Impulskontrolle... unterstützungsforum für notfälle

  • Hallo Ihr Lieben,


    angeregt durch Spinats beiträge möchte ich mal einen eigenen therad zum thema "impulskontrolle" aufmachen.


    hier schrieben ja viele, dass sie oft überreagieren oder überreagiert haben... und in einer schwierigen und instabilen beziehung kann das ja echt viel kaputt machen. anlass ist auch gerade wieder eine eigene erfahrung... ich hab nämlich auch mal wieder die nerven verloren, obwohl ich soo gute vorsätze hatte und auch lange durchgehalten habe... aber es passiert zum glück immer seltener...


    ich hab mich hinterher soo geärgert, vorallem über mich selbst.. und auf rat eines guten freundes dann schadensbegrenzung betrieben in form einer entschuldigung. aber auch da hab ich gemerkt, dass dies gleich die nächste herausforderung ist... denn auch hier (ist mir zum glück gelungen) muss man sich wieder unter kontrolle halten... und das ganze so rüberbringen dass man zwar glaubhaft rüberbringt dass es einem leid tut, sich aber dennoch nicht zu klein macht dabei oder zu unterwürfig wirkt. und gerade in der zeit wo man dann noch keine rückmeldung auf diese entschuldigung bekommt, siirbt man ja wieder tausend kleine tode und ist geneigt wieder die kontrolle zu verlieren. ich hab es zum glück geschafft das auszuhalten, auch mit hilfe einer freundin... und dann kam auch die erlösende meldung.


    da es ja hier einigen so geht, wäre es vielleicht eine hilfe, wenn wir das hier drin schreiben, bevor jemand unüberlegt handelt oder wenn es schon passiert ist, dass man vielleicht mal gemeinsam überlegt wie man das ausbügeln kann ohne noch größeren schaden anzurichten und auch als beistand für die schlimme wartezeit...

  • Prima Idee :)!! Hab mich zwar bisher unter Kontrolle, so dass ich die Funkstille nicht mit Pauken und Trompeten unterbrochen habe. Nutze dafür auch ganz fleißig meinen eigenen Thread. Aber ein Austausch darüber mit Tipps, wie man sich wieder fängt, kann vielleicht gut helfen :).

  • Zitat von Bianca

    und auf rat eines guten freundes dann schadensbegrenzung betrieben in form einer entschuldigung. aber auch da hab ich gemerkt, dass dies gleich die nächste herausforderung ist... denn auch hier (ist mir zum glück gelungen) muss man sich wieder unter kontrolle halten... und das ganze so rüberbringen dass man zwar glaubhaft rüberbringt dass es einem leid tut, sich aber dennoch nicht zu klein macht dabei oder zu unterwürfig wirkt.


    Mich zu entschuldigen, darauf hat mich die Tage die Paartherapeutin gebracht. Seitdem wälze ich diesen Ansatz immer wieder mal, aber genau davor, dass das dann klein und unterwürfig rüberkommt, da häng ich noch dran. Ich hab zwar einiges verbockt, aber seinen wortlosen Kontaktabbruch will ich auch nicht mit einem unterwürfigen Entschuldigung belohnen. Wenn du also einen Tipp hast, wie man das am Besten hinkriegt, dann her damit :)

  • Super Idee! Ich habe im Kontakt mit meinem BÄ-ler noch nie die Beherrschung verloren. Trotzdem muss ich mich manchmal richtig bremsen und habe sporadisch das Bedürfnis ihm zu schreiben, dass er ein riesengroßes A….loch ist. Falls er nächste Woche tatsächlich auf dem Open Air auftauchen sollte, muss ich mich am Riemen reißen, damit ich nicht handgreiflich werde. Er hat mir so lange Hoffnungen gemacht und bestätigt jetzt lieber die FB-Aktivitäten seiner Arbeitskolleginnen, während ich diesbezüglich noch nie was bekommen habe. Und er sucht nach Frauen zwecks WG-Gründung, wo er doch regelmäßigem Kontakt mit Frauen immer aus dem Weg gegangen ist, weil ihm das zu viel war. Natürlich sind die Frauen, die er anschreibt, alle "was Besonderes", Schauspielerinnen und so. Obwohl meine Gefühle für ihn längst abgekühlt sind, ist es trotzdem eine Demütigung für mich.


    Ich bin so sauer, dass ich mich am liebsten an ihm rächen würde...

  • Ich bin normalerweise kein aggressiver Mensch. Aber dieser Mann provoziert mich bis aufs Blut. Es wird nicht einfach, ihm aus dem Weg zu gehen. Meistens schleicht er sich leise von hinten an und drückt mich an sich.

  • Ich sehe eine echte Entschuldigung als Zeichen von Stärke. Es gehört nämlich was dazu, seine Fehler nicht nur sich selber, sondern auch den anderen einzugestehen. Natürlich sollte man nicht in Staub kriechen und irgendwelche heuchlerische Dinge winseln. Auch finde ich es wichtig, dass die Entschuldigung nicht mit tausend Rechtfertigungen gespickt ist. Damit stellt man in dem Moment nur sich selber in den Vordergrund und die Kränkung des anderen wird damit zweitrangig. Eine kurze aufrichtige Entschuldigung mit echter Zerknirschung und Versprechen auf Besserung ist oft für beide eine Erlösung.
    Ich habe damit gute Erfahrung gemacht, meistens hat mein Gegenüber dann auch seine Fehler eingestanden.


    Leider ist es jedoch auch so, dass ich manchmal erst (zu) spät gemerkt habe, über das Ziel hinausgeschossen zu haben und damit schon einige Retourkutschen riskiert habe.Dann wird es doppelt so schwer, die Karre aus dem Dreck zu fahren.

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Zitat von Jojo200

    Auch finde ich es wichtig, dass die Entschuldigung nicht mit tausend Rechtfertigungen gespickt ist.


    Genau das ist mir auch aufgegangen. Ich hab mich schon ein paar Mal für mein Verhalten entschuldigt, aber dafür jede Menge Rechtfertigungen angeführt. Einmal hat mein Partner darauf geantwortet, ich solle aufhören, mich ständig als Opfer zu sehen. Ist noch gar nicht so lange her. Ich war erst mächtig angepisst, aber das lag daran, dass er ins Schwarze getroffen hat. Mir ist klar geworden, dass ich keine Verantwortung für mein Handeln übernommen habe, hatte ja immer eine Rechtfertigung dafür. Aber ich bin nunmal dafür verantwortlich, wie nachvollziehbar die Gründe sind, warum ich aus Angst so gehandelt habe. Ich bin diejenige, die die Angst nicht bekämpft oder in den Griff kriegen will, weil ich das immer schön auf meinen Ex schieben konnte oder das Drama meiner Kindheit. Das ist aber alles vorbei, es war vieles Scheiße, aber ich bin dafür verantwortlich, dass es mich nicht mehr so beeinträchtigt.


    Und das möchte ich nächste Woche aber anders hinkriegen. Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich seine Grenzen nicht akzeptiert habe, mich und meine Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt habe und ihn dabei ausgeblendet habe. Dass es mir leid tut, ihn damit verletzt zu haben. Ich möchte ihm die Entschuldigung gerne ins Gesicht sagen, alles andere fänd ich blöd. Was dann aber schwer wird, erstmal die Pause, die nach der Entschuldigung entstehen könnte, auszuhalten. Bis er was sagt. Hab auch schön überlegt, um keinen Druck zu erzeugen, dass ich nach einer kurzen Pause dann einfach wieder gehe und ihm so die Möglichkeit gebe, das Ganze bei ihm sacken zu lassen. Und mir die Möglichkeit, nicht in den Staub zu fallen, falls keine Reaktion kommt oder so…

  • Zitat

    Und das möchte ich nächste Woche aber anders hinkriegen. Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich seine Grenzen nicht akzeptiert habe, mich und meine Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt habe und ihn dabei ausgeblendet habe


    das ist doch gar nicht so schwer. du könntest etwas sagen wie: "hallo x...bisschen smalltalk.... (gucken wie er reagiert) hab ja auch lange nichts von dir gehört... (eventuelle antwort abwarten)... ich bin aber manchmal auch ein bisschen blöd und manchmal eine kleine verwöhnte prinzessin, die ihre bedürfnisse in den mittelpunkt stellt und oft die des anderen dann ausblendet...


    ich denke das sollte schon reichen. je nachdem wie er reagiert, kann sich daraus ein etwas ernsteres gespräch ergeben, wo du vielleicht nochmal sagen kannst dass es dir leid tut. oder wenn er nicht weiter drauf eingehen will, dann belass es dabei. denn er hat ja schließlich auch keinen geringen anteil an der ganzen sache...


    auf eine antwort musst du dann im grunde gar nicht warten... sag einfach locker deinen text auf und wenn nichts kommt dann wechsel einfach das thema!!! irgendwas belangloses, wieder zum small talk zurück.. und dann kannste dich notfalls verabschieden.. drückste ihm einen kurzen kuss auf die wange und sagst ihm zuckersüß dass es schön war ihn zu sehen. dann rauschst du weg...


    das jetzt alles für den unguten verlauf... falls es besser kommt als erwartet könnt ihr ja bisschen mehr reden...

  • Zitat

    Ich sehe eine echte Entschuldigung als Zeichen von Stärke. Es gehört nämlich was dazu, seine Fehler nicht nur sich selber, sondern auch den anderen einzugestehen. Natürlich sollte man nicht in Staub kriechen und irgendwelche heuchlerische Dinge winseln. Auch finde ich es wichtig, dass die Entschuldigung nicht mit tausend Rechtfertigungen gespickt ist. Damit stellt man in dem Moment nur sich selber in den Vordergrund und die Kränkung des anderen wird damit zweitrangig. Eine kurze aufrichtige Entschuldigung mit echter Zerknirschung und Versprechen auf Besserung ist oft für beide eine Erlösung.


    Das sehe ich auch so.

    Zitat

    aber ich bin dafür verantwortlich, dass es mich nicht mehr so beeinträchtigt.


    Eben. Man kann in einer schlechten lage verharren und jammern, den märtyrer spielen. Oder aufstehen und sein schicksal selbst in die hand nehmen.

    Zitat

    Ich möchte ihm die Entschuldigung gerne ins Gesicht sagen, alles andere fänd ich blöd.


    Das zeugt von stärke. Ein feiger mensch würde sich das sicher nicht trauen. Und solltest du wirklich den mut verlieren, kannst ihm immer noch ne sms oder mail schreiben.

    Zitat

    Was dann aber schwer wird, erstmal die Pause, die nach der Entschuldigung entstehen könnte, auszuhalten. Bis er was sagt. Hab auch schön überlegt, um keinen Druck zu erzeugen, dass ich nach einer kurzen Pause dann einfach wieder gehe und ihm so die Möglichkeit gebe, das Ganze bei ihm sacken zu lassen. Und mir die Möglichkeit, nicht in den Staub zu fallen, falls keine Reaktion kommt oder so…


    Gute idee. Oder du sagst: „so, ich das wollte ich dir einfach gesagt haben, daß mir mein verhalten leid tut. Und jetzt können wir wieder über ein angenehmeres thema reden.“ und wechselst das thema.

  • Habe da auch was zum thema impulskontrolle. Allerdings zum thema arbeit. Bin gestern in der arbeit ausgerastet. Ich habe eine kollegin, die immer mal wieder irgendwelche blöden unsachlichen bemerkungen in meine richtung abfeuert. Sie hat gestern früh wieder so was losgelassen. Und als mir dann noch mein urlaub gestrichen werden sollte, weil mal wieder ne sonderarbeit anstand, bin ich ausgetickt. Habe gesagt, daß ich gute lust hätte, meinen arbeitsplatz zu räumen und nie wieder einen fuß in dieses gebäude zu setzen.


    Habe gestern abend schon im internet geschaut, ob bei uns im betrieb woanders ne stelle frei ist, aber ncihts passendes gefunden. Nächste woche werde ich mal ne kollegin anrufen, die in eine andere abteilung versetzt wurde, weil dort ein engpaß herrscht. Will rauskriegen, ob das nur momentan ist, oder die dauerhaft wen suchen.


    Bin in meiner abteilung generell der prügelknabe. Wenn das nicht zu oft ist, kann ich das aushalten. Aber dieses mobbing der einen kollegin regt mich echt auf. Die wartet wie ein geier nur drauf, daß ich irgendwas mache, wozu sie wieder eine blöde bemerkung abgeben kann.


    Meine frage: soll ich meiner vorgesetzten mal erzählen, daß ich immer wieder gemobbt werde? Oder es einfach aushalten und hoffen, daß es nicht zu oft vorkommt?

  • Zitat von Jojo200

    Ich sehe eine echte Entschuldigung als Zeichen von Stärke. Es gehört nämlich was dazu, seine Fehler nicht nur sich selber, sondern auch den anderen einzugestehen. Natürlich sollte man nicht in Staub kriechen und irgendwelche heuchlerische Dinge winseln. Auch finde ich es wichtig, dass die Entschuldigung nicht mit tausend Rechtfertigungen gespickt ist. Damit stellt man in dem Moment nur sich selber in den Vordergrund und die Kränkung des anderen wird damit zweitrangig. Eine kurze aufrichtige Entschuldigung mit echter Zerknirschung und Versprechen auf Besserung ist oft für beide eine Erlösung.


    Da stimme ich dir 100%-ig zu. Ich hatte schon immer diese Einstellung und steh´ zu meinen Fehlern. Mir war es lange ein Rätsel, warum gerade die Menschen, die mich am meisten verletzt haben, sich nicht bei mir entschuldigten. Es war mir nicht bekannt, dass viele Leute eine Entschuldigung als Zeichen von Schwäche interpretieren. Ich respektiere jeden Menschen, der sich aufrichtig bei mir entschuldigt und rechne ihm das hoch an.


    Zitat von Jojo200

    Ich habe damit gute Erfahrung gemacht, meistens hat mein Gegenüber dann auch seine Fehler eingestanden.


    Das war bei mir leider nicht immer der Fall. Einige Leute haben mich dann mit eiskalten Blicken bombardiert und meine Schuldgefühle verstärkt. Jetzt weiß ich, dass eine Entschuldigung bei so einer Person wenig Sinn macht und würde sie nach so einer Reaktion einfach stehen lassen.



    @mary: Es kommt auf das Verhältnis zwischen dir und deiner Vorgesetzten an... wie lange und gut du sie kennst, ob du ihr vertrauen kannst und sie den Mumm hat, zu handeln. Auf meiner letzten Arbeitsstelle wurde ich von meiner NPS-Vertretung ganz schlimm gemobbt und habe es meinem Vorgesetzten erzählt. Das war ein höflicher Mensch, der mich respektvoll behandelte und meine Offenheit nicht missbrauchte. Aber er war ein Neuling auf seiner Position und brachte nicht den Mut auf, sich für mich einzusetzen. Letztendlich fiel er auf die Intrige des Biestes rein und übernahm eine Azubine, statt mir einen Festvertrag anzubieten.


    Weitere Möglichkeiten für dich wären ein Gespräch mit der Vertrauensperson oder mit dem Betriebsrat, falls Ihr einen habt. Mobbing sollte man auf jeden Fall ernst nehmen. Ich habe es fast ein Jahr lang ausgehalten in der Hoffnung, dass ich fest eingestellt werde und am Ende doch keinen Vertrag bekommen. Zwar habe ich mich sowohl direkt gewehrt als auch mehrere Gespräche mit dem Vorgesetzten, Betriebsrat und Vertrauensmann geführt, aber es hat mir nichts gebracht. Ich habe auch probiert, die Sache gelassen anzugehen... so nach dem Motto: "In ein Ohr rein und durchs andere wieder raus." Selbst wenn ich die Frau und ihre Helferinnen ignorierte und sie gleichgültig behandelte, machten sie immer weiter.


    Das war so ähnlich wie das Verhältnis zu meinem BÄ-ler: Egal ob ich versuchte zu gefallen und mit den Leuten gut auszukommen oder mich zurückgezogen habe - im Laufe der Zeit wurde es immer schlimmer. Die letzten 3 Wochen musste ich mich krank schreiben lassen, weil ich es nicht mehr aushielt. Wenn dich jemand psychisch fertig machen will, dann wird er keine Ruhe geben, bis er seinen Willen durchsetzen konnte. Heute würde ich das nicht mehr ertragen und schnell flüchten. Damals hielt ich die Flucht für einen feigen Ausweg, heute ist mir meine Gesundheit wichtiger als zu beweisen, dass ich cool bleibe und mit den täglichen Abwertungen umgehen kann. Wenn das schon längere Zeit so geht, rate ich dir dringend zu einem Stellenwechsel.

  • ich hatte z. b. die angewohnheit, daß ich ein papier, das ich wegwerfe, vorher zerknülle. hat sie genervt. wir sitzen in nem großraumbüro und keinen meiner anderen kollegen hat es gestört. ok, ich zerknülle keine papiere mehr. irgendwann hab ich mal was für sie erledigt, und was vergessen. klar, hat sie mir gesagt, ist ja auch ok. ich wollte es dann machen, war ja noch genug zeit. sie so richtig zickig: "nein, das mache ich jetzt selbst". dann stören sie meine "essgeräusche", wenn ich während der arbeit was esse. weiche ich mittlerweile auch aus.


    ich teile mir mit ner kollegin den arbeitsplatz. wenn wir mal alle beide gleichzeitig da sind, geht eine von uns an nen freien tisch. ich hatte gestern mit dem anderen pc aber probleme, und habe da halt eine kollegin gefragt, und als die mir nicht helfen konnte, bei unseren pc-spezialisten angerufen. da kam von ihr: "könnt ihr euch nicht einig werden, wer von euch an welchem platz arbeitet?". oder wenn ich mal zusätzlich an einem tag in die arbeit komme, an dem ich nicht eingeteilt bin (meine vorgesetzte freuts) dann kommt von ihr: "was machst du denn heute da, ist doch gar nicht dein tag?" aber in so nem ton, daß ich am liebsten wieder heimgehen würde.


    leider muß ich auch einige arbeiten mit ihr zusammen erledigen. und komischerweise passieren mir da immer die meisten fehler. (und komischerweise hat eine andere kollegin vor ner zeit gesagt, daß sie sehr gern mit mir zusammenarbeitet.) dann zeigt sie sehr deutlich, daß sie mich nicht ausstehen kann. es gibt in der abteilung mehrere leute, die mich nciht mögen und umgekehrt. aber wir bleiben halt trotzdem höflich und sachlich.


    letztes jahr hatte ich mal nen schnupfen. und da ich mir immer ziemlich laut die nase putze, habe ich versucht, das zu vermeiden und hin und wieder so bißchen "geschnieft". da hat sie mir am nächsten tag ein päckchen taschentücher auf den tisch gelegt, obwohl ich immer ausreichend welche in der schublade habe. ich warte nur drauf, daß sie irgendwann meine atemgeräusche stören. aber das atmen höre ich wegen ihr nciht auf.

  • Zitat

    Menschen, die mich am meisten verletzt haben, sich nicht bei mir entschuldigten.


    Aber trotzdem den kontakt mit dir aufrechterhalten wollen? Wenn ich jemand ncith mag, entschuldige ich mich nicht, aber das ist ja was ganz anderes.

    Zitat

    Es kommt auf das Verhältnis zwischen dir und deiner Vorgesetzten an..


    Je nachdem, wie sie selbst auch grad drauf ist. ich habe manchmal das gefühl, daß ich grundsätzlich für alles, was bei uns in der abteilung schiefläuft, geschimpft werde. Bei meinen fehlern ist das ok, aber für fehler anderer geschimpft zu werden, finde ich nicht so toll. Da wird gar nicht gefragt, wer schuld ist, immer bekomme ich den schwarzen peter.

    Zitat

    Weitere Möglichkeiten für dich wären ein Gespräch mit der Vertrauensperson oder mit dem Betriebsrat, falls Ihr einen habt.


    Aber auch da landet es bei meiner vorgesetzten, also wenn, dann kann ich es auch gleich ihr sagen.

    Zitat

    rate ich dir dringend zu einem Stellenwechsel.


    Aufgrund gesundheitlicher probleme, werde ich schwierigkeiten haben, in einer anderen firma unterzukommen. Außerdem habe ich jetzt nen stabilen job. Da überlegt man sich schon, ob man diese sicherheit so schnell aufgibt. Wenn es mcih total psychisch fertigmachen würde, würde ich sicher den job schmeissen. Aber so ist das halt ncith ständig, sondern immer mal wieder. Innerbetrieblich war ich vor paar jahren schon 2x in der personalabteilung und habe um versetzung in eine andere abteilung gebeten. Wurde jedes mal abgewimmelt.


    Das problem ist halt, daß ich nicht weiß, wie schlimm das mobbing in nächster zeit wird, ob sich das zuspitzt. Immerhin wird mir diese kollegin noch jahrelang erhalten bleiben.

  • Frl Sonntag,
    ich würd mich nur für was entschuldigen, wo ich ganz ganz sicher bin, dass das ein Fehler war. ZB wenn ich den anderen mit Schimpfworten belegt hab oder so. Ich weiß ja nicht genau, um was es bei dir geht, aber wenn ich mir vorstelle, ein BÄ provoziert mich mit seinem abweisenden Verhalten und ich flipp deshalb irgendwann aus, oder ich will mehr Nähe, kann aber garnicht genau einschätzen wieviel er nun will und vermute nur irgendwie dass ich seine Grenzen überschritten habe, wenn ich mir dann vorstelle, ich entschuldige mich auch noch dafür, dann bin ganz sicher dass das auch voll nach hinten losgehen kann. Das kann beim andern auch den Gedanken hervorrufen: Die kann ich behandeln wie ich will und dann entschuldigt SIE sich auch noch bei mir, ist sie sich selber denn überhaupt nichts wert?

  • Griselda,
    ich verstehe deine Aussage so, dass der Partner dran schuld ist, dass man ausflippt.
    Ich war diese Woche bei einer Paartherapeutin, die meiner Meinung nach sehr fähig ist. Die aus ihrer Erfahrung mit Paaren, Frauen und Männern, die generellen Unterschiede im Lieben und im Bedürfnis nach Nähe-Distanz erklärt hat. Sie hat mit mir außerdem sehr anschaulich ein kleines Rollenspiel gemacht. Dafür musste ich ihr ein paar Sätze nennen, die ich meinem Partner gesagt habe. Dann haben wir uns gegenüber aufgestellt, die Handflächen berührten sich. Dann hat sie mir diese Sätze mit sehr forderndem Gesichtsausdruck ins Gesicht gesagt, hat also meine Rolle übernommen, und mich dann immer weiter durch den Raum zurückgedrängt. Danach kam die Frage: Was fühlten sie? Ich fühlte furchtbare Angst, Ohnmacht, Fluchtimpuls.
    Dann hat sie sich mir gegenüber gestellt, hat mich so dermaßen liebevoll angeschaut, ohne Körperkontakt. Mir kamen sofort Tränen. Dann hat sie gefragt: Was würden sie jetzt gerne mit mir (wieder meine Person gemeint, ich also in der Rolle meines Partners) machen? Ich: In den Arm nehmen und darin versinken wollen, ein warmes Gefühl im Bauch.
    Das fand ich schon ne krasse Erfahrung. Was mir klar wurde: Mein Anteil an der ganzen Sache ist, dass ich nicht liebevoll auf ihn zugegangen bin, sondern sofort aus purer Verlustangst in gewisser Weise aggressiv wurde. Ich habe keine Schimpfwörter benutzt, keine Vorwürfe, sondern meistens Ich-Botschaften gesendet. Aber ich habe ihm damit gesagt: Ich liebe dich nur, wenn du dich endlich so verhältst, wie ich das will! Klar ist seine passive Aggressivität (das Flüchten/Zurückziehen/Distanzieren) nicht unbedingt die beste Art, mit Konflikten umzugehen. Aber er kann nicht anders, aus welchen Gründen auch immer, zumindest nicht aus dem Grund, um mir aktiv weh zu tun. Vielleicht ist es ein Defizit im zwischenmenschlichen Umgang, aber wir sind alle nicht perfekt.


    Und sicher werde ich, wenn sich die Möglichkeit ergeben sollte, weil wir vielleicht doch wieder mehr Kontakt haben werden, vermitteln müssen, dass sein Verhalten unfair war. Aber sicher nicht gleich beim ersten Kontakt. Dafür ist da nicht der richtige Zeitpunkt.


    Zitat von Griselda

    Die kann ich behandeln wie ich will und dann entschuldigt SIE sich auch noch bei mir, ist sie sich selber denn überhaupt nichts wert?


    Das das so ankommen kann, weiß ich. Vielleicht hast du meinen obigen Post gelesen, da stand das genau drin, dass ich darin ein Problem sehe. Deshalb überlege ich mir ja genau, wie ich meine Entschuldigung rüberbringe, wann und in welchem Kontext…

  • Code
    Das kann beim andern auch den Gedanken hervorrufen: Die kann ich behandeln wie ich will und dann entschuldigt SIE sich auch noch bei mir, ist sie sich selber denn überhaupt nichts wert?


    das ist ein wichtiger hinweis was griselda da schreibt. ich selbst finde es auch immer sehr schwer zu entscheiden, was ich wirklich selbst falsch gemacht habe und was der andere nur provoziert hat. man kennt sich aber auch und man kennt sein gegenüber. das muss man dann lernen mit einzubeziehen.,


    meine eine freundin, die mit dem speziellen typen wo ich mir so sorgen machte, sie hätte ja am liebsten alle ihre "fehler" ausgemerzt im sinne ihrer persönlichen weiterentwicklung.. nur weil er sie z.b. hysterisch nannte als sie mal lauter wurde... (zu recht). und sie wollte nun immer noch an sich selbst rumfeilen. ich sprach eindringlich auf sie ein und beteuerte ihr immer wieder, dass ich sie nun schon so viele jahre kenne und dass sie definitiv nicht hysterisch ist und ruhig mal laut werden darf. denn sie ist ein sehr höflicher, gefasster, wenig impulisver mensch. wenn sie da noch mehr abschleift bleibt ja nix mehr übrig an ecken und kanten und sie wird ganz schnell langweilig... (war ja an der stelle eh schon keine ecke oder kante da ;-))


    da find ich muss man wirklich auch aufpassen...


    wenn man aber weiss dass man unüberlegt handelt (wie ich z.b. oft) und enge freunde das auch bestätigen und man selbst die erfahrung gemacht hat, dass man sich damit schadet und den weg verbaut... (wie ebenfalls ich..) dann macht es schon sinn daran zu arbeiten und sich auch mal zu entschuldigen dafür...


    manche kommen mit meiner art gut klar, andere eben nicht. mein jetziger eben mal gar nicht, weil er ganz ganz anders tickt als ich.... meine exfreunde konnten meine macke ganz gut ertragen... und so muss ich eben auch lernen auf meinen partner einzugehen... und auch seine bedürfnisse zu beachten... denn letztlich hab ich ja auch nichtds davon wenn ich porzellan zerbreche (auch wenn er einen anteil daran hat) und hinterher leide udn bereue... und das rad der zeit zurückdrehen möchte...


    insofern bau ich da schon oft auf meine freunde und deren meinung... und seit einiger zeit versuche ich auch immer mehr mein ziel im auge zu behalten... auch wenn ich da hier und da mal über meinen schatten springen muss...


    und ich habe auch festgestellt, dass bestimmte verahltenweisen die ich gern ändern würde manchmal die reaktion hervorrufen: aber das bist doch dann nicht mehr du, da verbiegst du dich ja total, das wrüd ich NIEEEE tun...das geht doch nicht gut..usw... ich selbst hab in einigen fällen aber gar kein problem mich zu verbiegen und empfinde das auch gar nicht so.. das würd ich lieber kluge und taktische anpassung nennen im hinblick auf ein ziel was mir dann wiederum gut tut wenn ich es erreiche...


    und dann kommen manchmal vorschläge, die andere total normal finden wo ich aufshreie und sage: nein.. niemals würde ich das tun.. das bin ja nicht mehr ich... nee,d as kann ich nicht... dann lieber gar nicht... :wink:


    es ist also gar nicht so einfach abzuwägen...

  • Von der Paartherapeutin kam übrigens ein Tipp, der ganz gut zum Thema Impulskontrolle passen könnte.


    Er hat mit dem Gedanken zu tun, dass man für seine Gefühle erst einmal selbst verantwortlich ist. Also wenn ich Enttäuschung verspüre, dann ist das erstmal mein Gefühl, das höchstens vom Gegenüber ausgelöst wird. Das sollte man dann auch nicht ungefiltert sofort an den Partner weitergeben. Sie riet, das Gefühl erstmal runterzuschlucken, in einem ruhigen Moment sich fragen, warum hatte ich das Gefühl? Hat das mit der aktuellen Situation zu tun oder kommt das von früheren Erlebnissen? Was hätte ich mir gewünscht? Warum? Was fehlt mir? Kann mir das wirklich der Partner geben? Und dann entscheiden, ob ich mit dem Partner drüber reden soll oder lieber schweigen statt Porzellan kaputt zu machen. Sie meinte auch, dass das am Anfang sehr viel Zeit kosten wird und man eben nicht direkt in der Situation reagieren könne. Das würde aber mit zunehmender Übung besser, weil man sich dadurch auch besser kennenlerne und dann auch besser mit den negativen Gefühlen umgehen könne. Fand ich ne tolle Sache.