Hallo an alle,
Ich möchte heute hier meine Geschichte teilen um allen Menschen, die hier genauso wie ich damals war, verzweifelt sind, eine Hoffnung zu geben.
Ich hatte 5 Jahre lang eine Beziehung mit einem Bindungsängstler und Narzissten: 5 Jahre On-off, Tausend lügen, Betrügereien, Manipulationen, unzählige schlaflose Nächte und Tränen, das Gefühl ohnmächtig und hilflos zu sein, 20 Beziehungsbücher, Hunderte von Euro für Beziehungscoaches ausgegeben, scheinbar unendliche Suche nach Gründen und einer Lösung, die so fern und unrealistisch erschien..
Jetzt, ca. 3 Jahre nach der Trennung kann ich sagen: ich habe es geschafft. Ich bin von dem BA los und bin in einer wundervollen sicheren Partnerschaft. Mein Selbstwertgefühl als Frau ist wieder aufgebaut, ich fühle mich geliebt, sicher und geborgen. Der Gedanke an die damalige Zeit bereitet mir nur noch Unbehagen, ich erschrecke mich darüber, was ich alles aushalten musste.
Deswegen möchte ich hier meine Erkenntnisse der letzten 8 Jahre mit anderen teilen, die vielleicht genauso wie ich auf der Suche nach Gründen und einer Lösung sind.
Zuerst zu Gründen, die mich so lange in dieser toxischen Beziehung festgehalten haben: jetzt kann ich erkennen, dass ich damals den BA nur deswegen so sehr wollte, weil ich unbewusst die Bestätigung suchte, dass ich, obwohl er mich so oft verletzt und abgewiesen hat, liebenswert bin. Diese Bestätigung wollte ich unbedingt von ihm haben, dem Menschen der diese Wunde erst verursacht bzw. vergrößert hat, weil dies eine Reinszenierung meiner Kindheitstrauma war, entstanden durch den dominanten und emotional nicht verfügbaren Vater. Ich wollte den Kampf, den ich in meiner Kindheit verloren habe, diesmal gewinnen: den Kampf um die Liebe eines nicht liebesfähigen Mannes. So habe ich unbewusst gehofft die entstandene Wunde reparieren zu können. Da der instinkive Streben nach Heilung enorm ist, ist der Sog zum BA übermächtig. Solange man glaubt die Wunde durch die Liebe vom BA reparieren zu können, kann man nicht loslassen. Deswegen tut man trotz des besseren Wissens stets das Gegenteil: beim BA bleiben. Der unbewusste Wunsch nach Heilung + plus das Gefühl ohne ihn nicht überleben zu können (wie damals ohne Vater) ist einfach zu groß.
Also was hat mir geholfen? Erstens habe ich nach unzähligen Büchern eingesehen, dass ich mich trennen UND den Kontakt abbrechen muss. An dieser Stelle möchte ich das berühmt berüchtigte Buch "Vom Jein zum Ja" von Stefanie Stahl empfehlen, die einen Kontaktabbruch als die einzige Möglichkeit des "Entzugs" sieht. Sehr wichtig ist dabei die Nummer des BAs zu blockieren! So habe ich mich vor meiner eigenen Dummheit bewahrt. Ich wusste, ich hätte ihm nicht Nein sagen können, sollte er wieder mit Liebesbekundungen ankommen. Also lieber gar nichts von ihm hören. Das hat geholfen.
Zweitens habe ich einen strikten Freizeit - Wochenplan gemacht, was ich alles mit der neu gewonnenen Zeit anstellen möchte. Wochenenden habe immer im voraus verplant. Das erste halbe Jahre hatte ich keinen einzigen freien Abend gehabt, den ich alleine Zuhause in Träumereien und Erinnerungen an BA verbringen konnte. Das hat mir geholfen zu erkennen, dass ich auch ohne BA ÜBERLEBENSFÄHIG bin und mich von der Dummheit bewahrt, mich getrieben von der Einsamkeit bei ihm zu melden.
Drittens habe ich sehr genau mein Verhalten und die Denkweise reflektiert. Ich habe erkannt welchen Fehler ich damals in meiner Kindheit gemacht habe. Ich habe damals gedacht, dass "wenn ich bloß die Liebe meines Vaters verdiene, werde ich wieder gesund sein und mich liebenswert fühlen". Ich nahm an, dass der Grund für die Abweisung und mangelnde Liebe meines Vaters bei mir lag (das machen übrigens alle Kinder so). Dass ich etwas falsch gemacht habe und/oder irgendwie falsch bin, sonst würde mein Vater mich sicherlich lieben. Deswegen wollte ich ja unbedingt alles wieder gut machen, opferte meine ganze Lebensenergie dafür die Liebe vom BA zu verdienen bzw "ihn zu heilen", und wartete sehnsüchtig auf den Augenblick endlich "gut und liebenswert genug zu sein". Aber der Fehler lag nie bei mir, sondern bei meinem Vater und bzw. beim BA (wobei er nur die Spiegelung meiner eigenen Wunde war). SIE hatten aber selbst Wunden und Verletzungen erlebt, die sie unfähig machten, ihr Herz zu öffnen und mich so zu lieben wie ich es verdient habe. Und ja, ich habe die Liebe verdient, verdammt nochmal. Damals als Kind und auch in der Beziehung mitm BA. Jeder Mensch verdient Liebe. Das musste ich erst erkennen. Also machte ich mir Audiodateien mit den Affirmationen "ich bin liebenswert", "ich verdiene es geliebt zu werden" und "ich bin gut so wie ich bin" und hörte sie mir regelmäßig an, besonders dann wenn ich mal wieder daran zweifelte. Auch WandZettel in der Wohnung erinnerten mich daran. Abends beim Schlafengehdn und morgens kurz nachm Aufwachen haben die entsprechenden Meditations/bzw. Affirmationsvideos bei YouTube mich weiterhin unterstützt.
Viertens, ich erkannte dass mein Wunsch nach einer Heilung legitim war aber die Strategie dafür die falsche war. Das Vorhaben, Liebe von einem Menschen zu gewinnen, der nicht lieben kann, war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Früher als ich klein war, hatte ich keine andere Wahl, den Vater gab's nur einmal und seine Liebe konnte ich mit nichts ersetzen. Aber jetzt wo ich erwachsen war, hatte ich eine unzählige Auswahl an Männern. Nur komischerweise fiel ich immer auf BAs herein, nur sie übten auf mich eine unwiderstehliche Anziehung aus. Also kam ich zu
Fünftens, mein Beuteschema überdenken. An um dieser Stelle seien die YouTube Videos von Christian Hemmschemeier erwähnt, die mir die Augen eröffneten. Dass es Männer mit sicherer und unsicheren Bindung gibt. Und dass ich als sogenannter Pluspol unbedingt einen sicheren Mann brauche. Er hat mich auch davor gewarnt, dass ich beim Kennenlernen eines sicheren Mannes Probleme haben werde. Vor allem was meine Gefühle bzw. seine Anziehungskraft auf mich angeht. Dass es sich nie so intensiv wie in der Beziehung mit BA anfühlen wird und auch nicht anfühlen muss, weil diese Intensität durch das ständig aktiviertes Bindungsprogramm bzw. Verlustangst entstehen. Dass ein sicheres Gefühl der Geborgenheit ausreicht und dass man über seine eigene Bindungsängste (passive BA führt in der Beziehung mit einem sicheren Partner zu aktiven BA!) reden muss. Als ich dies erkannte, begab ich mich auf die Suche nach einem sicheren Mann und kam zu