auch an mehreren Tagen in der Woche. Auch im Umgang mit uns Kindern waren sie nicht gerade zimperlich. So ähnlich waren/sind auch die meisten anderen Leute aus meiner Verwandtschaft drauf. Die meisten Ehen waren/sind aus meiner Sicht nicht glücklich, aber es gab nur eine einzige Scheidung in unserer Familie. Und sämtliche Personen haben Kontakt mit ihren Eltern und Geschwistern, auch wenn sie sich phasenweise echt nicht gut verstehen. Der Bestand einer Ehe und der Zusammenhalt der Familie ist wichtiger als der respektvolle Umgang miteinander.


    Das Verhalten der meisten Leute in meinem außerfamiliären Umfeld erinnert mich stark an meine Verwandtschaft. Nehmen wir mal als Beispiel die Clique meines besten Freundes. Mit den meisten Leuten kam ich immer gut zurecht, aber einer der Männer war noch nie so wirklich auf meiner Wellenlänge. Er ist sehr dominant, zwingt den anderen seine Meinung auf, motzt rum, wenn sich ihm jemand widersetzt, ist unzuverlässig, ändert seine Pläne oft in letzter Minute und lässt seine Freunde im Stich. Der Mann ist recht kindisch (er ist auch der Jüngste in der Clique) und spielt sich als Anführer auf. Trotzdem verzeihen ihm seine Freunde sämtliche Grenzüberschreitungen, weil er doch so lieb, nett, süß und witzig ist. Ich habe bis zum letzten WE 16 Monate nicht mit ihm geredet (wobei wir uns in diesen 16 Monaten eh nur einmal kurz auf einem Festival gesehen haben), weil ich von seinen Eskapaden die Schnauze voll hatte. Er hat mich auf dem Festival 2x dumm von der Seite angemacht, weil sein Ego meine Ignoranz nicht verkraften konnte. Dabei waren wir niemals Freunde, geschweige denn "mehr". Andere Mitglieder der Gruppe haben dann mehrmals auf mich eingeredet, das Gespräch mit ihm zu suchen. Da kamen Sprüche wie "Och Mensch Reni... wir sind doch alle eine Gruppe und sollten zusammenhalten. Es ist doch nicht schön, wenn ein Mitglied einem anderen aus dem Weg geht. Dann überträgt sich die schlechte Stimmung auf die ganze Gruppe." Dieser Mann hat nicht nur meine Grenzen mehrmals verletzt, sondern auch anderen Personen weh getan - aber die haben ihm alle mehr oder weniger schnell verziehen.


    Der besagte Mann war über 5 1/2 Jahre in einer sehr destruktiven Beziehung. Seine Ex musste den ganzen Haushalt und Einkauf alleine machen, obwohl sie ebenso in Vollzeit arbeitete wie er. Außerdem musste sie ihm mindestens einmal täglich für Sex zur Verfügung stehen. Sie hielt trotzdem lange an der Beziehung fest und konnte sich nicht trennen, weil der Mann eben gut aussieht und sie wusste, dass sie nicht so schnell wieder einen so hübschen Kerl bekommt. Stattdessen ließ sie ihrem Ärger freien Lauf, indem sie ihn mit mehreren anderen Männern betrog, u. a. auch mit Männern aus dem Freundeskreis ihres Partners. Er hat im Laufe der Zeit alles herausgefunden und sowohl der Frau, als auch seinen Freunden verziehen. Im letzten Sommer trennte er sich von ihr, weil er sich plötzlich eingeengt fühlte. Er hatte die Schnauze gestrichen voll und wollte mit der Frau nichts mehr zu tun haben. Inzwischen sind 7 Monate vergangen, und die Beiden stehen kurz vor einem Neuanfang als Paar. Am WE machte er mir Vorwürfe, warum ich denn früher ach so gemein zu ihr war. Diese Frau hat sich jahrelang mehrmals, obwohl sie mit ihm fest zusammen war, in meine Männergeschichten eingemischt und sich mir gegenüber extrem mies verhalten. Sie hat ihren Beziehungsfrust hauptsächlich an mir ausgelassen, obwohl ich absolut gar nichts dafür konnte. Irgendwann habe ich auch mit ihr nicht mehr geredet. Jetzt kommen sie und ihr Ex bald wieder zusammen und die Gruppe erwartet von mir, dass ich in Zukunft wieder nett zu ihr bin und ihre hinterhältigen Aktionen aus der Vergangenheit einfach vergesse - sonst heißt es, ich bringe schlechte Stimmung in die Gruppe.


    Mittlerweile habe ich eine weitere Antwort von meinem besten Freund in Bezug auf meine Aussagen über diese Frau, die sich zwischen uns gestellt und unsere Freundschaft gefährdet hat, bekommen. Einerseits hat er sich viel Zeit für mich genommen, Verständnis gezeigt und lieb geschrieben. Auf der anderen Seite wird er wie ich ihn kenne sich bestimmt nicht von ihr distanzieren, weil sie mittlerweile als gute Freundin zu seinem Leben gehört und er ebenso wie seine ganzen Kumpels keine Leute aus seinem Leben streicht, wenn sie sich respektlos verhalten.


    Nicht nur diese Clique, auch andere Bekannte sind so drauf. Der BÄ-ler kommt ja auch immer wieder auf mich zu, obwohl er sich mir gegenüber schon einige miese Aktionen erlaubt hat. Er und seine Freunde begreifen absolut nicht, warum ich ihnen gegenüber deutlich reservierter auftrete und fühlen sich durch mein Verhalten enttäuscht und verletzt. Ich habe auch schon mal eine Freundin verloren, nachdem ich den Kontakt zu ihrem Ex-Freund einstellte, weil er die Frau respektlos behandelte und ich ihr zeigen wollte, dass sie mir am Herzen lag und ich so ein respektloses Verhalten ihr gegenüber nicht duldete. Sie hielt aber total zu ihm, beschimpfte mich ganz übel, kündigte mir die Freundschaft und sorgte dafür, dass auch andere Menschen aus ihrem Umfeld mich aus ihrem Leben verbannten.


    Es belastet mich, dass ich nichts Negatives ansprechen darf, jede Respektlosigkeit verdrängen und mir jede noch so konstruktive Kritik verkneifen muss, wenn ich in der Szene nicht noch weiter in die Außenseiterrolle rutschen möchte. Die meisten Leute sind extrem empfindlich und vertragen nicht ein negatives Wort. Es ist halt nicht meine Art, immer die ganzen Leute in meiner Umgebung zu bestätigen und meine Ansichten ihren Meinungen anzupassen - das bin halt nicht ich.


    So ratlos war ich in meinem ganzen Leben noch nicht.


    Eine sehr traurige Reni :cry:

  • Liebe Reni,


    Beim Durchlesen deines letzten Beitrages tauchte bei mir die Frage auf, warum es dir denn sooo wichtig ist, zu dieser Szene zu gehören bzw. von dieser Gruppe anerkannt zu werden, dass du dich so verbiegst?
    Ich habe auch etwas den Eindruck, dass du dazu tendierst, die Probleme der anderen zu den deinen zu machen .... Ich würde mich direkt dort abgrenzen, wo meine Grenzen überschritten werden z.B. durch diesen Macho-Typen, aber wenn die anderen mit seiner Art zurecht kommen ist es deren Sache.

    Möglicherweise bist du einfach anders als die anderen Gruppenmitglieder oder aber du nimmst dir Sachen zu Herzen, die für die anderen nicht so wichtig sind. Du bist nicht für die Harmonie oder dem fairen Umgang miteinander oder für sonstirgendetwas in der Gruppe verantwortlich. Irgendwie paßt ihr da scheinbar nicht zusammen ... Aber du kannst nur für dich eine Entscheidung treffen (auch dem BÄ gegenüber) und bei dir etwas verändern, nicht bei den anderen.


    LG


    Judith

  • Hallo Judith,


    die Szene ist mir sehr wichtig, weil ich mit diesen Menschen mein liebstes Hobby pflegen kann und in diesem Umfeld die schönsten Momente meines Lebens genießen konnte. Ich bin nicht auf eine bestimmte Clique fixiert und habe Kontakt mit unterschiedlichen Personen aus ganz verschiedenen Bundesländern und dem Ausland. Dem Macho-Kerl habe ich meine Grenzen aufgezeigt, aber gebracht hat es mir nicht viel. Wenn er und seine Ex- bzw. bald-wieder-Freundin nicht dabei waren, gab es übrigens keinerlei Schwierigkeiten zwischen mir und dem Rest.


    Das Problem an der Sache ist, dass wir sehr viel mehr Gruppen als Einzelpersonen in der Szene haben und in den meisten Cliquen ein sog. Gruppenzwang herrscht. In fast jeder Gruppe haben 1-2 Leute das Sagen und der Rest zieht einfach mit. Wenn du die Meinungen der Alphatiere in den meisten Fällen nicht uneingeschränkt teilst, kommt es zu Spannungen. Ich bin als schwierig verschrien, weil ich noch nie eine angepasste Mitläuferin war und schon immer meine eigenen Ansichten vertreten habe. Leider habe ich immer mehr das Gefühl, dass Mitläufer und Ja-Sager bei uns eher akzeptiert werden als Individualisten.


    Nehmen wir als Beispiel die besagte Frau, die sich gerade zwischen meinen besten Freund und mich drängt. Die Frau ist chronisch krank, muss jeden Tag mehrere starke Medikamente einnehmen und darf so gut wie keinen Alkohol trinken, weil das lebensgefährlich für sie sein könnte. Trotzdem lässt sie sich immer wieder von meinem besten Freund und anderen Leuten zum Konsum von Bier, Wein und hartem Schnaps überreden. Gestern habe ich ihm geschrieben, dass ich dieses Verhalten für typische Mitläuferei halte und es gar nicht gut finde, dass sie ihr Leben aufs Spiel setzt, nur weil sie ihm und den anderen gefallen möchte. Er konnte das gar nicht verstehen und meinte, dass alle in einer Gruppe zusammen ihren Spaß haben sollten und er ihr dieses Verhalten ganz hoch anrechnet. So etwas gehöre zu einer Metal-Freundschaft und Kameradschaft schließlich dazu.
    Ich sehe das anders. Bin seit Sonntag erkältet und habe am letzten Tag dort keinen Tropfen Alkohol angerührt, weil es mir richtig dreckig ging. Die Clique war schon einen Tag zuvor abgereist, sonst hätten mir einige womöglich selbst bei hohem Fieber den Alkoholkonsum aufzwingen wollen. So wie ich mich kenne, hätte ich mich verweigert und wäre wieder die nervige Spaßbremse gewesen. Für mich ist Gruppenzwang nichts als pure Dummheit, die ich nicht unterstütze.


    Der BÄ-ler meinte letzten Sommer mal zu mir, dass meine beste Freundin (die er noch nie gesehen hat!) gar nicht in mein Leben passen würde und was ich denn mit "so einer" bloß will, die so gut wie keinen Alkohol trinkt... er würde sich definitiv nicht mit Leuten abgeben, die nichts trinken. In den meisten Gruppen, in denen die einzelnen Mitglieder gerne trinken, wird erwartet, dass sich alle Leute anpassen und Anti-Alkoholiker nicht toleriert.


    Die Verantwortung für den zwischenmenschlichen Umgang in einer Gruppe liegt nach Ansicht der Mitglieder bei allen Beteiligten. Wobei die Alphatiere auch mal motzen dürfen, aber der Rest muss immer schön lächeln und die Klappe halten. Das nervt. Wenn du mit so einer Gruppe unterwegs bist, wird erwartet, dass du dich mit allen Mitgliedern gut verstehst. Falls die Gruppe aus 10-15 Personen besteht und du nur mit einem oder zwei nicht so gut auskommst, kann sich das schon negativ auswirken. Dann musst du damit rechnen, dass auch die anderen dich z. B. nicht mehr zu ihren Geburtstagen einladen und du von Gruppenaktivitäten wie z. B. Silvester ausgeschlossen wirst. Damit habe ich Probleme, denn ich fühle mich oft einsam und langweile mich schnell in der Gegenwart von "Normalos".
    Viele dieser Gruppenmenschen sind wirklich sehr angenehme Zeitgenossen, wenn man sie mal alleine trifft oder die Alphatiere bei einer Gruppenaktivität nicht dabei sind. Für mich war das lange ganz natürlich, dass in einem Freundeskreis alle Leute gleichberechtigt sind und keiner über dem Rest steht. Wozu braucht man unter Freunden eine Hierarchie? Das macht für mich keinen Sinn.


    LG
    Reni