Hallo liebe Alle,
seit etwa einem Jahr bin ich hier mehr oder weniger als stille Mitleserin unterwegs und möchte Euch jetzt von unserem "Etappensieg" berichten und allen Mut machen, die noch kämpfen.
Mein Partner (jetzt ist er es wirklich) ist ein klassischer BÄ. Am Anfang unserer "Beziehung" lief das von Euch allen beschriebene Muster mit allen denkbaren Facetten ab - aber nach einiger Zeit wurde uns klar, dass irgendwas nicht stimmt.
Zum Glück - und das war wirklich unsere Rettung - hat mein BÄ eine Therapie begonnen, die ihm sehr geholfen hat. Zudem war es wichtig, dass wir beide einerseits räumlichen Abstand einhielten, uns aber täglich (über mehrere Stunden) unterhielten, und zwar sehr intensiv über die Problematiken, die Gefühle, die Hintergründe, was für mich schwierig war, für ihn schwierig - wir gingen von vornherein sehr offen mit der ganzen Angelegenheit um.
Er berichtete mir von den Therapiestunden (nicht alles, aber das Wichtige), ich fühlte mich dadurch einbezogen, konnte Verständnis aufbauen und das Wichtigste: Wir haben uns alles - sowohl Negatives als auch Positives - offen und ehrlich gesagt.
Für uns beide war es wichtig, den anderen zu verstehen: Was braucht der andere in welcher Situation und warum, wie können wir uns gegenseitig unterstützen, wann brauchen wir uns. Mittlerweile kennen wir uns (ich selbst mich auch viel besser als vorher!) sehr gut, können Reaktionen und Umstände sehr gut einordnen und haben uns aufeinander eingestellt.
Meistens lachen wir sogar über die früheren Probleme, so wie "Hältst Du es wirklich 3 Tage am Stück mit mir aus?", sind uns aber sehr bewusst darüber, dass in jedem Scherz ein Körnchen Wahrheit steckt.
Natürlich war es keine einfache Zeit, es tat oft weh (uns beiden!) und es hat ungefähr ein Jahr gedauert, bis dass wir diese Beziehung aufbauen konnten, die wir jetzt haben.
Aber wir haben BEIDE daran gearbeitet: Er an seinem Problem und ich daran, zu verstehen. Und wir BEIDE an einem gemeinsamen Weg, der für uns der "richtige" ist.
Ich hoffe, dass wir ihn gefunden haben, aber ich weiss, dass der Weg nicht immer einfach sein wird und man niemals aufhören darf, miteinander ehrlich und offen über sich als Paar zu reden und zuzuhören und zu verstehen.
Ich drücke Euch allen die Daumen, dass Ihr ebenfalls einen Weg für Euch findet und die Kraft habt, diesen gemeinsam zu gehen. Denn es ist für beide nicht leicht!