hat eine Beziehung mit einem BÄ überhaupt einen Sinn?

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine 3,5 jährige Beziehung hinter mir.
    Alleine wie die Beziehung zusstande gekommen und weiter gegangen ist, ist ganz klar zu sehen, er ist ein BÄ.


    Er hat mich 2x in der letzten Zeit, in ganz wichtigen Situationen fallen lassen.
    Hat sich nach meinem Schluss machen immer wieder angenähert.
    Er hat das Buch "jein" auf meine Empfehlung hin gelesen und im Anschluss sehr viel Einsehen gezeigt.
    Nach meinem letzten Schluss machen, hat er mir dann irgendwann wieder so ein Dark-Lyrik Songtext geschickt, worauf ich ihm dann mal geraten habe, nicht immer zu jammern, sondern mal etwas für sich selber zu machen, nähmlich eine Therapie.
    Und tatsächlich befindet er sich jetzt in Therapie.
    Er hat mich solange bezirzt und mich beworben, bis ich wieder weich wurde und mich wieder auf ihn einließ.
    Direkt einen Tag später, bekam er wieder seine typischen Fluchtgefühle und sagte, er würde nichts mehr für mich empfinden.
    Vom Kopf her habe ich es klar, das ich psychisch mitlerweile selber am Boden bin und besser alles vergesse, leider aber spielen mein Herz und Bauch noch nicht mit.
    Meine Frage an Euch, ist es überhuapt möglich, mit einem BÄ nach einer Therapie, ein einigermaßen zufriedenstellendes Leben zu führen?
    Ohne dauernd leiden zu müssen?
    Mein Ex Freund hat ein dementsprechendes großes Päckchen zu tragen.
    Vater als er Kind war weggegangen, Mutter wurde Alkoholikerin und hat ihn dann mit 9 Jahren ins Heim gegeben, dann kam er zu Pflegeeltern, die ihn wieder ins Heim gegeben haben usw.
    Ich frage mich, kann er jemals und wenn, nach wie langer Zeit eine Beziehung führen?
    Über Euro Erfahrungswerte wäre ich sehr dankbar, wenn auch ich schon in diesem Forum über seltene, bzw. garkeine "Happy-Ends" gelesen habe


    viele Grüße
    Chrissi

  • Hallo Chrissi,


    ich kann dir natürlich nur meine Erfahrungswerte sagen und die schauen ( wie warscheinlich von dir erwartet ) schlecht aus.
    Kindheit so ähnlich abgelaufen wie bei deinem, nur umgekehrt, also die mutter abgehauen, als er zwei war, dann ins heim, dann wieder raus zum Vater, der war allerdings Alkoholiker, naja, dann zur Oma, immer brav sein müssen, sonst wurde mit Heim gedroht usw.


    Mein Exfreund hatte erhebliche Bindungsstörungen.
    Und er machte auch Therapie. Gebracht hat es leider in Bezug auf Beziehung nichts. Ich denke, sowas kann man nur mit viel Willen, sehr viel Kraft und Stärke und den leider dazugehörigen Schmerzen des Verarbeitens aufsichnehmen.
    Für weniger gebeutelte in der Kindheit schon ein harter Weg.


    Tut mir leid, ich kann dir nur meine Erfahrung dazu sagen.
    Es gibt sicher dazu Ausnahmen, aber
    mir hat diese Beziehung eines gelehrt, manchmal muss man aufgeben, auch wenns noch so schwer fällt und man sollte den Zeitpunkt nicht verpassen zu gehn, wenn man es merkt. Das es eben nicht geht.


    Vielleicht hast du die gleichen Gedankengänge wie ich damals, wie z.B. dann war doch alles umsonst, ich hab schon so viel investiert oder jetzt ist er doch schon in Therapie, da muss sich doch eigentlich was ändern jetzt oder ich schaff das mit viel Liebe und Emphatie, bestimmt.


    Ich hab den Zeitpunkt damals verpasst.


    Lg, wiesenblume
    Pass gut auf dich auf.

    **oft muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden**

  • Hi Chrissi,


    Wir wissen nun nicht sehr viel von deinem Partner oder wie diese Jahre mit ihm verliefen, aber scheinbar hast du dich ja schon mit dem Thema beschäftigt und weißt, wass er BA hat.


    Leider kann ich Wiesenblume nur zustimmen....
    .... auch wenn wir alle dies anfangs nicht glauben wollten und mehr oder weniger lange versucht haben (oder es noch tun) , die Beziehung zum Funktionieren zu bringen....
    Die Therapie einer BA dauert sehr, sehr lange, sie wird oft nicht durchgehalten vom BÄ.


    Es tut mir leid für dich. Paß gut auf dich auf und lebe dein Leben.


    Judith

  • Danke Ihr beiden Wiesenblume und Judith 1.


    Mir ist eine ehrliche Antwort lieber, als nur eine nett gemeinte.
    Im Grunde habe ich genau so gedacht wie Ihr beiden.


    Meine einzigen Bedenken, bzw. was immer noch so in meinem Unterbewußtsein steckt, ist wirklich, "er ist ja in Therapie, vielleicht ändert er sich ja"


    Das Problem ist, ich habe soooooviel Bücher gelesen und im Netz recherchiert und nie so wirklich eine Antwort gefunden, wie gut eine Therapie bei BÄ´lern anschlägt und wenn, wie schnell.


    Mein Ex-Freund ist ein Mensch, den es wirklich auch schlimm getroffen hat, in seiner Kindheit und in der folgenden 14 jährigen Ehe im Anschluss.
    Von daher, stecken die Probleme sehr tief.


    Er konnte auch erst nach dem er das Buch "Jein" gelesen hat, erstmalig einige seiner typische Reaktionen nachvollziehen.


    Er hat z.B. im September auf meiner Einweihungsparty, auf der 40 Leute kamen, Freunde, Arbeitskolliginnen usw. 1 Stunde vorher abgesagt.
    Sein Grund war, er war zu kaputt und hätte nicht den Sinn.
    Das war für mich die Höhe. Ich stand da, wie der letzte Depp, wo alle auch wußten, das er auch kommen wollte.
    Im Anschluss und nach vielen Gesprächen, kam raus, das er wahrscheinlich Panik und Angstgefühle hatte.
    Da war Schluss, c. 3 Monate, dann hat er wieder Gas gegeben, obwohl ich ihm deutlich gesagt habe, das ich keine Beziehung mehr will.
    Er kam mit Rosen,hat sich entschludigt für sein Verhalten, er hatte Briefe geschrieben, das er mich liebt, das er das Leben mit mir verbringen will, in guten und in schlechten Zeiten.
    Er hat eine Therapie angefangen. Er wollte beim nächsten Problem, nicht abhauen und es einfach aushalten und nicht gleich die ganze Beziehung in Frage stellen, wie zuvor.


    Dann haben wir uns ein paar mal getroffen.
    Er wollte sich annähern, ich habe ihn eine Zeit auf Distanz gehalten.
    Da ich auch Angst hatte wieder verletzt zu werden, was ich ihm auch sagte.
    Dann habe ich mich getraut und wir haben uns wieder angenähert und wir hatten einen schönen Abend.
    Dann hat er sich sofort für den Tag danach mit mir verabredet und wollte auch über nacht bleiben.
    An dem besagten Tag habe ich noch schnell eine SMS geschickt, das er sein Kopfkissen mitbringen sollte.
    Dann rief er an und sagte:Du Chris, es fängt schon wieder an, ich konnte heute nacht schon nicht schlafen, ich habe Magenschmerzen und Schweißausbrüche und ich habe keine Gefühle mehr für Dich.
    Ich möchte dem Leid ein Ende setzten.
    Dann sagte ich ihm, wenn Du jetzt die Tür zumachst, ist es für immer.
    Es war sehr schlimm für mich.
    Ich selber bin auch schon seit einem Jahr in Therapie, deswegen


    Und auch sonst,
    ich war auch so dumm und habe erst immer alle Ausreden, die teilweise auch immer plausibel waren, alle geglaubt habe.
    In 3,5 Jahren, habe ich es nie geschafft eine Woche Urlaub am Stück mit ihm zu machen...irgendwie hat er immer Ausreden gehabt.
    Wenn wir zusammen ein Wochenende bei mir waren, hatte er Sonntagsmorgen bzw. um Mittag rum immer schon Aufbruchstimmung und ich wußte nie, warum er schon gehen wollte.
    Es kamen auch immer nur Ausreden.
    Ich saß Sonntags nachmittags trotz Partner dann alleine hier.
    Die meisten meines Freundeskreises unternehmen dann etwas mit Ihren Parntern.


    Und kurz bevor ich in die Stadt zog, in der er auch wohnt (war aber in erster Linie auch wegen meinem neuen Job) hat er mit mir noch zusammen Möbel ausgesucht und noch davon gesprochen, wo denn sein Sofa in der Wohnung stehen könnte (die Wohnung hatte ich gekauft)


    Naja, alles in allem Danke ich Euch für Eure Antwort und es scheint wohl besser zu sein, endgültig loszulassen.


    liebe Grüße
    Chrissi

  • Liebe Crissi,


    Du warst nicht "dumm", wenn du seine Ausreden geglaubt hast bzw. nicht dümmer als die meisten hier oder sogar alle ... Wenn man nicht mit der Problematik vertraut ist denkt man sich zuerst nicht viel dabei, dann nimmt man es zwar wahr, will es aber nicht wirklich wissen und es dauert einige Zeit, bis man realisiert, dass da etwas nicht stimmen kann bzw. noch länger um klar zu sehen, dass er/sie ein Problem hat.
    Dass man glauben will, dass man vieles versucht, akzeptiert ist normal, denn der BÄ bedeutet einem ja viel und man möchte ihn nicht verlieren bzw. ihm ggfs. helfen.
    Diese kurzfristigen Absagen, dieser innere "Kontaktabbruch" am Sonntagmorgen, da ihm das Zusammensein schon zu eng wurde, keine Woche gemeinsamer Urlaub u.ä. - das sind wirklich deutliche Symptome einer ausgeprägten BÄ.
    Ohne therapeutische Hilfe ist dies kaum veränderbar, mit therapeutischer Hilfe dauert es sehr lange, falls es der BÄ durchhält.
    Loszulassen ist so wichtig und gleichzeitig so schwierig. Auch das wissen wir. Ich wünsche Dir viel Kraft dazu.


    Judith

  • Hallo Judith,


    ich hatte heute noch ein Gespräch mit meinem Therapeuten und habe ihm noch genau von der Problematik säntlicher Ausreden erzählt, die ich meinem Ex-Partner irgendwie doch abgenommen habe.
    Da hat der Therapeut mich gefragt, was hat Ihnen denn in den Momenten Ihr Bauch gesagt, und tatsächlich, er hat recht! Mein Bauch hat mir immer, und das schon von Anfang an gesagt, es sind alles nur Ausreden.


    Es ist glaube ich oft wichtig, mehr auf sein Bauchgefühl zu hören.


    liebe Grüße
    Chrissi

  • Ja Crissi, wenn man in Beziehungen mehr auf das Bauchgefühl hören wurde, dann würde wohl manches schneller klar und deutlich. Aber manchmal will man halt das Bauchgefühl nicht anerkennen, weil es etwas sagt, das uns nicht zusagt ....
    :(


    Gut zu hören, dass du dich von einem Therapeuten unterstützten läßt, kann sehr hilfreich sein.


    LG


    Judith

  • Apropo Bauchgefühl...


    Sorry, wenn ich das Topic jetzt ein wenig zerstöre, aber das Thema Bauchgefühl hat mich jetzt etwas zum nachdenken gebracht.


    Als BLer hat man ja das Bauchgefühl, dass man sich distanzieren sollte. Und wenn ich mir dann sage, ich sollte eigentlich auf meinen Bauch hören, dann kommt mein Kopf und sagt mir, du willst gar nicht weg, das spielt dein Körper dir nur vor. Also ein BL kann somit gar nicht auf sein Bauchgefühl vertrauen?


    Sorry, wenn das zu sehr vom Thema abgekommen ist. :?

    Die Augen reden mächtiger als die Lippen.
    Gerhart Hauptmann (1862 - 1946)

  • Guter Punkt Karame!


    Mein Bauchgefühl kann sehr hilfreich sein, soferne es Hinweis oder Warnung ist, die ich mir anschauen kann/soll und der ich ggfs. aber auch widersprechen kann.
    Ich will dies mit Angst vergleichen: Angst kann lebenserhaltend sein - und da soll man auch darauf hören. Häufig ist Angst aber lebensbehindernd, da sie auf Phantasie, falschen Annahmen oder z.B. früheren, heute aber nicht mehr gültigen Erfahrungen basieren.
    Also: wenn ich im dunklen Park als Frau um 1 h nachts Angst verspüre, dann ist diese lebenserhaltend und auf diese sollte ich achten.
    Wenn ich jedoch mit 20 J. die Angst habe, niiie mehr einen Partner zu finden und daher in einer miesen Beziehung verharre, dann ist dies ein Horror-Phantasietrip, dem ich nicht folgen sollte.
    Das Bauchgefühl weist mich also auf etwas hin, dass ich im optimalen Fall analysiere und auf Grund von realen Fakten dann entsprechend einordnen sollte.
    Bei der BÄ wird dem Bauchgefühl aber meist unüberprüft gefolgt, obwohl es mit der dzt. Realität nichts zu tun hat sondern auf alten Parametern basiert!


    Habe ich dies irgendwie verständlich ausgedrückt? :think:


    Judith

  • außerdem hat das Bauchgefühl des BÄ doch auch recht - die angst ist doch da,
    und selbst wenn der kopf noch so klar denkt, kann er die angst ja nicht einfach wegdenken.

    **************************************
    "In pain and sorrow lies truth"
    "You can´t stop the waves but you can learn to surf"
    "Sometimes the object of the journey is not the end, but the journey itself"


    Magic Fortune Cookies

  • Stimmt.
    Und ich denke, ein BA wird auch solange auf sein Bauchgefühl hören, bis vielleicht sein Leidensdruck so stark zunimmt, das er was für sich verändern möchte.
    Und ich könnte mir vorstellen, selbst dann bleibt es schwierig, weil er ja immer im Kopf "vernünftig" gegen sein eigentlich stärkeres Bauchgefühl argumentieren muss. Schwierig. ( also ich stelle es mir auf jeden Fall sehr schwierig vor )


    Wie bei uns Verlustängstlern halt, nur umgekehrt. Wir müssen auch dem Kopf solange gut zureden, das die Beziehung eigentlich ( so wie sie ist ) zum scheitern verurteilt ist, auch wenn man sie doch herzmäßig so gern hätte. Auch schwierig.


    Ich find das grad sehr interessant, weil mir jetzt ein Wortwechsel mit meinem Ex einfällt. Er sagte nämlich mal zu mir, du liebst mich doch gar nicht, nur im Kopf liebst du mich. Ich konnte damit überhaupt nichts anfangen, weil es ja bei uns umgekehrt ist, versteht ihr?
    Mein Kopf sagte schon lange zu mir, mensch, lass es, es bringt nichts mehr. Aber mein Herz wollte nicht loslassen. Wie er überhaupt auf den Gedanken kam, wunderte mich.
    Vielleicht ( könnte sein ) ist er von sich ausgegangen.

    **oft muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden**

  • Ich glaube das ist eine ganz normale sache, dass man vieles von sich selbst auf andere schließt. Aber jeder ist anders aufgewachsen, hat andere elterliche Beziehungen erlebt und denkt anders über bestimmte Dinge. Es ist schwer zu akzeptieren, dass andere Meinungen, Reaktionen auch richtig und gut sein können.


    Mein Bauchgefühl macht mich nervös. Früher konnte ich mich immer drauf verlassen und kann es eigentlich auch heute noch, aber wenn es zum Thema Beziehung kommt, dann kann ich einfach nicht mehr vertrauen. Dann kämpfe ich dagegen an und das kostet extrem viel kraft. Es wäre leichter ihm nachzugeben und sich entspannter zu fühlen, aber gleichzeitig bringt es nur eine neue Angst und irgendwann bin ich wieder im Kreislauf gefangen.


    Ich mach mir auch Sorgen, dass ich durch die andauernde Anspannung richtig krank werden könnte. Auf Dauer kostet das den Körper ja auch ein haufen Energie etwas zu machen, was einem eigentlich widerstrebt. Also Nähe aushalten obwohl man eigentlich nur weg möchte. Ich fühle mich oft sehr müde und schlapp, bin kaum noch aktiv und lustig und auch öfters erkältet.


    Wenn man auf der Liebenden seite ist, dann hat man ja durch die Hoffnung sehr viel antrieb, will großes vorbringen und denkt sich kreative Dinge aus, wie man es dem Parnter schöner machen kann. Auch wenn der Schmerz der Angst verlassen zu werden, sehr unschön ist, im Moment wünsch ich mir, dass ich wieder auf der anderen Seite wäre.

    Die Augen reden mächtiger als die Lippen.
    Gerhart Hauptmann (1862 - 1946)

  • Naja, normal ist es schon, das man von sich auf andere manchmal schließt. Lässt sich trotz gutem Willen nicht vermeiden hin und wieder.


    Allerdings sehe ich mein oben genanntes Beispiel anders. Aber das wäre jetzt wieder eine Grundsatzdiskussion, was ist normal, was nicht?


    Trotzdem versuche ich es mal vorsichtig auszudrücken...."normalerweise" ist es relativ ungewöhnlich, das man mit dem Kopf jemanden liebt, aber mit dem Herzen nicht mehr. Und genau DAS hat er mir ja vorgeworfen, das ich damit nichts anfangen konnte, ist völlig klar.
    Bei euch BA erscheint mir das oft genau umgekehrt, ihr habt ein komisches Gefühl im Bauch, aber der Kopf sagt, hmm, aber was ist, wenn er/sie doch der oder die Richtig/e ist?

    **oft muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden**

  • naja, ich liebe ja auch mit dem bauch.
    aber wenn mir mein bauch sagt, du liebst ihn, und gleichzeitig, renn weg, dann bin ich irgendwann eben verwirrt und kann nicht mal mehr sagen, ob ich jetzt mit dem bauch oder dem kopf denke, oder wer von beiden gerade was denkt.
    normal fühlt sich das nicht an, aber früher wusste ich das nicht, weil das für mich normal war und ich nicht wusste, dass es ein "normaler" gibt.


    ich hoffe dass, wenn man irgendwann die angst verliert, dann sagt einem der bauch nicht mehr "renn weg", und dann leibt hoffentlich nur noch ein klares "bleib da" ohne verwirrungen, und dann kann man hoffentlich auch auf das "über das lieben nachdenken" im kopf verzichten!

    **************************************
    "In pain and sorrow lies truth"
    "You can´t stop the waves but you can learn to surf"
    "Sometimes the object of the journey is not the end, but the journey itself"


    Magic Fortune Cookies

  • Wie Liebe sich im Bauch anfüllt kann ich gar nicht sagen. Fast jeder hat zu Anfang einer Beziehung die bekannten Schmetterlinge im Bauch, und die hatte ich auch. Aber die sind auch irgendwann weg. Und dann versuche ich mir Liebe so zu erklären, dass ich dann liebe, wenn ich immer die Nähe meines Partners suche, wenn ich ihn stundenlang ansehen könnte, mit ihm Stunden im Bett liegen kann und nur wenige Stunden ohne ihn sein möchte.


    Aber wenn das nicht mehr so ist, weil meine Angst vor Nähe mir das untersagt, dann zweifel ich an meiner Liebe.


    Hoffe, dass ich es so ungefähr gut beschreiben konnte.

    Die Augen reden mächtiger als die Lippen.
    Gerhart Hauptmann (1862 - 1946)

  • Zitat von Karame

    Wenn man auf der Liebenden seite ist, dann hat man ja durch die Hoffnung sehr viel antrieb, will großes vorbringen und denkt sich kreative Dinge aus, wie man es dem Parnter schöner machen kann. Auch wenn der Schmerz der Angst verlassen zu werden, sehr unschön ist, im Moment wünsch ich mir, dass ich wieder auf der anderen Seite wäre.


    Ja, da hast du recht.
    Ich war niemals zuvor so kreativ und phantasievoll in Aufmerksamkeiten und Liebesbeweisen wie bei meinem Expartner.
    Aber die andere Seite wünsch ich dir trotzdem auch nicht. Weil zum Schluss kann so eine unerschütterliche Hoffnung einen sehr gefangen halten in auswegslosen Situationen. Und das ist auch nicht gut.
    Und zum anderen fühlt man sich nach der Beziehung so, als ob man alles, was man an Liebe zu geben hatte, aufgebraucht hätte.
    Man kommt sich auch dumm vor, bis man aus dem größten Schmerz heraus ist. Bis man realisiert, was abgelaufen ist.
    Darum hier auch immer wieder die Wut oder das Unverständnis darüber auf der anderen Seite.


    Also...wünsch es dir lieber nicht!


    Lg, wiesenblume

    **oft muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden**

  • Zitat

    Also...wünsch es dir lieber nicht!


    Ich hab Karame so verstanden, das sie schon beide Seiten erlebt hat? Eventuell haben das einige BÄler, vielleicht sogar als (eine) Initialzündung des Problems.


    Sammi76

  • Da hat Sammy recht, genau das war bei mir der Fall. Ich habe 6 Monate um meinen Ex "gekämpft" und als er dann endlich doch den Schlussstrich gezogen hat, hab ich mich sofort von ihm abgeschottet. Alle Kontakte abgebrochen, weil ich wußte ich könnte sonst nicht richtig los kommen. Aber das schlimme ist, genau wie er sich damals fühlte, so fühl ich mich jetzt in meiner neuen Beziehung.


    Früher habe ich Beziehungen beendet, wenn ich merkte, da ist keine Liebe, aber Gefühle wie Magenschmerzen, Schweißausbrüchen und Panikattacken hatte ich sonts nie sondern mir war direkt klar, ok das ist nicht der richtige für mich.


    Das ich jetzt genau das selbe durchlebe wie er, hat mich total aus der Bahn geworfen. Ich weiß nun nicht, ob das durch diese Beziehung gekommen ist oder mir erst durch diese bewusst ist, dass ich BA bin. Da ich auch davor viele Beziehungen hatte und nach 2 Jahren wieder beendet habe. Und auch ehr mich zu Männern hingezogen fühle, die mich etwas auf Abstand halten.


    Ist alles sehr verwirrend für mich... aber die Gefühle sind auf beiden Seiten sehr heftig und kaum erträglich zum leben. :(

    Die Augen reden mächtiger als die Lippen.
    Gerhart Hauptmann (1862 - 1946)

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich möchte auch noch etwas dazu schreiben.
    Mein Ex- Freund (BA´ler) hat ja nachdem ich die Beziehung beendet habe, 3 Monate lang mich beworben, sich für sein Verhalten entschuldigt, mir gesagt er liebt mich und möchte das Leben mit mir verbringen, mir Rosen geschenkt, eine Therapie begonnen.
    Ich habe ihm meine Bedenken geäußert, das ich Angst habe wieder verletzt zu werden und mir es lange überlegt und bin wieder auf ihn eingegangen.


    Direkt am Tag, nachdem wir wieder zusammen gekommen sind, hat er schon in der Nacht Panik Gefühle bekommen und mir dann gesagt, er hat keine Gefühle mehr für mich.


    Das ist aber doch nicht sein Bauchgefühl gewesen, was ihn Liebe spüren lassen kann oder nicht, sondern, da er wieder seine Angst, Panik, Flucht-Gedanken bekam, ist es doch klar, das er neben der Angst nicht noch Liebe spüren kann. Er blendet um sich zu schützen, komplett seine Gefühle aus, quasi seine Angst, aber auch die Gefühle für Liebe.
    Das ist sein Schutzmechanismuss, Überlebensinstinkt.
    Für mich ist das irgendwie logisch.
    Ich weiß genau, wenn er diese Phase wieder überwunden hat, wieder Gefühle zu mir haben wird und das er wieder bei mir ankopfen wird
    Nur ich habe jetzt für mich entschlossen, das ich selber dabei krank werde, und es nicht nochmal versuchen werde.


    liebe Grüße
    Chrissi