Tattoos um die Vergangenheit zu verarbeiten

  • ich würde mir kein tatoo aus diesen Grund stechen zu lassen, warum mich immer wieder daran erinnern?????...meine Seele hat Zeichen und Narben genug....das ist genug Erinnerung! :wink:

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Ich habe nach der finalen Trennung ein Tattoo stechen lassen, das mich immer daran erinnern soll, niemals aufzugeben, egal, was im Leben passiert. Ein anderes Tattoo dient der Erinnerung und ist gleichzeitig Wunsch.
    Zwei andere Tattoos dienen meiner Motivation. Ein anderes meinem Schutz. Das Tattoo sollte aber in erster Linie etwas für dich bedeuten und nicht direkt mit einer Person zu tun haben, die du als Partner geliebt hast - denn das Tattoo steht dann immer zwischen dir und einem neuen Partner.


    Meine Schwester meint ja, ich stände auf Schmerz wegen der Tattoos. Ich sage aber "Schmerz entsteht, Schmerz vergeht". Übersteht man eine schmerzhafte Tattoo-Session (meine längste ging 5 Stunden), übersteht man auch andere Schmerzen. Das ist mein Symbolcharakter bzgl. dem Prozess des Stechens.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Ich habe auch ein Tattoo, was mich an meinen Lebenweg erinnert. Es steht für den Anfang, die Mitte, und das Ende...
    Ende im Sinne von gut oder weniger gut - aber irgendwann ist es vorbei... Das Gute hoffentlich erst wenn ich sterbe ;)

    "Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."

  • ich habe (bis jetzt) 3 tattoos.


    eines ist ein traumfänger, ich hatte schon immer viel interesse für die indianische kultur, finde ihren respektvollen umgang mit der natur und den mitmenschen sehr schön.
    von der zeit her war es eine art protestaktion, nach dem schluss einer beziehung mit einem mann, der keine tattoos mochte.
    heute stören sie ihn allerdings nicht ;-)


    das zweite ist ein tibetisches mantra. das wollte ich schon sehr lange, hab aber meine damalige affäre den ort auswählen lassen. fast schade, dass es so kaum jemand sieht ;-)


    das dritte ist ein selbst geziechnetes zum thema inneres kind, auf dem linken unterarm.
    gafällt eigentlich allen, denen ich es erkäre. auch interessant, wer sich überhaupt nicht dafür interessiert....


    insofern, ja, ich kenne das. alle meine tattoos haben eine bedeutung, auch im sinne von vergangenheitsbewältigung.

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von Ratsuchend

    Ich habe nach der finalen Trennung ein Tattoo stechen lassen, das mich immer daran erinnern soll, niemals aufzugeben, egal, was im Leben passiert. Ein anderes Tattoo dient der Erinnerung und ist gleichzeitig Wunsch.
    Zwei andere Tattoos dienen meiner Motivation. Ein anderes meinem Schutz. Das Tattoo sollte aber in erster Linie etwas für dich bedeuten und nicht direkt mit einer Person zu tun haben, die du als Partner geliebt hast - denn das Tattoo steht dann immer zwischen dir und einem neuen Partner.


    Meine Schwester meint ja, ich stände auf Schmerz wegen der Tattoos. Ich sage aber "Schmerz entsteht, Schmerz vergeht". Übersteht man eine schmerzhafte Tattoo-Session (meine längste ging 5 Stunden), übersteht man auch andere Schmerzen. Das ist mein Symbolcharakter bzgl. dem Prozess des Stechens.


    Meine 1 große Liebe hat auf jeden Finger die Buchstaben meiner Nachfolgerin tätowieren lassen, die waren nicht so lange zusammen, wie wir.
    Später hat er es bereut und hat mit dem Messer versucht die Buchstaben zu entfernen...


    Ja Reni ich finde auch viele Tatoos schön, hab auch keine dafür einzige Narben :wink:

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • also ich finde die schmerzen beim tattoo stechen nicht mal so gross.


    aber ich habe sowieso ein eher geringes schmerzempfinden...

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von zahirch

    also ich finde die schmerzen beim tattoo stechen nicht mal so gross.


    aber ich habe sowieso ein eher geringes schmerzempfinden...


    Ich habe auch keine Angst vors Stechen, ich mußte bei Muskeldiopse an der Wade arg Schmerzen aushalten, weil der Arzt die Stelle nicht ganz betäuben konnte, weil die Muskelfaser dann abgestorben wäre und sie nicht mehr untersuchen konnten, das waren Schmerzen, ich hab die Zähne zusammengebissen und hab vor Schmerzen fast in die Hose gemacht :wink: Aber der Arzt hat mich sehr gelobt, wie tapfer ich war, hab ich gesagt, naja hab mich zusammengerissen, hat er gesagt, er kann sich vorstellen, was das für Schmerzen waren.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

    Einmal editiert, zuletzt von nitamaus ()

  • ich hab auch ein Tattoo....im jugendlichen Leichtsinn am 18. Geburtstag gestochen!
    ...ich wollte damals unbedingt eins, mein damaliger Freund hatte welche....meine Freundinnen....und ich fand sie einfach schön.
    heute steh ich nicht mehr dahinter...ehrlich gesagt überleg ich mir, es wegläsern zu lassen.....
    ich war noch zu jung, um für die Ewigkeit zu entscheiden :idea:

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Zitat von nitamaus

    Ja Reni ich finde auch viele Tatoos schön, hab auch keine dafür einzige Narben :wink:


    Viele und großflächige Tattoos müssen nicht sein... finde ich unattraktiv.


    @Babsi: Ich würde niemals ein Kind auf natürlichem Weg zur Welt bringen, ohne Kaiserschnitt würde bei mir gar nichts gehen.


    Bin schon sehr schmerzempfindlich. Dabei habe ich absolut keine Angst vor Spritzen. Impfungen, Blutabnahme, Allergiespritzen, Betäubung... alles kein Problem. Gehe ja auch seit Jahren zur Blutspende.

  • Zitat von Reni

    Ich würde niemals ein Kind auf natürlichem Weg zur Welt bringen, ohne Kaiserschnitt würde bei mir gar nichts gehen.


    da verschiebt sich der schmerz nur auf nach der geburt...

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Das kann ich mir vorstellen. Aber wenn man ein Kind auf natürlichem Weg zur Welt bringt, hat man dann nicht abgesehen von den Wehen auch Schmerzen nach der Geburt... als Folge des Pressens? Sorry, dass ich so komisch frage, ich war noch nie schwanger.

  • daran kann ich mich fast nicht mehr erinnern, kann aber nicht so schlimm gewesen sein.


    wirklich weh getan haben speziell nach der zweiten geburt die nachwehen beim stillen.
    die wird es aber, denke ich, auch bei kaiserschnitten geben...

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • der Schmerz ist, wie stark und weswegen er empfunden wird, etwas sehr persönliches.


    ich habe während meiner Ausbildung Frauen nach ihrer Entbindung erlebt....diejenigen, die natürlich entbunden hatten, waren so stolz und sehr glücklich , den Schmerz und die Geburt aktiv bewältig zu haben.
    Die Frauen mit Kaiserschnitt waren zwar glücklich über ihr Kind, hatten aber dieses "tiefe Gefühl" nicht.


    Alle Frauen schaffen das...in uns steckt soviel Kraft!!!......in dir auch Reni!

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Zitat von Jojo200

    Alle Frauen schaffen das...in uns steckt soviel Kraft!!!


    Das stimmt, wir sind starke Wesen :flower:

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Ich habe bisher 2 Tattoos.
    Eines ist mein Symbol für Glück im Leben, eines für Spaß im Leben.
    Angedacht sind noch eins für Freundschaft (werde ich mir demnächst mit meiner besten Freundinn stechen lassen), eines für Action und Erlebnisse und eines für die Familie.


    Zwecks Vergangenheitsarbeit mit Tattoos. Ich hatte, bzw habe den Gedanken noch immer.
    Ich wollte oder werde mit ABC durchgestrichen tattowieren lassen. Das sind die Anfangsbuchstaben meiner drei großen Lieben und wollte es daher durchstreichen um mir zu zeigen, dass nun alle vorbei sind. Aber noch sind nicht alle verarbeitet, daher wird es noch dauern ..

  • Zitat von Babsi

    Gestern habe ich mein neues Tattoo stechen lassen - und es sieht wirklich wunderschön aus , ich bin total begeistert und denk schon darüber nach was ich als nächstes machen lasse . . .
    Vielleicht ein Tattoo für meine Kinder , drei Sterne , für jedes Kind einen , und jeder soll anderst aussehen weil jedes meiner Kinder auch einmalig ist :colors:



    Schön, dass es dir gefällt :-D

  • Na ja, für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Ich trage meine Kinder im Herzen und in meinen Gedanken, nicht auf der Haut. Genauso wie die Männer, die mir etwas bedeutet haben, die Verletzungen der Vergangenheit und die Hoffnung für die Zukunft. Verarbeiten muss ich innerlich. Warum soll ich mir meine schöne glatte Haut mit sowas verschandeln lassen, das mir in ein paar Jahren vielleicht nur noch peinlich ist? Und dass die Schmerzen beim Tätowieren dabei helfen sollen, den inneren Schmerz über eine unglückliche / gescheiterte Beziehung zu verarbeiten, ist für mich schon sehr grenzwertig. Da denke ich an Leute die sich ritzen, weil sie anders nicht mehr mit ihren Gefühlen umgehen können. Psychisch gesund und stabil klingt das für mich jedenfalls nicht. Aber nur zu, Leute, wenn's Euch gefällt - da hab ich im Sommer im Freibad wieder viel über alberne und mißlungene Tatoos zu lachen :)
    Oh oh, jetzt kommt bestimmt ein Shitstorm der Tattoofreunde...

  • Luisa, ich habe keine Tattoos und werde mir auch keine stechen lassen. Aber den Vergleich mit dem Ritzen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich halte die User hier für erwachsen und vernünftig genug, um das bei einem richtigen Tätowierer machen zu lassen, der saubere und genaue Arbeit leistet. Misslungene Tattoos, die als Eigenkreation oder bei einem Amateur entstanden sind, bekomme ich wirklich nur selten zu Gesicht.

  • Mein Vergleich mit dem Ritzen bezog sich auf den Opener von babsi

    Zitat

    Und ich denke auch das mir die Schmerzen helfen werden das alles noch weiter hinter mir zu lassen , es noch besser zu verarbeiten


    Normalerweise gehe ich schon davon aus, dass die Schmerzen eher eine unerfreuliche Nebenerscheinung der "Körperkunst" sind und nicht der Grund dafür.
    Ist halt Geschmackssache, ob man sowas mit sich machen lässt oder nicht. Ich finde auch professionell gestaltete Tattoos oft lächerlich, gerade Motive, die man mit 20 noch super fand passen ja nicht mehr unbedingt zu einer / einem 40-jährigen.
    Etwas Verarbeiten heißt für mich nicht, das ständig im Spiegel zu sehen und bis an mein Lebensende der ganzen Welt zeigen zu müssen.