Ich kann nicht mehr

  • Zitat von Rein

    Leider habe ich immer mehr das Gefühl, dass Mitläufer und Ja-Sager bei uns eher akzeptiert werden als Individualisten.


    Willkommen im Leben. Das ist nicht nur in der Metal Szene so, das ist überall so. Lerne damit zu leben.


    Zitat

    Wozu braucht man unter Freunden eine Hierarchie? Das macht für mich keinen Sinn.


    LG
    Reni


    Unter Freunden braucht man natürlich keine Hierarchie, aber mir scheint es, dass du hier eher eine Interessengemeinschaft als Freunde unter sich, beschreibst. Aber auch im Interessengemeinschaften braucht es keine Hierarchie, hm, das klingt eher alles nach Mafia. In mafiotische Strukturen gibt es das, was du oben beschreibst. Ernsthaft jetzt.

  • Zitat von Miranda

    Willkommen im Leben. Das ist nicht nur in der Metal Szene so, das ist überall so. Lerne damit zu leben.


    Stimmt, diese Beobachtungen habe ich nicht nur in der Szene gemacht. Es ist nicht einfach das zu akzeptieren, wenn man nicht nur Mitläuferin erzogen wurde. Auf der Arbeit ist das nochmal was anderes, aber unter Freunden fällt mir das echt schwer.



    Zitat von Miranda

    Unter Freunden braucht man natürlich keine Hierarchie, aber mir scheint es, dass du hier eher eine Interessengemeinschaft als Freunde unter sich, beschreibst.


    Die meisten dieser Menschen betrachten sich nicht als Interessensgemeinschaft, sondern als "echte" Freunde.



    Zitat von Miranda

    Aber auch im Interessengemeinschaften braucht es keine Hierarchie, hm, das klingt eher alles nach Mafia. In mafiotische Strukturen gibt es das, was du oben beschreibst. Ernsthaft jetzt.


    Ich habe vor Jahren mehrere Bücher zum Thema Mafia gelesen und kann verstehen, dass du jetzt darauf kommst. Ich fand es wirklich interessant, mich in die Thematik einzulesen. Die Interviews mit den Clan-Mitgliedern haben mir eine völlig andere Sichtweise von der Mafia aufgezeigt. In der Öffentlichkeit haben Mafiosi einen schlechten Ruf und sind als bösartige Menschen verschrien, die anderen bewusst schaden und dabei über Leichen gehen.


    Wenn du Mafiosi über ihre Handlungen und Sichtweisen befragst, merkst du, dass sie selbst ein völlig anderes Bild von sich haben als die Gesellschaft. Ihrer Ansicht nach geht es ihnen hauptsächlich um den Zusammenhalt in der Familie und im Freundeskreis. Wenn sie jemandem schaden, dann tun sie das aus ihrer Sicht, weil derjenige einem Mitglied ihrer Familie oder einem ihrer Freunde schweres Leid zugefügt hat. Sie finden es völlig legitim, sich zu rächen, auch wenn sie dafür Grenzen überschreiten und sich strafbar machen. Das ist in ihren Augen der Beweis für die Loyalität gegenüber Familie und Freunden.


    Mafiosi sehen sich absolut nicht als bösartige Menschen. So ähnlich funktioniert auch die Clique des BÄ-lers, denke ich mal (nur dass ich bei ihnen noch keine Straftaten erlebt habe).

  • In knapp 1 1/2 Wochen sehe ich den Mann vermutlich wieder und muss sagen, dass ich über sein Verhalten inzwischen nur noch lachen kann. Es war die richtige Entscheidung, ihn nicht aus meiner FB-Liste zu kicken. Seine Online-Aktivitäten machen mir immer deutlicher, dass er nicht beziehungsfähig ist. Ich beobachte ihn schon lange nicht mehr, aber weil ich ihn eben jahrelang auf FB "gestalked" habe, werden mir seine neuesten Aktivitäten nach wie vor sofort angezeigt.


    Seit einiger Zeit gibt es eine andere Frau, die ihm gefällt. Es ist eine ehemalige Arbeitskollegin von ihm. Das Mädel ist gerade mal 19 (!!) Jahre jung und hat ein Praktikum bei ihm in der Firma gemacht. Sie hat vor 2 Jahren ihr Abi gemacht, danach einen Auslandsaufenthalt, im Anschluss ein Studium angefangen und bei ihm im Unternehmen ihr Praktikumssemester absolviert. Mittlerweile ist sie wieder an ihrer Hochschule, die sich in ihrem Heimatort befindet - ca. 600 km von ihm entfernt. Das ist so offensichtlich, dass dieser Mann nur aus der Ferne lieben kann. Das Mädel ist sowas von unerreichbar. Wer weiß, ob er sie jemals wieder zu Gesicht bekommt. Ich gebe zu, dass sie wirklich hübsch ist. Aber sie hat auch einen großen Drang nach Selbstdarstellung im Internet. Sie postet viele Fotos von sich, auf denen sie spärlich bekleidet ist... bauchfreies Top und Minirock oder im Bikini. Meiner Meinung nach ist es aber nicht hauptsächlich ihr Aussehen, was ihn fasziniert. Er hat ja auch andere hübsche Frauen in seiner Liste, die wenig bis keine Beachtung von ihm bekommen (von ihr liked er seit ein paar Monaten wirklich jedes einzelne Bild, das hat er noch bei keiner anderen Frau gemacht).


    Das Mädel hat für ihr Alter schon eine ganze Menge von der Welt gesehen. Als Schülerin hat sie ein High-School-Jahr in den USA verbracht, nach dem Abi war sie ein paar Monate in Australien, und nach dem Praktikum hat sie neulich ein paar Freunde in Kanada und den Staaten besucht. Man merkt auf jedem Foto, dass die junge Frau aus einem noch viel wohlhabenderen Elternhaus stammt als er und Geld, Status, usw. in ihrem Umfeld eine sehr wichtige Rolle spielt. Neben dem Studium jobbt sie als Fotomodell und reist nur in teure und/oder ferne Länder. Am WE hängt sie meistens in teuren Schickimicki-Diskotheken rum. Und sie hat Kontakt mit prominenten Leuten. In ihrer FB-Freundesliste befinden sich über 1000 Personen - und das mit 19 Jahren! Ich bin gut doppelt so alt und habe nicht einmal 200 FB-Freunde, was ich auch schon viel finde. Die ganzen Menschen auf den Fotos, mit denen sie ihre Freizeit verbringt, die sehen aus wie irgendwelche jungen Leute aus den amerikanischen High School- und College-Filmen... tragen teure Markenkleidung, sind immer super gestylt, haben zum Teil auch Schönheits-OP´s hinter sich und könnten mit ihrer Optik locker in den Medien bekannt werden. Die sehen alle so perfekt aus, haben keine wirklichen Ecken und Kanten - in meinen Augen total langweilig. Und alles wirkt sehr oberflächlich. Das ist nicht meine Welt.


    Dieser Mann braucht keine Partnerschaft. Er braucht einen Star, den er anhimmeln kann und welcher ihm niemals zu nah kommt. Schade, dass er das in seinem Alter immer noch nicht zu merken scheint. Aber das ist nicht mein Problem.

  • Jetzt ist es schon mehr als ein Jahr her, seit ich diesen Thread hier eröffnet habe. Mittlerweile befinde ich mich in einer völlig anderen Situation. Es geht mir viel besser als damals, und nun kann ich von mir behaupten, dass ich für eine neue Liebe offen bin. Wobei ich das aber nicht erzwingen möchte und es ganz entspannt auf mich zukommen lasse. Ein potenzieller Kandidat ist nicht in Aussicht. Es ist gar nicht so einfach, sympathische und beziehungswillige Männer kennenzulernen, die noch nicht vergeben sind - aber zumindest läuft es auf Freundschaftsebene viel besser als vor einigen Monaten :wink: .


    Das mit dem Mann hier aus dem Thread hat ein Ende gefunden, wie es mir ein User (weiß nicht mehr wer es war) prophezeiht hatte: Sieht so aus, als ob es sich im Sande verlaufen hat. Als ich die seelischen Schmerzen nicht mehr aushielt, ging ich auf Distanz um mich zu schützen. Er versuchte zwar hier und da mal, wieder etwas mehr Nähe aufzubauen. Aber sobald ich anbiss, kam wieder ein Schlag ins Gesicht. Irgendwann war ich diejenige, die keine Nähe mehr zulassen wollte/konnte. Seit er gemerkt hat, dass es bei mir nichts mehr zu holen gibt, hält er sich zurück. Es ist ein komisches Gefühl, dass unser Verhältnis nach 3,5 Jahren heftigen Wechselphasen von Nähe und Distanz so stark abgekühlt ist und wir so gut wie gar keinen Kontakt mehr haben. Ich vermisse ihn nicht, aber nach dieser langen Zeit ist das trotzdem ungewöhnlich.


    Wobei es mich nicht wundern sollte. Seine ganzen Kumpels haben mich sofort in Ruhe gelassen, als ich ihnen deutlich zu verstehen gab, dass ich kein Interesse an ihnen hatte. Vermutlich hätte er das auch getan, wenn ich ihn frühzeitig abgewiesen hätte. Aber das geht eben schlecht, wenn Frau total verliebt ist und Mann ihr immer wieder Hoffnungen macht. Vor ein paar Tagen konnte ich mich das erste Mal so richtig in ihn einfühlen. Mir ist nämlich aufgefallen, dass auch ich nicht ganz ohne bin und manchmal auch Dinge sage oder mache, die ich als falsch empfinde und die ich lieber bleiben lassen will. Und trotzdem tue ich diese falschen Dinge, es geschieht automatisch aus einem inneren Zwang heraus. Bei ihm vermute ich auch, dass es zwanghaft geschieht und um einiges heftiger als bei mir. Ich lenke mich ab und tue mir selbst etwas Gutes, damit ich diesen Zwang in seine Schranken weisen kann. Und das klappt wirklich gut.


    Ich bin glücklich, dass meine Seele wieder in die richtige Spur kommt und freue mich auf die nächste Zeit :-D .

  • Ich freu mich, dass es dir besser geht und das du wieder deine Mitte findest.


    Ich sag immer, das man selbst aus diesem Horror sehr viel für sich selbst mitnimmt. Meine Freundin nennt diese Menschen, die dafür sorgen dass man schmerzhaft hinschauen muss immer "Arschengel" und ich finde da ist was dran. Ohne die 2,5 Jahre Schmerzen, Ängste und Gefühle mit meinem Ba, hätte ich meine jetzige Beziehung mit Sicherheit so nicht auf die Reihe bekommen wie es die letzten Monate war. Diese intensive Nähe hätte ich sabotiert ohne es zu merken. Das ihm näher kommen wollen, hat mich mir selbst näher gebracht. Wertvolle Erkenntnis. Ich hab noch Kontakt zu meinem Ba auf freundschaftlicher Ebene und ich vermisse ihn auch nicht mehr als potenziellen Partner, eher das ich mir Gedanken mache ob es ihm gut geht, wenn ich mal ein paar Tage nix von ihm höre. War auch eine krasse Entwicklung alles. Aber von Nöten. Alles im Leben hat einen Sinn. Früher oder später kommt man drauf :)

  • Danke dir :-D .


    Dass du aus der Geschichte mit deinem BA-Mann viel mitgenommen hast, merkt man auf jeden Fall. Du hast dich wirklich sehr gut weiterentwickelt :wink: .


    Auch ich habe etwas gelernt, obwohl ich immer noch Single bin. Bevor ich diesen Mann kannte, schämte ich mich für mein bisher schlecht verlaufenes Beziehungsleben. Ich hatte noch nie eine langjährige Beziehung und wurde fast immer schon nach kurzer Zeit von den Männern verlassen. Manche Typen ließen mich schon in der Kennenlernphase von einem Moment auf den anderen sitzen. Dann ging es mir zwar schlecht, aber ich konnte wenigstens die Männer recht schnell abhaken und trauerte keinem ewig lange hinterher.


    Als die ersten Probleme mit dem BÄ-ler auftauchten, wollte ich es anders machen als in der Vergangenheit. Ich nahm mir vor, nicht mehr wegen jedem Vorfall zu meckern, weil ich ein erneutes schnelles Ende vermeiden wollte. Was daraus geworden ist, sieht man in diesem Thread. Wahrscheinlich hätte auch er sich schnell von mir abgewandt, wenn ich ihm schon in der Anfangszeit immer wieder deutlich meine Grenzen aufgezeigt hätte. Aber das wäre im Nachhinein betrachtet nicht schlecht für mich gewesen. Ich hätte ihn viel früher vergessen und mich eher auf Menschen konzentriert, die mir gut tun. Stattdessen wurde mein Leid immer größer. Ich litt im stillen Kämmerlein, ließ mir nicht mehr anmerken, wenn ich verletzt war und ging innerlich so richtig kaputt. Und das alles nur, weil ich ihn nicht verlieren wollte. Heute ist mir klar, dass ich niemals eine realistische Chance auf eine Beziehung mit diesem Menschen hatte. Leute wie er lassen sich nicht auf Fernbeziehungen ein, wenn sie finanzielle/materielle Nachteile in Kauf nehmen müssten. Vielleicht wären wir bei einer nicht so großen räumlichen Entfernung richtig zusammen gekommen. Aber ich wäre an seiner Seite bestimmt nicht dauerhaft glücklich gewesen, da bin ich mir sicher.


    Ich habe kapiert, dass Kontrolle und Vereinnahmung nicht wirklich was mit Liebe zu tun hat. Und ich habe verstanden, was meine Vergangenheit bzw. meine Familie mit meinen Beziehungen zu tun hat. Meine Eltern sind/waren nämlich ähnlich drauf wie dieser Mann, wenn auch nicht ganz so krass. Meine Mutter macht ja immer noch alles schlecht, was ich erlebe. Es wäre ihr am liebsten, wenn ich nur zu Hause säße und ihr Gesellschaft leistete. Mein Vater beschimpfte mich früher ständig, wenn ich unterwegs war und machte mir Vorwürfe, dass ich mich nicht um ihn gekümmert hätte. Wenn ich mal doch zu Hause war und mit ihm Zeit verbringen wollte, beachtete er mich nicht. Dann schaute er fern oder schlief. Wenn ich ihm das sagte, drehte er sich einfach weg und ging nicht auf mich ein. Genauso lief es auch mit diesem Mann. Es passte ihm gar nicht, wenn ich mit anderen Leuten unterwegs war. Dann konnte er rasend eifersüchtig werden. Aber wenn ich ihm ein Treffen zu zweit vorschlug, ignorierte er mich. Er ging viel lieber mit seinen Männerkumpels ohne mich weg, als Zeit mit mir zu verbringen. Ich hielt lange den Mund und war viel zu geduldig, weil ich hoffte, wir würden uns irgendwann öfter sehen, wenn ich nicht meckerte - was aber niemals passierte. Er konnte es nicht ertragen, wenn ich glücklich war und Spaß hatte - genau wie meine Eltern.


    Auf einer Internet-Seite habe ich einen Satz gelesen, der mit Sicherheit zutrifft: Traumatisierte Menschen ziehen traumatisierte Menschen an. Ich hoffe wirklich sehr, dass ich eines Tages einen Mann anziehe, der nicht traumatisiert oder zumindest dermaßen selbstreflektiert ist, dass er nicht gleich bei den ersten Problemen wegrennt.

  • Einer meiner Erkennnisse ist, dass du IMMER du selbst bleiben musst. Wenn du anfängst dich zu verstellen um dem anderen das vorzugeben was du denkst das er so haben wollen könnte, dann sitzt du schon am abfallenden Ast.
    Wenn du anfängst deine Art zu verändern nur weil du denkst dann nicht verlassen zu werden, hast du schon den ersten Schritt getan dass dies auch geschehen wird. Zumal, wie soll ein Mensch dich nehmen wie du bist, wenn du dich gar nicht zeigst wie du bist? Der liebt dann wenn nur eine Person die du vorgibst zu sein und auf Dauer macht dich das kaputt und durchzuhalten ist das ohnehin auch nicht dauerhaft ohne das du daran zerbrichst.


    Ein Mensch der nicht zu dir passt, nicht für dich bestimmt ist wird auch nicht bei dir bleiben. Da kannst du dich verbiegen so viel zu willst. Wenn es wirklich passt, hast du all das gar nicht nötig. Wenn es passt, nimmt dich der Mensch genauso wie du bist und das in jeder Lebenslange und in jeder Stimmung. Ich hab mich in den drei Monaten mit meinem Freund noch kein einziges Mal verstellt, ihm was vorgemacht was nicht so war oder Gefühle hinter dem Berg gehalten ( außer "Ich liebe dich" Aussprechen, das kann ich nicht) und das ohne Angst zu haben das ich verlassen werde wenn ich so bin. In den BA Zeiten hab ich mir jedes Wort überlegt, war total verstellt und eng geschnürt. Jetzt bin ich frei mit mir selbst. Ein schönes Gefühl.


    Es ist auch kein Verbrechen wenn man keine langjährigen Beziehungen hatte. Meine Freundin hatte mit 34 ihren ersten Freund und mit dem ist sie heute noch glücklich seit 8 Jahren. Ich hatte zweimal 3 Jahre und beide Male waren ein einziges Disaster. Es ist wie es ist und es nie zu spät zu werden was man sich wünscht.

  • Zitat von SugarLea

    Einer meiner Erkennnisse ist, dass du IMMER du selbst bleiben musst. Wenn du anfängst dich zu verstellen um dem anderen das vorzugeben was du denkst das er so haben wollen könnte, dann sitzt du schon am abfallenden Ast.


    Exakt so ist es. Ich war in der Anfangszeit im Umgang mit dem BA-Mann schon authentisch, bis dann die ersten verletzenden Aktionen seinerseits kamen. Leider war ich damals schon viel zu sehr in ihn verliebt und wollte ihn auf keinen Fall verlieren. Also habe ich mich bemüht, ihm zu gefallen und war dann nicht mehr ich selbst. Er war dann nicht mehr so gemein zu mir, aber wir kamen trotzdem nie zusammen und ich bin innerlich immer mehr kaputt gegangen.



    Zitat von SugarLea

    Wenn es passt, nimmt dich der Mensch genauso wie du bist und das in jeder Lebenslange und in jeder Stimmung.


    So ist es. Ich habe mir ganz fest vorgenommen, mich nie wieder für irgendwelche Leute zu verstellen. Meine Exen haben Frauen, die offen Gefühle gezeigt haben, gehasst wie die Pest und sie abgewertet. Ein paar Leute, mit denen ich früher mal befreundet war, tickten auch so. Mittlerweile habe ich aber festgestellt, dass nicht alle Menschen so drauf sind und manche mich auch noch mögen, wenn ich mal geweint habe bzw. in einem Moment nicht so cool und tough war, wie man das von mir gewohnt ist. Genau diese Menschen passen in mein Leben.



    Zitat von SugarLea

    Ich hab mich in den drei Monaten mit meinem Freund noch kein einziges Mal verstellt, ihm was vorgemacht was nicht so war oder Gefühle hinter dem Berg gehalten ( außer "Ich liebe dich" Aussprechen, das kann ich nicht) und das ohne Angst zu haben das ich verlassen werde wenn ich so bin. In den BA Zeiten hab ich mir jedes Wort überlegt, war total verstellt und eng geschnürt. Jetzt bin ich frei mit mir selbst. Ein schönes Gefühl.


    Da kann ich dir nur gratulieren. Genieße es in vollen Zügen, ich freu´ mich für dich :wink: .



    Zitat von SugarLea

    Es ist auch kein Verbrechen wenn man keine langjährigen Beziehungen hatte. Meine Freundin hatte mit 34 ihren ersten Freund und mit dem ist sie heute noch glücklich seit 8 Jahren.


    Meine beste Freundin war mit 35 noch ungeküsste Jungfrau und ist seit 4,5 Jahren mit ihrem Partner glücklich. Mal schaun, was das Leben noch so mit sich bringt...

  • Bei mir läuft jetzt das Kopfkino. Mir geht es prima, bin aber ein wenig nachdenklich. Nach der letzten Mail meines besten Freundes wegen der "exklusiven" Veranstaltung musste ich gleich wieder an diesen Mann denken. In seinem Freundeskreis sind die Treffen auch explizit für Leute, die offiziell zu dieser Gruppe gehören. Vor einigen Jahren schrieb ein Bekannter mal in einem Forum, dass er sich bzgl. eines Festivals dieser Gruppe anschließen wollte. Antwort BÄ-ler: "Das geht nicht so einfach, bei uns kann man nicht nur mal so dazukommen. Die meisten Leute kennen sich schon seit Jahren. Die alten Hasen entscheiden, wer dabei sein darf."


    Ich bin früher sehr offen auf fremde Menschen zugegangen und hatte kein Problem damit, fast fremde Personen nach wenigen netten Begegnungen zwecks Treffen zu fragen oder öfters per Mail, FB, usw. zu kontaktieren. Das wirkte auf manche vielleicht etwas übergriffig. Ich hab´ den Mann ja schon kurz nachdem es funkte gefragt, was er an Silvester machen wollte. Silvester ist bei ihm grundsätzlich Cliquentreffen, Außenstehende sind unerwünscht. Danach habe ich ihn mit irgendwelchen Späßchen im Forum und bei FB versucht dazu zu bringen, dass er sich öfter bei mir meldete. Auch diese indirekte Aufforderung zum Kontakt ging natürlich in die Hose.


    Vielleicht habe ich mir die Sache schon in der Anfangszeit versaut, mit meiner Unsicherheit und Aufmerksamkeitshascherei. Ich bin gerade dabei zu lernen, Kontakte mit Menschen in einem angemessenen Rahmen zu pflegen und selbstsicherer aufzutreten. Ich schaue nach vorne und genieße die Gegenwart, auch wenn es gerade keinen Kandidaten für mich gibt. Es geht mir bestens, und das ist das Wichtigste :-D .

  • Zitat von Reni


    Vielleicht habe ich mir die Sache schon in der Anfangszeit versaut, mit meiner Unsicherheit und Aufmerksamkeitshascherei. Ich bin gerade dabei zu lernen, Kontakte mit Menschen in einem angemessenen Rahmen zu pflegen und selbstsicherer aufzutreten. Ich schaue nach vorne und genieße die Gegenwart, auch wenn es gerade keinen Kandidaten für mich gibt. Es geht mir bestens, und das ist das Wichtigste :-D .


    Das mit dem "angemessenen Rahmen" kann schwierig werden und ist von Mensch zu Mensch unteschiedlich. Was für den einen zuviel ist für den anderen zu wenig. Bei meiner Ex (BA) war es sogar beides gleichzeitig :lol:
    Hast du nicht einfach zu viele Erwartungen? Wie wär es mal zu fragen ohne eine bestimmte Antwort erhalten zu wollen. Oder sogar etwas auf Reserve haben. Als Beispiel: Du planst für morgen eine Radtour. Du hast aber noch ein Buch da liegen was du schon seit langem da liegen hast und sehr gerne anfangen möchtest. Dann fragst du die andere Person ob sie die Radtour mit dir machen möchte. Kommt dann ein Nein, bist nu nicht so traurig. Du kannst dir dann sagen: "Cool, dann kann ich ja endlich mal das Buch lesen. Da freu ich mich schon drauf". Somit kommst du deinen Erwartungen schon zuvor.
    Somit ist auch weniger Druck für dein Gegenüber. Kommt nämlich ein "Schade, hatte mich so darauf gefreut" fühlt sich für den anderen schlechter an als: "Ok. Vielleicht nächstes mal. Dann komme ich auch mal dazu das Buch von XY zu lesen was ich schon so lange anfangen wollte".


    Verstehst du was ich meine? Und jeder hat sowieso Phasen wo er mal mehr oder weniger Unternehmungslustig ist. Das ist ganz schwer einzuschätzen. Also schau einfach was du willst und dann frag einfach, aber mit so wenig Erwartungen wie möglich.
    Probier es doch einfach mal aus. So lernt man am schnellsten ;)

  • Meine Erwartungshaltung hat mir tatsächlich schon einige Probleme eingebracht. Wie konnte ich auch lernen wenig bis gar nichts zu erwarten, wenn ich dazu erzogen wurde, die Erwartungen meiner Eltern und anderer Menschen zu erfüllen. Für mich war das ganz natürlich. Seit einiger Zeit arbeite ich verstärkt daran und schaue, dass ich einen Plan B habe, wenn mal ein Treffen nicht klappt. Z. B. nächstes WE wollte ich eine Feier bei meinem besten Freund besuchen. Er hat mir geschrieben, dass 1.) die Feier nicht stattfindet und 2.) man sich nicht selbst einladen kann, weil er das mit einem anderen Kumpel abstimmen muss. Jetzt habe ich die Möglichkeit, mit einem anderen Kumpel und seiner Freundin ein Konzert zu besuchen. Ich weiß noch nicht ob ich das mache, weil ich die ganze Nacht nach Hause fahren und zwischendurch 1,5 Stunden an einem Bahnhof warten müsste. Mal schaun.


    In der Liebe fällt es mir schwer, gar nichts zu erwarten. Wobei ich sagen muss, dass der besagte Mann höhere Erwartungen an mich hatte als umgekehrt. Ich habe mich lange bemüht und bin auf seine Bedürfnisse eingegangen, weil ich ihm zeigen wollte, dass ich es ernst mit ihm meinte. Und weil ich wollte, dass er glücklich war. Als er sich jedoch grundsätzlich weigerte, auf meine Bitten einzugehen, war ich wütend und enttäuscht. Ich ging davon aus, dass er mir dasselbe geben würde, was er von mir erwartete. Aber ich habe aus der Geschichte gelernt und weiß jetzt, dass andere Menschen mir nicht unbedingt dasselbe zugestehen, was sie sich herausnehmen. Er hat mich auch scharf kritisiert und mir Vorwürfe gemacht. Ich habe es ihm nicht allzu übel genommen und dachte, er würde sich mir gegenüber auch rechtfertigen, wenn ich mal eine Erklärung von ihm wollte. Das hat er aber gar nicht eingesehen.


    Nur ich selbst kann entscheiden, was ich für andere mache und was ich mir von ihnen gefallen lasse. Aber ich muss akzeptieren, dass sie nicht zwangsläufig dasselbe für mich tun und sich ähnliche Sachen von mir bieten lassen würden. Deshalb versuche ich, mich nur noch für andere zu engagieren, wenn es mir nichts ausmacht, dass ich nichts zurückbekomme.

  • Ich habe darüber nachgedacht und weiß jetzt, was genau diese Erwartungshaltung bei mir auslöst. Es ist Tatsache, dass viele Leute nicht alle ihre Mitmenschen gleich behandeln und manche bevorzugen. Das löst bei mir ein Gefühl der Eifersucht aus und lässt meine Laune immer mal wieder in den Keller sinken. Ich habe ein gewaltiges Problem damit, wenn ich schlechter behandelt werde als andere und irgendwelche Leute mich ausgrenzen.

  • Zitat von Reni

    Ich habe darüber nachgedacht und weiß jetzt, was genau diese Erwartungshaltung bei mir auslöst. Es ist Tatsache, dass viele Leute nicht alle ihre Mitmenschen gleich behandeln und manche bevorzugen. Das löst bei mir ein Gefühl der Eifersucht aus und lässt meine Laune immer mal wieder in den Keller sinken. Ich habe ein gewaltiges Problem damit, wenn ich schlechter behandelt werde als andere und irgendwelche Leute mich ausgrenzen.


    Tja, aber was sind das für Leute die die ausgrenzen? Die Frage die sich mir stellt ist, was willst DU denn von solchen komischen Leuten?
    Meine freunde grenzen mich nicht aus. Wenn das jemand tut, dann isser nicht mein freund. Auf solche Leute lege ich keinen Wert.
    Lieber habe ich nur 2 gute Freunde, als 33 komische....

  • Zitat

    Meine freunde grenzen mich nicht aus. Wenn das jemand tut, dann isser nicht mein freund. Auf solche Leute lege ich keinen Wert.
    Lieber habe ich nur 2 gute Freunde, als 33 komische....


    Das ist richtig. Freunde kann man sich aussuchen. Aber verwandte nicht. da bleibt dann notfalls nur, den kontakt abzubrechen. Und bei arbeitskollegen geht meist nicht mal das. Die muß man während der arbeitszeit ertragen.


    Allerdings behandle ich die leute auch unterschiedlich. Je nachdem wer mir wichtiger ist und wie er sich mir gegenüber verhält. Wenn was nicht passt, geht es im regelfall eh irgendwann kaputt, außer man hält es aus pflichtbewußtsein aufrecht.

  • Ich habe gemerkt, dass manche Leute dieses Ausgrenzen gar nicht mal so sehr als solches betrachten. Ich bin in einem sehr freiheitsliebenden Umfeld unterwegs. Die meisten Leute bei uns machen das, was sie wollen und pfeifen auf viele Regeln der Gesellschaft. Deshalb kann man von ihnen auch nur wenig erwarten. Ich wiederum habe ziemlich genaue Vorstellungen davon, wie dies oder jenes zu laufen hat. Und wenn jemand nicht meinen Vorstellungen entsprechend reagiert, kann ich sehr wütend werden. Dann mache ich ihn entweder direkt zur Schnecke oder versuche ihn zu überreden, sich nach meinen Vorstellungen zu verhalten oder kotze hintenrum über ihn ab. Auf gut Deutsch: Die Leute müssen bei mir funktionieren. Eigentlich hätte ich das alles in der Vergangenheit schreiben können, denn in den letzten Monaten habe ich mich doch ziemlich verändert und es läuft jetzt richtig gut. Ich war schon immer total überfordert damit, wenn andere gemacht haben, was sie wollten und nicht nach meinen Vorstellungen gelebt haben. Dabei weiß ich selber wie das ist, denn meine Mutter versucht noch heute, mir ihre Vorstellungen vom Leben aufzuzwingen, und ich wehre mich dagegen.


    Manchmal ist es wirklich schwer, Freunde machen zu lassen, wonach ihnen ist... aber es funktioniert immer besser. Ich hätte gerne mal wieder eine Art potenziellen Partner, mit dem ich das noch ein wenig mehr üben könnte.

  • Gestern habe ich mal wieder den Mann gesehen, um den es in diesem Thread geht. Seit ich nicht mehr den Kontakt zu ihm suche, ist er wie ausgewechselt. Er unterhält sich höflich mit meinen Freunden und Bekannten, wirkt total entspannt und verhält sich gar nicht mehr so egoistisch wie früher. Ich halte ihn mittlerweile nicht mehr für einen Narzissten und glaube, dass er hauptsächlich aus BA so gehandelt hat.


    Ich bin gerade am Überlegen, ob ich ihm die nächsten Tage mal eine ehrliche Mail schreiben und ihm mitteilen soll, dass er aus meiner Sicht BA hat. Einfach weil ich es schade finde, wie sich das Ganze entwickelt hat. Wir sehen uns kaum noch, weil er selbst die ganzen Standardfestivals nicht mehr jedes Mal besucht und hauptsächlich auf Konzerte in seinem Arbeitsort geht - manchmal mit Kumpels, aber meistens ganz alleine. Mir ist es wichtig, dass ich loswerden kann, was ich für ihn empfunden habe und was sein Verhalten bei mir ausgelöst hat. Mir fällt der Abschluss viel leichter, wenn ich über meine Gefühle reden kann und sich das Ganze nicht einfach nur in Luft auflöst.

  • Zitat

    Ich bin gerade am Überlegen, ob ich ihm die nächsten Tage mal eine ehrliche Mail schreiben und ihm mitteilen soll, dass er aus meiner Sicht BA hat. Einfach weil ich es schade finde, wie sich das Ganze entwickelt hat. Wir sehen uns kaum noch, weil er selbst die ganzen Standardfestivals nicht mehr jedes Mal besucht und hauptsächlich auf Konzerte in seinem Arbeitsort geht - manchmal mit Kumpels, aber meistens ganz alleine. Mir ist es wichtig, dass ich loswerden kann, was ich für ihn empfunden habe und was sein Verhalten bei mir ausgelöst hat. Mir fällt der Abschluss viel leichter, wenn ich über meine Gefühle reden kann und sich das Ganze nicht einfach nur in Luft auflöst.


    ja ich verstehe deinen Wunsch danach... mein Tipp: erstmal alles nur für dich aufschreiben und ne Nacht drüber schlafen.
    Ob der Hinweis auf die BA so gut ist? Ich würds nicht machen, es ist irgendwie übergriffig... wenn dann nur über sich selbst schreiben, die eigenen Gefühle etc.
    Die Frage ist auch WOFÜR? Ist er noch nicht abgehakt für dich? das wird er dann sofort merken.... :wink:

  • Ich habe eine Nacht drüber geschlafen und bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob ich das machen will. Sieht so aus, als ob ich nach dem WE etwas durcheinander war. Als Partner habe ich ihn längst abgehakt. Wir sehen uns nur noch selten und haben fast keinen Kontakt mehr. Aber bei jeder Begegnung kommen die alten Sachen wieder hoch. Wenn ich die Situation am Samstag im Nachhinein betrachte, muss ich sagen, dass er zu meinen Freunden echt lieb war... aber zu mir nicht wirklich. D. h. als er Anfang zu mir kam, mich in den Arm nahm und ein Gespräch anfing, war es noch angenehm. Als ein Kumpel nach ihm rief, ließ er mich mitten im Satz sofort stehen und ging zu ihm. Dabei sieht er diesen Kumpel mehrmals im Monat und mich schon länger nicht mehr. Gegen später kam er draußen nochmal zu mir und suchte wieder ein Gespräch, ließ mich aber erneut unter einem Vorwand stehen, als ich am Reden war.


    Bei der letzten Band bin ich immer mal wieder zu irgendwelchen Festivalbekannten und lieben Freunden, habe sie umarmt und bin mit ihnen zur Musik abgegangen. Irgendwann bin ich zu ihm und habe das auch mit ihm gemacht. Als ich ihn umarmte, war er total ignorant. Nicht nur, dass er meine Umarmung nicht erwidert hat. Der hat mich nicht mal angeschaut. Er setzte ein total starres, kaltes Gesicht auf und schaute nur auf die Bühne. Er ließ sich zwar von mir umarmen und stieß mich nicht weg, würdigte mich dabei aber keines Blickes. So als ob ich Luft gewesen wäre.


    Im Umgang mit meinen Freunden war er wirklich lieb. In letzter Zeit sucht er immer mal wieder auf FB den Kontakt zu einigen Menschen aus meinem Umfeld. Er liked und kommentiert ihre Fotos und Kommentare... aber nur ihre. Meine Beiträge bekommen von ihm keinerlei Aufmerksamkeit. Das letzte Mal ist echt schon lange her.


    Wahrscheinlich macht es keinen Sinn, ihn auf seine BA anzusprechen. Der Mann duldet nicht einen Funken Kritik an seiner eigenen Person und an seinem Freundeskreis. Und er reagiert grundsätzlich ungehalten, wenn man ihn auf irgendwelche Ungereimtheiten im Verhalten anspricht.

  • Zitat von Reni

    Mir ist es wichtig, dass ich loswerden kann, was ich für ihn empfunden habe und was sein Verhalten bei mir ausgelöst hat. Mir fällt der Abschluss viel leichter, wenn ich über meine Gefühle reden kann und sich das Ganze nicht einfach nur in Luft auflöst.


    Wenn das wirklich so ist, dann solltest du das auch machen. Es gibt doch keinen Grund, sich zurück zu halten. Ich habe das auch gemacht und es war sehr heilsam. Weil ich nämlich zu mir selbst gestanden habe, EGAL was er davon gehalten hat. Ich habe es für mich gemacht. Es hat Überwindung gekostet, weil ich genau wusste, das er sowas nicht schätzt. Er selber würde nie über seine Gefühle und sein Befinden schreiben. Das hat er mir immer deutlich zu verstehen gegeben und ich habe mich angepasst. Ihm was mit mir passiert ist zu sxhrwiben, war dann wie eine Befreiung...